Hallo Ihr MS`ler
Bin wohl einer der ältesten hier, habe keine MS aber wohl meine Frau. Möchte Euch mal einen Teil meines Lebens berichten, natürlich in Kurzfassung.
Wir haben 3 Kinder, nach der Zwillingsgeburt meiner Frau hat man bei Ihr eine MS festgestellt. Sie war 33 Jahre, wir waren bis zu diesen Zeitpunkt auch recht Glücklich. Ich habe mich natürlich sehr gesorgt, meine Frau war 6 Monate im Krankenhaus, ich mit drei Kindern 9,+9, -Monate und 7 Jahre allein, auch danach habe ich mir einfach große Mühe gegeben, alles und jeden gerecht zu werden. Habe in meinen Eheleben versucht, Rücksicht zu nehmen, war bestrebt aus meinen Kindern was zu machen
( ist mir gelungen und bin sehr Stolz darauf)
Leider ist es mir im Alter erst klar geworden das ich zu viel Rücksicht genommen habe, vieles ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Man kümmert sich um alles, meine Frau bedauert sich, pflegt ihre Krankheit.
Wenn man dann älter ist, Zeit hat nachzudenken, nachdenken was gewesen währe wenn meine Frau nicht krank geworden währe.
Ich habe es immer nicht verstanden, das Ehemänner ihre Kranke Frau verlassen haben. Heute sehe ich es anders. Man hat auch ein eigenes Leben, Liebe, Zuneigung, Sex ist wohl das auf das man wohl verzichten muss, eigene Bedürfnisse die man sich sehr selten und wenn heimlich erfüllt, enden mit einen schlechten Gewissen.
Heute bin ich 62 Jahre, lebe immer noch mit meiner Frau zusammen, sie hat inzwischen eine Demenz dazu bekommen und frage mich was das Leben noch für einen Wert hat. Pflegegeld wurde abgelehnt, was soll es. Für die Jugend hat unserer Staat nichts mehr übrig und die alten und kranken sind eben nur noch lästig.
Sollte für Euch MS betroffenen nur mal was zum nachdenken sein