hallo mia,
ich denke, es ist schwer, darauf eine “allgemeingültige” antwort zu geben, auch weil es darauf ankommt, welche aufgaben du im job hast.

man ist nur dann “verpflichtet” krankheiten anzugeben, wenn man neue verträge, z.b. arbeitsverträge oder versicherungen abschließt UND danach gefragt wird.

krankheit allein, auch ms nicht, ist kein kündigungsgrund, da könnte man gegen klagen.
leider, leider kann man natürlich auch andere kündigungsgründe erfinden oder jemand rausmobben, wenn man will.

einen gewissen schutz stellt das erschwerte kündigungsverfahren bei anerkannter schwerbeh. dar.
hast du sowas?
Ich selbst hab meine ms gleich mitgeteilt, aber da sah man auch schon mein humpeln-schleichen.
angst vor kündigung hatte ich trotzdem nicht, aber das kommt eben auch drauf an, ob man selbst auch andere aufgaben übernehmen kann.

günni

Hallo Günni,
nein einen Schwerbehindertenausweis habe ich nicht. Da ich miterlebt habe, wie die meisten Leute auf MS reagieren (man wird gleich als Totalinvalide abgestempelt) habe ich beschlossen meine Diagnose geheim zuhalten so lange eben bis man nichts sieht. Außer dem Lhermitte-zeichen in Stresssituationen , wie im Moment, weil ich nicht mehr weiß was ich tun soll habe ich keine Symptome. Meine Familie weiß auch nichts davon -an manchen Tagen ist es sehr schwer damit allein klar zu kommen und ich weiß einfach nicht wen ich fragen soll, dehalb habe ich mich an diesen Chat gewandt. Nun weiß ich nicht was ich tun soll, da meine entgültige Anstellung von diesem amtsärztlichen Zeugnis abhängt und wenn ich es nicht liefere wird nachgehackt…und ich habe miterlebt wie mit einer Kollegin verfahren wurde, die Diabetes hat. Und wenn ich es sage…ist es das Gleiche…
Danke nochmals Günni für deine Antwort und ich wünsche dir dass deine MS auch wieder Remissionen bringt.
Mia

Hi Mia,

das klingt alles ziemlich “ungesund”. Ich meine, es ist
doch ein Kraftakt sondergleichen, den Du da vollführst.
Du MUSST darüber sprechen! Für wen machst Du das
Versteckspiel? Okay, angenommen, Deine Diagnose ist aus irgendwelchen Gründen doch falsch. Aber scheinbar ist sie das ja nicht. Und aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man anfangs mehr oder weniger symptomfrei bleibt und verdrängt, so gut es nur geht.
Klar, man kann sich ja gar nicht vorstellen wie es sich
dann so anfühlt.
Will jetzt gar nicht so lehrermässig daherkommen.
Aber das “Darüber Reden” ist das A+O. Du lädst Dich
unter Umständen mit einer Verantwortung auf, mit der nichtmal Gesunde fertig werden würden.
Das Unterdrücken und Verstecken kann ich übrigens auch noch wunderbar (habe seit `97 MS), man sieht es mir zum Glück noch nicht an. Leider ist das aber dermassen anstrengend geworden. Und daher habe ich meinen Beruf nach Hause verlegt. Hier muss ich mich nicht verstellen und kann Kraft schöpfen falls es doch mal geschäftliche Treffen gibt. (Ist natürlich nicht jedem so ohne weiteres möglich)
Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft zum Reden.
Gruss,

Jazz.

Hallo Mia,

ich würde Dir raten, Dich für ein Informationsgespräch bei Herrn Heller von der AMSEL zu melden. Er kann Dir die Rechtslage genau erläutern, so daß es Dir dann klarer sein dürfte, wie in Deiner jetzigen Situation zu verfahren ist.

Was die Nicht-Mitteiluung der Diagnose an die Familie angeht, stimme ich Jazz zu, daß Du Dir da einen ziemlichen Kraftakt aufgeladen hast. Hast Du denn ein eher schlechtes Verhältnis zu Deiner Familie? Oder warum trägst Du das alles allein?

Ich habe ein Jahr lang meiner Familie nichts gesagt. Das war sehr schwer, weil ich ja auch immer wieder verheimlichen mußte, wie schlecht es mir psychisch ging. Es wurde eine immer stärkere Spannung in der Familie spürbar, die sich erst auflöste, als ich meine Diagnose mitteilte. Heute bin ich sehr froh, die Unterstützung meiner Familie zu haben.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, daß Du den für Dich richtigen Weg findest.

Alles Gute und herzliche Grüße,
Mareike

Liebe Mareike-Liebe(r) Jazz,
danke für eure ehrliche Antworten. Nein, ich habe kein schlechtes Verhältnis zu meiner Familie, aber ich weiß, dass eine Person damit gar nicht umgehen könnte, die andere lebt nur ihr eigenes Leben und all die Personen meiner Familie, die mir wohl wirklich dabei helfen konnten leben nicht mehr (der Tod war wohl mit ein Auslöser für den großen Schub damals-…ich weiß nicht, ob es mir nur einbilde, aber ich merke, wenn es mir psychisch schlecht geht zeigen sich auch Symptome…und der Tod von einem sehr lieben Menschen nimmt einen mehr als mit…-ist das bei euch auch so, dass ihr auf extreme Anspannung reagiert? -die extreme Müdigkeit und Kraftlosigkeit, das Kribbeln in den Händen). Es ist ein Kraftakt es allein zu tragen, aber es bleibt mir nichts übrig, das merke ich schon auch und wie lange ich es noch durchhalten kann weiß ich auch nicht. Wenn es ganz schlimm kommt hab ich eine Freundin, die von der Erkrankung weiß-hilft zwar nicht bei den Alltagproblemen, aber manchmal um die Seele wieder etwas frei zu bekommen. Ich sitze irgendwie in der Zwickmühle, aus der ich nicht mehr herauskomme.
Liebe Mareike, wie komme ich den an die Adresse/Tel-Nr. von Herrn Heller von der Amsel? Könntest du mir da noch Information geben? Das wäre ganz lieb von dir.
Jazz wie war das denn bei dir (ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich)-wenn die Diagnose 97 gestellt wurde-wie begann es denn bei dir und wie sieht es jetzt aus? An manchen Tagen kann ich es ganz gut wegstecken und an anderen Tagen überkommt mich die Angst und wenn ich mir dann all die möglichen Ausfälle mir vorstelle und wie ich das allein schaffen soll fehlt mir fast der Mut und die Kraft zum Weitermachen. Deshalb ist eine Seite wie diese so wichtig…ich erkenne dann dass es andere mit ganz anderen -oft sehr schwerwiegenden Symptomen auch irgendwie geschafft haben.
Danke nochmals euch beiden
Mia

Hallo Mareike,
habe die Nummer von herrn heller gefunden-hat sich somit erledigt. Danke aber nochmals für den Tipp
Liebe Grüße
Mia

Hallo Mia,
ich kann den anderen nur zustimmen reden ist unheimlich wichtig. Ich bin mit der ganzen Geschichte gleich von vorn herein sehr offensiv umgegangen. Ich habe jahrelang alles in mich hineingefuttert und bin darüber krank geworden. Mein Vater hat vermutlich die größten Probleme damit zu verarbeiten was seine Tochter in den letzten Monaten für Diagnosen bekommen hat aber es kommt auch darauf an wie man selbst damit umgeht. Zunächst ist es für alle Beteiligten ein Schock. Aber Aufklärung hilft. Was meinst Du welche Reaktionen ich bekomme wenn ich erzähle, daß ich zuerst MS und dann Brustkrebs diagnostiziert bekommen habe. SCHOCK. Aber mit beidem kann man Leben. Für mich ist es wichtig einen entspannten Umgang mit beidem zu haben. Meine MS-Prognose nachdem was ich im Internet so gelesen hat ist gräslich aber ich habe einfach nicht vor dies Realität werden zu lassen. Mein Brustkrebs hat eine sehr gute Prognose. So what. Ich lebe jetzt und das Leben mach Spaß auch wenn man zwischen drin Stimmungsdellen hat.
Wenn man mit einer Krankheit normal umgeht lernt auch das Umfeld damit normal umzugehen. Man muß es ihnen aber auch zutrauen. Man kann dabei viele Überaschungen erleben viele positive aber natürlich auch ein paar negative. Wenn Du die positiven Reaktionen annimmst kannst Du so manche schlechte gut verkraften.
Ach ja sowohl mein Chef als auch meine Kollegen haben positiv reagiert. Dies gab nämlich dann auch die Erklärung dafür, warum ich im letzten halben Jahr so neben mir gestanden habe und nicht die Leistung erbringen konnte die ich wollte und die auch von mir erwartet wurde. Jetzt geht es wieder aufwärts. Ich bin zur Zeit mit Vitaminen etc. gedopt aber ich habe ebe wieder einiges aufzuholen.
Alles Liebe
Antje
PS Ich habe nach der Diagnose eine MS-Schwerpunktpraxis aufgesucht und war vorgestern in Würzburg. Spezialsten sind wichtig, vor allem bei einer so vielfältigen Krankheit.

Sorry aber mein Kopf war heute schneller als meine Finger. Koordinationsstörungungen ;-))). Sind wir ehrlich einfach a bissele Schludrigkeit

Liebe Antje,
vielen Dank - ich tu mir sehr schwer damit mit dem Eingestehen, irgendwie will ich wohl durch das Nichtbekennen, das Ganze auch nicht wahrhaben. …es darf einfach nicht ganz hart kommen, weil ich nicht weiß wer mir helfen soll …Und da es zur Zeit nicht so schlimm ist, verdränge ich es einfach und hoffe, dass ich nicht alles bekomme, was diese Krankheit so auf Lager hat. Am schlimmsten ist zur Zeit die extreme Müdigkeit und Konzentrationsschwäche (hängt das auch mit der MS zusammen??)…ansonsten war in den letzten drei Jahren außer Kribbeln und Lähmungsgefühl in Händen und Beinen einmal mein linker Fuß zwei Wochen lang nicht zu gebrauchen, aber ich konnte noch laufen, ich stoplerte nur sehr oft und konnte schlecht Treppen steigen…aber es bildete sich wieder zurück.
Liebe Antje ich wünsche dir , dass deine beiden Krankheiten einen positiven Verlauf haben. Ich bewundere dich dafür, wie du beides meisterst und trägst. Danke nochmals für deine Worte.
Mia

Liebe Mia,
die Diagnose MS stand schon mal in einem Nebensatz 01 im Raum. Damals hab ich es schlichtweg nicht ertragen mich damit auseinander zusetzten. Zu der Zeit saß ich in einem tiefen schwarzen Loch. Mit psychologischer Hilfe hab ich es geschafft da wieder raus zu kommen und heute nach dem Motto “Always look on the bright site of life…”. Also so wie ich jetzt damit umgehe bin ich auch nicht immer damit umgegangen. Müdigkeit und Konzentrationsschwäche kenne ich. Auch das Stolpern ist mir nicht fremd. Gell man will es einfach nicht wahr haben? Beim Treppenlaufen bin ich eben auch vorsichtiger geworden. Mein Lebensgefährte kriegt immer die Krise wenn ich mal wieder stolpere. Im Moment fahre ich zweigleisig. Einerseits gehe ich zu einer Ärztin, die Naturheilkunde, Kinsiologie und Homoöpathie macht aber ich war zuerst bei Schulmedizinern. Es ist wirklich wichtig, daß man zu Spezialisten geht. Nach meiner Erfahrung haben Normale Neurologen zu selten mit MS zu tun. Mia, bei welchen Ärzten warst Du schon? Gib Dich nicht mit dem einfachen zufrieden. Ich bin auch in der GKV aber ich bisher immer zu den Ärzten gekommen zu denen ich wollte. Man findet immer einen Weg. Ich glaube das permanente Verstecken tut Dir nicht gut. Meinst Du nicht Du würdest Dich leichter tun, wenn es Dir nicht gut geht und Du kannst sagen warum? Zumindest Deinem näheren Umfeld? Ich habe jahrelang gedacht ich bin Asterixine und kann alle Probleme und Krankheiten dieser Welt tragen. Ich wäre daran fast kaputt gegangen. Meine rasanten Autobahnfahrten waren meine einzige Flucht. Die Brückenpfeiler hab ich dabei immer sehr stark wahr genommen…
Du schaffst es! Such Dir Hilfe und jemanden zum Reden. Es ist nix alleine mit solch einer Krankheit zu sein.
Liebe Grüße
Antje

Yep! Genau so ist es!
Liebe Grüsse nochmal von

Jazz.

Ach ja, da fällt mir noch ein altes Sprichwort ein: “Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude”. Wenn jemand einem beim Tragen hilft ist es einfach leichter. Außerdem verbessert es die Kommunikation. Man sendet stille Hilferufe aus, aber die Umwelt kriegt sie meinstens nicht mit. Wenn es Dir nicht gut geht und Dein Gegenüber weis warum, kann er ganz anders reagieren als mit Unverständis.
Liebe Grüße
Antje

Liebe Antje / Jazz,
danke für deinen Beitrag. Du hast schon recht damit, dass das allein damit fertig werden mehr als Kräfte zehrend ist. Da ich aber zur Zeit beruflich auf so wackeligen Beinen stehe kann ich nicht damit ruasrücken, auch wenn es Tage gibt bei denen ich notwendig jemand bräuchte. Der Beruf kostet mich sehr viel Kraft und da mich die ständige Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sehr mitnimm, bin ich abend nur noch fertig. Ich habe mich seit der Diagnosestellung sehr eingeigelt, was natürlich nicht richtig ist, aber die Müdigkeit macht mir sehr zu schaffen, genauso wie depressive Phasen (hängen die auch mit der MS zusammen?-zur zeit nehe ich nichts und spritze auch nichts). Du rätst zu einem guten neurologen. Ich war damals nur auf der neurologischen Abteilung eines Krankenhauses. Ich wurde damals mit einer Sehnerventzündung zur Kernspintomographie eingewisen, nachdem sich das alte Motto bewahrheitet hatte…der Arzt sieht nichts und der Patient auch nicht…und als ich völlig ahnungslos aus der Röhre kam sagte mir der Arzt sofort -ich hätte einen akuten MS-Schub…und das hat mir dann den Boden unter den Füßen weggezogen, denn als “Normalsterblicher” verbindet man ja MS mit Rollstuhl usw. Also die Diagnose bekam ich nicht schonend serviert…an den Folgetagen hat man die Diagnose dann gefestigt über die Lumbalpunktion usw, usw. Da die Remission gut verlief gab mir der Neurologe nichts…und seither hatte ich keine größeren Ausfälle…zur Zeit ist nur das Lhermitte sehr deutlich ausgeprägt…Weißt duirgendetwas drüber, ob es eine einfluß auf den MS-Verlauf hat, wenn man einfach unbehandelt weitermacht…gibt es da Daten? Ihr beide habt schon recht, dass geteiltes Leid besser ist, aber es kann so ungeahnte Folgen (besonders im Beruf) haben, wenn ich es den anderen sage und Familie habe ich so gut wie keine mehr (leider)…und dann hat ja noch jeder seine eigenen Probleme…An manchen Tagen kann ich oft fast nicht mehr und den Wunsch die Brückenpfeiler zu umarmen habe ich dann auch…Was machst du denn wenn das Lhermittesymptom so augeprägt ist…es tut ja nicht weh, ist aber unangenehm? Dann noch eine Frage, wo bekommt man den Adressen von guten Neurologen her? Und jemanden zum Reden suchen, ist mehr als schwierig…ich hoffe, dass ich es noch etwas allein tragen kann und dann eine Lösung für mich finde…zur zeit sieht man mir es ja glücklicherweise noch nicht an…hoffentlich bleibt es noch eine Weile so…und dir Antje wünsche ich aus ganzem Herzen, dass beide Krankheiten einen positiven Verlauf nehmen und du deine positive Einstellung nicht mehr verlierst.
Liebe Grüße
Mia
PS Ich habe erst jetzt auf deine/eure Zeilen geantwortet, da mein PC nicht mehr mit mir sprechen wollte.

Liebe Mia,
hab mir schon Sorgen gemacht, daß Du nix mehr von Dir lesen läßt. Vieles einfach in kürze erst mal:
Ich bekam die Diagnose MS auf dem Gang. Dolle show. Zum Glück hatte ich mich schon mit dem Gedanken etwas angefreundet und war etwas gewapppnet. Zu meinem Neurologen hier am Ort bin ich auch nicht mehr gegangen, der hätte mir mal so ne Kortisonstoßtherapie gegeben ohne genauen befund. Danach bin ich zu meinem Hausarzt und hab ihm gesagt, daß ich da nicht mehr hin gehe. Ich habe dann hier im Amsel-Forum erkundigt. Habe dann die Empfehlung von einem Neurologen in Stuttgart bekommen. Als Parallel-Geschichte hab ich Würzburg angeleihert, weil die dort ein Forschungszentrum sind. Ich habe viel fast zu viel über MS gelesen, irgendwann kommt einfach der Punkt wo Du merkst das bringt es auch nicht. Bei dem Telefonat mit einer Betroffenen sagte Sie mir, daß die gänzlich unbehandelten Fälle meist schlimmer verlaufen. Sie hat den schubförmigen Verlauf. Sie bekommt glaube ich Betaferon. Ihr geht es gut. Sie hat 2 Kinder und macht sich gerade selbständig. Meine Stelle ist auch nur bis Ende 2005 befristet und bis dahin muß etliches auf die Beine gestellt sein, wenn es mir mir hier weiter gehen soll.
Die Müdigkeit und die Depressionen kenne ich. Im Moment bekomme ich Homöopathische Mittel zur Stabilisierung. Ich habe auch schon foast 3 kg wieder zugenommen. Mein Lebensgefährte meinte letztens “Jetzt siehst Du nicht mehr ganz so verhungert aus”.Ich bin immernoch ein Spargeltarzan aber es wird besser. Wenn es mir gerade mal sehr depri geht nehme ich die Rescue-Tropfen der Bachblüten. Ich denke an gute Ärzte kommt man nur über Mund zu Mund Propagende. Woher kommst Du?
Ich komme aus der Stadt wo Wagners Wähnen Frieden fand und Schlingensief gerade Staub aufwirbelt. Ich bin 33 und sei 10 Jahren in einer festen Partnerschaft. die viele Jahre durch ein tiefes Tal ging. Auch ich habe mich lange Zeit total eingeigelt, bis der Zusammenbruch kam. Danach hab ich begriffen, daß es so nicht weiter geht und habe mich anderen wieder geöffnet.
So jetzt muß ich was tun. Mia schreib hier weiter oder ne Email. Laß all das was Dich beschäftigt, Dich verunsichert raus. Es hilft. Ich denke, die meisten können mit Dir fühlen.
Kopf hoch!
Liebe Grüße
Antje

Liebe Mia,

Du klingst so traurig gerade und so erschöpft. Aber - halt, halt, so muß es nicht sein! Du mußt nicht alles alleine tragen, und die Brückenpfeiler kannst Du vorerst sich selbst überlassen.

Ich habe das Gefühl, Du stehst unter einem riesigen Durck, bräuchtest ganz dringend eine Möglichkeit, diesen Druck loszuwerden, siehst aber niemanden, dem Du Dich anvertrauen könntest, oder denkst, daß andere genügend mit sich selbst beschäftigt, oder nicht die richtigen Gesprächspartner sind für so ein Thema, usw.

So ist es aber nicht! Es gibt sicher Freunde, die gute Gesprächspartner wären - und Du kannst auch noch viele neue Freunde kennenlernen! Vor allem würde ich Dir aber raten, psychotherapeutische Unterstützung zu suchen. Wenn Du in einem größeren Betrieb arbeitest, könnte der Betriebspsychologe eine erste Anlaufstelle für Dich sein. Dort kannst Du auch weitere Adressen und Empfehlungen bekommen. Ansonsten kannst Du z. B. Deinen Hausarzt fragen.

Was Du über Deine Firma schreibst, deutet darauf hin, daß es vielleicht im Moment tatsächlich nicht die Zeit ist, Deine Diagnose mitzuteilen. Um so wichtiger ist es, daß Du anderswo darüber reden kannst!!!

Die Müdigkeit kann von der MS kommen, sie kann aber auch mit durch die Depression bedingt sein und es wäre wichtig, das genauer abzuklären.
Daß Du Dich oft so müde fühlst, daß Du nichts mehr unternehmen willst, kann ich Dir gut nachfühlen. Es ist aber dennoch nicht gut, sich einzuigeln. Das macht die Müdigkeit manchmal noch schlimmer.
Ich hab die Erfahurng gemacht, daß es gut tut, ein paar enge Freunde zu haben, die über die Diagnose Bescheid wissen. Bei ihnen kann ich mich, wenn wir zusammen weggehen, z. B. auch mal für eine Zeit aus dem Gespräch ausklinken, bis ich dann wieder fitter bin.

Eine guten Neurologen zu finden, ist nicht ganz einfach. Es gibt MS-Schwerpunktpraxen. Bei der AMSEL oder der DMSG kann man Dir vielleicht sagen, welche es in Deiner Nähe gibt. Dann kannst Du schauen, welcher Arzt Dir liegt und ob Du vielleicht doch eine Basistherapie beginnen möchtest.

Für jetzt fände ich aber die psychotherapeutische Unterstützung mindestens ebenso wichtig. Du kannst Dir im Regelfall anfangs bei 5 Erstterminen verschiedene Therapeuten anschauen, und Dich dann erst für jemanden entscheiden. Wenn Dir jemand von Anfang an sehr zusagt, kannst Du natürlich gleich dort bleiben!
Mit ihm oder ihr könntest Du dann besprechen, wie Du weitere Unterstützung z. B. von Deinen Freunden bekommen kannst.

Das ist jetzt so eine lange Epistel geworden, daß ich besser aufhöre. Ich denke aber an Dich und wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Mareike

Hallo Antje / Hallo Mareike,
bei mir geht es zur Zeit zu wie ander Börseb zu-manchmal total traurig (und da sitzt man sich an den PC und schreibt sich die Sorgen vom Leib-bzw. man versucht es eben) und an den anderen Tagen geht es dann wieder und ich komme ganz gut klar damit. Deshalb Danke, dass dass ihr an mich gedacht habt…An den “Die ganze Welt ist Schwarz-Tage” kommen dann wohl sehr traurige Zeilen heraus, wie die letzten…aber so im großen und ganzen komme ich schon klar damit und das Nagen-Beuge-Stoß-“Zeichen” zeigt mir, dass ich noch lebe…Dass die unbehandelten schlimmer verlaufen beunruhigt mich, heißt dass, dass die nächsten Schübe dann stärker werden und keine Remissionen oder nur bedingte zu erwarten sind??
Manchmal sitzt man aber so in der Zwickmühle, dass man jemanden zum Reden braucht, der sich wirklich in einen hineinfühlen kann und meist sind das nur die, die von dem gleichen betroffen sind -deshalb nochmals DANKE, dass ihr gleich geantwortet habt, als es mir wirklich sehr bescheiden ging…dieser PC bringt mich noch zur Verzweiflung-der stürzt zur Zeit ständig ab und will wohl in Ferein…ich melde mich wieder wenn mein PC seine Tiefphase hinter sich hat und mich schreiben lässt…
Liebe Grüße an euch beide und alles, alles Gute-bis bald (sofern mich die Kiste läßt)
Mia

Liebe Mia,
ob man sich behandeln läßt oder nicht, diese Entscheidung muß jeder selbst treffen. schulmedizinisch bin ich bisher nicht behandelt worden. Das hängt aber auch mit dem Zusammenkommen von MS und MamaCa zusammen. Ich war bei einer Kinsiologin und später nochmal bei einer Ärztin, die dies auch macht. Beide sind bei meiner Story zu der Überzeugung gelangt, daß meine MS und auch der Krebs viel mit meiner Psyche und dem daraus resultierenden Ungleichgewicht und dem starken Druck zu tun haben. Im Moment bekomme ich gerade Homöopathische-Infusionen für Körper und Geist. Ich stehe im Moment beruflich ziemlich unter Druck, aber ich kann damit besser umgehen als früher. Die schulmedizinische Schiene kommt dann später, wenn ich meine potentiellen Kinder in Sicherheit gebracht habe, dann kommt Chemo und Bestrahlung. Von der Chemo kann die MS dahingehend profitieren, daß sämtliche entzündlichen Prozesse im Körper zum Stillstand gebracht werden. Vielleicht taucht sie danach nicht mehr auf. Ich würde an Deiner Stelle einfach mal zu einem Spezialisten gehen und mich informieren, was er in Deinem Fall tun würde. Einen Feind, den man kennt kann man bekämpfen auf verschiedenen Ebenen. Mit dem Kopf aber auch mit entsprechenden Medikamenten. Aber so etwas muß ein Arzt wissen. Wenn man Dir Mitoxantron empfiehlt mußt Du auch die Entscheidung treffen ob der Zeitpunkt für Dich gerade gut ist (Kinderwunsch). Informiere Dich da bei den entsprenden Ärzten. Ich kam zu dem Schluß gleich schwanger werden, aber das wohl nix. Der Brustkrebs kam mir dazwischen. Nachwuchs muß warten. Jetzt kommt eben die nächsten Jahre zunächst mein Beruf. (Lösung des Zwiespalts Kind oder Karriere)
Liebe Grüße
Antje
PS: Ein Computer ist auch nur ein Mensch :wink:

Liebe Antje,
sorry, dass ich mich auf deinen letzten Eintrag erst jetzt melde-mein PC hat Komplett-Urlaub genommen und ich bekam ihn einfach nicht mehr flott (stieg ständig nach max. 2 min Internet aus-echt nervig). Ich habe da noch eine Frage. Bekommt man die Rescue-Tropfen - unter der Bezeichnung- in der Apotheke und wie viel und wie oft muss man die dann nehmen, wenn man absolut schlecht drauf ist. Weißt du was über Statistiken, ab welcher MS-Dauer lt. Wahrscheinlichkeit die Remissionen nicht mehr vollständig verlaufen. Ich habe zwar auch viel über MS gelesen und die Aussage bekommen, die Krankheit mit den 1000 Gesichtern und bei jedem läufts anders, aber vielleicht goibt es Efahrungswerte. Davor habe ich am meisten Angst, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, wenn wirklich ganz schwere Schübe kommen, die nicht mehr zurück gehen. Und in solchen Situationen, in denen ich mich wie die Maus in der Falle fühle habe ich das Gefühl an eine Steckdose angeschlossen zu sein (Kribbeln in Händen und Füßen-wzwar nicht ständig, aber immer wieder und das Stromstoßgefühl durch den ganzen Körper, wenn ich den Kopf beuge-kennst du das auch - und dann überkommt mich auch oft eine plötzliche und extrem bleierne Müdigkeit-so dass ich das Gefühl habe, wenn ich mich jetzt nicht sofort hinlege kippe ich aus den Schuhen-und im Berufsleben geht das ja oft nicht-manchmal eine fast nicht auszuhaltende Körperbeherrschung. Was macht man nur gegen diese extreme Müdigkeit? Du hast weiter geschrieben, dass du gegen die Depressionen homöopathische Tröpfchen nimmst-verrätst du mir welche? Du hast geschrieben, dass die beiden Ärztinnen, bei denen du warst MS und Krebs auf den extremen Druck zurückführen. Ich glaube auch das, etwas daran dran ist, dassMenschen, die unter extremen Druck, egal welcher Art stehen ahnfälliger dafür sind. Es gibt ja auch die Ausssage, dass Menschen die gegenüber sich selbst sehr hart sind auch zu einer Verhärtung (Sklerose) in ihrem Körper führen. Da gibts ja auch verschiedene Erfahrungsberichte-vielleicht hast du auch schon das Buch von Zarumba gelesen, die das auch so beschreibt. Du schreibst von Chemo und Bestrahlung, wenn deine potenziellen Kinderchen da sind (ich wünsche dir, dass der Brustkrebs verschwindet-so was solls ja auch geben, ich wünsche es dir einfach und manche sagen ja, dass man Wünsche, die man von Unbekannten erhält wirklich in Erfüllung gehen-schön wärs ja-probieren wir es aus!! und wünsche ich dir noch dass, das mit der Schwangerschaft schnell klappt und reibungslos verläuft-vor und nach!! der Schwangerschaft)-sind die Symptome so massiv, dass du diese beiden Behandlungsschritte schon in Erwägung ziehst-ich dachte, das ist die letzte “Schiene”, wenn die Remissionen nicht mehr erfolgreich sind(??) Du schreibst einen Feind den man kennt, kann man bekämpfen-kennt man ihn denn, er ist so unberechenbar -manchmal da, manchmal nicht, beim einen so, beim anderen so-ständig verwandelbar -wie gesagt 1000 Gesichter, wie soll man den denn einschätzen-mir kommt es vor wie ein Terrorist, man weiß nie wann er kommt und mit welchem Ausmaß (vielleicht ein etwas extremer Vergleich, aber ich wußte es nicht besser zu beschreiben)- und das schürrt die Angst um so stärker.
Liebe Grüße
Mia
PS Falls ein PC auch nur ein Mensch ist-gibt es Menschen, die ich manchmal auf den Mond schießen könnte. Habe 3 Versuche gebraucht, bis ich diese Zeilen abscicken konnte -grrrrrrr!!

Hallo Mia,
war im Urlaub und jetzt mal wieder die Nach-Urlaubshektik. Deshalb ganz kurz.
Frag in der Apotheke nach Bachblüten und da nach den Rescue-Tropfen. Normalerweise wissen die dann Bescheid. Wenn Du tatsächlich einen schweren Sub hast solltest Du ich schulmedizinisch behandeln lassen. Die sind heute in der Forschung wirklich weiter. Mit Statistiken hab ich keine Ahnung hab ich auch eingestellt. Zuviel Wissen ist auch nix. Das mit den Stromstößen kenne ich vor allem seit meinem Autounfall mit Schleudertrauma. Es komm zum Glück nicht mehr so oft vor. Die bleierne Müdikeit kenne ich. Dadurch daß im Moment alles zuviel für mich ist hab ich massiv mit Magensäure zu kämpfen. Das ist psychisch ich weiß aber einfach Mist.Man fühlt sich noch schlapper. Gegen die Müdikeit hilft eigentlich nur schlafen. Nur rasen bei mir zur Zeit die Gedanken und ich finde dann keine Ruhe wie ich sie möchte. Mein Doc hat mir jetzt Grinsewurmtabeltte zur Simmungsaufbesserung verschrieben (Homöopathisch) Hab eine Spritze zur Senkung der Östrgene bekommen. -> Fördern Depressionen.
Der Vergleich mit dem Terroristen ist gut. Nur darf man sich bei allem von dem möglichst wenig terrorisieren lassen. Ich eiere zur Zeit durch die Gegend, das ist nimmer schön. Das hängt aber vermultlich auch mit meiner psychischen Verfassung im Moment zusammen. Dabei verschwinden meine gesundheitlichen Sorgen zur Zeit, weil ich beruflichen Erfolg haben möchte.
Vielen Dank für Deine guten Wünsche. Auch ich wünsche Dir, daß der Terrorist Dich nicht unterkriegt. Wir sind stärker :-))) Bestimmt. Wir müssen nur daran auch glauben.
Wo kommst Du eigentlich her?
Ich komme aus Randbayern aus der Stadt wo Wagners Wähnen Frieden fand :-).
Liebe Grüße
Antje

Irgendwie hat meine Tastatur nicht das gemacht was ich wollte :wink: