Hallo H2O,
ich habe von meinem Hausarzt zur Behandlung meiner neuropathischen Schmerzen zuerst das Antiepileptikum Gabapentin bekommen, das Standard ist. Ich habe es in ein paar Wochen auf 2400 mg Tagesdosis gebracht, aber es half nicht, machte nur Gummibeine.
Als Christ, Ökopax, Grüner und erfahrener, pharmakritischer Landarzt lässt er keine Pharmadrücker in seine Praxis, sondern ist überzeugt, dass jede/r Patient/in ausprobieren muss, ob ein Medikament zu ihm passt. Er hat seine Diss. über Steroide geschrieben und kennt sich damit aus.
Dass ich bei meinem Diagnose-Schub durch die mineralocorticoiden Nebenwirkungen des nicht fluorierten Prednisolons eine Hypokaliämie und derartiges Herzrasen bekam (Ruhepuls war 220/min), dass man mich auf die Intensivstation verlegen wollte, lehrte mich, dass auch bei Klinikärzten gilt: “Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!”
Bei mir passte das Gabapentin nicht, wir haben dann auf Amitriptylin umgestellt, und davon nehme ich seit 2007 jeden Abend 75 mg. Es wirkt immer noch zuverlässig schlafanstoßend. Manchmal vergesse ich es, weil ich schon vor der Einnahme eingeschlafen bin.
Dass ich es ab und zu nicht genommen habe, merke ich daran, dass ich am nächsten Morgen stärkere Schmerzen habe. Da ich es nur abends nehme, merke ich nichts von Appetitanregung und Gewichtszunahme, ich esse ja abends nichts mehr.
Meine Blut- und Leberwerte werden vierteljährlich kontrolliert und sind einwandfrei. Ich trinke keinen Alkohol, nicht einmal ein notorisch bagatellisiertes “Feierabendbierchen”. Giftstengel geraucht habe ich zwischen 20 und 40, dann habe ich es gelassen. Raucherinnen kommen früher in die Wechseljahre.
“Schubartige Verschlechterungen” bekomme ich nur gelegentlich; eigentlich habe ich seit meiner Hysterektomie (wegen Endometriumkarzinom) einschließlich Ovariektomie keine mehr gehabt. Organe, die keine Funktion mehr erfüllen, können weg, vor allem, wenn mehrere Blutsverwandte daran an Krebs gestorben sind.
Der Gynäkologe und Endometriose-Experte, der den ganzen Brutapparat sauber rausgeschnitzt hat, ist ein bei seinen Patientinnen beliebter Könner, der zahllosen ungewollt kinderlosen Eltern zur erfolgreichen Schwangerschaft verholfen hat. Die Bauchnaht hinterließ nur eine unauffällige 1 - 2 mm schmale Narbe.
Bis jetzt hatte ich mit meinen selbst getroffenen Therapieentscheidungen Glück und Erfolg. Das wünsche ich allen MitpatientInnen!
Liebe Grüße!
Renate