Ich habe hier schonmal von meiner Harndrangproblematik wegen der MS geschrieben: Ich musste dauernd (alle 60-90 Minuten) und plötzlich. Also immer die Sorge, ob ein Klo in der Nähe ist. Als Mann noch ein bisschen unproblematischer, aber in der Stadt geht das trotzdem nicht.
Mein erster Urologe hat mir ein Medikament angeboten (Mictonorm), damit hat es sich ein bisschen verbessert. Er wollte kein anderes ausprobieren, weil “die alle gleich wirken”. Deswegen habe ich mir von der MS-Ambulanz zum Test Spasmex verschreiben lassen, was etwas besser wirkte. Mittlerweile bin ich zu einem Urologen gewechselt, der ein paar Jahre in einer Neurourologie gearbeitet hat und meinte, dass es gerade darum ginge, verschiedene Medikamente auszuprobieren. Ich nehme seit kurzem Betmiga, was nach ein paar Tagen deutlich besser wirkt als die beiden Medis davor. In Verbindung mit Hypnotherapie, wo ich 4-5 Sitzungen hatte, kann ich sagen, dass meine Blase meinen Alltag nicht mehr beherrscht. Ich bin nicht ständig auf der Suche nach einem Klo oder überlege bei Einladungen oder Unternehmungen, ob da ein Klo sein könnte. Natürlich bin ich etwas sensibler in diesem Bereich und gehe manchmal noch vorsorglich auf die Toilette, wenn ich weiß, dass länger keine kommen könnte. Aber alles kein Vergleich zu noch ein paar Monaten früher.

Das wollte ich einfach mal mit euch teilen. Einfach auch nach dem Motto: Es muss nicht immer der erste Versuch sein, der klappt.

Super!

Ich freue mich für dich! :slight_smile: :slight_smile: :slight_smile:

Danke für den Bericht.

Aussage für die anderen wäre doch, dass man bei Blasenproblemen sich nicht länger von den Urologen mit den „alten“ Anticholinergika mit mäßiger Wirkung und Mundtrockenheit abspeisen lässt sondern nach neueren Wirkstoffen wie Mirabegron, also das Betmiga Preparat, aktiv nachfrägt…

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat Leitlinien für die Behandlung von Blasenfunktionsstörungen (https://dgn.org/wp-content/uploads/2013/01/030121_LL_Neurogene_Blasenstoerungen_2020.pdf), da listen sie 15 oder mehr Wirkstoffe auf, die alle erfolgreich sein können. Ich weiß nicht, ob Mirabegron grundsätzlich bei allen besser wirkt, aber die Aussage von meinem jetzigen Urologen ist: Alle reagieren unterschiedlich drauf, deswegen sollte man experimentieren (wann man einnimmt, was man einnimmt, usw.), um Unterschiede feststellen zu können.
Meine Aussage wäre also eher: Weil ich mich informiert hatte, wusste ich um mehr Möglichkeiten und konnte meinen Urologen guten Gewissens wechseln, als er keine anderen Möglichkeiten in Betracht gezogen hat.

hallo faber, gut selber informiert, Mirabegron
ist ja auch uralt und es hat viele positive
Erfahrungsberichte.

://de.m.wikipedia.org/wiki/Mirabegron

Ich habe Mirabegron jetzt auch auf meiner
Merkliste, sollten wieder Probleme
auftauchen.

Danke dir.

Philipp

sehr interessant, danke.
Werde ich mir notieren, einfach haben wir es nicht.
Vielleicht verschreibt es mir der HA auch, dann kann ich die lästige Untersuchung beim U. mir sparen. Allerdings ohne Hypnotherapie.
Gu

Das Verschreiben ist bei mir nicht das Problem. Wenn ich es schonmal hatte sowieso nicht, ansonsten halt ein Gespräch zur Abklärung davor. Nebenwirkung kann Restharn in der Blase sein, was zu Blasenentzündung usw führen kann, also lieber per Ultraschall kontrollieren lassen.
Viel Glück!