Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, wie ihr es schafft, Eure Motivation trotz zunehmenden Einschränkungen aufrecht zu erhalten.

Ich bin schon lange sekundär progredient. Wenn ich mir bewusst mache, was ich vor zum Beispiel 4 Jahren noch konnte, ist das keine schöne Erinnerung.

Ich mache regelmäßig Physiotherapie und Ergotherapie. Zusätzlich versuche ich, mir einen festen Rahmen zu stecken, um meine täglichen Übungen zu machen.

Manchmal fällt es mir allerdings schwer, die Motivation aufrecht zu halten. Wie macht ihr das?

LG

Isabi

Hallo Isabi,

ich mache es einfach. Für mich ist das wie Zähne putzen, dafür brauche ich auch keine besondere Motivation. Ich muss mich auch nicht jeden Tag wieder neu dafür entscheiden, das wäre mir mental viel zu anstrengend.

Jeden Tag 30 Minuten Ergometer oder Gmynastik - zuhause oder in der KG-Praxis. Das ist aber auch schon alles, was ich in Sachen MS mache. Ansonsten beschäftige ich mich lieber mit anderen Dingen.

Auch bei mir wird es schleichend schlechter, allerdings wirklich nur schleichend, im Schneckentempo. Wie es ohne Gymnastik und Ergometer wäre, weiß ich natürlich nicht. Aber eine halbe Stunde pro Tag ist es mir trotzdem wert, den Verlauf dadurch vielleicht ein kleines bisschen weiter zu verlangsamen. Und wenn nicht, falle ich wenigstens besser durch die Übungen.

Hallo Barocke,

ja, so ähnlich mache ich es auch. Vormittags meistens ungefähr 40 Minuten stehen, Dehnungsübungen, Kräftigungsübungen für den Oberkörper. Laufen oder treppensteigen geht leider nicht mehr.

Dazu kommen gegebenfalls Physiotherapie und oder Ergotherapie.

Etwas schwierig wird es an Wochenenden oder Feiertagen. Das bringt mich aus meinem Rhythmus.

Hallo Isabi,

machst du die Übungen zusätzlich zur Ergo- oder Physiotherapie? Das wäre mir zu viel.

Und wieso bringen dich Wochenden oder Feiertage aus dem Rhythmus?

Bei mir ist es eher Besuch, der mich aus dem Takt bringt. Aber das ist ab und zu ja vielleicht auch ganz gut. An solchen Tagen gebe ich mir dann frei.

Hallo Isabi,

schön mal wieder was von dir zu lesen, ich hatte dich schon fast vergessen.
Ein Teil der Motivation erfahre ich in diesem Forum. Es baut einen doch auf, wenn man Resonanz auf seine Beiträge erfährt.
Ansonsten ist es wichtig immer wieder die richtigen Leute um sich zu haben.

Irgendwelche Therapien können zwar nützlich sein, sie versuchen aber nur die Symptome zu verbessern. Für eine nachhaltige Verbesserung müssen aber die Grundlagen der Krankheit beeinflusst werden. Welche das sind kann ich dir nicht genau sagen, aber ich vermute sie werden im Bereich von zu vielen Schadstoffen zu finden sein.

Mir hat es geholfen viel über die Krankheit nachzudenken und nach Lösungen zu suchen.
MS ist kein Problem sondern eine Aufgabe, die gelöst werden muss.

Hoffentlich bis bald mal wieder
Rainer

Hallo Barocke,

ich mache die Übungen zusätzlich. Dein Vergleich mit dem Zähneputzen war gut. Das mache ich sowieso. Immer.

Ich baue die Übungen in meinen Tagesrhythmus ein. Immer vormittags zwischen elf und zwölf. Meistens klappt es. Aber nicht immer. Dann bin ich unzufrieden.

An Wochenenden ist vieles anders. Vielleicht kommt Besuch. Wir frühstücken später. Und und und. Eigentlich ist es ganz gut so, wie es ist. Aber es hat auch seinen Preis. Wenn wir Besuch haben, bin ich hinter ganz schön groggy. Und Änderungen meines Tagesablaufs kann ich auch nicht gut haben. Ich brauche meine klaren Pausenzeiten.

Feiertage bringen mich oft aus dem Konzept. Physiotherapie und Ergotherapie finden nicht statt. Am liebsten mag ich meinen ganz normalen Alltag.

Hallo Isabi,

ja, auch ich bin unzufrieden, wenn ich die Übungen mal nicht mache. Wenn es zu heiß ist, schaffe ich es zum Beispiel nicht. Und das mangelnde Training merke ich nach einigen Tagen auch seelisch. Sport, falls man das in unserem Fall so nennen kann, hat ja auch antidepressive Wirkung.

So wichtig die Stuktur ist, ab und mal auszubrechen aus dem Alltagstrott hat doch auch etwas. Allerdings muss ich mich nach jedem Besuch erst mal ausruhen, das spüre ich noch am Tag danach. So häufig ist das aber bei mir nicht.

Hallo Isabi,

meine größte Motivation ist die Musik, die ich früher gerne gehört habe und jetzt umso mehr.

Auch sage ich meinem Unterbewusstsein: “Adam es geht weiter ,egal wie langsam, aber es geht.”

Wecke auch nicht die alten Erinnerungen von damals:
-Sylvester Party
-Geburtstage
-Urlaubs Erlebnisse
-Laufe immer wieder auf dem Strand in Santa Monica, wie vor 25 Jahren.

— bin mir sicher, dass viele positive Gedanken mehr zur Heilung bringen als jegliche Medikamente----

ganz sicher ist es auch, dass der Neurologe nicht weiß was DIR gut tut.

Hat mich ganz arg gefreut, euch allen mit unserer gemeinsamen Linie zu “Konfrontieren”

Vielen Dank
Adam

Wenn ich 4 Jahre zurückdenke könnte ich manchmal heulen…

Da bin ich noch Auto gefahren und war noch relativ fit. (Stock)

Heute 20 Meter am Rollator (wenns gut geht)

Ja, die 32 Jahre haben Spuren hinterlassen :frowning:

Meine Motivation ist kein Pflegefall zu werden und im Altenheim zu landen.

LG
Uwe