MSler sollten wahrlich nicht mehr eitel sein, wenn sie mit Therapien starten.
Nun hat kann man auch noch Warzen als NW bei Gilenya entdeckt.
Dumm ist nur, dass damit auch ein potenziell erhöhtes Risiko von Gebärmutterhalskrebs einher gehen könnte…

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30427266

METHODEN: Wir präsentieren fünf Fälle von chronischen und therapierebedingten Warzen im Zusammenhang mit der Fingolimod-Therapie.

ERGEBNISSE: Jeder der fünf Fälle, die während der Behandlung mit Fingolimod chronische Warzen aufwiesen, wies Lymphopenien über eine längere Zeit hinweg auf. Nach einer Dosisreduktion oder dem Absetzen von Fingolimod wurden Verbesserungen beobachtet.

SCHLUSSFOLGERUNGEN: Hautwarzen gehen mit einer Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) einher, was auf ein erhöhtes Risiko für andere HPV-bedingte Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs nach Verabreichung von Fingolimod schließen lässt. HPV-Viren sind für etwa 90% der Zervixkarzinome sowie für einen erheblichen Teil der Anogenitalkarzinome verantwortlich und haben eine hohe Prävalenz bei sexuell aktiven Erwachsenen. Angesichts der verringerten Immunreaktion auf Virusinfektionen und der potenziell beeinträchtigten Krebsüberwachung bei Fingolimod-Patienten werden eine HPV-Impfung und eine häufige Beurteilung der Entwicklung von HPV-assoziierten Malignomen empfohlen.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/HPV/FAQ-Liste_HPV_Impfen.html

"Der HPV-Impfstoff kann seinen vollen Nutzen nur entfalten, wenn es vor Impfung nicht zu einer persis­tierenden HPV-Infektion mit einem im Impfstoff enthaltenen Typen gekommen ist, da es sich nicht um einen thera­peu­tischen Impfstoff handelt. Nach Aufnahme von sexuellen Kontakten kommt es sehr schnell zu HPV-Infektionen. Studien bei Frauen zeigen, dass sich etwa 40% der Frauen in den ersten 1-2 Jahren infizieren.

Aus diesem Grund liegt der optimale Zeitpunkt für eine HPV-Impfung vor dem Beginn der sexuellen Aktivität. Nach einer repräsentativen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2015 sind 82 % der 18-jährigen Mädchen und 69 % der 18-jährigen Jungen sexuell aktiv."

Heißt: Wenn frau und man nicht mehr jungfräu- und -männlich ist, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, dann nützt es nichts mehr, den Deckel drauf zu tun oder den Gummi drüber zu rollen. Darum lassen verantwortungsbewusste Mütter ihre Kinder vor dem ersten Sex impfen.

LG Renate

*** MSler sollten wahrlich nicht mehr eitel sein, wenn sie mit Therapien starten.
Nun hat kann man auch noch Warzen als NW bei Gilenya entdeckt. ***

Warzen können auch auftreten bei Behandlung mit Rituximab, und daher, weil wirkungsähnlich, auch bei Ocrelizumab. Denn beide, Rituximab und Ocrelizumab, haben wie Gilenya eine Lymphopenie zur Folge.

Warzen werden durch Viren verursacht, ja.

*** Warzen werden durch Viren verursacht, ja.***

Ja, genau. Und der lymphopenierte Organismus kriegt die Gegenwehr unter Umständen nicht gebacken.

darum nimmt Papa Betaferon…
Wie Gadolinum bei dichter Bluthirnschranke ins Hirn gelangt
ist mir noch immer nicht klar.

das gadolinium wird an einen komplex gebunden und in dieser form als kontrastmittel beim mri verabreicht. dieser komplex kann sich teilweise lösen und so das gadolinium allein auch durch intakte bluthirnschranke gelangen.

der gadoliniumkomplex hingegen wird nur durch eine durchlässige bluthirnschranke ins hirn gelangen.
falls dir diese erklärung nicht einleuchtet, dann einfach googeln.

Hi Marc696,

da etliche Krebsarten durch Viren ausgelöst werden, ist die erhöhte Tumorgefahr bei einer Immunsuppression nichts neues.

Und da gehören bei MS nicht nur Gilenya und Rituximab bzw. Ocrelizumab dazu, sondern auch Aubagio, Tecfidera, Mavenclad und Lemtrada.

Allerdings treten die meisten Tumore nicht innerhalb von 2-10 Jahren auf, sondern erst nach ca. 20+ Jahren.

Und da werden die Zusammenhänge nicht immer hergestellt.

Grüße
Lucy

Würde da tys auch dazuzählen :wink:

Es ust Doch klar, dass bei eibem Immunsupressivum andere Krankheiten öfter auftreten.

Mich verwundert eher die Verwunderung dbzgl :wink:

Hi Marc696,

da etliche Krebsarten durch Viren ausgelöst werden, ist die erhöhte Tumorgefahr bei einer Immunsuppression nichts neues.

Und da gehö;ren bei MS nicht nur Gilenya und Rituximab bzw. Ocrelizumab dazu, sondern auch Aubagio, Tecfidera, Mavenclad und Lemtrada.

Allerdings treten die meisten Tumore nicht innerhalb von 2-10 Jahren auf, sondern erst nach ca. 20+ Jahren.

Und da werden die Zusammenhänge nicht immer hergestellt.


Hi LucyS,

Oha. Kannst Du mal hier irgendeine vernünftige Langzeitstudie zum Zusammenhang zwischen den aktuellen Immunsuppressoren und der entsprechenden erhöhten Tumorgefahr nennen bzw. welche Tomore durch welche Therapien bedingt gehäuft auftreten?

Wir haben neulich mal erfolglos gesucht.

Danke,
Marc

Hi Marc696,

bei Ocreilzumab sind die Daten in der Zulassung für MS erhalten, da war das Tumorrisiko um das 2-3 fache erhöht.

Zu Rituximab gibt es einige Veröffentlichung auf englisch, sind zu finden.

Bei Cladribin wurde die Zulassung 2010 von der EMA und FDA verweigert, weil das Tumorrisiko eine zu große Unbekannte war. ( Als gravierende Nebenwirkungen war in Testreihen unter anderem der Rückgang weißer Blutzellen (infolge von Knochenmarksschädigung) und damit ein erhöhtes Krebsrisiko beobachtet worden.)
Nach der Zulassung soll nun ein Register aufgebaut werden, die alle Anwender über 10 Jahre beobachten wird. Also gibt es die realistischen Zahlen vielleicht in 12 Jahren.
Dann aber für einige vielleicht 12 Jahre zu spät…
Aktuell gibt es Veröffentlichung die die bisherigen Studien auswerten und da sei kein erhöhtes Tumorrisiko beschrieben, aber es fehlt halt einfach noch der Faktor Zeit.

Bei Gilenya ist der Hautkrebs bekannt, ein engeres Screening ist empfohlen, aber wird von den meisten Neurologen nicht explizit verlangt, geschweige denn aufgeklärt.
Andere Tumorarten sind dazu gekommen.

Aubagio ist ein Abkömmling von Leflunomid und dort ist das Tumorrisiko bei Dauertherapie bekannt.

Es gibt aber kein explizites Register für Tumorerkrankungen unter Aubagio.

Gleiches gilt leider auch für andere Therapien, die auf die Blutbildung hin wirken und die Immunabwehr verändern.

Und das größte Problem ist halt, sieht man das Medikament dann im Zusammenhang mit einer Erkrankung die erst nach X Jahren auftritt oder nicht.

Man weiß leider, dass etliche Krebsarten durch Viren ausgelöst werden und wenn das Immunsystem nicht mehr richtig arbeitet, nicht alle Viren in Schach gehalten werden können.

Grüße
Lucy

Hallo Marc,

wo habt ihr denn gesucht, im Neckermann-Katalog? Wenn ihr mit Google nach “Krebs durch Immunsuppressiva” gesucht hättet, wärt ihr auf ca. 152.000 Ergebnisse gestoßen. Wobei einer “Langzeitstudie” dadurch Grenzen gesetzt sind, dass die aktuellen Immunsuppressiva noch gar nicht so lange existieren.

Beispielsweise wurde Natalizumab 2006 zugelassen. Eine Langzeitstudie ist frühestens etwa 2030 zu erwarten. Dass das Krebsrisiko durch Immunsuppression steigt, ist eigentlich selbstverständlich, da braucht es keine “Langzeitstudien”.

LG Renate

> Hi Marc696,

> bei Ocreilzumab sind die Daten in der Zulassung für MS erhalten, da war das Tumorrisiko um das 2-3 fache erhöht.

> Zu Rituximab gibt es einige Veröffentlichung auf englisch, sind zu finden.

> Bei Cladribin wurde die Zulassung 2010 von der EMA und FDA verweigert, weil das Tumorrisiko eine zu große Unbekannte war. ( Als gravierende Nebenwirkungen war in Testreihen unter anderem der Rückgang weißer Blutzellen (infolge von Knochenmarksschädigung) und damit ein erhöhtes Krebsrisiko beobachtet worden.)
> Nach der Zulassung soll nun ein Register aufgebaut werden, die alle Anwender über 10 Jahre beobachten wird. Also gibt es die realistischen Zahlen vielleicht in 12 Jahren.
> Dann aber für einige vielleicht 12 Jahre zu spät…
Aktuell gibt es Veröffentlichung die die bisherigen Studien auswerten und da sei kein erhöhtes Tumorrisiko beschrieben, aber es fehlt halt einfach noch der Faktor Zeit.

> Gleiches gilt leider auch für andere Therapien, die auf die Blutbildung hin wirken und die Immunabwehr verändern.

> Und das größte Problem ist halt, sieht man das Medikament dann im Zusammenhang mit einer Erkrankung die erst nach X Jahren auftritt oder nicht.

> Man weiß leider, dass etliche Krebsarten durch Viren ausgelöst werden und wenn das Immunsystem nicht mehr richtig arbeitet, nicht alle Viren in Schach gehalten werden können.

> Grüße
> Lucy

================
Hi LucyS,

Danke für die Zusammenfassung. Ich verstehe also, dass bei manchen Therapien die Langzeitstudienregister aufgebaut sind und zumindest dort irgendwann in 10 Jahren Ergebnisse kommen könnten.

Bedeutet im Umkehrschluss dass aktuelle Diskussionen zur erhöhten Tumorgefahr ausschliesslich auf Anekdoten aus Zulassungstudien beruhen mit der entsprechenden Einschränkung, dass diese eigentlich unbrauchbar sind um aussagekräftige Krebsrisiken darzustellen.

In dem Fall wäre es sinnvoller Aussagen zum Tumorisiko etwas mehr zu qualifizieren bevor diese ohne vernünftige Grundlage oder Beleg in Risikodiskussionen eingestreuut werden.

Dein Einwand zum erhöhten Risiko unter Cladribin ist zum Beispiel schon vor vielen Jahren wiederlegt worden.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4592538/

was auch nicht weiterverwunderlich ist, da die Datenbasis und der Beobachtungszeitraum derart kurz waren, das geringste Datenausreißer (in diesem Fall 2 Patienten die tatsächlich “gesund” geblieben sind).

Und der Rückgang weißer Blutzellen kann übrigens keine “gravierende Nebenwirkung” sein, da das Therapieziel von Immunsuppressoren nunmal ist. Und “Knochenmarksschädigung” im Sinne dass keine Lymphozyten mehr nachwachsen ist seit Zulassung eigentlich bisher nur bei Ocrelizumab beobachtet worden. Wenn du andere Infos hast, bitte belegen.

Wie dem auch sei, der eigentliche Punkt hier wäre, dass tatsächlich niemand weiß wie es bei langfristiger Behandlung mit Immunsuppressiva weitergehen wird. Manchmal kommt der Knall schneller, wie bei Zinbryta, manchmal muß man etwas länger warten. Welche Therapie am Ende riskanter war/ist kann niemand aktuell wissen.

Die einzige Regel, die bis dahin gelten dürfte, wäre “je weniger und je kürzer die Behandlungsdauer dedo weniger Risiko”. Alles Andere ist Spekulation.

Grüße,
Marc

Versuch macht klug.

Werden die Abwehrzellen (Lymphozyten) geschwächt, begünstigt dies außerdem, dass sich Viren unkontrolliert ausbreiten können.

Die Behandlung mit Alemtuzumab ist eine Krebsimmuntherapie. Diese wirkt im Gegensatz zu Chemotherapeutika sehr spezifisch auf Krebszellen. Alemtuzumab ist als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit einer chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) zugelassen.[6] Die Sicherheit und Wirksamkeit von MabCampath wurden in e

CARE II 400 / 5 Jahre / 5 Krebs = 1,2%

> Hallo Marc,

> wo habt ihr denn gesucht, im Neckermann-Katalog? Wenn ihr mit Google nach “Krebs durch Immunsuppressiva” gesucht hättet, wärt ihr auf ca. 152.000 Ergebnisse gestoßen. Wobei einer “Langzeitstudie” dadurch Grenzen gesetzt sind, dass die aktuellen Immunsuppressiva noch gar nicht so lange existieren.

> Beispielsweise wurde Natalizumab 2006 zugelassen. Eine Langzeitstudie ist frühestens etwa 2030 zu erwarten. Dass das Krebsrisiko durch Immunsuppression steigt, ist eigentlich selbstverständlich, da braucht es keine “Langzeitstudien”.

> LG Renate

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Hallo Renate,

ich komme sogar auf 177.000 Suchergebnisse … was völlig normal ist da Immunsuppressiva körpereigene Abwehrzellen schwächen, was die unkontrollierte Ausbreitung von Viren begünstigt und somit ein erhöhtes Krebsrisiko bedeutet. Darum ging es aber nicht.

Warum glaubst du, dass in einer Zeit, in welcher Tysabri Patienten ihr mögliches PML Risiko auf die zweite Nachkommastelle fortlaufend erhalten, es für andere nicht auch mal notwendig wäre, ein quantitatives Krebsrisiko ermittelt anhand von robusten Statistiken zu erhalten.

Die aktuellen bei MS zugelassenen Immunsuppressiva wurden allesamt ebenfalls vorher als Krebsimmuntherapien eingesetzt. Die Datenbasis ist daher eigentlich grösser als der Kontext von Zulassungsstudien bzw. Verlängerungsstudien.

Die Ergebnisse werden irgendwann sicherlich noch unangenehm werden.
Die Frage ist nur, wie sehr und für wen…Tja, wie man im Radio sagt, “stay tuned”.

Gruß,
Marc

was ist bloss mit den Warzenschweinen los? Virusalarm?

No Risk No life

ja, Tote bekommen keinen Tumor.