Ich halte einen Kinderwunsch erst mal für egoistisch, weil es mein Wunsch ist, ein Kind zu haben und nicht der Wunsch des Kindes auf die Welt zu kommen. Ein Kind, für das ich mich bewusst entscheide, soll immer meine Bedürfnisse erfüllen.
Es gehört immer eine gewisse Blauäugigkeit dazu. Ich wusste vorher nicht wirklich, wie es ist, für einen hilflosen Menschen, der total von mir abhängig ist, rund um die Uhr verantwortlich zu sein, für ein Schreibaby, für ein Baby, das nicht trinkt, später für einen Jugendlichen, der mich an den Rand der Verzweiflung bringt … Wenn ich das alles gewusst hätte, hätte ich mich wahrscheinlich gegen Kinder entschieden.
Wenn du dich gegen Kinder entschieden hast, ist es deine Entscheidung, die für dich wahrscheinlich schmerzlich, aber richtig ist.
Ich finde es nicht verantwortungslos, als MS-Kranke(r) Kinder zu bekommen, wenn er/sie Unterstützung hat und es weitere verlässliche Bezugspersonen gibt, die sich gleichermaßen um das Kind kümmern und eventuelle Einschränkungen kompensieren können. Die Erkrankung selber ist denke ich normal für das Kind, wenn es damit aufwächst. Tödlich ist MS ja normalerweise nicht, dass mit dem frühzeitigen Verlust des Elternteils gerechnet werden müsste.