Da wir laut „Experten“ und Politikern coronamäßig bald in die „heiße Phase“ sollten, könnte sich irgendwann auch die Frage stellen: „Was passiert, wenn die Ventilatoren vor Ort nicht ausreichen?“

Also, da ja unser sogenannte „Ethikrat“ aktuell nicht in der Lage ist, verbindliche Richtlinien zu artikulieren muß man wohl zunächst die Praktiken in anderen Ländern, die quasi „mittendrin“ im Thema sind, betrachten um zu sehen, was bald auf uns zukommen könnte…

Da gäbe es z.B. New York, wo man sich wohl entschlossen hat, den Krankenhäusern eine Lotterie verfügbar zu machen, weil „…eine Lotterie gerechter sei als die Behandlung von Menschen in der Reihenfolge ihres Eintreffens, was zu einer Benachteiligung derjenigen führen könnte, "die über geringere sozioökonomische Mittel verfügen und möglicherweise keinen Zugang zu Informationen über die Pandemie oder zu verlässlichen Transportmöglichkeiten haben, oder von Minderheiten, die wegen eines Misstrauens gegenüber dem Gesundheitssystem Angst davor hatten in ein Krankenhaus zu gehen… Außerdem seien Ansätze mit Glücksspielcharakter gesellschaftlich akzeptiert…“

In anderen US Staaten hätte unsereins wohl schlechtere Karten: Für den Fall eines Mangels listet das Protokoll mehrere Gesundheitszustände auf, bei denen die Anbieter “keine Unterstützung durch ein mechanisches Beatmungsgerät anbieten sollten”, darunter fallen unter anderem: "…Personen mit schwerer geistiger Behinderung, fortgeschrittener Demenz, traumatischen Hirnverletzungen, Menschen mit Alzheimer als auch Menschen jeden Alters mit „katastrophalen Neurologischen Komplikationen…“

https://www.dailymail.co.uk/news/article-8162357/US-coronavirus-New-York-hospitals-guidance-use-LOTTERIES-ventilators-shortage.html

Da müssten wir wohl im Fall der Fälle dort gut verhandeln können, wie unser persönlicher Verlauf nun einzustufen wäre…

In England geht man wiederum etwas pragmatischer vor: Dort werden „Patienten, die in lebenswichtigen Diensten und Branchen wie dem NHS, Versorgungsunternehmen und Telekommunikationsbetrieben arbeiten“, als Priorität für ein Intensivstationsbett angesehen. Dafür ist man im Rahmen eines neuen Ansatzes der “Fähigkeit zum schnellen Nutzen” seinen Ventilator schneller los in Fällen, bei denen sich die Situation nach der Einweisung nicht verbessert oder verschlechtert…

https://www.theguardian.com/society/2020/apr/01/ventilators-may-be-taken-from-stable-coronavirus-patients-for-healthier-ones-bma-says?CMP=Share_iOSApp_Other

Zusammenfassend könnte es wohl auch in deutschen Krankenhäusern bald spannend werden.

Jedenfalls immer schön vorsorglich passende Argumente parat haben, falls der behandelnde Arzt bei der Einweisung ins grübeln kommen sollte… :slight_smile: