Wie sagte schon Kant – oder war es Voltaire:
Hätte das Leben den mindesten Sinn,
dann wäre das Sterben für uns ein Gewinn,
und unsere Angst vor dem Sterben wär’ nichts als eine Chimäre,
weil ja das Sterben dann kein Sterben eigentlich wäre,
sondern Permutation, ein Erfolg der Natur, ein Streben nach mehr.
Das wußte schon Kant – oder war es Voltaire.

Und der alte Virgil – oder war’s Sigmund Freud,
sagte: Das Leben, den Menschen zum Trotz,
ist nichts als das Wort eines anderen Gott’s.
Es gibt weder Todesbeweis, noch Beweis eines Lebensbeginnes.
Der einzige Sinn des Lebens ist Abwesenheit jedes Sinnes.
Das Leben ist tot, ein konfuses Getümmel, gequirlter Quark.
So sprach schon Horaz – oder war es Lamarck.

Befasse dich einmal mit Gnosis,
bald wirst du merken, was los ist.
Nämlich, daß unsere Welt einfach zu groß ist.
Im Gegensatz dazu sieht Newton
Fast immer das Schlechte im Guten.
Die rein mechanistische Welt widerlegt jeder Baum.
Das Leben ist Traum.
Das sagt schon Rousseau – oder war’s Diderot.

Und sogar schon Euklid – nein ich glaube Descartes, ja: Descartes!
Der sagte zwar cogito ergo sum.
Aber er wußte: Im Grund ist das dumm,
und beweist überhaupt nichts, außer der Tatsache, daß wir nichts wissen.
Sogar schon Pascal – oder war es Lassalle - fand das Leben beschissen.

Man ist nur Marionette – außer im Bette!
Da ist man noch wer!
Das sagt auch Pasteur.
Oder war es Flaubert – oder war’s La Fayette.
Also geh’n wir zu Bett!

extra für Wolfgang und andere Nachdenklichkeiten in einer anderen virtuellen Seifenblase.

ist übrigens nicht von mir aber angeeignet eben:

https://www.youtube.com/watch?v=rtpr-3RpQ54