Wenn schon Komplikationen unter Lemtrada aktuell hier diskutiert werden, kann man ja gleich diverse Fälle von eine aktuten Hepatitis erwähnen…

Fall 1:
https://rd.springer.com/article/10.1007%2Fs13760-018-0922-z

"Im September 2011 wurde bei einer 25-jährigen Patientin RR-MS diagnostiziert. Die Patientin erhielt im November 2014 und 2015 nacheinander zwei Lemtrada Gaben Sie blieb stabil mit einem EDSS-Wert von 4 und keinem Wiederauftreten der Krankheitsaktivität in der Gehirn-MRT. Elf Monate nach der letzten Lemtrada Gabe zeigten Laboruntersuchungen eine Hyperthyreose, die auf das Morbus Basedow zurückzuführen war. l-Thyroxin und Thiamazol wurden eingeleitet.

Eine Zunahme der Leberenzyme erfolgte 1 Monat später, während die Schilddrüsenfunktion sich normalisierte. Trotz der Unterbrechung von Thiamazol blieb die Leberfunktionsstörung bestehen.

Die Leberbiopsie zeigte ein diffuses, schweres und gemischt entzündliches Infiltrat, das sich aus Lymphozyten, Eosinophilen und Neutrophilen zusammensetzte, die Begrenzungsplatte infiltrierte, die Portaltriade umgab und den Gallengang schonte. Es wurde die Diagnose einer autoimmunen Hepatitis Typ 1 (AIH) gestellt.

Die Standardbehandlung, bestehend aus 1 mg/kg/Tag Prednisolon, wurde trotz einer vorübergehenden Episode der Enzephalopathie eingeleitet, die sich nach der Reduzierung der Kortikosteroiddosis (auf 0,5 mg/kg/Tag) abschwächte. Einen Monat später verbesserte sich die Patientin klinisch und ihre Laboranomalien wurden behoben; die Prednisolondosen wurden dann langsam reduziert und eine immunsuppressive Behandlung mit Azathioprin wurde eingeführt."

Fall 2: Akute schwere Hepatitis mit Alemtuzumab und Wiederauftreten nach einem Jahr.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30348589

…und das ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs an schweren Nebenwirkungen…

Bayer wusste wohl schon, weshalb sie damals das Campath an Genzyme verkauft haben…

Ich habe ja auch eine Autoimmunhepatitis nach Lemtrada.

Es gibt auch noch einen Fall in der Literatur.

The patient is a 33-year-old female who first received alemtuzumab in September 2015. Her only prior disease-modifying therapy was fingolimod. Her course was complicated by the early development of Graves’ disease 6 months after her first series of infusions. Seven months after her second series and 19 months from her initial exposure to alemtuzumab, she developed a precipitous increase in her liver function tests, peaking at AST 467 and ALT 606 in August 2017.

https://n.neurology.org/content/90/15_Supplement/P5.350

Danke