> Diese Daten liegen den Kassen vor!
> Habe sie nur noch nie gesehen.
Wenn du dich wirklich für Zahlen interessieren solltest, dann schau dir mal diese an:
https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2720726
Auszug:
In dieser Kohortenstudie mit prospektiven Daten von 1555 Patienten an 68 Neurologiezentren in 21 Ländern, war im Vergleich zu Patienten ohne Behandlung war eine Behandlung mit jeder der hier eingeschlossenen Therapien mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit eines Übergqngs in eine sekundärprogressive MS verbunden.
Konkret:
- Für Patienten, die zunächst mit Glatirameracetat oder Interferon beta (n = 407) behandelt wurden, betrug der Unterschied der Wahrscheinlichkeit einer Umstellung nach 5 Jahren 12% vs. 27% und nach 11 Jahren 47% vs. 57%.
- Für Patienten, die anfänglich mit Fingolimod behandelt wurden, konvertierten im Vergleich zu unbehandelten Patienten nach 5 Jahren, 7% vs. 32%, und nach 6 Jahren, 7% vs 39%.
- Die Konversion zu sekundär progressiver MS war auch signifikant niedriger für Patienten, die zunächst mit Natalizumab behandelt wurden, im Vergleich zu unbehandelten Patienten nach 5 Jahren, 19% vs 38% während nach 6 Jahren 34% vs 48% konvertiert hatten.
- Bei Patienten, die zunächst mit Alemtuzumab behandelt wurden, waren bei 5 Jahren 10% vs. 25% konvertiert, während bei 8 Jahren 21% vs. 41% konvertiert hatten.
Allgemein war die Wahrscheinlichkeit, in eine sekundärprogrediente MS umzuwandeln, war für Patienten, die innerhalb von 5 Jahren nach Beginn der Erkrankung Therapien erhielten, signifikant geringer als für Patienten, die erst später behandelt wurden. (genaue Zahlen stehen im Text)
Patienten, die intitial mit Fingolimod, Alemtuzumab oder Natalizumab behandelt wurden, hatten ein signifikant geringeres Risiko der Umwandlung in eine sekundärprogressive MS als Patienten, die anfänglich Glatirameracetat oder Interferon beta erhielten. Nach 5 Jahren hatten 7% vs. 12% konvertiert, nach 9 Jahren 16% vs. 27%.
Somit konnten bis 2019 insgesamt 6 von 7 Kohortenstudien eine positive Assoziation zwischen frühzeitiger Nutzung von Glatirameracetat oder Interferon beta und verzögerter sekundär progressiver MS-Konversion aufweisen. Die verbleibende Beobachtungsstudie aus British Columbia (Tremlett), die keinen Zusammenhang zwischen Interferonnutzung und sekundär progressiver MS-Konversion fand, war auch die einzige Studie ohne zeitabhängige Beobachtungsfenster für Therapiestart bzw. Nachkontrollen.
Das sind also die aktuell (2019) verfügbaren Zahlen zur potentiellen Wirksamkeit von Therapien. Es gibt weder eine absolute Wirksamkeit noch eine “Nichtwirksamkeit”.
Du (oder sonstwer hier) kannst damit diesen Zahlen machen, was du willst. Kannst dich überzeugen lassen oder nicht. Wie andere bereits geschrieben haben, ist jede Therapie eine individuelle Entscheidung für jede(n). Das sind jedenfalls deine Zahlen.