Hallo zusammen,

ich wollte mal fragen, ob Ihr mir Tipps geben könnt.
Habe jetzt einen GdB von 40 erhalten und bin arbeitssuchend. Ich sehe viel schlechter… Sehnerv…
das bleibt wohl so.

  1. Sollte ich eine Gleichstellung beantragen, weil ich davon profitieren würde?
  2. Eine Gleichstellung ist nur für Menschen die Arbeit haben interessant?
  3. Kann ich mit der Gleichstellung von der Arge Hilfe erhalten, wie Menschen mit einem Schwerb.ausweiss?
  4. Wann würdet Ihr dem Arbeitgeber von Einschränkungen und der MS erzählen? Im Anschreiben oder Vorstellungsgespräch? ( Ich bin lieber ehrlich, weil bemerken wird man es )

danke für Eure Hilfe!

Hallo H2O,

das ist eine sehr spezielle Frage, die ohne Kontext in einem anonymen Forum wohl wenig zufriedenstellend beantwortet werden kann.

Für eine bessere Antwort wäre es z.B. gut zu wissen wie alt du bist, welche Ausbildung(en) du hattest, was du vorher gemacht hast, wo du suchst und auch wonach du suchst. Kennst du ggf. jmd. im Bereich dessen, wo du suchst.

Das Integrationsamt könnte dir einerseits sicherlich helfen, vom Arbeitgeber vielleicht aber auch eher als eine bürokratische Hürde gesehen werden und gegen deine Einstellung wirken. Hängt halt von der Situation ab…

Ich glaube nicht, dass es eine Patentlösung dafür gibt, wann du über deinen Zustand berichtest. Willst du in Vollzeit / Teilzeit arbeiten? Im Büro/draussen/zu Hause…?

Siehst du deine Einschränkungen als ein wesentliches Hindernis um den von dir angestrebten Job auszuführen oder sind sie eigentlich nur ein Umstand, der den anderen zumindest bekannt sein sollte… Sind deine Einschränkungen in den vergangenen Jahren stabil gewesen?

Ich denke, dass es für jede Situation eine richtige Vorgehensweise gibt, nur keine pauschale für alle Situationen. Ich bin solchen mit GdB 0 begegnet, die nicht mehr arbeiten konnten/wollten und anderen mit GdB 100, die noch über viele Jahre hinweg Vollzeit arbeiteten und dazu ihren Arbeitgebern nicht einmal erklärten, weshalb sie ihre Einschränkungen hatten. Und natürlich alles dazwischen…

In jedem Fall viel Erfolg bei deiner Suche.

Gruß

Hi H2O,

ich selbst arbeite an der Uni also im öffentlichen Dienst.

In öffentlichen Dienst kann eine Schwerbingerung von Vorteil sein, vor Allem wenn es um die Einstellung in öffentlichen Dienst geht.

Ein Gleichstellung zu beantragen ist von Vorteil. Das schadet auf jeden Fall nicht.

Es gibt keine Verpflichtung das du bei einer Bewerbung deine GdB oder eine Schwerbehinderung angeben musst.

Ich würde eine Schwerbehinderung nur angeben wenn es von Vorteil ist die Stelle zu bekommen, oder wenn man die Gleichstellung hat(weil eine Woche mehr Urlaub, besserer Kündigungsschutz). Oder die Behinderung sichtbar ist.

Ansonsten würde ich das verschweigen und das darf man auch.

Weil es ist nicht überall von Vorteil schwerbehindert zu sein. Manche werdenn dadurch nicht eingestellt. Manche werden von “KolegInnen” auch deswegen gemobt.

Ich strebe Vollzeit im Büro an. Ich sehe schon schlecht, das wird auffallen.
Deswegen habe ich das Gefühl mein Arbeitgeber muss das wissen…
Wenn man am Pc nicht vergrössern kann wird es sehr schwer… Am eigenen Pc habe +170.
Jetzt ist die Sehkraft stabil, ich hoffe die MS lässt meine Sehnerven endlich in Ruhe.

Öffentlichen Dienst passt in mein Bewerbungsspektrum, guter Hinweis!
Nur frage ich mich, wie ich mich bewerben soll und wo finde ich Arbeitgeber die gerne mit Menschen die einen GdB haben zusammenarbeiten wollen? …muss wohl einfach in Wasser springen

Ich werde mal den VdK anrufen vlt gibts dort noch Hilfe.

Hi H2O,

solange du GdB 40 hast würde ich nichts erwähnen, außer du wilst die Stelle nicht haben. Wen du gleichgestellt bist, dann höchstens in einen Satz.

Unter sichtbarer Schwerbehinderung meinte ich sowas wie Rolli oder Gehstock oder sichtbare Gang- und bewegungsstörungen.

Bei deinem Bewerbungsgespräch sollte es um die Arbeit gehen und nicht um deine Behinderung. Außer Du hast keinen Bock zum arbeiten, dann spreche ausführlich über alle deine Wehweh chen und du bekommst die Stelle dann nicht.

LG Hexe

  1. Ja, das kann Sinn machen.
  2. Ich würde sagen, eine Gleichstellung ist gerade für Arbeitssuchende interessant, da sie dem Arbeitgeber eine Unterstützung gewähren kann.
  3. Die Gleichstellung ist nicht in allen Punkten mit dem SchweBi-Ausweis gleichgesetzt. Keine Sonder-Urlaubstage oder sonstiges für Dich. Der Vorteil ist lediglich, dass der pot. Arbeitgeber eine Unterstützung bekommt und Du somit leichter Arbeit finden kannst.
  4. Das erledigt sich ja von selbst, wenn Du mit Gleichstellung eingestellt werden sollst, dann ist ja davon auszugehen, dass der Arbeitssuchende ein Handikap hat.

Aber Vorsicht: Es gibt Betriebe, die nur scharf auf diese Unetrstützung sind und Du dennoch keinerlei Verständnis oder Hilfe bekommst.

Ich wurde selbst vor vielen Jahren mit Gleichstellung eingegliedert. Zuvor sortierten Das Amt und ich ein wie oben beschriebenes schwarzes Schaf aus. In diesem Betrieb wäre ein Behi nie glücklich geworden und das Amt sah das auch so, nachdem es die unverschämten Mails dieses Geschäftsführers gelesen hatte.

Viel Erfolg bei der Suche.

Also wenn deine Augen wirklich deine einzige Schwäche sind und du dich persönlich fit für 40 Wochenstunden fühlst, dann wäre es m.E. recht optional, ob du dich bei der Jobsuche mit einer chronischen Krankheit outest. Man kann ja aus vielen Gründen Probleme mit den Augen haben und Hilfsmittel wie PC Monitore sind recht einfach zu organisieren.

Wenn du bei der Bewerbung sofort etwas chronisches, neurodegeneratives bei dir erwähnst, dann könnten viele Arbeitgeber gleich an mögliche krankheitsbedingte Ausfälle denken was unnötig komplett von deinen eigentlichen Fähigkeiten ablenken würde …

Andererseits wird es sicherlich auch AG geben, die SBHler wegen ihrer Quote und/oder möglichen Fördergeldern suchen. Und wenn du zwar auf dem Papier behindert bist aber sonst für sie komplett belastbar dann wäre das Outen natürlich ein gutes Argument.

Sowas weißt du aber wohl nicht im Vorfeld. Wäre eher ein weiteres Gesprächsthema wenn deine Bewerbung bis dahin beidseitig gut verlaufen ist…

Ansonsten wäre der öffentliche Dienst m.E. sicherlich ein guter Startpunkt für deine Suche. Wenn auf der ReHa andere MSler über ihre Arbeit berichteten, dann hatte ich das Gefühl, daß mindestens die Hälfte in der Stadt, Kommune, Verwaltung oder sonstwo bei anderen öffentlichen Arbeitgebern beschäftigt waren. Ob das bei denjenigen bewußt so gewählt war oder es sich einfach so ergeben hatte, kann ich aber nicht sagen…

Also wenn deine Augen wirklich deine einzige Schwäche sind und du dich persönlich fit für 40 Wochenstunden fühlst, dann wäre es m.E. recht optional, ob du dich bei der Jobsuche mit einer chronischen Krankheit outest. Man kann ja aus vielen Gründen Probleme mit den Augen haben und Hilfsmittel wie PC Monitore sind recht einfach zu organisieren.

Wenn du bei der Bewerbung sofort etwas chronisches, neurodegeneratives bei dir erwähnst, dann könnten viele Arbeitgeber gleich an mögliche krankheitsbedingte Ausfälle denken was unnötig komplett von deinen eigentlichen Fähigkeiten ablenken würde …

Andererseits wird es sicherlich auch AG geben, die SBHler wegen ihrer Quote und/oder möglichen Fördergeldern suchen. Und wenn du zwar auf dem Papier behindert bist aber sonst für sie komplett belastbar dann wäre das Outen natürlich ein gutes Argument.

Sowas weißt du aber wohl nicht im Vorfeld. Wäre eher ein weiteres Gesprächsthema wenn deine Bewerbung bis dahin beidseitig gut verlaufen ist…

Ansonsten wäre der öffentliche Dienst m.E. sicherlich ein guter Startpunkt für deine Suche. Wenn auf der ReHa andere MSler über ihre Arbeit berichteten, dann hatte ich das Gefühl, daß mindestens die Hälfte in der Stadt, Kommune, Verwaltung oder sonstwo bei anderen öffentlichen Arbeitgebern beschäftigt waren. Ob das bei denjenigen bewußt so gewählt war oder es sich einfach so ergeben hatte, kann ich aber nicht sagen…

Den Eindruck, dass man mit unserer Diagnose im öffentlichen Dienst oder als Beamter besser fährt, habe ich während der Rehas auch gewonnen. Die Mitstreiter waren alle recht entspannt, was den Arbeitsplatz anging.

Ich war bei einem Konzern. Den hat die Förderung / Quote ´nen Sch… interessiert.

Am Ende stand die Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Nach gerichtlicher Auseinandersetzung.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wer MS hat sollte im öffentlichen Dienst arbeiten. Büro und so.

Im Krankenhaus sollte man nicht arbeiten, da habe ich nur Negatives von MS Betroffenen KollegInnen gehört.

Vielen Dank für Eure Hilfe,
ich werde versuchen Eure Ratschläge zu befolgen, das hat mir sehr geholfen. Ich denke halt, ich muss schnell einen Job finden bevor nix mehr geht…
Bluna warum ist eine Gleichstellung gerade für arbeitssuchende interessant?