Noch ein Thema, das mir auf der Seele momentan liegt, und wo jegliche Erfahrungen hilfreich für mich wären:

Ich bin am Ende meines Lehramtsstudiums angelangt und beginne das Refendariat im Januar. Für dieses werde ich wohl für die eineinhalb Jahre verbeamtet werden, für danach mache ich mir jedoch keine Hoffnungen; in den Foren wird bei sowas schnell klar gemacht, dass kein Amtsarzt jemand mit MS reinlassen würde, egal wie sie ausgeprägt ist. Im trotz-ms Blog (grüezi Pharma) steht in einem Beitrag (jedoch unfundiert), man könnte mit einem betreffenden prognostischen Schrieb vom Arzt, der eine günstige Verlaufsform bestätigen könnte, eine Chance haben und ich bin wieder auf Anfang. Mein GdB liegt bei 30, mir gehts super und ne Gleichstellung mit 50 ist nicht drin, da sich nichts verschlechtert hat; über die Schwerbehinderten Möglichleit rein zu kommen ist also auch keine Option.

Die andere Frage ist dann eben: Wo ist man mit MS am besten krankenversichert? Was für Zusatzversicherungen habt ihr? Bin momentan bei der AOK und ganz zufrieden aber man weiß ja nie, was sich noch ändern kann…

Guten Tag Saeko,
es gibt einige private Krankenversicherer, die bei einer erstmaligen Verbeamtung (auch auf Probe) im Rahmen einer Öffnungsklausel jeden Antragssteller annehmen. Es läuft dann so, dass Du privat versichert wirst (im Rahmen des Beihilfesatzes) und die Versicherung 30 Prozent Zuschlag auf den Beitrag aufrechnet. Es gibt dann keine Leistungsausschlüsse und Du bist Privatpatientin (allerdings meist ohne Zusatztarife - trotzdem besser als gesetzlich). Achtung: Diese Öffnungsklausel ist nur bei der Versicherung möglich, bei der Du den ersten Antrag stellst. Also bitte den Anbieter vor Antragsstellung prüfen.

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Hallo SaeKo,

ich habe im anderen Thread meine Meinung dazu geschrieben:

https://www.amsel.de/multiple-sklerose-forum/index.php?kategorie=forum&kategorie2=forum&tnr=1&mnr=221912&beitragnr=221928&aktpos_nav=4&thread_aktpos_nav=0&thread_showtheme=&archiv_flag=2

Was meinst Du mit Zusatzversicherungen?

  • Bzgl. Krankenversicherung habe ich keine (und wohl gute Zähne)
  • BU hat sich erledigt (warum wohl)
  • Durch Glück bin ich trotz Erkrankung noch in die ‘normale’ Unfallversicherung’ reingerutscht

Ich hätte gerne bei meiner KK (TK), Kostenübernahme für professionelle Zahnreinigung.
Wenn Du mit der Deiner KK zufrieden bist, wüßte ich nicht, warum Du wechseln solltest.

Ich ‘durfte’ unlängst die Erfahrungen sammeln, dass sich die DAK bei psychischen Erkrankungen scheinheilig, asozial und eventuell auch in den Suizid treibend verhält.

Hallo,

ich bin über die Öffnungsklausel in die PKV gegangen - aber Achtung: das Angebot kann man nur einmal annehmen, dann ist die Tür zu uund das muss (meine ich) innerhalb von 6 Monaten nach der Verbeamtung (nicht die im Ref, sondern die bei der ersten Anstellung danach) passieren. Da ich ja nicht wusste, ob die Verbeamtung nach dem Ref klappen würde, bin ich im Ref freiwillig gesetzlich versichert geblieben und hab den kompletten Beitrag selbst bezahlt.

Aber nachdem die Verbeamatung geklappt hat, war mir das auf Dauer dann doch zu teuer.

Jetzt bin ich also mit 30% Risikoaufschlag privat krankenversichert.
Ich habe einen ganz normalen “typischen” Lehrervertrag ohne Extras (die gehen auch nicht alle mit MS), habe mich aber auf eigene Kosten bei einem unabhängigen Berater schlaugemacht.

Bisher läuft das problemlos, aber wie gesagt, ich hatte auch in der GKV nie Probleme.

Dir viel Erfolg im Ref!

Hallo,

ja super und vielen Dank erstmal für die Infos! Wie hast du es denn geschafft mit MS verbeamtet zu werden? Beziehungsweise, was hast du gemacht, dass es geklappt hat?
Was genau meinst du mit “typischer Lehrervertrag”?
Und während dem Ref; meinst du, dass sich im Nachhinein eine private Versicherung für die eineinhalb Jahre eher gelohnt hätte, oder war das finanziell mit der GKV in Ordnung?

Ich hoffe, das sind nicht zu viele Fragen,
ich freue mich schon auf deine Antwort!

Hallo,

ich hatte mich im Ref. entschieden, in der GKV zu bleiben, weil ich ja nicht wusste, ob und wann ich danach verbeamtet werde. Nimm an, du bekommst nach dem Ref erstmal eine Vertretungsstelle als angestellter Lehrer - dann gehst du zurück in die GKV, das ist nicht das Problem. Aber wenn du dann vielleicht später eine Planstelle als verbeamteter Lehrer bekommst, kannst du nicht mehr zurück in die PKV, denn die Öffnungsklausel gilt nur einmal. Und dann zahlst du dauerhaft den Arbeitgeberanteil mit, denn die Beihilfe zahlt nicht für einen GKV-Vertrag.
Naja, ich habe bei den Ref.-Bezügen knapp 300 Euro bezahlt. Das war für die 18 Monate machbar. Hätte ich keine Verbeamtung bekommen, wäre ich gerne in der GKV geblieben, ich bin da immer gut zurecht gekommen. Aber mit den jetzigen Bezügen wäre die GKV natürlich deutlich teurer. Da macht es dann doch mehr Sinn, die Öffnungsklausel und den Risikoaufschlag zu nutzen.
Klar kann die Rechnung über die Jahre auch kippen, je nachdem wie sich die Beiträge entwickeln, aber in Summe ist die Kalkulation so für mich sinnvoll gewesen.

Zum “Lehrervertrag”: Das war so eine Formulierung von meinem Berater. Der sagte halt, es gibt eine PKV, die sich quasi auf Lehrer spezialisiert hat (hörst du bestimmt auch mal im Lehrerzimmer und die machen auch gerne Werbung für sich an den ZfSl). Naja, und da habe ich dann einen “Standardvertrag” abgeschlossen ohne viele Extras. Das bietet so schon ein ziemlich gutes Paket.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten - ist wirklich ein heikles Thema, das mich auch lange beschäftigt hat. Jetzt muss ich zwar immer in Vorleistung gehen, was bei den teuren Medis natürlich auch kalkuliert sein will, aber die PKV ist schneller in der Bearbeitung als die Beihilfe - und Probleme gab es bisher noch keine :slight_smile:

Nachtrag: Zur Verbeamtung siehe den Thread zur Verbeamtung :wink:

Den zum Amtsarzt, meine ich natürlich - sorry!

Hallo,

erstmal danke für deine ganzen Infos, ich denke ich werde auch in der GKV bleiben fürs Ref.
Und mit der Verbeamtung werde ich es ähnlich versuchen wie du. Gab es bei dir irgendwelche Probleme bei der Untersuchung beim Amtsarzt fürs Ref? Ich denke mal, dass ich fürs Ref problemlos verbeamtet werde, bin auch weitestgehend Symptomfrei, bin aber auch medikamentös eingestellt auf Ocrelizumab und seit zweieinhalb Jahren schubfrei. Aber das ist meine Vermutung, wäre cool, wenn du mir davon berichten könntest wie das bei dir war.

Hallo,

im Ref wirst du (jedenfallsin meinem Bundesland) automatisch verbeamtet, da gibt es keine Gesundheitsprüfung. Aber das ist eben befristet auf die 18 Monate Vorbereitungsdienst.
Zum Amtsarzt hatte ich in dem anderen Thread schon geschrieben. Die Untersuchung war wirklich unspektakulär, auch wenn ich natürlich ziemlich besorgt war. Aber im Gespräch habe ich die Diagnose gleich erwähnt und das Schreiben vom Neuro vorgelegt. Dann hat sie noch ein paar Fragen gestellt, ob ich Sport mache und so. Da ich keinerlei Einschränkungen habe bisher, konnte ich auch alle “Turnübungen” vorführen, die sie sehen wollte. Also, auf einer Linie gehen, in die Hocke gehen und wieder aufstehen. Seh- und Hörtest habe ich auch bestanden und das wars dann auch schon.
Wichtig vielleicht noch: Im Schreiben an die Bezirksregierung bzw. die Schule steht dann schon, dass es eine Krankheit gibt und welchen Bereich sie betrifft (bei uns dann eben “zentrales Nervensystem”). Daher habe ich meinen Rektor dann auch informiert, aber um Stillschweigen gebeten, was auch eingehalten wurde. Denn mein berufliches Umfeld weiß nichts von der MS, das betrachte ich, solange es mich beruflich nicht beeinträchtigt, als meine Privatangelegenheit.

Also, die viel Erfolg im Ref - die 18 Monate sind anstrengend, aber das Gefühl nach der UPP ist es wert :slight_smile:
Jetzt ein schönes Wochenende!