Hi SaeKo,
Ich war auch lange in einer Beziehung, als ich die Diagnose MS bekam.
@Yay: Ohne selbst Single mit MS (gewesen) zu sein, kann man gar nicht wissen, wie man sich in der Situation verhält.
Defintiv würde ich es normalerweise nicht bei den ersten Treffen erzählen. Dass ich MS habe, wissen noch nicht mal alle meine Freunde! Die Krankheit definiert mich nicht, aktuell schränkt sie mich nicht ein, und wieso sollte ich es dann direkt erzählen? Nach den ersten Treffen verläuft sich doch eh vieles wieder. Dann würde ich auch viel zu oft denken, dass es nichts geworden ist wegen meiner MS (oder meinen anderen Krankheiten)…
Ich habe aber leider keine Ahnung, wann der richtige Zeitpunkt da ist. Ich glaube, optimalerweise in einem Moment, in dem ich mich gerade wohl bei dem anderen fühle und ich denke, dass es eine Beziehung werden könnte/wird.
Meine Psychologin meint aber übrigens auch, dass ich lieber noch länger warten sollte. Bis sich eine “richtige Bindung” und Vertrauen aufgebaut hat. So lange zu warten, finde ich auch sehr schwierig. Ich habe das Gefühl etwas zu verheimlichen. Aber ich glaube, in einem solchen Moment lasse ich die Krankheit auch wieder zu sehr mich definieren.
Es gab erst einmal die Situation, dass ich von der MS erzählt habe. Und es wurde tatsächlich gut aufgenommen. Kurz drauf habe ich von meiner Psychose 2016 erzählt. Das wurde sehr viel schlechter aufgenommen, obwohl das nicht chronisch ist. Man weiß tatsächlich nie, wie der andere auf welche Krankheit reagiert. Und im Endeffekt ist es mit demjenigen wahrscheinlich weder wegen der MS noch wegen der Psychose nichts geworden.
Liebe Grüße
Gsbi