Kann mich auch noch daran erinnrrn erinnern, dass Lucy pro Rituximab war.
Bloß warum eigentlich?
Rituximab enthält deutlich mehr Maus-Fremdprotein als Ocrelizumab, was auch die Antidrug-Antibody-Bildung beim, Patienten erhöht.
Liegt die Antidrug-Antibody-Bildung laut Roche beim chimären Rituximab noch bei 7 bis 37 Prozent, reduziert sich diese beim humanisierten Ocrelizumab drastisch auf 0,2 bis 1 Prozent. Eine hohe Antidrug-Antibody-Bildung bedinge eine schlechtere Verträglichkeit und erhöhe das Risiko des Wirkverlusts der Therapie.
Ist es nicht etwas positives

dass die Wirkstärke höher ist?

Vielleichtbringt Marc noch Licht in die Dunkelheit!

Weil rituximab besser verträglich ist.

Grübel…ich lese immer Ocrelizumab sei besser verträglich (Begründung siehe Post oben)

Sollte es sein ja
Laut ihr nicht

hallo yay,

rituximab ist tatsächlich besser verträglich…bei facebook gibt es eine oc/ri gruppe,
die meisten dort haben mit oc probleme, wie gewichtzunahme, schlechteres gehen, haarausfall
vermehrte infekte usw.
ehe ich mit oc anfange, mache ich lieber gar keine therapie mehr…

den widerspruch werde ich mit einem anwalt machen.

Hi,

Ich bilde mir ein, dass ich in den Diskussionen von vor ein paar Jahren als erster die unterschiedlichen Konzentrationen erwähnt hatte. Diese Info stand nämlich meines Wissens nirgends sondern hatte ich von einem Studienarzt mitbekommen. Die Konzentration des Wirkstoffes selbst während den Infusionen ist aber eigentlich fast schon sekundär im Vergleich zu den Abständen zwischen Infusionen und den Monitoring Kriterien.

Der wesentliche Unterschied ist, dass bei Rituximab vor einem neuen Zyklus zunächst gewartet wird, bis sich deine peripheren Lymphozyten halbwegs erholt haben bevor sie erneut zerstört werden. Die Zulassung für Ocrevus ist mit einem starren Behandlungsschema erfolgt was zu langfristigen Lympopenien und den damit einhergehenden Risiken führen kann.

Der Unterschied macht sich auch zunehmend in den der BPharm berichteten Fallzahlen bemerkbar:

http://www.adrreports.eu/de/search.html#

3.500 gemeldete Fälle wovon mehr als 2.000 als „schwer“ eingestuft sind, ist für eine Therapie etwa 2 ½ Jahre nach Zulassung schon eine Hausnummer. Zum Vergleich: Cladribin, dass etwa zur gleichen Zeit zugelassen wurde, hat etwa ein Viertel sovieler Meldungen…

Zu deiner Referenz im KKNMS Schema für Rituximab steht auf S. 241

„…Rituximab wird in einer Dosierung von 2.000 mg – aufgeteilt zunächst in zwei Einzeldosen von 1.000 mg im Abstand von 14 Tagen – intravenös verabreicht. Für eine Erhaltungstherapie werden die nachfolgenden Rituximab-Behandlungsintervalle gemäß der Quantifizierung von CD19±B-Zell-Werten geplant,…“

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKNMS_Qualitätshandbuch_2017_webfrei.pdf

Im Vergleich dazu steht auf dem Beipackzettel von Ocrevus:

„Gesamtdosis von 600 mg Ocrevus alle 6 Monate…“

https://www.roche.de/dok/Ocrevus-reg-Infusionsloesung-gebrauchsinfo-0-na-attach.pdf

Wenn du das ganze noch wissenschaftlich unterlegen willst kannst du z.B. auf Studien wie diese hinweisen die belegen, dass ein starrer 6 monatiger Behandlungszyklus eigentlich nicht indiziert ist und somit therapeutischer „Overkill“ wäre. Das Argument ist schlicht und einfach, dass Ocrevus die einzige Immunrekonstitutionstherpie auf dem Markt ist, bei welcher nicht nach Bedarf und Prüfung verabreicht wird sondern periodisch. Für die Kasse von Roche ist dieses Schema gut, für dein Immunsystem aber weniger…

Und, dass Roche / Genentech in 2010 ihre Studien den Einsatz von Ocrelizumab bei Lupus und Arthritis wegen erhöhten Todesfällen abbrechen mußten, stand z.B. hier:

http://www.pharma-zeitung.de/Roche-und-Biogen-Idec-geben-ihre-Entscheidung-fuer-den-Abbruch-des-klinischen-Entwicklungsprogramms-fuer-Ocrelizumab-bei-Patienten-mit-rheumatoider-Arthritis-bekannt.1402.php

Offensichtlich standen Nutzen/Risiken in keinem Verhältnis zueinander…

Wie dem auch sei, nach Vorne blickend könntest du als Kompromisslösung vielleicht auf das in der Zulassung befindliche Ofatumumab verwiesen. Das wird als monatliche 20 mg subkutane Injektion verabreicht. Ist also nur Knapp ein Viertel der Ocrevus Dosis mit etwa gleicher Wirkung und du ersparst dir zudem das ganze Drumherum mit den Infusionen in der Klinik.

https://www.amsel.de/multiple-sklerose-news/medizin/ofatumumab-erreicht-studienendpunkte/

Viel Erfolg

P.S. wenn du noch dringende Fragen für Lucy haben solltest, dann stelle sie einfach hier:

https://www.multiple-sklerose-forum.de/

Lucy schreibt dort mit dem Nick „susaen“ und antwortet idR. schnell und umfangreich wie man es hier schon gewohnt war.

Ich glaube, hier gibt’s ein unterschiedliches Verständnis vom Begriff „Verträglichkeit“.

Wenn dein Immunsystem weniger Antikörper gegen eine Therapie entwickelt dann ist sie mit deinem Körper „verträglicher“ weil eine potentiell bessere Therapiewirkung besteht.
Das ist eine komplett andere Bedeutung als „verträglich (sprich: nebenwirkungsarm) für den Patienten“

Gutes Beispiel dafür ist Lemtrada. Wurde zunächst als komplett humanisierter Antikörper zur „Therapie der Zukunft“ hochgelobt. Tatsächlich gab‘s aber nicht nur Nebenwirkungen und sekundäre Autoimmunkrankheiten ohne Ende. Man hat auch noch feststellen müssen, dass viele Patienten trotz allem dennoch Antikörper gegen Alemtuzumab entwickelt haben so dass die Therapie abgebrochen werden mußte…

D.h. bei OC werden schneller Antikörper gebildet und in Zusammenhang der statisch periodischen Verabreichung das Medikament schlechter vertraglich ist?

Nein. Genau umgekehrt.

Weniger schnell Antikörper als Ritux und das statisch periodische, nicht auf Leukos abgestimmte, Intervall ist gut? (Das letztere glaube ich nicht, dass du es so meinst)

OK was ich da jetzt nicht ganz verstanden habe -> warum weniger Antikörper bei OC? Also Antikörper gegen den Wirkstoff?
Wegen dem humanen Protein?

Da versteh ich m.E. den Kernpunkt nicht :frowning: bzw fehlt mir anscheinend eine Wissensbrücke zum Gesamtbild.

Körpereigene Antikörperproduktion auf das Medikament spielen eigentlich eine sekundäre Rolle beim Vergleich zwischen RTX und OCR. Schon am Beispiel von Lemtrada konnte gezeigt werdenü, dass ob 30% oder 0% Proteine von Mäusen im Medikament später nicht umbedingt einen Einfluss hat ob die Therapie später wirkt…

hallo marc,

vielenn vielen dank für deine antwort!
ich werde es mir in ruhe durchlesen und hoffentlich alles verstehen…

falls dir sonst noch etwas einfällt, was ich in meinem widerspruch schreiben könnte, würde ich mich
sehr freuen!

ich habe lucy mehrfach angeschrieben, ich hatte eine ihrer email adressen, leider nie eine antwort
bekommen…so ging es ja vielen. danke für den forum tip.

Hallo Ameise,

Kein Problem mit weiteren Fragen.
Ich habe im Profil auch eine Mailadresse hinterlegt wenn du irgendwas direkt senden willst.

Bei Lucy weiß ich ehrlich gesagt auch nicht genau, warum sie nicht mehr schreibt.
Ich habe sie auch direkt angeschrieben um Näheres zu erfahren, habe aber leider keine Antwort erhalten.

Ich glaube, dass sie im vergangenen Frühsommer Mutter geworden ist und vermute daher, dass sie insgesamt einfach weniger Zeit in Foren verbringen wollte.

OK, dann ist das einzige Thema die unabgestimmte, bezogen auf die Leukozyten, Therapiegabe und die Dosis. Versteh ich das jetzt richtig?

Mutter?
Wow hatte ich mir nicht gedacht bei ihr!

Schon für sie! :slight_smile:

hallo marc,

ich habe jetzt einiges über ofatumumab nachgelesen, wäre das eine bessere alternative zu ocrelizumab? wie du geschrieben hast, ist die dosierung niedriger als beim oc?
ich habe dazu nichts gefunden.

auch habe ich nichts bzgl. einer zulassung in deutschland gelesen…das könnte eine gute und einfache alternative zu rituximab sein, da s.c.
bei ofatumumab wird nur cd 20 gesprochen und nicht wie bei rituximab über die cd 19+20, ob man die gefahr der depletion gleich groß ist?

danke!

Ja.

Danke!