Hallo,

ich bin ganz neu hier und hab eine spezielle Frage.

Also vorerst zu mir, ich bin 33 Jahre jung und Männlich, ich war eig. immer sportlich und habe eig. immer in einen handwerklichen Beruf gearbeitet.

Sommer 2020 kam die vorläufige Diagnose CIS nach einer Sehnerventzündung. Wobei ich sagen muss da ich im Krankenhaus war weil ich dachte es ist wiedereinmal iwas im Auge. Leider war die Augenärztin im Wochenenddienst um 22 Uhr nicht ganz Diplomatisch wie sie meinte das könnte MS sein …

Naja wurde direkt am Montag stationär behandelt mit Cortison und etlichen Untersuchungen und vorallem mit viel Aufklärung meiner Neurologen die ich echt super finde.

Direkter beginn nach 2 Wochen mit Rebif ( was ich nach wenigen Monaten abgebrochen habe aufgrund der extrem hohen Leberwerten + Nebenwirkungen ).
Nach der Verlaufskontrolle nach 6 Monaten die offizielle Diagnose MS mit wenig Läsionen ( unter 10 ) .

Mittlerweile super mit Tecfidera eingestellt was ich auch gut vertrage.

Aber jetzt zu meiner Frage.

Seit letzten Jahr im Sommer, tu ich mir echt schwer Motivation zu finden wie iwelche Aktivitäten und bin echt träge geworden. Meine Partnerin ist an meiner Seite seit 8 Jahren und macht das auch mit, aber diese Trägheit ist ein kleines / größes Streitthema.

( seit 9 Jahre Berufsbegleitend also 40H arbeiten + 20H Weiterbildung und seit letztem jahr nur noch die Weiterbildung, damit es endlich fertig wird )

Ist es euch auch so ergangen, dass ihr Lustlos , keine Motivation und Antriebslos wart ??

Ich hoffe auf ehrliche und vielleicht hilfreiche Antworten.

Ja, kenne ich.
Das ist nicht die Fatigue, nein, eine
Depression wegen dem ganzen Unglück.

Hol dir Hilfe.

lg

Philipp

Antriebsschwäche ist das Leitsymptom der Depression.

Depressionen kommen bei MS häufig vor.

Wie Philipp schon sagte, nimm professionelle Hilfe in Anspruch.

LG MO

Genau MO, man merkt auch den
Unterschied zu Fatigue gut, wenn man
in einer Depression steckte.

Eine Gesprächstherapie tut gut, wenn
man mal den ganzen Druck loswerden
kann!

lg

Philipp

Antriebslosigkeit ist aber durchaus auch ein Symptom der Fatigue. Manches überschneidet sich mit Depressionen…
Wie ist denn insgesamt Deine Stimmung?
Ist Dein Schlaf erholsam?
Usw…

Deine Geschichte hat wie meine begonnen.

Mai 2020 Sehnerventzündung, stationäre Behandlung 6 Tage mit Kortison und etlichen Untersuchungen. Entlassung mit Diagnose CIS. Auf mich wurde eingeredet und eine Basistherapie aufgedrängt und zwar Ocrevus. Hatte eine einzige Läsion und die Sehnerventzündung.

Für mich war die Diagnose ein riesiger Schock und das drängen einer so starken Therapie machte es auch nicht einfacher.

Ich hatt 3 Monate extrem zu kämpfen. Entscheidung fällen. Verarbeitung Diagnose. Schub-Erholung… und und und…

In diesen Monaten konnte ich mich kaum motivieren und hatte keine Energie mehr…

Nach dieser Zeit habe ich die Diagnose CIS akzeptiert und habe mich jedoch gegen eine Basistherapie entschieden. Diese möchte ich erst starten wenn ich die Diagnose MS habe.

Seit diesem Zeitpunkt, wo der Druck der Entscheidung weg war, habe ich mir geschworen, nun sofort auf meinen Körper zu achten. Mit Omega 3, Vitamin D, B12 und mehr Bewegung.

Nach einigen Wochen hatte ich wieder Energie und Motivation. Nicht ganz so wie vorher, aber nahezu.
Habe jedoch immer wieder Faultage und Momente. Dann weiss ich genau, ich muss auf meinen Körper achten und Betterie auftanken.

Je mehr ich wieder mein Leben lebe und die Diagnose nicht jeden Tag vor Augen habe, die mich runterzieht, je mehr Energie habe ich wieder.

Leider habe ich bis heute mit den Überbleibsel der Sehnerventzündung zu kämpfen. Aber habe diese akzeptiert.

Hast du den die Diagnose verarbeitet?
Die Diagnose für dich akzeptiert?
Steht für dich die Krankheit im Vordergrund?
Hattest du mit den weiteren Läsionen noch Schübe die du gemerkt hast?

Das ganze braucht seine Zeit! Nimm dir die Zeit!

Sorry, tut mir leid für den langen Text.

Keine Lust medikamentös begleitet zu werden? (Bezogen suc
F Antidepressiva?)

Ja gesprächstherapie klar, aber hormonelle Störungen lassen sich auch nicht so schnell entfernen.

Eine Entzündung kann viel anrichten, erst recht im Stoffwechsel.
Zusätzlich noch die Medikamente

Red einmal mit deinen Neuros darüber.

LG

Gute Besserung!

War nicht auf deinen Post bezogen sondern auf den Hauptthread

Ich denke schon, dass Antriebslosigkeit/Erschöpfung auch durch die Fatigue kommen kann.
Depressionen kenne ich, habe über Jahre eine Gesprächstherapie gemacht.
Depressiv fühle ich mich seit Jahren nicht mehr (habe vielleicht zeitweise mal eine leichte Phase), aber die Antriebslosikeit mit der extremen Müdigkeit ist geblieben. Ich plane, nehme mir Dinge vor und gegen 14.00 ist die Tagesenergie verbraucht und der Haushalt kommt zu kurz. Im Dienst funktioniere ich, aber dann bin ich an meiner Belastungsgrenze.
Manchmal denke ich, dass ein Narkoleptiker sich ähnlich fühlen muss.
Gruß Anne

Also ich muß den Mädels zustimmen.
Fatigue und Depri überschneiden sich meist. Antriebslosigkeit tritt bei beiden auf. Ich war mit 2 Nervenzusammenbrüchen im KH und habe dabei sehr viel über die Komplexität von Depression gelernt. Nicht nur MS ist komplex…

Ich hatte dann insgesamt 3 Jahre einen Psychiater zur Gesprächstherapie…
AD sind eine Leiter um aus dem schwarzen Loch zu kommen.
Du mußt lernen Dich mit Deinen Stärken und Schwächen an zu nehmen.
Du mußt lernen dir zu verzeihen wenn es mal nicht so läuft…
Als ich im KH war haben wir bei solchen Tagen immer von Hakentagen gesprochen…. Tag zum Abhaken. Manchmal ist es besser zu sage heute nimmer…. Morgen wieder.

Andererseits mußt Du Dir immer wieder erreichbare Ziele setzen um wenn Du es geschafft hast stolz zu sein.

Wenn Du arbeitest und ne Weiterbildung machst, so ne Diagnose, eine Partnerschaft, das ist ganz schön viel.

Ich bin mal zu meinem Psychiater gekommen und meinte. Die MS hat bestimmt meinen Kopf gekapert. Ich schaff nix mehr. Er grinste und fragte mich was haben sie denn heute so gemacht, ich meinte naja dies und jenes, dann bin ich noch schnell dahin geflitzt hab das noch geholt….
Daraufhin fragte er mich und wann fangen Sie an zu arbeiten???
Er meinte ich solle mir abends ganz informell aufschreiben was ich alles gemacht habe… in meinem Fall die normalen Dinge des Lebens. Spülmaschine einräumen
/ ausräumen das dauert meist länger…

Das hilft wirklich….
Idefix

Hallo. Danke für die ganzen Zeilen.

Also ich hatte keinen weiteren Schübe. Zwar weitere mini Läsiomen aber soweit alles stabil.

Grundsätzlich hab ich mich damit im großen und ganzen abgefunden und es ist ok für mich.

Ich bin es nur leid wenn ich Familie und Freunde treffen nur auf die Krankheit reduziert zu werden… Selbst wenn man sich jede woche 1x sieht kommt die Frage: wie gehts dir mit deiner Krankheit…

Das nervt extrem auch wenn ich schon klarstelle, das ich mehr bin als MS und es mich einfach nur extrem nervt jede Woche daran errinert zu werden… Hört es nicht auf. Meine Eltern + Partnerin sind da Gott sei Dank so feinfühlig und sprechen das Thema nicht an und lassen es fallen. ( außer ich vergesse mein Medi ) .

Und durch das hab ich mich noch mehe rückgezogen und verbringr viel zeit daheim etc… Weil es nur nervt. Und iwie deswegen auch keine Lust wirklich was zu Unternehmen.

Hallo Tschibie,
Du bist ja noch ganz neu dabei.
Ich will dir keine Aangst machen, aber ich habe es schon immer wieder gesagt:
MS geht ganz anders.

Ich bin jetzt 35 Jahre dabei und es geht immer weiter abwärts.
Immerhin geht es, aber entweder sitze ich im Rollstuhl oder liege im Bett.
Ich bin total auf die Hilfe anderer Leute angewiesen und bekomme auch reichlich Hilfe.
Nach langen Suchen zur Ursache bin ich jetzt zu der Überzeugung gelangt, dass eine Ansammlung von Schwermetallen (hauptsächlich Quecksilber) im Körper zu unseren Ausfällen, insbesondere Kraftlosigkeit geführt haben.

Irgendwann wirst du auch dort hingelangen und vielleicht ist die Medizin dann soweit, dass sie was ausrichten kann.
Ansonsten fröhliches Weiterleben, Rainer

Das akzeptieren der Krankheit ist schon ein Meilenstein. Gratuliere!

Nur wegen den Sprüchen oder den Fragen würde ich mich nicht zurückziehen und unterkriegen lassen. Falls du nächstes Mal wieder darauf angesprochen wirst, mache der Person freundlich aber direkt klar, das du dir wünscht, dass jeder dich normal, wie vorher, behandeln sollte. Du bist die gleiche Person wie vorher und die Krankheit steht bei dir nicht direkt im Vordergrund und du möchtest nicht jedes Mal darauf angesprochen wirst. Das sollte jeder Normaldenkende akzeptieren. Falls du diesen Weg probierst -Viel Glück!

Aber dein grösseres Problem ist die Motivation, Kraft, Energie, wenn ich es richtig verstanden habe. Du musst akzeptieren, dass du und dein Körper nun mehr Ruhe und Zeit benötigen. Daher schlage ich vor, unternimm schöne lustige Dinge, die halt dich nicht extrem anstrengen, dann bist du nicht immer zu Hause weil du nöie Hobbie findes, auch mit deiner Freundin. Zum Beispiel: E-Bike, Spazieren, kleine Wanderung, Zoo, Tischtennis, Gesellschaftsspiele, Minigolf… all das sollte dich nicht zu sehr anstrengen. Mehr kommt mir momentan nicht in den Sinn.

Suche dir zudem ein Hobbie, wo du vollkommen abschalten kannst und die MS vergessen kannst. So tankst du auch Energie :slight_smile:

Nimm dir Zeit für dich und deinen Körper!
Das tu ich auch…

Hi,

Das klingt halt doch nach einer depressiven Phase.

Hol dir Hilfe!

Was mir in dem ganzen Text so aufstößt:

Ich MUSS NICHTS! Niemand MUSS! außer sterben.

Ich würde jedem empfehlen (erst recht MSler) dieses Wort aus seinem Wortschatz zu nehmen!

Ich und du und wer auch immer MUSS garnichts!!!