Die Welt ist beseelt. Die Dinge sprechen zu mir.
Mein Fernseher, das Radio, die sprechen auch, gerade dann, wenn sie ausgeschaltet scheinen. Mein Blick auf das schwarze Bild, der leuchtende rote Knopf, alles spricht zu mir, hält Geschichten bereit.
Manchmal, da wollen uns die Dinge vielleicht auch täuschen, an der Nase herum, wollen bespielt und beachtet werden. - wer kann es ihnen verdenken, wenn wir sie nicht genügend beachten, sie spielen mit uns, wollen bespielt und beachtet sein,
Was nicht beachtet und bespielt wird, es existiert nicht.
Genau auf diese Weise kenne ich weitere Spielpartner.
Mit einem tauben Daumen fing es an, dem Gefühl, nicht mehr selbstverständlich rund zu laufen. Seitdem, es sind weitere Spielvarianten dazugekommen. Ein Tinitus, der regelmäßig und dauerhaft mein Ohr beschallt, fast unbemerkt, dreht er öfter mal am Lautstärkeregler, und Ton; mein Fußheber, meine Beine, die Blase, Augen, Spastiken, überhaupt:, diverse Gegenden meines Leibes, sie spielen mit mir, machen auf sich aufmerksam, wollen bespielt und beachtet werden.
Sie sind meist nah an mir dran, gehören dann zu mir, ich könnte auch sagen: das bin ich, aber in dem Moment, wo ich das sage, Ihr ahnt es schon, da will ich bespielt und beachtet werden, spiele und beachte ich mich selbst, ich mache mir selbst etwas vor.
So verstehe ich das, so kann ich das verstehen, ich habe die Wahl, ich könnte die Geschichte auch anders erzählen, in die Welt hinausrufen, ich verstehe es nicht! Ist da jemand, der es mir erklären könnte?
Meist glaube ich, es gibt wichtigere Geschichten, andere Dinge, die ich lieber beachten und bespielen möchte, Von denen ich beachtet und bespielt werden möchte, ein gegenseitiges erobern und verführen.
Ich bin ein Glückskind, ich habe zu essen, bei mir ist es trocken und warm. Ich habe Zeit, mir und euch diesen Text zu senden, eine Flaschenpost, hinausgeworfen in dieses virtuelle Meer, an diesen Ort, in diesem Moment.
Stefan