Hallo,

wer euch hat schon Erfahrungen mit intrathekalen Schmerzpumpen gemacht und ist bereit, diese hier zu teilen? Können über eine Schmerzpumpe auch andere Medikamente, wie etwa Baclofen verabreicht werden oder ist dazu eine zweite notwendig?

Zur Info: https://www.schmerzmedizin.berlin/schmerzpumpen.html

Vielen Dank vorab und viele Grüße, SW.

Hallo,

ich habe so eine Pumpe mit Baclofen, aber keine Schmerzmittel.

Es gibt unterschiedliche Pumpen und System, der Hersteller meiner Pumpe rät vom Mischen zweier Medikamente ab. Es gibt Ärtze, die diese Pumpe trotzdem mit Baclofen und Schmerzmittel gleichzeitig befüllen, mein Neurochirurg macht es leider nicht und ich habe in der Nähe auch keinen gefunden.

Hast du dich schon tiefer mit dem Thema beschäftigt und dir die beiden Systeme angeguckt? Man hat die Möglichkeit eine elektronische Pumpe zu verwenden oder eine die mittels Gasdruck funktioniert, beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Nur wird er da nichts finden, denn ich kenne im Forum niemanden mit einer Schmerzpumpe und Volon A interessiert ihn nicht.

Eva,

vielen Dank erst einmal, das entspricht auch meinem Bauchgefühl. Wahrscheinlich stehen MS-Patienten unter dem Generalverdacht, mit der Pumpe “Schindluder zu treiben” (Überdosierung!)- obwohl das ja eigentlich durch die verwendete Software verhindert wird. Warum das bei Krebspatienten kein Thema ist, hat mir bisher niemand erzählt.

Das ist nicht der Grund warum MSler das kaum bekommen, wobei die Krebspatienten keine intrathekale Pumpe haben. Oftmals ist das eine subkutane Pumpe, vielleicht noch intravenös mehr aber auch nicht.

Die intrathekale Pumpe wird von vielen Neurologen abgelehnt, die fadenscheinige Begründung ist das Fortschreiten der MS.

Die meinen die Pumpe könnte dann ja nicht mehr wirken und dafür wäre sie zu teuer. Da sagt mein Neurochirurg auch das ist ein blödes Argument, es gibt bei der elektronischen Pumpe so viele Möglichkeiten zur Einstellung und selbst wenn es so kommt, dann hat man die Zeit mit der Pumpe gehabt.

Falls du noch Fragen hast, dann kannst du mich ruhig fragen. Wobei ich halt nur das Baclofen intrathekal bekomme und Hydromorphon mit einer Pumpe intravenös, aber das ist nichts für lange Zeit.

Danke für deine Erläuterungen. :slight_smile:
Ich habe die Pumpen ein paar Mal bei Bewohnern von Pallativstationen und Hospizen gesehen und dabei nicht darauf geachtet, wie der Wirkstoff infudiert wurde.

“fadenscheinige Begründung ist das Fortschreiten der MS” - und das soll bei einer Krebserkrankung anders sein?

Ich habe das Gefühl du verwechselt da etwas.

Die intrathekale Pumpe wird komplett in den Körper implantiert und somit kannst du sie eigentlich kaum gesehen haben, während das bei Krebskranken wahrscheinlich eine externe Pumpe für eine kurze Zeit war.

Ich habe die intrathekale Pumpe mit Baclofen im Bauch unter der Haut liegen und auch der Schlauch geht direkt unter der Haut zum Rücken wo er zwischen zwei Wirbeln im Liquor endet.

Der Vorteil ist, dass das Medikament direkt in das Nervenwasser gegeben wird und die Dosen erheblich geringer sein können als bei Tabletten. Vor dieser Pumpe habe ich vier Antispastika in hohen Dosen genommen und viele Nebenwirkungen erlebt. Jetzt erhalte ich nur noch Mikrogramm und weil meine Spastik in den Beinen am größten ist, kommt das Medikament viel gezielter dahin wo ich es benötige.

Während meine Schmerzpumpe wie eine kleine Handtasche aussieht und bei mir in die Vene geht, das aber ohne Zentralenzugang auch unter die Haut gehen kann.

Die intrathekale Pumpe wird operativ implantiert und hält maximal sieben Jahre. Die Kosten weiß ich nicht genau, aber ich habe mal etwas von 20.000 € gehört.

Hallo Eva,

die Funktionsweise einer kontinuierlichen intrathekalen Medikamentengabe (“Pumpe”) ist mir bekannt, aber vielen Dank für deine Zusammenfassung.

Wie schon geschrieben, habe ich bisher nicht darauf geachtet, ob es sich um einen intrathekalen oder einen intravenösen Zugang handelte.

Alles Gute, hoffentlich bringt dir deine Schmerzpumpe, was du von ihr erwartest.

SW

Wie schon geschrieben, habe ich bisher nicht darauf geachtet, ob es sich um einen intrathekalen oder einen intravenösen Zugang handelte.
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Wie von mir geschrieben wird eine intrathekale Pumpe komplett in den Körper implantiert, hast du also eine Pumpe direkt gesehen, dann war das keine intrathekale Pumpe und davon gehe ich im Hospiz oder auf der Palliativstation aus.

Die Neurologen sind nur gegen die sehr teure intrathekale Pumpe. Allerdings kann ich dir sagen, dass sie von Neurochirurgen betreut wird und die eine andere Meinung haben. Somit kannst du dich auf den Weg zur Pumpe begeben, aber er dauert etwas länger, weil man das vorher testen muss.

Ich habe meine Baclofenpumpe nie bereut, sie stört mich nicht mal im Bauch, obwohl ich untergewichtig bin und sie schon die Größer der Handinnenfläche hat.

Dafür kann ich dir sagen, dass die externe Pumpe schon eine große Umstellung ist. Selbst nach mehr als zwei Wochen damit, vergesse ich sie beim Aufstehen noch ziemlich oft und werde erst durch Zug am Katheter daran erinnert.

Was nimmst du denn momentan an Schmerzmittel? So eine externe Pumpe nutzt man erst bei sehr hohen Dosen. Ich habe gute 10 Jahre Fentanyl-Pflaster verwendet.

Hallo Eva,
erst einmal Danke für deinen Erfahrungsbericht.
Ich nehme an, die Pflaster haben auch wg. deines Untergewichtes (nicht genügend Fettgewebe) an Wirksamkeit verloren, aber das ist nur Spekulation.

Zur Schmerzmittelmedikation in hohen Dosen möchte ich mich in einem pseudo-anonymen und offenen Forum nicht äußern, sorry.

VG, SW.