Liebes Forum,

im Februar war ich wegen Wasseransammlungen im Herzbeutel im Krankenhaus und wurde komplett auf links gedreht. gefunden wurde nichts, was eine Ursache hätte abgeben können, die Flüssigkeit wurde medikamentös entfernt. Man schob es 1) MS halt, die Kardiologin war sich wegen 2) vielleicht doch Ocrelizumab nicht ganz sicher. ich hatte dann 2 Monate nach “Herzbeutel wieder clean” die nächste Ocrevus-Infusion. Die sehr gründliche Kardiologin wollte unbedingt 4 Wochen darauf ein neues Herzecho machen. Ihrer Meinung nach würde sich ein unmittelbarer Zusammenhang spätestens 4 Wochen nach erneuter Gabe im Herzbeutel zeigen müssen. Da gabs aber keinen Befund und sie war total erleichtert, weil sie meinte, sie hätte keine Idee gehabt, was man tun kann, wenns daran liegt. Ich solle mich melden, wenn ich erneut Beschwerden hätte, ansonsten keine weitere Überwachung.

Jetzt hab ich mich erneut im Verdacht, dass sich da was gebildet haben könnte und werde mich mal wieder auf den Weg machen, wollte aber vorher mal mehr lesen und hab gestern was zu Kardiotoxizität onkologischer Therapien gelesen und - seien wir mal ehrlich - Ocrelizumab etc sind doch aus dem onkologischen Sektor ausgeliehen. Da ja hier einige mehr lesen, die Ocrelizumab oder eben Rituximab oder andere -mabs oder suppressive Therapien machen: ist euch ein Zusammenhang zu kardiologischen Beschwerden bereits passiert oder zu Ohren gekommen oder war Bestandteil irgendeiner Aufklärung?? Neurologen sind bedauerlicherweise ja weder Onkologen noch Kardiologen und damals im Krankenhaus war ich auf einer Station für Inneres, da musste ich auch Ocrelizumab buchstabieren. Mit so einem “MS halt” möchte ich mich nicht weiter abspeisen lassen und strecke deswegen gerade vorher mal die Fühler aus. Vielleicht vertragen sich Ocrevus und mein Herz einfach nicht, wäre auch eine Erkenntnis, die hätte ich aber gerne klarer. Also, gibt’s hier jemanden mit Parallelerfahrungen?

Einen schönen Samstag euch (hier kommt gerade die Sonne raus). :slight_smile:

Hallo Knusperkeks,

schwere Herzinsuffizienz ist eine Kontraindikationen für Ocrelizumab, vielleicht hättest du es gar nicht bekommen dürfen? Meine Pumpe ist durch das schwere allergische Asthma, das ich in der Pubertät hatte, deutlich angeknackst.

Ich muss täglich ein Herzglykosid nehmen und soll kardiotoxische Medikamente nur unter Überwachung nehmen. Selbst bei der alle 2 - 3 Jahre fälligen Darmspiegelung kriege ich einen Herzfrequenzmonitor an den kleinen Finger geklemmt.

Mein Hausarzt, der die erste Instanz für Herz/Kreislauf bei mir ist, überwacht dergleichen Werte bei mir, allerdings unaufgeregt, wegen meinem doch eher normalen bis niedrigen Blutdruck (110 / 70). Er würde mir weder Mitox noch einen -mab geben.

Dass Ärzte, die meine diversen Vorerkrankungen nicht auf dem Schirm haben, mir bedenkenlos kontraindizierte Stoffe verabreichen würden, habe ich nicht nur einmal erlebt. Daher nerve ich bei jedem Klinikaufenthalt das Personal mit Fragen zu den mir einverleibten Drogen.

Liebe Grüße
Renate

Hallo Renate,

wer weiß. Ich war nur noch nie Herzpatient und auch unter dem Perikarderguss waren alle EKGs vorbildlich. Auch jetzt nach der Auffälligkeit fand die Kardiologin ja keinen Grund einer weiteren Überwachung, weil es dem Herz gut geht und im Krankenhaus haben sie da wirklich viel dran herumuntersucht. Blutdruck hab ich eher niedrigen. Da der ja bei Ocrevus-Infusionen streng alle 30 min überwacht wird und ich währenddessen artig nur liege, krieg ich da immer eher den Hinweis, doch nochmal einen Keks zu futtern, das reicht schon, um meinen Blutdruck stabil zu halten, wenn er mal weiter nach unten wackelt. Es hätte da vor Therapiestart mit Ocrevus keinerlei Hinweise gegeben in der Richtung. Das erste Jahr Infusionen war auch schon rum, als das erste Mal im Februar 2019 eine Auffälligkeit auftrat. Hab mit Ocrevus recht fix nach der Zulassung begonnen.

Danke dir für deine Rückmeldung.

Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich habe vor Jahren schon davon gehört, dass es einen Zusammenhang zwischen MS und Herzkreislauferkrankungen gibt.

Grüner Tee bessert Funktion des Endothels
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/herzinfarkt/article/503216/gruener-tee-bessert-funktion-des-endothels.html?sh=35&h=-859391185