Hallo liebe Community,
ich bin neu in diesem Forum und wende mich mit einer leicht verzweifelten Stimmung an Euch. :frowning:
Anfang 2020 erhielt ich die bestätigte Diagnose MS. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits mit meiner Freundin zusammen. Sie war stark und blieb tapfer an meiner Seite.
Gestern hat sie sich allerdings getrennt (ohne dass sie meine MS als Grund genannt hatte) und für mich ist eine Welt zusammengebrochen.
Da man an meinem langsameren und “unrunden” Gang erkennen kann, dass etwas mit mir nicht stimmt, weiß ich nicht ob ich nun für den Rest meines Lebens alleine bleiben muss, da dies potenzielle Partnerinnen abschrecken könnte.
Habt Ihr hiermit bereits Erfahrungen sammeln können?

Bitte versteht mich nicht falsch: Mir geht es nicht darum, einen Tag nach der Trennung nach einer neuen Beziehung zu suchen (die Verarbeitung braucht Zeit) aber ich möchte zumindest den kleinen Hoffnungsschimmer am Leben halten, dass irgendwann alles wieder gut wird.

Vielen Dank für alle Antworten und vielen Dank an alle , die bis hierhin gelesen haben. :slight_smile:

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Hallo Sun ,

meine damalige Freundin hatte mich nach vielen Jahren auch entsorgt.
Das wird nichts mehr , nie mit wem auch immer.
Aber neue Menschen sind in mein Leben getreten und verliebt sein kann man immer noch , heute sogar mehr als je zuvor.
Mit der Einschränkung MS ist zwar alles problematisch , weil ich kaum noch aus dem Bett komme und danach im Rollstuhl bleibe , aber das tut dem verliebt sein nichts ab.
Am Ende denke ich immer nur an sie.
https://www.youtube.com/watch?v=_5wOwXz-GAQ

Egal was du auch denkst …
Rainer.

Zuerst alleine zufrieden und glücklich werden und wenn der Zufall so will, kommt auch eine Partnerin als Tüpfel-chen dazu.

Ich habe gelernt, nur ICH kann mich glücklich machen und es ist bei weitem keine Partnerin von Nöten.

Es wird alles wieder gut kommen.

Jeden Tag verunfallen ganz gesunde
Menschen, viele werden krank.

Wichtig ist, dass du einen Neurologen
in einer Uniklinik hast, bzw. in einem
MS Kompetenzzentrum bist.

Wenn du bereits jetzt unrund läufst,
solltest du deine MS behandeln.

Ich hatte schon die MS, bevor ich meinen Mann kennen lernte, im Bekanntenkreis , vielmehr ich lernte ihn im MS Forum kennen, der trennte sich von seiner Frau, er oder sie so genau wollte ich
es gar nicht wissen, ein paar Jahre später bekam ich die Nachricht, dass er wieder verheiratet ist
und sehr glücklich.
Also es klappt, nur nicht drängen. Viel Glück.

Gu

Hallo:-) kann deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen. Meine Wenigkeit ist seit 6 Jahren geschieden. Grund und Ursache war nicht die MS. Nach einem Jahr habe ich mich wieder auf eine Beziehung eingelassen. Dieser hatte ein Problem damit, hat es aber nie zugegeben. Er konnte nicht damit umgehen. Obwohl ich in der Zeit nicht körperlich eingeschränkt war und hab von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Er wusste auf was er sich einlässt. Nach einem Beziehungsjahr hatte ich einen leichten Schub, aber war nach der Stoßtherapie aber wieder vollständig hergestellt. Es gab
immer wieder Streit. Im Nachhinein, es hat einfach auch sons
t nicht gepasst. Danach war 1,5 Jahre allein. Kein Bock mehr
auf Beziehung. Dann hat mein Umfeld mich belabert und letztendlich hab ich mich bei einem Dating Portal angemeldet. Hab dann zuerst gescherzt: soll ich schreiben, Krüppel sucht!? Ich wohne im ländlichen Raum, aber auch da sind Freaks unterwegs. Beim 2. Date habe ich dann immer die Karten auf den Tisch gelegt. Ja, die meisten Männer haben dann kalte Füße bekommen. War dann gut, hab ich meine Zeit nicht weiter verschwendet. Dann hab ich auch Männer kennengelernt, da kam nach meinem Outing raus: Ok, ich bin auch nicht ganz gesund…! Von Bluthochdruck, über Diabetes, Herzprobleme, bis hin zum Zustand nach Krebs. Und ich stellte fest, hey, bin nicht allein. Irgendwie hat dich jeder sein Päckchen zu tragen. Dann lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Sehr bodenständig, unternehmungslustig. Dachte, ohje. Dem wirst nie gerecht. Vergiss es. Der “läuft” dir irgendwann davon. Haben uns immer wieder getroffen, habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Kamen dann zusammen. Irgendwann hab ich ihn gefragt, ob er keine Angst hat, dass er vlt. Irgendwann mit meinen Einschränkungen zurecht kommen muss? “Schatz, vielleicht habe ich morgen mit dem Motorrad einen Unfall und bin gelähmt. Lässt du mich dann sitzen? oder ich bekomme Krebs? oder eine andere Krankheit? Das fragt man nicht in einer guten Beziehung. Da ist man in guten und schlechten Zeiten füreinander da!” Er wollte keine Antwort bekommen, es waren rein rhetorische Fragen. wir sind jetzt 3 Jahre zusammen. Leider haben wir keinen gemeinsamen Haushalt, da jeder von uns noch 2 Kinder hat. Wir wohnen nicht weit voneinander entfernt, so dass wir uns gegenseitig unterstützen können. In diesen 3 Jahren hatte ich 2 Schübe. Der letzte hat etwas Gangstörungen hinterlassen. Es gibt nie Diskussionen von wegen, das kann ich/wir nicht mit dir machen. Wir suchen immer nach einer Möglichkeit und Lösung den Ausflug z. B. in die Berge so zu gestalten, dass auch ich am Gipfel ankomme. Habe mir ein ebike gekauft und komme nun auch so mit allen 5 gemeinsam ans Ziel. Auch zum gemeinsam Motorrad fahren, hat er es so aufgerüstet, dass ich bequem mitfahren kann, bis hin: Schatz, notfalls machen wir en Beiwagen dran! Ein wahrer Goldschatz und ich schätze seine unkomplizierte Art mit mir UND der MS umzugehen. Weil es in einer guten Beziehung um so viel mehr geht! Ich hoffe und wünsche dir von Herzen, dass du auch wieder jemanden kennenlernst und dich wieder auf eine Liebe einlassen kannst. Als ich mit mir im Reinen war und zufrieden und gelassen an die Beziehungssuche ran getreten bin, habe ich auch den passenden Deckel gefunden. Was noch kommt, wer weiss das schon!? Leben leben, hier und jetzt! Nicht zuviel planen und fordern, nehmen wie es kommt, zufrieden sein und das beste daraus machen. Den Kopf, mal Kopf sein lassen und nicht immer Grübeln über Dunge, die man eh nicht ändern kann. Hat
mich bei vielen Dingen weiter gebracht und mich weniger Energie gekostetLiebe Grüße :slight_smile: Hoffe, dir mit meiner Geschichte etwas Mut gemacht zu haben.

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Schöner Beitrag!