Hallo zusammen,
ich bin völlig fertig. Mein Physiotherapeut sagte gestern, wenn der Abbau so weiter ginge, dann würde ich in 2-5 Jahren nur noch im Bett liegen.
Ich würde zu wenig tun. Das sage ihm sein therapeutische Blick.
Ich würde nicht arbeiten, deswegen könnte ich doch 8 Stunden täglich trainieren.
Ärzte würden sogar noch viel mehr arbeiten.
Er an meiner Stelle würde auf jeden Fall Vollzeit trainieren.
Hat er sie noch alle? Weiß er eigentlich, was für ein Kraftakt es ist, die ständigen Transfers vom Bett zum Rollstuhl, zur Toilette und so weiter zu leisten? Und das bis zu 30 mal am Tag? Alles mit nur mit einer funktionsfähigen Hand machen zu müssen und auch noch der linken? Ich solle autogenes Training machen, das helfe gegen die Fatigue.
Und überhaupt würde er mit jemanden Tennis spielen, der noch viel gelähmter ist.
Und was, wenn jemand fragt, wer mein Physiotherapeut gewesen wäre? Ach so, Herr XXX.
Ich war eigentlich immer zufrieden mit seinen Behandlungen. Aber vielleicht ist er nicht mehr der richtige für meinen progredienten Verlauf.
Sicherlich hat er mit seiner Voraussage baldiger Bettlägerigkeit eine Angst aktiviert, die sowieso da ist.
Und er hat in eine Kerbe gehauen, die eine MS-Bekannte ohnehin bereits gehauen hat.
Ach so, als ich ihm sagte, dass meine Rückenschmerzen weniger geworden seien, es läge vielleicht an dem neuen Sitzkissen, was ich gerade ausprobiere, wollte er davon nichts wissen.
Morgen treffe ich den Therapeuten erneut. Irgendwie muss ich damit umgehen. Ich weiß noch nicht, wie. Ich denke, ich sollte das Thema ansprechen.
Seit gestern Abend bin ich völlig fertig. Motivation geht anders.
Was meint ihr zu dieser Situation?
Danke fürs Lesen.
LG
Isabi