LDN hatte mir auch eine Zeitlang geholfen.

meine Allzweckwaffe ist Ibuprofen 800
Das gibt mir bei allen sich verschlimmernden Beschwerden einen 15-20% Benefit.

Modafinil 200mg half am Anfang super gegen die Fatigue. 4-5 Stunden
Inzwischen nur noch bedingt, aber immerhin für mich noch eine Option.

LG
Uwe

Lieber Uwe,

mir geht Gejammer manchmal auch auf die Nerven, aber man darf bei diesen Berichten, es geht um etwas, daß man nicht sieht, Darstellung ja krasser desto besser.

Das hat man an den unterschiedlichen Reaktionen gemerkt. Fatigue wird nicht Ernst genommen. Oft wird Fatigue mit Faulheit assoziiert, weil die Erschöpfung nicht wahrgenommen wird…
Wenn ich mit meinem Mann spazieren gegangen bin behauptete ich kann noch obwohl ich am Ende war. Einmal mußte er mich mit de Auto holen, ab da schaute er mir wenn er mich frgte laufen wir weiter in die Augen… je nachdem gingen wir weiter oder drehten um.

Wer sieht einem an, daß die Konzentration gerade schwindet…

Nachti…

Ich finde die Fatigue oftmals schlimmer als das schlechte Laufen.
Modafinil und Amantadin haben nichts gebracht oder die Nebenwirkungen haben die Nutzen überwogen.
Ich arbeite “nur” 4 Stunden am Tag, überwiegend sitzend, und ich weiß oftmals nicht wie ich den Heimweg schaffen soll. Lange war ich jetzt durch Corona auf einem für mich falschen Arbeitsplatz. Ich konnte nicht mehr, Konzentration, Bewegung, Gleichgewicht - je müder ich mich fühle, desto schlechter geht es mir, bishin zur Rentenüberlegung.
Demnächst steht ein Stellenwechsel an und ich bin krank geschrieben, wegen der Erschöpfung. Ich habe mit mir gekämpft, AU oder nicht, weil ich bin nicht “krank” und Fatigue wird so häufig nicht verstanden. Aber ich brauche die Zeit zur Erholung, sie hält nicht lange an.
'Egal wie der Beitrag ist, ich finde es gut, dass auf die Problematik hingewiesen wird und dass sie durch Corona vielleicht mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Gruß Anne

Anne, ich verstehe Dich. Bei mir ging alles immer schnell. Ich war ein Arbeitstier mit ganz viel Energgie. Heute muß ich meine Energiehäufchen einteilen und mich von einem Haufen zum nächsten hangeln…

Wenn ich sage ich flitze schnell dahin und erledige das schnell geschwind so grinst mein Umfeld, denn so schnell bin ich nimmer.

Es wird nicht begriffen daß ein ganz großer Unterscheid zwischen wollen und können ist…

Ich habe früher Multitasking bis zum Excess Musik hören, Lernen, ein Buch lesen… surfen.
Man gönnt sich ja sonst nix nach vier Stunden Schlaf topfit arbeiten
Klar das Alter spielt auch ne Rolle aber vieles was früher locker ging geht heute niimmer…

Wir haben mal nen Trip nach London gemacht… Früher war ich diejenige, die den anderen sagte wohin der Weg geht. Jetzt hab ich mich an meinen Man gekuschelt und habe wenn wir saßen die Augen geschlossen um Kraft zu schöpfen.

Fatigue kann manchmal höllisch sein…

Ideflitz

Ich bleibe dabei.
Jeder jammert auf seinem Niveau.

Das ist irgendwie menschlich aber mich nervt es halt zunehmend.

LG
Uwe

Interessant! Danke!

Wie gesagt Uwe, viele werdeb damit von heute auf morgen konfrontiert (ok wir auch ;))) Aber bei Corona ist die Berichterstattung tw gaga. Junge trifft es nicht… aber doch… viele können es sich nicht vorstellen, wie das ist… Wir können das, weil wir schon lange damit konfrontiert sind.

Meinst Du als ich meine Diagnosen bekommen hab, gabs bei mir business as usual
Bei MS lief ich ferngesteuert rum, beim Brustkrebs saß ich heulend im Auto.

Man hat von dem jungen Mann kurz gesehen Student, Reisen, die Welt steht offen … und nu…
Posttraumatische Belastungsstörung… alles andere als lustig.

Körperliche Einschränkungen sind nicht heftiger als psychische…
Als ich im Nervenkh war war ich auf der Depressionsstation. Ich machte einen blöden Spruch zu meiner Zimmergenossin über den wir beide sonst herzlich gelacht hätten, nun fing sie auf einmal an zu weinen… ich schaute belämmert und sie tröstete mich dann, normalerweise hätten wir gelacht aber mich überkam gerade eine ganz schlimme Traurigkeit… Kann man das rational nachvollziehen??? Nö.

Kann ich rational erklären, wenn auf einmal meine Kraft abwesend ist??? Nö. Klar kommt manchmal die Rache für maßlose Selbstüberschätzung oder wie heute Wetterwechsel… ich bin ko und hab nix gemacht…

Wie heftig Psyche sein kann hab ich letztens mal wieder erlebt. Der Tod eines alten oder sehr kranken Menschen kann eine Erlösung sein aber der Suizid eines jungen Menschen, der rein rational die besten Ausgangsbedingungen hat läßt einen sprach- und ratlos zurück… alles nur wegen Corona… toll…

LG Ideflitz

hallo uwe zum 2. Ja, viele jammern sich
kranker, als sie sind.

Das nervt, vor Allem, wenn sie noch
rumlaufen.

C’est la vie.

'Ja, viele jammern sich
kranker, als sie sind.

Das nervt, vor Allem, wenn sie noch
rumlaufen.’

Ab welchem Krankheitsstadium darf man denn deiner Meinung nach rumjammern, wer ist der Maßstab?

Ich laufe noch rum und arbeite halbtags, wofür ich dankbar bin, dass ich das noch kann. Ich habe also deiner Meinung nach überhaupt keinen Grund um rumzujammern, tue ich auch nicht. Aber darf ich nicht auch mal sagen, dass ich erschöpft bin und gern noch so fit wäre und könnte, was viele andere in meinem Alter können, auch wenn es aus deiner Sicht jammern auf hohem Niveau ist?

Die Menschen in den verlinkten Beiträgen sind jung, waren vorher fit und leistungsfähig und jetzt sollen sie froh und dankbar sein, dass sie wieder langsam ein kurzes Stück spazieren gehen können? Sie könnten genauso gut sagen, dass du dich freuen solltest, dass du viele Jahre arbeiten konntest, keine finanziellen Probleme und eine Familie hast.

Das ist etwas, was mich nervt.

Ist Laufen das Killerkriterium dafür ob man krank ist oder nicht…

Hast Du meinen Beitrag nicht gelesen. Jmd der Suizid begangen hat wg Corona Depri begangen nicht mehr laufen war der krank obwohl er vor dem Suizidas laufen konnte… naja jetzt gibt es das Problem nimmer dafür Asche…

Habt ihr so wenig Mitgefühl für andere??? Glaubt ihr wirklich andere Erkrankungen sind nicht so schlimm wie MS??? Schon mal jmd im Endstadium Krebs, Alzheimer erlebt??? Ist dieses lebenswerter als das mit MS??? Tragisch, daß das alles so eine Fehleinschätzung ist…

Wißt Ihr wie es ist, wenn ihr ein Gespräch mit einer schwer traumatisierten führt und sie mit Glück eine Elektrolytverschiebung überlebt hat und sie dann meint jetzt hab ich keine Angst mehr for dem Tod… oh Mist sie konnte ja noch laufen, dann kann es ja nicht so schlimm sein…

Ob sie noch lebt weiß ich nicht…

Sorry, aber das ist so armselig…

Bei mir ist das Glas halbvoll dank
Betaferon.

Schlimmer geht immer und wenn man sonst keine Probleme kennt, sind Kleinigkeiten über die andere Lachen dennoch ein Problem.
Manchmal werde ich demütig wenn ich die Krankheitsverläufe meiner Patienten in der Onkologie sehe.
Auch der Tod der dreijährigen Tochter von Freunden hat mich demütig gemacht - was hat so ein kleiner Mensch von seinem Leben gehabt, im Vergleich zu mir.
Und dennoch: auch ich darf sagen, dass es mir nicht gut geht, sei es körperlich oder seelisch. Ich möchte nicht in Watte gepackt werden, ich möchte kein Mitleid, aber es kann auch gut tun zu sagen: heute ist ein “Sch—Tag”, mir geht es nicht gut und dann ist meinem Gegenüber vielleicht auch einiges klarer. Ich reagiere momentan so, weil…
Mein Leben ist schön, ich lebe gerne, aber ich vermisse verdammt viele Dinge die ich früher so leicht, mal eben und gerne gemacht habe. Wie gerne würde ich noch einmal einige von meinen Fernwaderungen wiederholen. Ich habe mir damals meinen Traum erfüllt und musste ständig die Frage beantworten: Warum?, Warum ausgerechnet jetzt? Ich hatte keine Antwort darauf, es war mir ein Bedürfnis und es ist so gut, dass ich auf meine Bauchstimme gehört habe. Jetzt geht es nicht mehr, aber ich kann von den Erinnerungen zehren.
Gruß Anne

Anne, genauso geht es mir auch, wenn ich Corti bei meinem früheren Onko bekomme. Man wir demütig bei vielen der Schicksale, dankbar daß ich „nur“ MS hab…

Ich finde jeder hat mal einen Schrotttag egal ob gesund oder nicht. Das ist Tagesform abhängig…
Und jeder darf auch jammern. Für den einen ust es Erleichterung, der andere kann nix damit anfangen. Wir Menschen sind verschieden, schlimm find ich einfach, wenn man meint, nur MS ist furchtbar. Wir haben hier im Forum viele unterschiedliche Schicksale aber sich über andere Erkrankte erheben finde ich peinlich.

Klar an manchen Tagen nervt Heulbojentum anderer, aber das ist einfach auch Tagesform abhängig.Nach Corti hab ich ca 3Tage PulpFiction Laune aber natürlich gibt es auch sonst gute und schlechte Tage und manches vermisst man mal mehr mal weniger…

Nachti

Krebs kann man als mögliche Ursache von Fatigue betrachten. Wie MS, bzw die Demyelinisierung, überhaupt mit Fatigue zusammenhängen könnte, kann ich mir nicht erklären.

Wenn ihr rekurrierende oder dauerhafte Fatigue verspürt, solltet ihr auch eure Belastbarkeit in solchen Phasen prüfen. Werden eure Symptome unter Belastung schlechter, kann das darauf deuten, dass ihr zu eurer bereits existierenden MS noch ME/CFS habt.

Des Weiteren kann man auch den Gehirnnebel als mentale Fatigue sehen, es gibt Leute, die ME/CFS haben, aber keine muskuläre Fatigue, sondern nur Gehirnnebel haben, der durch mentale Belastung schlimmer wird.

Eventuell helfen euch im Positivfall Therapien zu ME/CFS weiter.

Mehr Info hier: https://www.mecfs.de/

Weiterhin alles Gute für eure Gesundheit,

Gruß,

Kewia.

Prinzipiell ist das ganze sehr interessant. Werde mir darüber nochmal Gedanken machen. Muß heute aber zuerst ganz banale Dinge lösen. 3g Corti, Ärzte OpenAir neben Zufahrtsstraße zu unserer Apartementanlage gesperrt, ich will 3x am Tag mit Bobby laufen bin gehbehindert, Wärme, Menschenmassen…. Dan Security, die die Sperrung umsetzen…. Ach ja dann noch so banale Dinge wie Entwässerung nach Corti….

Hallo Kewai,

Fatigue bei MS hat nur bedingt was mit einer Demyelisierung zu tun, sondern kann verschiedene Ursachen haben.

Hier ein Link zu einer sehr guten Zusammenfassung:

https://www.multiplesklerose.ch/de/aktuelles/detail/fatigue-bei-multipler-sklerose-was-wissen-wir/

Wie im anderen Thread schon gesagt wurde: Die Überschneidungen zwischen ME/CFS und MS-Fatigue können durchaus hoch sein. Und auch bei den therapeutischen Ansätzen kann man sicher an einigen Stellen von einander lernen.

Aber es gibt halt auch Unterschiede. Zum Beispiel hilft bei Krebs oder MS-Fatigue durchaus auch Sport (beileibe nicht immer, wie ich inzwischen selbst gelernt habe), bei ME/CFS habe ich das aber noch nie gehört. Ist ja auch nachvollziehbar, da das wohl ganz explizit durch eine systemische Überlast ausgelöst wird.

Ich habe für mich inzwischen folgendes Fazit gezogen: Egal, wie Du das Baby nennst, Du musst einen individuell auf Dich zugeschnittenen Weg finden, damit klar zu kommen. Standard-Therapien wie bei anderen Krankheiten gibt es bei dem ganzen Fatigue-Thema leider nicht.

Viele Grüße,

Sandra

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Wie üblich könnten die Ärzte voneinander lernen. Wenn da nicht diese unterschiedlichen Disziplinen wären… da müßte man ja anerkennen, daß andere auch was können….

Als ich nach der Brustkrebstherapie den großen Port entfernen ließ hat sich keiner wirklich für Fatigue interessiert….Heute weiß ich Chemo, Antihormone, MS spielten zusammen.
Ich hab bei mehreren Neuros Tests bzgl meiner Fatigue gemacht. Konsequenz waren damals dann Antidepresseva…. Lösung gegen die Antriebslosigkeit wegen Depri…. es spielte noch mehr eine Rolle aber das interessierte nicht.

Heute fließen meine Kenntnisse aus der TCM ein und ua was ich bei Prof Döll gelesen hab.

Danke für die Anregungen.
Bei Veganer bekomme ich Schreikrämpfe weil mir das Militaristische von manchen auf dem Wecker geht. Keine Ahnung von mir, MS etc. aber vegane Ermährung ist das einzig Richtige - so ein Quatsch….

Ich bin so gesehen Flexitarierin. Bei mir gibt es mal Fleischn dann tagelang vegetarisch / vegan… ist das so verkehrt??? Insgesamt wahrscheinlich ausgewogener als der einseitige Schwachsinn.

Zudem bin ich latent magersüchtig. Als ich meinem Psychiater beichtete ich habe gesündigt und mal nen Burger gegönnt, meinte er, der letzte Burger ist vermutlich Jahre her, also nicht aufregen, der war für die Seele.

So jetzt muß ich mit Bobby raus. Ich merke meine 3g Corti. Ich habe sowohl körperliche als auch geistige Müdegkeit… wat mut dat mut….

Ja, so ist das bei komplexen Krankheiten.

Das ist halt diese Sache, ja es kann helfen, falls man nicht noch eines der anderen Syndrome hat. Ärzte denken aber immer in ihren Kategorien und schauen dabei so gut wie nie über den Tellerrand hinaus.

Leider hat ME/CFS einen ganz schlechten Start hingelegt, als sich in der Vergangenheit Möchtegern Psychologen hervorgetan haben und es als psychisch abgestempelt haben. Das hallt bis heute noch nach, obwohl so viele Experten davor warnen.

Zur Zeit habe ich Schwindel, da hat man mir auch schon zu Sport geraten. In dem Sinne naja bei psychogenen Schwindel hilft ja die körperliche Ablenkung.
Jedoch kann dieser Ratschlag bei anderen Syndromen fatale Folgen haben, wie es bei meiner ersten Schwindelphase war. Da bin ich aus Jucks auch meine übliche Runde gegangen (Nordic Walking ging halt bei mir noch) und dann mitten auf dem Gehweg zusammengebrochen.

Mich würde eh mal interessieren, wie viele von den Psycholeuten eigentlich wirklich ihre Symptome durch ihre Psyche haben. Da sind bestimmt viele mit MS, ME/CFS, Fibromyalgie und anderen Konsorten dabei.
Bei mir hat man auch nie auf MS getippt, aber anhand der Symptome hätte man das eigentlich schon mal diagnostisch abklären müssen.

Naja ich hatte zwei Nervenzusammenbrüche und war während der Chemo auf der Psychosomatik beim zweiten Mal auf der Depression. Die Krankheitsbilder waren unterschiedlich
Auf der Psychosomatik bin ich va wegen meines Gewichtsverlustes während der Chemo gelandet… ich war konfrontiert mir Mager-Tabletten und Alkoholsucht, Schizophrenie, Traumatherapie… Menschen mit tödlichen Krankheiten…
Der Chef hatte einen sehr guten Ruf
Auf der Depression gab es quer Beet sämtliche Depressionsformen. Manisch. Episoden…. Ziemlich komplex….
Psyche ist nicht nur a bissele Gaga, Antriebslosigkeit muß nicht unbedingt mit einer körperlichen Erkrankung zu tun haben…

Erst seit Corona hat Fatigue und Cfs Konjunktur. Eine Erkrankung die zugrundeliegende war nicht im Denkraster….
Früher war Erschöpfung gleich Faulheit. Depressionen und psychische Erkrankungen wurden gerne als Gags dargestellt.
Ich wurde einmal wegen der grippeähnlichen Symptome eindeliefert, eine meiner Zimmernachbarinnen meinte über die Leute mit Depressionen, naja die haben halt nen Schlag…
Schön, daß wir so gar keine Ahnung haben und nur Vorurteile zum Besten geben.
Wer Depressionen hat ist schwach… wirklich???
Robert Enke war eine ganz schwache Persönlichkeit… Aber sicher doch ein Elfmeterkiller ganz bestimmt.

Sorry ich habe in dieser Zeit sehr viel über Depri gelernt. Diese Erkrankung ist mindestens so komplex wie MS und dem was dazu gehrt.

Es hängt so vieles zusammen, was anfangs nicht so wahr genommen….