Angesichts der kontinuierlich steigenden Arzneimittelausgaben wird der Ruf nach neuartigen Preismodellen immer lauter. Eine vielversprechende Lösung sind die sogenannten Pay-for-Performance-Verträge, mit denen die Kosten einer Arzneimitteltherapie letztlich an den Behandlungserfolg gekoppelt werden.

Das Arzneimittelmanagement der GWQ stellt durch den Vertrag mit Merck sicher, dass für die Krankenkassen keine zusätzlichen Therapiekosten entstehen, wenn die versprochene Wirksamkeit nicht erreicht wird: Falls Patienten trotz der Behandlung mit Mavenclad® auf eine andere Therapie umgestellt werden müssen, muss die Merck-Tochter die Arzneimittel-Mehrkosten für die zweite Therapie übernehmen. Sterben die Patienten innerhalb eines gewissen Zeitraums, zahlt das Pharmaunternehmen einen Anteil der Kosten sogar zurück.

https://www.gwq-serviceplus.de/aktuelles/aktuelle-kasseninfo/01_Arzneimittel_Pay-for-Performance%20für%20neuartiges%20Therapieschema%20zur%20MS-Behandlung

Dazu kann man nur sagen: “Win - win” … bzw. “eine(r) gewinnt immer…”

“Sterben die Patienten innerhalb eines gewissen Zeitraums, zahlt das Pharmaunternehmen einen Anteil der Kosten sogar zurück.”

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Und wer zahlt Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen?

Hallo Marc,

so eine pay for performance Abmachung besteht zwar zwischen den Kassen und dem Hersteller, ist aber für die Patienten nur positiv:
Wenn die Studienlage nicht sicher und die klinische Erfahrung nicht positiv wäre, würde sich eine Firma wie Merck nie auf eine solche Vereinbarung einlassen.
Nach aktueller Studienlage benötigen 75% der Patienten in den nächsten vier Jahren keine weitere Therapie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cladribin
Es gibt keine bekannten Todesfälle, die auf Cladribin-Tabletten bei MS zurückzuführen sind.
In den letzten 13 Jahren hat es auch keine PML unter Mavenclad gegeben und es hat sich herausgestellt, dass das Krebsrisiko unter Cladribin nicht höher ist als unter Placebo.

Somit sind die Chancen, dass hier für Merck ein finanzieller Schaden entsteht recht gering.