hallo zusammen

wir wissen seit einem jahr , dass mein freund ms hat. als partnerin betrifft es mich auch. wir gehen so von außen gesehen gut damit um. es ist kein tabu thema (wobei v.a. ich das wort ms nicht gerne ausspreche). ich frage z.b. wie das spritzen war und er erzählt mir wies ihm geht. v.a. jetzt ist das thema sehr aktuell, weil er nach dem studium einen job sucht und das viele fragen und unsichereheiten aufwirft. er hatte daher neulich einen ganz schönen tiefpunkt, weil ihn zum ersten mal die hoffnung verlassen hat und die broschüren über ms echt nur angst gemacht haben.

ich habe ihm gegenüber jedoch nie geäußert was für ein albtraum die diagnosestellung für mich war. meine tränen habe ich unterdrückt und bin stark geblieben. während ich bezüglich problemchen mich hin und wieder bei ihm ausheule (lapalien) mach ich das nie nie wegen ms. auch bei niemand anderem. das Thema ist in unserem bekanntenkreis bekannt und wird mal sachlich besprochen (locker leicht).

Ich hab aber schon angst und mach mir auch sorgen. ich finds im grunde schwierig, mit der unsicherheit zu leben. man weiß doch einfach nicht, wies aussehen wird. ich verdränge vielleicht oder hab halt zu meinen bedenken immer ne passende antwort, die mich tröstet und wahrscheinlich auch realistisch und richtig ist. Zum Beispiel, dass man nie weiß was alles passieren kann und es sich nicht lohnt sich negative gedanken zu machen, weil sie am ende ganz umsonst waren und die schöne zeiten beschatten würden.

wir gehen eure partner bzw. ihr partner damit um? Wie geht es euch?

grüße kati

Hallo Kati,
mir gehts genau wie dir! Auch mein Freund hat MS, das weiss er erst seit ein paar Tagen, und ich steh ziemlich hilflos daneben! Ich hetze durchs Netz und suche nach Informationen über MS. Und das was ich bisher erfahren hab, hat mich echt um! Ich hab keine Ahnung wie’s weitergeht. Mein Freund hat noch ein Jahr zu studieren und macht sich jetzt natürlich voll Sorgen wie es weitergeht…
Vielleicht hast du ja mal Lust dich zu melden:

hallo tini

so gings mir auch! Wir könnten uns ja mailen, was meinst?

Drück dich und Kopf hoch. Bei uns wars die gleiche lebenssituation - er hat jetzt auch eben noch dieses eine Jahr studiert.

Grüße Kati

Hallo Kati,

ich habe seit 1997 MS und auch mich hat die Diagnose umgehauen. Eben noch gesund und von einer Minute auf die nächste bist du chronisch krank. Ich war total geschockt und dachte immer nur an den Rollstuhl.
Jetzt 7 Jahre später, geht es mir immer noch gut und siehe da, kein Rollstuhl. Aber auch wenn es doch irgendwann mal so weit kommen sollte, gehe ich da jetzt ein bißchen entspannter mit um. Mein Freund ( hat auch MS ), sitzt teilweise im Rollstuhl und kann da sehr gut mit umgehen. Es sind immer nur die anderen, die einem Behinderten Menschen das Leben schwer machen.
Man kann mit der MS sehr gut leben, nur muß man sich bewußt darüber sein, daß man krank ist und man es nicht übertreibt. Immer schön langsam und nur keinen Streß.
Wie wäre es denn, wenn Ihr Euch mal einer Selbsthilfegruppe anschliesst? Man lernt da nette Leute kennen und kann sich untereinander Ratschläge geben oder sich einfach nur so nett unterhalten.
Ich wünsche Dir und Deinem Freund alles Gute.

Liebe Grüsse
Annett

Hallo Kati,

ich habe seit 1997 MS und auch mich hat die Diagnose umgehauen. Eben noch gesund und von einer Minute auf die nächste bist du chronisch krank. Ich war total geschockt und dachte immer nur an den Rollstuhl.
Jetzt 7 Jahre später, geht es mir immer noch gut und siehe da, kein Rollstuhl. Aber auch wenn es doch irgendwann mal so weit kommen sollte, gehe ich da jetzt ein bißchen entspannter mit um. Mein Freund ( hat auch MS ), sitzt teilweise im Rollstuhl und kann da sehr gut mit umgehen. Es sind immer nur die anderen, die einem Behinderten Menschen das Leben schwer machen.
Man kann mit der MS sehr gut leben, nur muß man sich bewußt darüber sein, daß man krank ist und man es nicht übertreibt. Immer schön langsam und nur keinen Streß.
Wie wäre es denn, wenn Ihr Euch mal einer Selbsthilfegruppe anschliesst? Man lernt da nette Leute kennen und kann sich untereinander Ratschläge geben oder sich einfach nur so nett unterhalten.
Ich wünsche Dir und Deinem Freund alles Gute.

Liebe Grüsse
Annett

Hallo,

mein Freund hatte auch MS. 1998 lernten wir uns kennen. Nur ein Jahr Sorgenfrei, dann kam die Diagnose es könnte MS sein. Wir haben nicht daran geglaubt, denn es ging ihm wieder besser. Ein Jahr später hatte er einen heftigen Schub.
Wir suchten zusammen eine Wohnung und seit 2002 ist er nicht mehr mein Freund, sondern mein Mann. gg
Immer wieder werde ich gefragt ob ich denn vor der Hochzeit schon wußte, daß er MS hat.
Wie schnell kann es passieren, daß man stürzt oder einen Unfall erleidet und behindert ist, oder man krank wird? Ich liebe ihn als Mensch mit oder ohne MS. In guten und in schlechten Zeiten trifft bei uns wohl sehr zu.
Es ist aber trotzdem nicht leicht, denn die körperlichen Symptome sind oftmals auch mit psychische verbunden. Man muß sich vorher darüber im klaren sein, ob man so sehr liebt, daß einem das egal ist. Wir machen das Beste daraus und ich werde alles tun, daß es ihm und uns gut geht.

Alles Liebe
ML

Hallo Kati,
tja bei uns ist es andersrum. Ich habe die MS vor einem Jahr diagnostiziert bekommen und war zu diesem Zeitpunkt seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen. Es war der totale Schock (obwohl mein Vater auch MS hat).
Nachdem der erste Schock überwunden war, trat etwas Ruhe ein und ich habe meinem Freund klargemacht, was alles passieren kann.
Inzwischen haben wir geheiratet. Er war der Ansicht, dass wir gemeinsam alles schaffen werden.
Natürlich ist die Ungewissheit sehr sehr schwer zu ertragen. Wir versuchen, solange es gut geht, die Zeit zu genießen. Gedanken machen kann man sich immer noch.
Dennoch kann ich mir Situationen vorstellen, die ich meinem Mann sicherlich nicht mehr zumuten könnte - und damit ist nicht der Rollstuhl gemeint.
Aber ob die jemals eintreten, weiss ja auch kein Mensch. Ich bin da sehr hoffnungsfroh, dass sich in den nächsten Jahren in der Medizin viel tun wird.
Du musst wissen, ob die Liebe zu Deinem Freund so stark ist, dass sie auch evtl. schlechte Zeiten überstehen kann, und ob Du auch Dauer mit der Ungewissheit leben kannst.
Ich wünsche alles alles Gute für euch beide.

Hallo zusammen!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, freut mich!

Ich verstehe die Intentionen jeder Botschaft und denke in vielem genauso. Merci. Dann bin ich wohl schon auf dem richtigen Weg.

Mir tuts gut von euch zu lesen, denn das hier sind meine ersten Unternehmungen, Kontakt auf dieser Ebene und in diesem Bereich zu suchen.

Zu hören, wies euch geht und wie ihr damit umgeht bestätigt mich und außerden finde ich schön zu sehen, dass wir nicht alleine sind mit der ms.

Liebe Grüße
Kati

Hallo Kati, ja klar, du kannst mir gerne mal ne Mail schicken! Ich will meinen Freund nicht dauernd vollquatschen damit und ansonsten weiss noch niemand außer mir, dass er es hat (er will noch warten bis die lumbal punktion gemacht wurde). Würd mich also freuen mit jemandem reden zu können!
Hier meine Adresse: TiniPJ@gmx.de
Liebe Grüße TINIPJ

hallo tini!

Ja super, hab dir schon ne mail losgeschickt!

Grüßle kati

Hallo,

wir haben einen SH-Verein für Betroffene und Angehörige gegründet. Mit der Diagnose ist auch für die Angehörigen nicht leicht umzugehen, schließlich liebt man ja den Menschen.

Trotz aller Liebe, aber, ist ein/e Betroffene/r mit der Erkrankung, nicht deswegen gleich vollständig lebensunfähig und ich als Betroffene bin froh, daß mir mein Umfeld, trotz allem, schon auch noch so einiges zutraut.

Bin btw. seit 15 Jahren mit der Diagnose dabei und geh noch aufrecht durchs Leben. glück gehabt ganz einfach glück gehabt und nie wirklich ganz aufgegeben, auch wenn’s nicht mehr “gehen wollte”

Verständnis, ist das eine, die Möglichkeiten, die noch vorhanden sind und dem Betroffenen nicht alles abzunehmen, das andere.

Wenn’s optimal für Betroffenen und Angehörigen läuft, ist beides möglich.

LG,
Li http://www.ms-mittelhessen.de

Hallo Kati,
ich habe MS und mein Partner hat mich 1 Jahr nach der Diagnose verlassen. Ich finde es extrem wichtig, dass beide über ihre Ängste und Unsicherheiten rechtzeitig sprechen. Wir haben das versäumt. Es nützt auch uns MS-Betroffenen nichts, wenn wir hiervor geschont werden. Die Ängst zu teilen verbindet. Man weiß woran man ist. Man weiß der/die andere ist bereit aufrichtig und ehrlich zu sein. Das gibt viel mehr Sicherheit, als so zu tun als gäbe es diese Unsicherheiten nicht.
Ich wünsche dir viel Kraft + alles Gute