Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Seit einer Weile habe ich panische Angst, dass ich MS haben könnte, und bin in den letzten Wochen auch schon von einem Arzt zum nächsten gelaufen. Mein Hausarzt ist inzwischen auch relativ ratlos.

Vor ca. 2 Monaten war ich das erste Mal bei meinem Hausarzt, weil ich teilweise tagsüber an solch einer extremen Müdigkeit litt, dass ich aufpassen musste, bei der Arbeit nicht einzuschlafen. Ich wurde immer erschöpfter, und hatte das Gefühl, mich gar nicht mehr zu erholen, selbst wenn ich das ganze Wochenende nur auf der Couch verbracht oder lange geschlafen habe.

Dann erst mal das übliche: Blutdruck messen, Blutbild machen… das Blutbild war etwas ungewöhnlich aber nicht dramatisch. Der Hausarzt wollte das lieber in einem Monat nochmal überprüfen. Und so wurde ich wieder nach Hause geschickt. Ich ging dann nochmal zu einem Hämatologen. Bei der Blutuntersuchung gab es keinen Befund, und auch die Kontrolluntersuchung beim Hausarzt fiel nun völlig normal aus. Einige Tage später hatte ich Blut im Urin. Der Urologe machte nochmal eine Blut-, Ultraschall- und Röntgenuntersuchung und fand wieder nichts. Ich erwähne das nur, weil es sich dabei natürlich evtl. um einen Infekt gehandelt hat. Nach 2 Tagen hatte sich das dann aber erledigt.

Wiederum kurze Zeit später, wachte ich morgens auf und bemerkte, dass sich meine Beine schwach anfühlten. Ich machte mir schon ein paar Gedanken, schob das aber auf den schlechten Schlaf und konnte es eine Woche lang erfolgreich ignorieren. Das Schwächegefühl war auch zwischenzeitlich wieder verschwunden.

Am darauffolgenden Freitag auf der Arbeit bemerkte ich wieder dieses Schwächegefühl, und mir wurde schwindelig. Ich wollte aufstehen und mir die Beine ein wenig vertreten, verlor kurz das Gleichgewicht und lief erstmal gegen den nächsten Schrank. Daraufhin bekam ich Panik und bin wieder zum Hausarzt gefahren. Er überprüfte meine Reflexe, ließ mich seine Hand fest drücken, ließ mich auf einer Linie geradeaus laufen und mit verschlossenen Augen mit den Zeigefingern meine Nasenspitze berühren. Alles problemlos. Dann verschrieb er mir Zopiclon zur Beruhigung.

In den nächsten Tagen wurden die Symptome immer schlimmer. Nun waren auch die Arme von diesem Schwächegefühl betroffen. Schwindel und Übelkeit kamen dazu, und sporadisch bemerkte ich, wie mein Gesicht anfing, zu kribbeln wie mit tausend kleinen Nadeln gestochen. Dieses Gefühl breitete sich dann aus und machte sich auch in Händen und Füßen bemerkbar.

Inzwischen hatte ich im Internet nachgeschaut und bin auf die Möglichkeit der MS gekommen. Auf meine Anfrage, überwies mich mein Hausarzt an eine - wie er meinte - sehr gute Neurologin.

Bei meinem ersten Termin waren wieder die gleichen Tests dran wie beim Hausarzt: geradeaus laufen, mit geschlossenen Augen dies oder jenes Berühren, usw. Auch die Nervenleitgeschwindigkeit wurde gemessen. Sie meinte, das sähe alles sehr gut aus. Sie sagte etwas von “psychosomatisch” und verschrieb mir Mirtazza - ein Antidepressivum. Ich konnte damit besser schlafen, aber tagsüber waren die Symptome immer noch da. Es fühlte sich alles nach wahnsinniger Aufgeregtheit an, obwohl ich eigentlich ganz ruhig war.

Ich lag eigentlich pausenlos nur noch im Bett oder auf der Couch. Doch diese kribbelnden Gefühle kamen immer wieder - ungefähr so, wie wenn man rot anläuft und sich erschrickt, weil man bei irgend etwas ertappt wurde. Auch mein Magen fühlte sich ganz flau an, wie wenn man in einem Fahrstuhl ständig nach unten fährt. Nun kamen auch noch sporadische Kältegefühle an Armen und Beinen dazu.

Bei meinen Internetsuchen bin ich auch auf Amsel.de gestoßen und las, dass man ein MRI vom Gehirn machen lassen sollte.

Bei meinem nächsten Termin bei der Neurologin schilderte ich ihr meine Symptome und erzählte ihr, dass ich Angst hätte, es handele sich um MS. Sie sagte mir, dass das sehr unwahrscheinlich sei, und sie sich sicher sei, dass es nichts mit dem zentralen Nervensystem zu tun hätte, aber sie sah, wie besorgt ich war, und um mich zu beruhigen, schickte sie mich zum Radiologen für ein MRI.

Inzwischen sind die Symptome etwas besser geworden. Das Schwächegefühl ist immer noch da, sowie Schmerzen im Nacken, und der Lendenwirbelsäule. Heute hatte ich dann den Termin beim Radiologen. Das ganze Wochenende hatte ich Angst vor dem Ergebnis, war ständig traurig, versuchte mir zu sagen, dass ich dann wenigstens die Diagnose habe und dachte darüber nach, wie mein Leben sich wohl verändern würde.

In dem Moment lachte mich die Ärztin an und sagte mir, dass sie mit diesen Aufnahmen die Möglichkeit von Entzündungsherden im Gehirn ausschließen könnte, und dass das sehr gut und ganz normal aussähe.

In dem Moment ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, ich war wahnsinnig froh, aber im nächsten Moment fragte ich mich, was das denn nun sein könne. Schließlich habe ich die Schwächegefühle, das Kribbeln, den Schwindel, die Nackenschmerzen, die Kältegefühle und das Brennen im Gesicht immer noch, wenn auch nicht mehr so stark wie noch vor ein oder zwei Wochen.

Ich las nochmal hier im Forum, nur um festzustellen, dass es trotzdem eine MS sein könnte und die Entzündungsherde auch in der Wirbelsäule sitzen könnten, oder dass man die Krankheit evtl. nur durch die Untersuchung von Nervenwasser feststellen könnte.

Nun bin ich wieder am Boden, weiß nicht mehr, was Sache ist. Bei meiner Neurologin habe ich morgen wieder einen Termin. Sie meinte, mich mit dem MRI zu beruhigen. Jetzt bin ich aber genauso beunruhigt wie vorher, und bekomme schon Depressionen.

Woher ist sie sich so sicher, dass es keine MS ist, wenn es mir so mies geht ? Beim MRI des Kopfes wurde nichts gefunden und auch die Nervenleitgeschwindigkeit ist normal.

Was würdet Ihr in meinem Fall tun ? Würdet Ihr sie darauf drängen, mich nochmal zum Radiologen zu überweisen zu einem Wirbelsäulen MRI ? Würdet Ihr eine Nervenwasseruntersuchung machen lassen ?

Ich glaube, wenn ich ihr damit komme, hält sie mich vollends für einen Hypochonder :frowning:

Meint Ihr, es kann sein, dass sie Recht hat, und das alles überhaupt nichts mit einer MS zu tun hat ? Wo könnte das dann alles herkommen ?

Sorry, dass mein Post so lang geworden ist. Musste mir das mal von der Seele schreiben. Nun habe ich immer noch Angst und weiß immer noch nicht, was los ist, und ich weiß nicht, wie ich sie davon überzeugen soll, noch weiter in diese Richtung zu untersuchen.

Für jede Hilfe wäre ich dankbar !

Liebe Grüße,

Stefan

Hallo Stefan,
nur kurz, es ist schon sehr spät. Als Alternative könntest Du auch den Neurologen wechseln. MRI macht höchstens noch von der HWS im ersten Schritt Sinn. In der BWS oder LWS ist es eher selten und die Aufnahmen sind recht schwierig, da macht man es nur, wenn die Symptome daruaf hindeuten. Da weiß ich aber nicht was zu BWS oder LWS paßt. Ein LPT ist am aussagekräftigsten, wenn Entzündungsherde aktiv sind. Ich verstehe zwar, daß Du Angst hast und die Ärzte die irgendwas von Psychosomatik und so faseln da auch nicht hilfreich sind. Dieses Kribbeln und die Erschöpfung können eine schon fertig machen. Wäre es MS ist es so, es macht keinen wirklich großen Unterschied, ob man es jetzt oder erst in eiem Monat diagnostiziert, da man nicht soviel dagegen tun kann. Allerdings hilft bei MS Entspannung, also versuche etwas entspannendes/schönes für Dich zu finden, um Dich von dem Kribbeln und so abzulenken, einfach damit Du Dich nicht völlig verrückt machst. Dann versuche vielleicht über Amsel, vielleicht gibts da bei Dir ja in der Nähe ein Zentrum, Dir einen auf MS spezialisierten Neurologen zu suchen oder zumindest einen anderen. Liebe Grüße und alles Gute Andrea
Wegen der Länge brauchst Du Dich nicht in entschuldigen, das Forum ist ja dazu da, sich sowas von der Seele zu schreiben.

Hallo Stefan,

ich möchte dich eigentlich nicht enttäuschen, bzgl. MRT und Nervenwasseruntersuchung, das man dann MS nachweisen kann (es ist nämlich nicht so einfach :frowning: was ich am eigenen Leib erfahren muss).

Ich hatte letztes Jahr im August Probs mit den Augen, nachdem ich 14 Tage lang dies abklären lies (Augenarzt, Hausarzt, Chiropraktiker, ich kam mir auch schon wie eingebildeter Kranker vor)wurde ich zum MRT geschickt, und 2 Tage später fand ich mich im Krankenhaus wieder.
Im MRT wurden mehrere Läsionen festgestellt. Akute Entzuendungsherde sowie schon vernarbte Läsionen. Aspekt des Radiologen länger bestehende ED. Daraufhin bekam ich die ganze Palette an Untersuchungen, einschl. LP (Lumbalpunktion) was soll ich dir sagen, es war eine diskrete LGG produktion vorhanden, aber ansonsten waren alle Werte bei den anderen Untersuchungen normal. Ich bekam allerdings 5 Tage lang, kortison wegen akuter Entzuendung. aber was hat es genützt nix, ich kam nach 8 Tagen aus der Klinik und erst nach weiteren 4 Wochen konnte ich wieder sehen.
Ab diesem Zeitpunkt befinde ich mich in neurologischer Behandlung. Weil auch für die Diagnosestellung der Verlauf wichtig ist.Was soll ich dir sagen, ich lebe wie auf einem Drahtseil, es gibt mom. keine gesicherte Diagnose, ich stehe zwischen wahrscheinlich und sicher. Die Ärztin (auch die Aerzte im Kh) sagen zu mir, abwarten falls ein 2. schub kommt dann können sie es sichern, weil alle andere Krankheiten (Borreliose etc. welche dem Bild der MS ähneln auch ausgeschlossen wurden). Meine Müdigkeit und meine Schmerzen in den Beinen (welche ich bereits seit Dez. habe, kribbeln, schweregefühl etc.)wurden auch erst mal vom Orthop, begutachtet, weil meine Neuro sagt, nicht alles gleich auf MS schieben. Aber der Befund beim Ortho. ergab nix aussergewoehnliches.

Ich wollte dir nur damit sagen, auch ein MRT oder LP kann nicht immer gleich die Diagnose sichern. Wenn du hier in den Foren liest, haben viele erst einmal so etl. Zeit gelebt. Ich habe viel hier in den Foren gelernt, und ich sehe das es mir nicht alleine so geht. Der Kontakt zu den Menschen hier im Forum (sei es auch nur über Netz) hat mir sehr geholfen, weil ich gesehen habe das ich kein eingebildeter Kranke bin oder mich in irgendetwas reinsteigere.

Ohoh jetzt habe ich auch so viel geschrieben, obwohl ich dir nur sagen wollte, das du nicht alleine dich in dieser mom. situation befindest. Alle hier werden dir sagen, das sie irgendwann auch einmal an diesem Pkt. standen :slight_smile: Andrea hat recht, das wichtigste ist das du dir Ruhe/entspannung suchst, ich weiss das dies auch nicht so einfach ist, aber versuche es, weil ändern kannst du an der mom. situation nichts.

Ich wünsche dir viel Kraft und drücke dir die Daumen das es vielleicht doch was anderes ist.

LG
Andrea E.
(muss das E. anhängen weil es hier so viele Andreas gibt :-))

Hi Stefan,

ich bin zum Beispiel in einer ähnlichen Situation wie du, obwohl man mit mir NOCH kein MRT gemacht hat. Ich habe sehr häufig extreme Schlappheitsgefühle in Armen, aber natürlich auch Beinen. Unter umständen zittere ich recht heftig, habe Angst mehr als ein Glas gleichzeitig zu halten, weil ich jedes Mal fürchte, es könnte mir runterfallen.
Mein Neurologe meint, es läge bei mir ausschließlich am veg. Nervensystem! Naja, keine Ahnung, ich werde mit meinem Hausarzt nochmal genauer drüber reden, weil ich mir da nicht so sicher bin. Gestern bin ich zum Beispiel bis etwa 0:30Uhr bei einem Date gewesen :wink: und auf dem Heimweg dachte ich, ich wäre sturzbesoffen! das hatte ich in dem Maße entweder erst einmal kurz zu Hause und dann eben gestern nacht, wobei das schon sehr merkwürdig war… auf alle Fälle war es ein heftiges Ungleichgewicht, das ich da verspürte… bei mir gibts jetzt essen, ich werd nachher weiter schreiben… to be continued… :wink:

Und weiter gehts:

ich kenne mich zwar nicht wirklich mit den Möglichkeiten bei einer MS aus, aber es ist halt schon ein belastendes Gefühl, sich die ganze Zeit zu fragen: ist da etwas oder bilde ich mir da nur etwas ein?
Das letzte was mal will, ist, vom Arzt für verrückt gehalten zu werden!
Ich mache zur Zeit ein Symptombuch. Das heißt, ich schreibe am Tag meine Symptome auf, um einfach mal zu sehen, was alles da ist.
Wie war denn jetzt dein erneuter Termin bei deiner Neurologin?

Grüße Mario

Hallo nochmal,

danke für Eure Antworten !

Der Termin bei der Neurologin war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Sie hat mir nochmal zu verstehen gegeben, dass sie sich sicher ist, dass ich keine MS hätte.

Ich habe sie dann mal vorsichtig auf die Möglichkeit eines Wirbelsäulen MRTs und einer Nervenwasseruntersuchung angesprochen. Daraufhin meinte sie, dass man das veranlassen würde, wenn Zweifel bestünden, sie habe aber keine.

Dann hat sie mir nochmal ein Antidepressivum verschrieben und meinte, man müsse erst mal etwas gegen die Angst machen, bevor man weiter behandelt.

Ich bin mit diesem Ergebnis mehr als unzufrieden. Ich bin normalerweise weder ein ängstlicher noch ein depressiver Mensch und habe immer sehr viel Sport gemacht, meine also, meinen Körper zu kennen, und zu wissen, wie er auf Anstrengungen und Erschöpfung reagiert.

Die letzten Wochen war es aber so, dass ich ganz ruhig auf der Couch liegen und fernsehen konnte, ohne Angst zu haben und ohne an Krankheiten zu denken, und dennoch machte sich ein plötzliches Kribbeln überall im Körper breit, verbunden mit Übelkeit und allem, was ich oben schon aufgezählt hatte. Ich habe mich teilweise gefühlt, wie im Delirium. Konnte nur noch auf der Couch liegen und keinen klaren Gedanken mehr fassen, und diese Frau erzählt mir, das sei psychosomatisch.

Nach meinem letzten Post hatte ich noch einen Tag eine Art von Migräne, und der ganze Rücken abwärts des Nackens tat mir weh. Seit gestern geht es mir aber kontinuierlich besser, und heute merke ich außer ein bisschen Kopfweh und einem noch immer vorhandenen leichten Schwächegefühl in den Beinen eigentlich kaum noch irgendwelche Symptome, und das, obwohl ich die letzten zwei Tage keine ihrer Tabletten genommen habe.

Wenn ich meiner Neurologin sage, dass es mir nun besser geht, wird sie sich wahrscheinlich darin bestätigt fühlen, dass es nichts schlimmes ist, und die Medikamente geholfen haben.

Ich dagegen werde mir immer noch Gedanken machen, ob das nicht vielleicht ein erster Schub gewesen ist.

Ich habe nun nach Ostern noch einen Termin bei einem anderen Neurologen, von dem ich schon gutes gehört habe und mag mir da mal eine Zweitmeinung einholen. Bis dahin sind aber eventuell und hoffentlich sämtliche Symptome verschwunden, und ich habe keine Ahnung, ob weitere Untersuchungen dann noch Sinn machen. Falls z.B. in der Halswirbelsäule Entzündungsherde gewesen sind, werden die dann wohl nicht mehr aktiv sein. Also weiß ich nicht, ob man auf einem MRT noch irgend etwas sehen kann. Und eine Nervenwasseruntersuchung wird wahrscheinlich auch keinen Sinn machen, wenn keine Entzündungen aktiv sind, oder ?

Nun weiß ich nicht genau, was ich ihm sagen, bzw. was ich ihn genau fragen soll. Wenn ich ihm erzähle, dass ich bereits bei einer Neurologin war und schon ein MRT vom Kopf gemacht wurde und die Neurologin nichts gefunden hat, wird er sich vielleicht sehr schnell ihrer Meinung anschließen, ohne nochmal genau zu untersuchen, vor allem, wenn ich überhaupt keine aktuellen Symptome mehr haben sollte und frisch und gesund aussehe.

Andererseits weiß ich auch nicht, wie man mich nun davon überzeugen könnte, dass es keine MS ist. Schließlich liest man überall, dass eine Diagnose sehr schwierig ist, und teilweise auch im Nervenwasser oder bei einem MRT nichts zu finden ist, und sich später trotzdem herausstellt, dass man MS hat.

Also selbst wenn diese Untersuchungen nun ohne Befund durchgeführt würden, würde ein Zweifel bleiben, weil mir keiner plausibel sagen kann, was es ist. Eine psychosomatische oder depressive Sache klingt so unglaubwürdig, weil die körperlichen Symptome so gravierend waren, es mir aber vor diesen ganzen Symptomen psychisch sehr gut ging.

Dennoch bekommt man immer nur gesagt “Das ist es sicher nicht.” oder “Das ist sehr unwahrscheinlich.” oder “wahrscheinlich ist es psychosomatisch.”. Nie aber etwas genaues wie “Das ist eine Virusinfektion” oder “Wir haben hier einen Borelliose-Erreger im Blut gefunden.” oder “Da ist was mit der Wirbelsäule nicht in Ordnung.”

Nun befürchte ich, dass ich mir, wenn niemand einen Befund für meine miese Verfassung in den letzten Wochen findet, immer wieder Gedanken machen werde, öfter Depressionen bekomme, wenn mir mal wieder der Fuß eingeschlafen ist, mich nicht mehr traue, so intensiv Sport zu machen wie vorher, aus Angst, dass es wieder losgehen könnte.

Werde ich jetzt wirklich zum Hypochonder ? Was kann man da machen ? Was würdet Ihr an meiner Stelle tun ?

Bin wirklich ratlos.

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße,

Stefan

Hi Stefan,

teilweise kann ich dich voll und ganz verstehen. Ich finds immer wieder erstaunlich, wie eifnach sich dir Ärzte das machen, indem sie sagen: “das was Sie haben, ist harmlos!” Kein Arzt kann mir erklären, warum ich oft so extrem schlapp bin… es wird alles auf etwas simples geschoben - in meinem Fall aufs veg. Nervensystem. Ich persönlich würde aber gerne alles andere ausschließen können, weil: WOHER WEIß DIESER NEURO denn, dass es nicht was mit dem zentralen Nervensystem zu tun hat? Wie kann er sich, ohne genauere Tests gemacht zu haben, da so sicher sein? Ich meine, ich persönlich akzeptiere ja diese Möglichkeit, aber ehe ich nicht sicher sein kann, es nicht vielleicht doch was ernsteres ist, bin ich mit der Diagnose auch nicht so sehr zufrieden gestellt.
Aber andererseits ist es, denke ich, verkehrt, wenn du aus lauter Angst MS zu haben dein Leben nicht mehr so lebst, wie du es gerne leben würdest. Ich meine, wenn du Sport machen möchtest, dann solltest du das weiterhin tun. Wie vielleicht schon gesagt, ein symptombuch zu führen könnte recht angebracht sein. das mache ich auch und es gibt dir die Möglichkeit über längere Zeiträume festzustellen, wann da mal WAS war. Das kannst du ja je nachdem auch deinem Arzt mal zeigen? Also ich weiß ja aus Erfahrung, dass ich manchmal wichtige Dinge vergesse dem Arzt zu sagen, aber in dem Symptombuch steht ja dann alles drin…
Ob du dir nach diesem MRT weiterhin Sorgen machen musst oder nicht, weiß ich allerdings nicht. Da kenne ich mich zu wenig, besser gesagt: GAR nicht aus… Ich möchte auch gerne so ein MRT machen lassen, einfach um das “schlimmste” auszuschließen.
Wichtig und vielleicht äußerst schwierig ist auf jeden fall, dass du versuchst, dein Leben weiter so zu leben wie bisher… treibe Sport, geh nach draußen und mache alles, was du ohnehin immer getan hast. Und wenns zu anstrengend wird, ruh dich einfach aus…
Ich selbst habe auch einige merkwürdige Symptome… und obwohl ich nicht weiß, woher die kommen, sage ich mir: “Ich habe keine MS, solange mir nichts anderes bestätigt wird.”
Versuch einfach dein Leben normal weiter zu leben…ohje, hoffentlich klang das alles nicht klugscheißerisch, und hoffentlich kriegst du wieder dein Leben in den Griff… genau wie ich :wink:

Gruß Mario

Hallo Stefan,
Deine Neurolin scheint ja eine recht eingebildete Tuss zu sein. Wenn sie sich soooo sicher ist.
Viele Ärzte verhalten sich immer noch sehr unzeitgemäß, pflegen ihren Status als “Götter in Weiß”
und können mit mündigen Patienten garnichts anfangen.
Schön, daß Du nach Ostern einen Termin bei einem anderen Neuro hast.
Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich ihm nichts davon erzählen, daß Du schon bei einer Neuro warst.
Schade eigentlich, aber da ist das Risiko vermindert, daß er alles einfach als eingebildet und psychosomatisch abtut.
Leider gibt es Dir aber auch keine Garantie, daß er Dir wirklich sagen kann, was Du hast.
Derzeit sind hier wieder Postings drin, da dauerte es mehrere Jahre, bis MS diagnostiziert wurde.
Was ich aus eigener Erfahrung weiß und mir so auch in den Foren angelesen habe, passen Deine
Symptome zur MS, aber soweit ich weiß, gibts auch einige andere Erkrankungen die sich so oder so ähnlich äussern.
Zu den anderen Erkrankungen kann ich Dir garnichts sagen, habe mich nie ernsthaft damit beschäftigt, da ich
ja meine Diagnose vor meinen Symptomen hatte. Zur Migräne und dem Kribbeln gibts als Erklärung ein Bandscheiben-Problem, Schwäche könnte
entweder auf Burnout oder Fatigue hindeuten, allerdings gibts auch noch Borreliose oder Myotonie (auch keine wirklich schönen
Krankheiten). Dies war ein Kurzabriss von einem Laien ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit und Genauigkeit!!
Zumindest brauchst Du Dir keine Gedanken machen, daß Du zu Deinem nächsten Untersuchungstermin keine
aktuellen Symptome mitbringst oder zu frisch und gesund wirkst.
Ich habe meine Diagnose bekommen, da war ich der festen Überzeugung, ich bin völlig gesund und hatte
auch vorher nie was, wörüber ich mir Gedanken gemacht habe. Bin auch sehr sicher, daß ich damals
nicht kränklich aussah. Also falls es bei Dir MS sein sollte - ich wünsch es Dir nicht, will es Dir nicht einreden -
wäre es völlig normal, wenn Du gerade nichts ungewöhnliches merkst und gesund und munter aussiehst bzw. Dich so fühlst.
Zum MRT und Entzündungsherden ist folgendes zu sagen. In der Regel sind Entzündungsherde immer sichtbar, egal, ob aktiv oder inaktiv.
Meine existieren unverändert seit ich sie habe. Mir sind allerdings aus den Foren auch MSler bekannt, bei denen die
Entzündungsherde sich komplett zurückbilden, also im MRT nicht mehr sichtbar sind.
Wenn beim MRT auffällige Stellen (wie kleine Flecken) sichtbar sind, wird im zweiten Schritt ein Kontrastmittel gespritzt und erneut
Aufnahmen gemacht. Wird das Kontrastmittel von den auffälligen Stellen aufgenommen (sie werden dadurch deutlich heller) handelt es
um aktive Entzündungsherde. Wird kein Kontrastmittel aufgenommen sind es inaktive Entzündungsherde, also Narben von “alten”
Entzündungsherden. Das ist jetzt stark gekürzt und vereinfacht ausgedrückt (ggg vermutlich wird sich jeder Fachmann mit Grausen abwenden).
Die Nervenwasseruntersuchung macht wirklich nur Sinn, wenn aktive Entzündungsherde vorhanden sind.
Allerdings gibts wohl manche Neuros, die sich einen Sport draus machen, ihr Patienten regelmässig
zur LPT zu schicken. Viel hilft viel ?!! Die Chance ist auf jedenfall größer, wenn eine aktive Entzündung vorhanden ist.
Genauso kanns aber sein, daß man garnichts sieht. Manche schildern sie als absolut easy, andere als grauenhaft.
Bei mir wurde sie noch nie gemacht. Als aktive Entzündungsherde festgestellt wurden stand meine Urlaubsreise direkt vor
der Tür. Die war mir entschieden wichtiger.
In Österreich gibts auch eine Blutuntersuchung, die ist allerdings in Deutschland (noch) nicht anerkannt.
Ich drücke Dir mal ganz fest die Daumen, daß Dein neuer Neurologe zu Ergebnissen kommt, die für
Dich aussagekräftiger und der Dich nicht auf die Psycho- oder Hypochonder-Schiene abschiebt.
Ich bin der festen Überzeugung, Du bist kein Hypochonder !! Da bin ich hier bestimmt nicht die einzige !!
Wenn Dir danach ist, mach ruhig Sport, schadet nie, egal was es ist. Versuch auf Deinen Körper(nicht zu verwechseln mit dem inneren Schweinehund) zu hören,
er wird Dir sagen, wann es ok ist und wann nicht.
Kannst Du noch ein bischen was anderes über Dich erzählen ? Wie alt bist Du ? Aus welcher Gegend, was machst Du sonst so ?
Bin neugierig - das darf ich - bin ja schließlich eine Frau.
Liebe Grüße und schöne Feiertage Andrea

Hallo Zusammen,

muss sagen Andrea hat alles wenn sie auch sagt in gekürzter Form, für jedem verständlich geschrieben. Bzgl. Läsionen im Kopf, sind die auch noch sichtbar wenn sie nicht mehr aktiv (entzündet) sind. das habe ich bei mir selbst erlebt. allerdings war einer auch aktiv welches sich, wie Andrea treffend beschreibt; mit Kontrastmittel anreichern lassen. Auf diesen Grund hin bekam ich in der Klinik LP-Untersuchung gemacht. Da muss ich sagen, ich hatte mehr Hororgeschichten gehört, und hatte fürchterliche Angst. Jedoch es war wirklich alles halb so schlimm, vielleicht hatte ich auch Glück und einen guten AIP erwischt ggg.

Schau stefan meine Neuro sagt immer, alles was mit Nerven zu tun hat, ist nicht so einfach zu diagnostizieren. Und es bedarf sehr viel Kraft für den Patienten nicht zu verzweifeln.
Ich persönlich habe mit Menschen gesprochen die gesicherte MS-Diagnose haben, diese jedoch erst nach 5-10 jahren gesichert wurde.

Geh zu dem anderen Neuro erzähle von deinen Symptomen,Ängsten und Schmerzen etc.etc. sage ihm aber nichts das du bereits bei kollege warst.
So mache ich es auch wenn ich zu Facharzt muss, erzähle erst ganz zum Schluss von meiner Verdachtsdiagnose .

So dies in Kürze wünsche Euch allen ein schönes Osterfest

Andrea E.

Tja… Ich habe mich wohl zu früh gefreut.

Mir ging es jetzt ein paar Tage richtig gut, und seit gestern ist es wieder schlechter geworden. Dieses hin und her macht mich ganz kirre.

Ich denke, ich werde kaum drum herumkommen, dem Neurologen zu erzählen, dass ich schon bei einer Kollegin war. Schließlich haben wir ja schon ein MRT vom Kopf gemacht, und wenn er sagt “Na da lassen wir erst mal ein MRT vom Kopf machen.” würde ich ihm schon lieber die Bilder zeigen, die bereits gemacht wurden. Nochmal eines machen lassen ist wahrscheinlich nicht so sinnvoll, oder ?

Am Dienstag habe ich erst mal noch einen Termin bei der Neurologin. Ich werde ihr dann erzählen, dass sich noch nichts wirklich gebessert hat. Mal sehen, was sie dazu meint.

Ich bin übrigens 28 und komme aus der Nähe von Frankfurt.

Wünsche Euch auch noch ein schönes Osterfest.

Liebe Grüße,

Stefan

Hi Stefan,
don’t panic !! Leichter gesagt, als getan. Beobachte mal wann es besser und wann es schlechter wird, ohne Dich verrückt zu machen (versuchs als Forschungsprojekt zu sehen). Hab mir das mit dem MRT nochmal durch den Kopf gehen lassen. Nachdm ich Dir ja schon geschrieben habe, daß es auf ein paar Wochen mehr oder weniger nicht ankommt, spricht nichts gegen ein 2.MRT vom Kopf. Sicher ist es doppelt gemoppelt, dagegen sprechen die Kosten (nicht Dein Problem!!!) und falls Du sie hast, e ine Aversion gegen die Röhre. Vielleicht empfiehlt Dir Dein neuer Neurologe einen anderen Radiologen fürs MRT. Sowie es bei den Neurologen Qualitätsunterschiede gibt, so gibt es die auch bei Radiologe. Sicher wird Dich Dein neuer Neuro, wenn er gut ist nochmal zum MRT vom Kopf schicken, also bleibt Dir da eben durch die Wiederholung des MRT eine Zeitverzögerung, aber vielleicht sind die neuen Bilder ergiebiger. Das würde dann evt. MS heißen, also Dir nicht unbedingt zu wünschen. Wenn Du gemeinsam mit Deinen Ärzten im psychosomatischen Nebel hast Du auch eine zeitliche Verzögerung. Im Prinzip bin ich kostenbewußt, aber in Deinem Fall, lieber ein MRT zuviel, verschieden Ärzte zu beschäftigen und immer noch kein Ergebnis zu haben, dürfte deutlichst teurer sein ! Ich bin 44 und aus dem Raum Stuttgart. Hast Du über Ostern wenigstens was Angenehmes vor ?? Laß Dich nicht ins Boxhorn jagen !! Liebe Grüße und noch schöne Feiertage Andrea

Huhuuuuu Andrea,

danke für die Tipps !

Ich hoffe natürlich, dass die Neurologin Recht behält. Die letzten Wochen waren wirklich die Hölle. Ungefähr so stelle ich es mir vor, wenn man Angst hat, sich mit HIV angesteckt zu haben, und wochenlang auf das Testergebnis warten muss, nur dass dieser Zustand hier noch länger anhält.

An manchen Tagen geht es mir wirklich ganz gut, und ich denke “Jetzt gehts aufwärts.” und einen Tag später kann das alles schon wieder ganz anders aussehen. Ich schwanke immer zwischen der Hoffnung, dass die Ärzte Recht haben und dem Gefühl, dass ich das auf jeden Fall habe, das dann noch von Geschichten von Betroffenen unterstützt wird, bei denen die Krankheit viele Jahre lang nicht richtig diagnostiziert wurde.

Ich habe momentan die Hoffnung / den Verdacht, dass es evtl. doch etwas mit der Wirbelsäule zu tun haben könnte. Ich habe ab und zu Schluckbeschwerden, bzw. eine Stelle im Hals, die beim Schlucken weh tut, und die eben auch schon seit Wochen.

Ich weiß, dass das auch auftreten kann, wenn man sich einen Halswirbel verrenkt hat, oder vielleicht kann es auch eine Art Bandscheibenvorfall sein ?

Ähnliche Schmerzen habe ich auch in der Lendenwirbelsäule auf beiden Seiten über dem Steißbein, und es fühlt sich an, als ob die Schwächegefühle und manchmal auch Schmerzen und das Kribbeln in den Beinen daher kommen könnte.

Nun weiß ich leider nicht, was zuerst da war - das Huhn oder das Ei.

Vielleicht könnte es eine Wirbelsäulenverrenkung oder ein Bandscheibenvorfall sein, der sich mit den Symptomen einer MS bemerkbar macht. Aber vielleicht können diese Schmerzen und Schwächegefühle auch erst durch einen MS Schub ausgelöst worden sein ?

Die Hände fühlen sich manchmal wie elektrisiert an. Ringfinger und kleiner Finger sind davon allerdings jeweils stärker betroffen. Ich kenne das auch teilweise vom Aufwachen, wenn ich schlecht gelegen habe. Diese Stellen waren dann auch schon manchmal taub. Wenn ich mich ein bisschen bewege, wird es jedoch wieder besser.

Ich werde darüber auch nochmal mit der Neurologin sprechen und möglichst schnell einen Termin bei einem Chiropraktiker machen.

Über die Zeit, die ich verliere oder nicht, habe ich schon öfter nachgedacht. Auch die Neurologin meinte am Anfang sehr “ermutigend” : “Sehen Sie’s mal so… FALLS es was schlimmes sein sollte, ist es egal, ob wir es heute feststellen oder nächste Woche.”

Mein Hausarzt warnte mich schon vor, dass sie wohl manchmal einen etwas schnodderigen Ton am Leib hat, aber er hat mich hingeschickt, weil sie seiner Meinung nach eine tolle Diagnostikerin sein soll.

Das Wort “Psychosomatisch” kann ich schon nicht mehr hören. Ich fühle mich psychisch eigentlich stabil und in Ordnung, aber so oft, wie mir schon jemand etwas von “psychosomatisch” erzählt hat, müsste ich wahrscheinlich schon in der Klapse sitzen :-\

Etwas besonderes zu Ostern habe ich nicht wirklich vor. Jeden Tag essen mit der Familie und dann auf die Couch hauen :slight_smile: Eigentlich eher untypisch für mich. Aber zum Rumjoggen draußen, wie ich es sonst wahrscheinlich machen würde, fühle ich mich im Moment nicht gut genug.

Auf jeden Fall liebe Grüße und frohe Ostern zurück ! Danke für die Antworten und Tipps. Schön, wenn einem hier jemand zuhört :slight_smile:

Stefan

Hi Stefan,
Du bist hier auf jeden Fall willkommen, egal was Du hast.
;-))) Deine Neurologin und ich haben ja was gemeinsam. Ich bin auch oft
sehr schnoddrig. Für das Leben fehlt mir meistens der notwendige Ernst.
Hab allerdings nicht die Absicht mich zu ändern ;-))
Ich hoffe für Dich auch, daß Deine Neurologin recht behält !!
Aber so was difus “psycho…”, ggg , Du weißt schon,wollte es ja nicht aussprechen,
ist zumindest nicht befriedigend.
Vielleicht sind es tatsächlich die Bandscheiben, zumindest das Gekribbel und das Schwächegefühl könnten passen.
Bandscheiben sind allerdings nicht mein Thema, sind bei mir völlig ok. Deshalb kann ich auch nichts zu den
Schluckbeschwerden sagen.
Das Gefühl in Deinen Händen paßt auch zur HWS - was ich so von anderen weiß.
Eine Freundin von mir hat massive Probleme mit der HWS.
Ich hatte das Problem schon mal, allerdings beim Motorrad-Führerschein machen,
durch dauerndes Kuppeln. Überlastung der Nerven in der Hand - war ntürlich nur einseitig.
Sind es die Bandscheiben müßtest Du direkt vom Joggen zum Schwimmen übergehen.
Naja bald ist ja Sommer.
4 Tage nur Joggen - hmmmm - stell ich mir extrem langweilig vor, laß mich aber gern eines Besseren belehren.
Ein Termin beim Chiro schadet bestimmt nicht !

>>An manchen Tagen geht es mir wirklich ganz gut, und ich denke “Jetzt gehts aufwärts.” und einen Tag später kann das alles Was ist an dem einen Tag anders als am andren, vom Ablauf, Deinem Gefühl her ??

Laß Dich von den Berichten hier nicht irre machen, stell mal die Weltbevölkerung oder Bevölkerung Deutschlands ins Verhältnis zu den Betroffenen die Du hier triffst. Ein verschwindend geringer Prozentsatz (oder Promille). Ansonsten müßte ja jeder ständig mit einer panischen Angst rumrennen, was er so alles hat.

Beim Neuro ist bei der Diagnose, glaube ich, auch ziemlich entscheidend, ob die “Chemie” zwischen Arzt und Patient stimmt.
Nicht die Diagnosefähigkeit ist schlechter, aber ich denke der Arzt reagiert “hellhöriger” bei guter Chemie. (ääähh - verstehst Du? :-(()

Wenn Du sowieso nichts vor hast, schreib ich Dir ein bischen, um Dich von Deiner Couch ab und zu loszueisen.

Essen mit der Familie - bist Du verheiratet ?? (nein ich will Dich nicht anbaggern ;-))

“Psychosomatisch” ist ein bischen ein Modewort, so ähnlich wie Umweltbewußtsein. Durch die veränderten Lebensbedingungen, ob im Berufsleben, in der Freizeit, in der Familie schlägt allerdings zwischenzeitlich die Psyche deutlich stärker zu, als in der Vergangenheit. Mache gerade selber eine Therapie, um meiner Psyche langfristig etwas gutes zu tun und
damit meine MS in Schach zu halten. Mich ziehts dabei nicht in die Klappse und ich glaube es hat auch keiner das Bedürfnis mich dort zu sehen. ggg* höchstens meine ärgsten Feinde.

Etwas besonderes zu Ostern habe ich nicht wirklich vor. Jeden Tag essen mit der Familie und dann auf die Couch hauen :slight_smile: Eigentlich eher untypisch für mich. Aber zum Rumjoggen draußen, wie ich es sonst wahrscheinlich machen würde, fühle ich mich im Moment nicht gut genug.

Jetzt hab ich gerade ziemlich schnoddrig geantwortet, ich hoffe ich bin Dir nicht zu nahe getreten.
Liebe Grüße Andrea

Hi Andrea,

ich fand Deinen Post überhaupt nicht schodderig ! :-o

Ganz im Gegenteil… Habe mich sehr gefreut über die aufmunternden Worte. Dafür stehe ich doch gerne von der Couch auf. Mit Schnodderigkeit komme ich aber sowieso gut klar, wenn ich weiß, dass es nett gemeint ist. Habe mal ne Weile in Berlin gearbeitet. Da überlebt man nicht, wenn Schnodderigkeit einen stört :wink:

Seit gestern habe ich auch noch Knieschmerzen, und heute war mir auch wieder so übel, dass das mit dem Essen nicht wirklich was geworden ist. Könnte aber evtl. auch von der Wirbelsäule kommen ? Ich weiß es nicht genau, aber fühlt sich schon alles ein bisschen so an wie ein Schleudertrauma, obwohl ich weiß, dass es keines sein kann. Habe schließlich keinen Unfall oder so etwas gehabt.

Ich hoffe immer noch inständig, dass es keine MS ist. Andererseits würde ich mich dann glaube ich auch ein bisschen schlecht fühlen, weil meine Probleme, mit denen ich hier das Forum beglückt habe, dann wahrscheinlich nicht annähernd so groß wären wie die der wirklich Betroffenen hier.

Ich denke schon, dass es irgendeine Nervenentzündung ist, aber die Ursache ist noch nicht klar. Du hast gefragt, durch was sich die guten von den schlechten Tagen unterscheiden. Naja… Ich denke, so lange ich sitze oder auf der Couch liege, ist alles in Ordnung. Wenn ich jedoch irgend etwas mache, was mich anstrengt, wie z.B. bis in die Nacht wachbleiben, merke ich, dass wieder alles zu kribbeln anfängt. Besonders für mich als Nachtmensch ist das beängstigend. Mir ist eingefallen, dass ich mich früher als Teenager auch ab und zu so ähnlich gefühlt habe, mit ähnlichen Symptomen, wenn wieder ein Wachstumsschub anstand. Sollte man mit 28 zwar nicht mehr erwarten, aber wer weiß :stuck_out_tongue:

Nein nein… verheiratet bin ich nicht. Mit Familie meinte ich Eltern und Oma und so. Und wie siehts bei Dir aus ? Mann ? Kinder ? Bei Müttern, die sich ja im Endeffekt doch fast immer um die ganze Familie kümmern und dann vielleicht nebenher auch noch einen Job zu bewältigen haben, stelle ich mir eine MS besonders schwierig vor.

Mit der “Klapse” meinte ich übrigens nicht, dass meiner Meinung nach jeder mit psychosomatischen Problemen ein Fall für die Anstalt ist, sondern nur, dass ich das Wort “Pschosomatisch” schon so oft bei unterschiedlichsten Problemen von Ärzten gehört habe, dass ich wahrscheinlich echt schwere psychische Probleme haben müsste, wenn dadurch wirklich all diese Dinge verursacht worden wären… Da es mir aber eigentlich immer recht gut ging, halte ich das Wort in vielen Fällen für Unfug oder für eine Erleichterung der Ärzte. Nur mal so zur Klarstellung… Wollte keinem auf den Schlips treten :slight_smile:

Ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner Therapie. Hilft sie ? Hier mal eine Idee, falls Du mal Ruhe und Entspannung brauchst - falls Du noch nicht selbst drauf gekommen bist… Es gibt wohl in ganz Deutschland verteilt alte Klöster, in denen man mal ne Woche oder so ohne Fernseher und Telefon ausspannen kann. Je nach Kloster kannste dann in aller Ruhe durch riesige Parks oder Kräutergärten spazieren oder Dir sonst mal irgendwas gutes tun lassen. Bin zwar kein sehr gläubiger Mensch, und ich habe das auch noch nie gemacht, aber zum Entspannen sollen manche dieser Klöster echt toll sein, und ich spiele mit dem Gedanken, das vielleicht auch mal zu machen. Könnte mir vorstellen, dass sowas für die Nerven echt gut sein kann, wenn man gestresst ist.

Ich verziehe mich mal wieder auf meine Couch. Sicher läuft wieder auf jedem Sender eine Gerichtsshow :-\

Liebe Grüße,

Stefan

Hallo Stefan,
ich kenne genau das gleiche wie du.bis heute ist nicht klar, was sache ist, aber ich bin im juni in einer neurologischen klinik in regensburg, denn ausser muedigkeit und motorikstoerungen kamen dann noch sehstoerungen bis hin zu totaler blindheit.
auch ich werde irgendwie immer von allen aerzten als ueberarbeitet,gestresst und evtl. auch als hyperchonder abgestempelt, der beste satz ware, ich k;nne wohl das uebel der welt nicht mehr sehen…ich war frueher hochleistungssportlerin,hatte also nie probleme mit kondition oder sehen, tja, so kann es halt kommen. melde dich doch mal.
wuensche dir schon mal alles gute und bis dann
gruessle katrin

Hi Andrea,
na dann kann ich ja beruhigt weiter schnoddern ;-))
Mach Dir bloß keinen Kopf, wenns nichts oder was anderes ist, weil Du hier gepostet hast, dafür war/ist die Unterhaltung mit Dir viel zu nett.
Wir sind ja keine geschlossene Gesellschaft. Also da brauchst Du Dich wirklich nicht schlecht zu fühlen.
Ich fände es prima, wenn sich für alle Deine Probleme andere Erklärungen finden würden.
Schleudertraum und Wachstum scheiden wohl wirklich aus. ;-))
Was hast Du in Berlin gemacht ?? Klasse Stadt, war ich letztes Jahr mal wieder.
Verheiratet war ich mal, Kinder hab ich keine und seit ca. 10 Jahren lebe ich in wilder Ehe mit meinem Freund zusammen.
Gerade mit kleinen Kindern ist es nicht einfach, da sie ja rundrum betreut werden müssen und zwar viel Freude, aber auch viel
Arbeit machen. Vorallem da die meisten MSler zum Perfektionismus neigen und nicht Nin sagen können. Oft zeigt sich da, wie gut oder wie schlecht die Ehe ist.
ggg das mit der Anstregung und dem als Nachtmensch nachts lang aufbleiben ist etwas paradox - wenn Du ein richtiger Nachtmensch bist,
dann dürfte es nicht anstregend sein, naja und wenn Du müde bist geh schlafen ggg Oder zwingt Dich jmd. zum Aufbleiben ?
Ich bin auch Nachtmensch, muß an solchen langen Wochenenden immer aufpassen, daß mir nicht mein ganzer Tagesrythmus durcheinander gerät.
Ich glaub wg. der Klapse dürfte sich niemand auf den Schlips getreten fühlen. Wohl fast jeder von uns hat schon mal überlegt, ob er vielleicht in
der Klapse besser aufgehoben ist. Bei manchen Symptomen, hat man wirklich das Gefühl, man ist im falschen Film.
Meine Therapie ist ok, versuche gerade Mechanismen zu finden, mich vom meinem Hang zum Perfektionismus, Selbstzweifeln und so zu trennen.
Dadurch stehe ich mir oft selber im Weg und stresse mich unnötig. ggg zumindest meldet sch dann meine MS immer vorsichtig zu Wort und
zeigt mir, wann ich mich gerade mal wieder total verrenne.
Das mit den Klöster habe ich auch schon öfter mal gehört oder gelesen. Mußte erst die Tage mal wieder drandenken.
Bin total hin- und hergerissen, ob das was für mich ist.
Zur Entspannung habe ich für mich das Tauchen und Qi Gong entdeckt. Damit bekämpfe ich nur die Symptome, mit meiner Therapie, will ich an die
Ursachen.
Da heute Feiertag ist, mußt Du (leider? ;-)) auf Gerichtsshows verzichten, es laufen mehr “alte Schinken” oder so.
Liebe Grüße Andrea

Hi Katrin,

das ist ja wirklich ein selten dämlicher Spruch !

Bis vor einer Weile hatte ich ja wirklich noch viel Vertrauen in Ärzte, frei nach dem Motto “Die haben studiert und wissen schon, was sie tun.”

In letzter Zeit musste ich leider feststellen, dass das nicht unbedingt sein muss und ein Interessierter, der sich viele Infos im Internet zusammensucht ab und zu besser Bescheid weiß - was jetzt nicht unbedingt auf mich bezogen ist.

Ich habe ja, wie gesagt, bis vor kurzem auch viel Sport gemacht - eigentlich fast jeden Tag - und bin entsetzt, wie müde und geschafft ich zur Zeit ununterbrochen bin, obwohl ich gar nichts mache (Krankschreibung und Urlaub).

Bis Juni ist es ja noch eine Weile hin. Das Warten ist das Schlimmste. Bei dem Neurologen, bei dem ich nächste Woche den Termin habe, hatte ich schon vor einem Monat angerufen und um einen Termin gebeten, mit dem Hinweis, dass es mir akut schlecht ginge und es dringend wäre. Ich wurde dann erst mal von der Sprechstundenhilfe gefragt, wie ich versichert sei.

Als sie dann erfuhr, dass ich gesetzlich versichert bin, meinte sie, dass leider vorher nichts mehr frei sei. Sowas treibt mich ja zur Weißglut. Ich bin immer noch am Überlegen, ob ich wirklich von jemandem behandelt werden möchte, der solche Unterschiede macht.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall auch viel Glück und alles Gute bei Deinen Untersuchungen !

Liebe Grüße,

Stefan

Huhu,

stimmt… es liefen keine Gerichtsshows. Ich mag die eigentlich nicht wirklich, aber die letzten Wochen habe ich mich irgendwie dran gewöhnt. Dieser eine Staatsanwalt ist in etwa so schnodderig wie meine Neurologin :slight_smile:

Womit wir auch schon wieder beim Stichwort wären. Ich war ja heute wieder da, und diesmal haben wir uns GEGENSEITIG angeschnoddert. Sie hat mich dann nochmal untersucht, mir Blut abgenommen, und mir gesagt, ich sei in Ordnung, es könnte schon sein, dass ne Hand mal kribbelt, und ich sollte mal mein Leben überdenken :-o

Ich habe ihr dann gesagt, dass ich mir auch was schöneres vorstellen könnte, als in meinem Urlaub auf der Couch zu liegen und zum Arzt zu rennen, und dass ich auch lieber gesund wäre.

Daraufhin meinte sie, dass sie das nicht glaubt, und ich musste mich ganz schön zusammenreißen.

Wie auch immer… Am Ende hat sie mir dann eine Überweisung geschrieben für ein Halswirbelsäulen MRT übermorgen. Vor dem Ergebnis habe ich schon ein bisschen Bammel :-\

Und das mit dem nachts müde sein als Nachtmensch ist ja genau das paradoxe, was mir Sorgen macht. Ich WAR eben immer ein Nachtmensch und fit ohne Ende. Um 22 Uhr wurde ich immer erst richtig munter. Und das ist im Moment die Uhrzeit, zu der ich kaum noch die Augen offen halten kann.

Wobei… werde jetzt auch schon wieder ganz müde :slight_smile: Ich ruh mich mal ein bisschen aus.

Liebe Grüße,

Stefan

Hi Stefan,
war auch schon mal wg. Gips 6 Wochen zuhause, damals gabs noch keine Gerichtsshows, aber Talk.
Hab mir da auch jeden Mist angeschaut. Nachts hatte ich Glück, da lief
die Winter-Olympiade in Nagano.

Hat Deine Neuro das mit Deinem Leben überdenken näher begründet ?? Ausformuliert ?
Was gefällt ihr denn an Deinem Leben nicht ?
Wie hast Du es geschafft ihr doch noch ein MRT für die HWS abzuschwatzen ??
Mit dem Bammel gings mir genauso !! Keine Ahnung, wie ich Dir da gut zureden soll.
Hatte immer behauptet, ich seh das mit den MRTs völlig entspannt. Als ich kürzlich
alte Tagebücher gelesen habe, hatte ichs schwarz auf weiß, dem war nicht so.
Hatte ziemlich Bammel !!
Ihr Ausspruch über Deine Freizeit-Gestaltung ist ganz schön heftig !!
Zu dem anderen Neuro, ich hab das in Deinem anderen Posting mit der Versicherung gelesen,
da brauchst Du Dir wg. dem doppelten MRT wirklich keine Gedanken machen,
der soll ruhig zeigen was er kann, für sein Geld. (Natürlich nur wenn Dir die Röhre nicht total unangenehm ist).

>>Und das mit dem nachts müde sein als Nachtmensch ist ja genau das paradoxe, was mir Sorgen macht.
Ob nachtaktiv oder nicht, da machst Du Dir unnötig Sorgen !! Nimms wie es kommt !
Ich bin zwar auch nachtaktiv, aber ich bin auch schonmal um 20.00h so müde, daß ich
einfach ins Bett gehe (war auch schon lang vor der MS so). Bin ein erwachsener Mensh und
kann ins Bett gehen wann mir danach ist (außer es kollidiert mit meiner Arbeit) !

Liebe Grüße
Andrea

Hallihallo,

das mit dem Leben üderdenken kam so:

sie hat mich bei der ersten Untersuchung gefragt, wie ich so schlafe. Ich meinte dann wahrheitsgemäß “Nicht sehr gut.” und erwähnte, dass mich schon ab und zu Gedanken über den Tag davon abhalten, einzuschlafen. Näher konnte / wollte ich es nicht spezifizieren. Denn meiner Meinung nach ist sowas wenigstens zeitweise normal, und ich wollte eigentlich gar nicht auf diese psychologische Schiene kommen. Aber da war es dann schon zu spät. Sie meinte dann gestern, dass es ja irgendeinen Grund geben müsse, wenn ich schlecht einschlafen könne, und dass es sich hier offensichtlich um eine psychische Belastung handelt, und ich mal in mich gehen und mein Leben überdenken soll. Also wohl so generell, ob ich glücklich oder unglücklich bin, und was ich ändern wollen würde und sowas.

Wie war das denn bei DIR mit den MRTs ? Du hast geschrieben, Du hattest Deine Diagnose vor den Symptomen. Wurde das bei Dir durch ein MRT herausgefunden ? Welche MRTs wurden denn gemacht ? Und eine Nervenwasseruntersuchung ?

Mit der Röhre selbst habe ich kein Problem. Mir wird in engen Röhren zwar schon mulmig, aber ich lasse mich nicht auf die Angst ein. Ich atme ganz ruhig und tauche dann in irgendwelche Gedankenwelten ein :slight_smile: Es hilft auch sehr, dass ich aus den unteren Augenwinkeln die Öffnung sehen kann. Wenn man mich so tief hineinschieben würde, dass ich die Öffnung nicht mehr sehen könnte, wäre es schon schlimmer :slight_smile: Aber der Wunsch nach einer präzisen Diagnose ist stärker als das mulmige Gefühl. Lieber lege ich mich 10 Mal in eine Röhre oder lasse mich pieksen, als dass etwas übersehen wird.

Der letzte Radiologe bei dem ich war, hatte übrigens eine lustige Idee. Bzw. ich weiß gar nicht, ob das nicht vielleicht bei allen Röhren so gemacht wird. Über den Augen gibt es da einen schrägen Spiegel, der ein Bild von der Wand hinter der Röhre spiegelt. Man hat also das Gefühl, man sieht auf ein Bild an einer Wand, die 2 Meter entfernt ist. Ich denke, das wird auch vielen helfen.

Morgen um 8:30 habe ich den Termin. Ich melde mich mal, wenn ich weiß, was rausgekommen ist. Drück mir mal die Daumen :-\

Ganz liebe Grüße,

Stefan