Hallo ihr,
ich verliere in den letzten Tagen und Wochen immer mehr meinen hart erkämpften Optimismus, weil ich meinem Verlauf kaum noch hinterherstolpern kann.
Wenn ich überlege, dass ich im Frühjahr noch ganz normal laufen konnte, auch wenn ich durch die Schwäche keine ganz weiten Strecken mehr geschafft habe, könnte ich langsam aber sicher verzweifeln.
Ich habe meinen Rollator jetzt seit wann? September? Und ich komme immer schlechter vom Fleck.
Die 500m bis zum Supermarkt eben waren schon anstrengend und ich wurde immer langsamer, obwohl ich viel Gewicht an den Rolli abgegeben habe.
Der Rückweg zog sich wie Kaugummi und ich dachte schon, ich komme nie zu Hause an. Ich konnte kaum ein Bein vors andere setzen, habe die Füße kaum vom Boden bekommen und die Knie schlackerten munter vor sich hin.
Und dabei bin ich erst in zwei Wochen stationär in Göttingen zur “Diagnosesicherung” und Therapiebesprechung. Langsam schiebe ich so eine Panik, dass ich bereit bin, alles auszuprobieren, damit der Verlauf endlich eine Pause macht.
Und wenn ich wieder zurück bin, muss ich mich um einen Rollstuhl kümmern.
Von keine Beschwerden bis in den Rollstuhl in unter einem Jahr.
Ich weiß, man soll nicht vergleichen, aber kann das wirklich so schnell gehen? Bin ich da in der absoluten Minderheit oder geht es auch anderen so? Und kann ich realistisch hoffen, dass sich mit Medikamenten eine Pause erreichen lässt oder falle ich immer weiter ins Bodenlose?
Verzweifelte Grüße
Anouk