Münster Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) hat auf die Probleme hingewiesen, die sich bei dem Versuch ergeben, mittels einer mRNA-Vakzinierung vor Multipler Sklerose (MS) zu impfen.
Hintergrund ist, dass dieses Verfahren durch die Impfungen gegen SARS-CoV-2 sehr bekannt geworden ist und dass es zweitens gelungen ist, die Entstehung von experimenteller autoimmuner Enzephalomyelitis bei Mäusen durch einen entzündungshemmenden Impfstoff zu unterdrücken. Dieses Tiermodell stellt Aspekte der MS nach.
Diese Studie von Christina Krienke und Kollegen, unter der Studienleitung von Ugur Sahin, dem Mitbegründer von Biontech, weckt Hoffnungen bei MS-Betroffenen, hieß es aus dem Kompetenznetz. Die Studie ist vor wenigen Tagen in Science erschienen (2021; DOI: 10.1126/science.aay3638).
Allerdings: was in Mäusen mit experimenteller autoimmuner Enzephalomyelitis als Impfstrategie funktioniert, ist als Strategie für eine Autoimmunerkrankung beim Menschen nicht so einfach zu übersetzen, hieß es aus dem KKNMS.
Das Hauptproblem sei dabei, dass beim Menschen im Gegensatz zum Tiermodell die Zielantigene bei der MS nicht bekannt seien. Über Jahrzehnte haben Wissenschaftler bereits versucht, die für MS relevanten Antigene zu identifizieren, dies gelang jedoch nicht, berichten die Wissenschaftler in der KKNMS-Stellungnahme."
(Quelle: Ärzteblatt)