Hi Hopefully,
hier im Forum muss man vorsichtig mit den Kommentaren sein.
Ich habe auch 1,5 Monate nach Diagnose direkt mit der Atombombe Tysabri begonnen.
Ich hatte halt mehrere Schübe innerhalb der vorherigen Monate und die Differentialdiagnose bösartiger Tumor/Balo, sodass die zwei niedergelassenen Neurologen mich direkt wieder an Unikliniken verwiesen haben.
Ich habe mich allerdings dadurch sehr mit der Medikamentenentscheidung auseinandergesetzt und war wegen meiner Tumor-Differentialdiagnose sogar bei drei MS-Kompetenzzentren/Unikliniken.
Statt Tysabri wurde mir von denen teilweise noch alternativ die beiden Immunsuppressiva Gilenya/Tecfidera angeboten. Über Anderem da nach vorheriger Immunsuppression das PML-Risiko höher ist, habe ich mich entschieden lieber direkt mit Tysabri anzufangen.
Ich bin JCV-negativ, aber auch bei JCV-positiv kann man eigentlich Tysabri für 24 Infusionen nehmen.
Was ich eigentlich schreiben wollte - ich habe es bisher mit meinen 27 Infusionen nicht bereut direkt mit einer solchen Atimbombe angefangen zu haben. Ich hatte zwar mal zwischendrin wieder leichte Taubheitsgefühle, bin aber mittlerweile wieder bei einem EDSS von 0.
Angesehen davon hätte ich mir auch eine Zweitmeinung eingeholt und finde es auch sehr fragwürdig, dass dir nur Tysabri/Ocrelizumab angeboten wurde. Es stimmt schon, dass die Neurologen da gerne mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Ich würde mir schon noch eine Zweitmeinung bei einem MS-Kompetenzzentrum an deiner Stelle holen, aber inwiefern ich nach zwei Ocrelizumab-Infusionen direkt wieder wechseln würde, weiß ich auch nicht.
Zumindest Interferon würde ich bei deiner Depression nicht nehmen.
Ich bin übrigens seit 1,5 Jahren in Psychotherapie und mir geht es gut damit.
Nach der MS-Diagnose habe ich mir auch Sorgen wegen weiterer (hauptsächlich Autoimmun-)Erkrankungen gemacht und ein bisschen ist das auch immer noch so, wenn ich zum Beispiel irgendwelche Blutwerte sehe bei den Kontrollen, die außerhalb der Norm sind.
Oder wenn irgendwelche anderen “nicht-MS-typischen” Symptome auftreten. Mit der Suchfunktion findet man dann manchmal doch ähnliche Symptome in Foren. Oder frag mal in (englischen) MS-Facebookgruppen nach.
Meine Diagnose ist jetzt 3, 5 Jahre her und man lernt schon mit der MS zu leben.
Alles Gute dir,
Gabi