MSB schrieb an anderer Stelle etwas Bedenkenwertes:
“Diese Ruhe und Ausgeglichenheit macht es auch für Mitmenschen attraktiver, sich mit einem zu beschäftigen. Geht mir zumindest so mit anderen.”
Mir geht das auch so. Nachbarinnen zum Beispiel, die mich ständig mit ihren Krankheiten und Arztbesuchen zutexten, gehen mir auf die Nerven und ich meide sie nach Möglichkeit. Umgekehrt achte ich deshalb darauf, nicht städnig über mein Befinden zu sprechen. Man sagt ja, dass Krankheit egoistisch macht, aber wer seine Freunde behalten will sollte darauf achten, nicht ausschließlich um sich selbst und die Krankheit zu kreisen.
Andererseits: Erwartet der Zeitgeist und oft auch das Umfeld nicht von uns, dass wir alles Mögliche und sogar das Unmögliche versuchen, um gegen die MS anzukämpfen? Nach dem Motto: Wenn schon krank, dann mit zusammengebissenen Zähnen auf dem Laufband oder mit einer XY-Diät beschäftigt, je extremer, desto besser. Nahrungsergänzungsmittel sind hier das Mindeste.
Kommt eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit der Krankheit, ihren Symptomen, ihren Verlusten, ihren Ängsten und Hoffnungen wirklich gut bei anderen an? Oder wird das nicht als ein Aufgeben gesehen, so dass man selbst schuld ist, wenn es schlechter wird?
Wie denkt ihr darüber?