Hallo,

obwohl ich nicht von MS betroffen bin habe ich mich in eurem Forum angemeldet.

Mein Name ist Kerstin, ich bin 51Jahre alt und arbeite als Betreuungskraft in einem Pflegeheim.
Auf meinem Wohnbereich versuche ich auf die Bedürfnisse von 3 MS Erkrankten einzugehen.
Da ich es sonst fast ausschließlich mit dementen, älteren Menschen zu tun habe ist die für mich nicht immer
leicht.
Ich hoffe, es ist für euch in Ordnung, wenn ich hier mitlese, um besser verstehen zu lernen mit welchen
Schwierigkeiten ihr im Alltag zu tun habt.

LG
Kerstin

Grüß dich Kerstin !

Du kommst genau zur rechten Zeit.

Hast du schon die Berichte und Meinungen über Pflegeheime gelesen ?

Kerstin, bitte nicht auf deine MS Betroffenen Rückschlüsse
ziehen, es sind jetzt nicht Alle gleich.
Philipp

Hallo Philipp,

danke für den Hinweis.
Mir ist bewusst, das nicht “alle“ gleich sind. Bei meinen “Bewohnern“ habe ich es
auch mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten zu tun. Aber ein Verständnis für
eure Krankheit kann ich mir nicht in Medizin Ratgebern oder der Apotheken Umschau anlesen.

Ich möchte mir auch nicht anmaßen, dass ich durch ein bisschen mitlesen im Forum
auch nur annähernd verstehe wie es auch nur einem von euch geht. Ich hoffe einfach nur
auf ein klein wenig mehr Verstehen meinerseits, um meine “Arbeit“ besser machen zu können.

Wenn das für euch nicht in Ordnung ist, verabschiede ich mich selbstverständlich umgehend
wieder aus dieser Community.

Liebe Grüße
Kerstin

Hallo Tscharlie,

danke für die Begrüßung.
Ja, den Beitrag habe ich gesehen, aber noch nicht alles gelesen.
Ich werde später gerne etwas dazu schreiben.

Liebe Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,

nah, alles gut. Wenn du spezielle Fragen hast, einfach her damit.
Die Symptome sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Am Besten, du schließt nicht von etwas, das mit einem deiner Pfleglinge funktioniert, darauf, dass es auch bei einem anderen geht.
Die (für mich) wichtigsten Symptome kann man etwa von außen nicht sehen - man muss sie mir glauben und das ist oft ein Problem.

Viel Dank für deinen Einsatz,

Chris

***********Wenn das für euch nicht in Ordnung ist, verabschiede ich mich selbstverständlich umgehend wieder aus dieser Community. *********

Nein, warum?

Natürlich ist es in Ordnung, dass du hier liest und schreibst. Und ich finde es interessant und gut, wenn du deine Perspektive einbringst.

Du schreibst, dass du “Betreuungskraft” in einem Pflegeheim bist. Bist du examinierte Pflegekraft? Altenpflege? Krankenpflege?

Es ist sehr anspruchsvoll, Menschen mit Demenz zu pflegen bzw. zu betreuen. Da hat sich viel getan in den letzten 20 Jahren, zum Glück.

Die (für mich) wichtigsten Symptome kann man etwa von außen nicht sehen - man muss sie mir glauben und das ist oft ein Problem.

Das kann ich voll unterschreiben, besonders den letzten Teil des Satzes.

kein Problem.
lg
Philipp

Vielen Dank an euch alle, für die freundliche Aufnahme

@Karo,
Ich bin eine “Zusätzliche Betreuungskraft nach § 53c “ das ist eine eigene Berufsgruppe.
Mit der eigentlichen Pflege habe ich nichts zu tun. Meine Aufgabe ist es für eine angemessene Beschäftigung
zu sorgen, ich bin Ansprechpartner in allen Bereichen (auch vertraulich) sorge dafür, dass Wünsche erfüllt
werden und manchmal bin ich auch einfach nur da. Ich helfe auch, wenn selbstständiges Essen nicht mehr
möglich ist und versuche immer für “Wohlbefinden“ zu sorgen.

Da ich selbst nicht gesund bin,( ich habe ein LongQT-Syndrom und mir wurde ein Defibrilator implantiert)
könnte ich die körperlich anstrengende Arbeit einer Pflegekraft nicht leisten.

Liebe Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,
willkommen im Forum!

Finde es gut, dass du dich in deiner Freizeit sozusagen “weiterbildest”, was MS angeht.

Hier schreiben unterschiedlichste Persönlichkeiten in den verschiedensten Phasen ihres Lebens und ihrer MS-Erkrankung. “Deine MSler” sind in einem sehr fortgeschrittenem Stadium", wenn sie rundum-Pflege bedürfen. Rede mit ihnen, wenn sie reden wollen.

Eine allgemeingültige “Gebrauchsanweisung” gibt es nicht…:wink:

Meine MS ist 23 Jahre alt und inzwischen sekundär progredient. Ich selbst bin demnächst 52 und einer der wichtigsten Aspekte ist für mich, wie man/frau diese in ihren Ursachen immer noch nicht wirklich geklärte Erkrankung verarbeitet und mit ihren Symptomen/Einschränkungen umgeht.

Stichwort: MS-Coping

Wenn du Fragen hast, einfach mal her damit.

Hier schreiben so einige “alte MS-Hasen” mit viel MS- Und Lebenserfahrung plus jahrelanger MS-Forenerfahrung.

Wünsche dir einen erkenntnisreichen Austausch!

Vielen Dank @amygdala,

ich werde euch sicherlich noch häufig mit Fragen belästigen.
Vorerst versuche ich mich jedoch erst einmal hier einzulesen.

Für mich als Außenstehende ich es sehr schwer diese Krankheit in allen Facetten
zu begreifen.
Selbstverständlich suche ich das Gespräch zu meinen MSlern, aber ich möchte sie auch nicht
auf die Krankheit beschränken. Ich “arbeite“ mit Menschen, nicht mit Krankheiten.
Da ist es nicht wirklich hilfreich immer nur über die körperlichen Befindlichkeiten zu sprechen,
es hilft mir jedoch, wenn ich diese zumindest ansatzweise verstehe. Vielleicht ist es mir dann möglich,
wenigstens kurzzeitig für Ablenkung zu sorgen.

Liebe Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,

dein Anliegen ehrt dich, ist aber vermutlich gar nicht notwendig,

Die ach so geheimnisvolle Krankheit der 1000 Gesichter ist in Wirklichkeit eine stinknormale Krankheit des zentralen Nervensystems und wie jeder Hirnschaden gleich einzuordnen. Das darfst du den selbstbestimmten und trotzigen kleinen Kinderchen natürlich nicht sagen.

Sie wollen ja kein Mitleid sondern fordern nur ihr Recht auf Empathie ein. Gut, ist lächerlich, ist schon klar, aber man spielt es ihnen halt so vor wenn sie es denn unbedingt so wollen.

Du wirst hier im Forum genug davon finden und die ohnehin schon sehr fragwürdige menschliche Psyche treibt mit Unterstützung dieser Krankheit grandiose Stilblüten.

Wenn es dir möglich ist, was ich bezweifle ohne Supervision, dann sieh es dir hier an, aber lass dich nicht fangen. Betrachte lieber deine Einzelschicksale in deiner Einrichtung und handle nach deinem Gutdünken. Das ist allemal vernünftiger. Hier wirst du nur lernen was die Leute bei dir nicht wirklich gebrauchen können.

Alles Gute.

Hallo @südwest

Dein Beitrag verwirrt mich nun etwas.

Bist du nun wirklich Meinung, dass das MS nichts anderes als ein Gehirnschaden ist, oder hältst du
die Foris hier für psychisch Labil?

Möglicherweise habe ich das aber auch falsch verstanden und du fühlst dich von mir
Aussenstehenden belästigt.

Vielleicht kannst du das noch etwas genauer erklären.
Liebe Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,

ich fühle mich nicht von dir belästigt!

Also lass mich erklären.

Bei MS wird das zentrale Nervensystem beschädigt. So wie auch bei einem Schlaganfall oder einem mechanischen Vorgang wie etwa einem Sturz.

Nur wird gerade bei MS aufgrund gewisser historischer Vorfälle konsequent geleugnet, dass es sich um einen Schaden handelt. Noch viel schlimmer reagiert die MS-Welt wenn es darum geht, dass diese Beschädigungen Auswirkung auf die Psyche des betroffenen Patienten haben könnten.

Das wäre in etwa so wenn man einen Psychiater fragen würde ob er selber verrückt sein könnte.

Also gaukeln die Umwelt und das eigene Selbstverständnis dem Patienten selbst bei größtmöglichen Verhaltensauffälligkeiten den Normalzustand vor.

Dabei wird übersehen, dass mit zunehmenden Krankheitsfortschritt auch diese Auffälligkeiten größer werden und kein eigenes Korrektiv greifen kann, da ja alles scheinbar in Ordnung ist.

Dies führt zwangsläufig zu immer größeren Problemen.

Ob meine, zugegeben provokative, Formulierung vom Hirnschaden nun umformuliert werden sollte, ist in etwa so relevant, als ob man ein Schadensgutachten eines Versicherungsunternehmens nun zum Ungünstige-Entwicklungsprotokoll umbenennt.

Wenn ich heute meine Beine nicht bewegen kann und auf einen Rollstuhl angewiesen bin, ist mir ein Schaden entstanden. Ich meine Gehfähigkeit verloren. Mein Hirn ist die Ursache dieses Schadens, ergo Hirnschaden. Kommt nun jemand und will mir statt eines Rollstuhles eine Erklärung anbieten, dass es völlig normal sei am Boden zu liegen wäre das hilfreich?

Spinne also den Faden weiter und entscheiden mußt du selber.

Vielen Dank,

jetzt verstehe ich was du mir sagen möchtest. Natürlich hast du damit recht, auch wenn es drastisch klingt.

Ich versuche jetzt mal zu erklären, worum es mir geht.
Für mein Zertifikat als Betreuungskraft nach §53c musste ich eine 3 Monatige Weiterbildung inklusive
Praktikum machen.
Obwohl ich nun angeblich in der Lage bin sowohl Demente als auch körperlich und geistig Behinderte
zu betreuen und beschäftigen, habe ich während der gesamten Ausbildung lediglich 1 !!! Stunde etwas
über nicht demente Menschen gelernt.
Nun sind wir uns sicher einig, dass man Alzheimer nicht mit MS vergleichen kann, auch wenn es in beiden
Fällen ein “Schaden“ im Gehirn ist.

Einfach gesagt, wenn ich mit meinen dementen Bewohnern “Backe, backe Kuchen“ singe, dann freuen sie sich
über das bekannte Lied.
Wenn ich das mit meinen MS-lern versuchen würde, bekäme ich zurecht was um die Ohren.

Ich bedanke mich jedoch herzlich für deine Erklärung

Liebe Grüße
Kerstin

darum mein Rat, entscheide nach deinem Gutdünken.

Denn du würdest vermutlich hier in diesem Forum Typen finden die alles dafür geben würden mit dir Backe, backe Kuchen zu singen.

Das könnte man sich dann eben wie bei MS üblich schön reden oder man bezeichnet es eben als das was es ist, Hirnschaden!

Ich danke dir für deine Sicht auf die Erkrankung.
Natürlich werde ich mir meine Meinung selbst bilden, dafür sammle ich
die Informationen.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße
Kerstin

Kerstin, wie ich sehe, hast du schon unseren Suedwest kennengelernt.

Nein, er hat wirklich kein Alkoholproblem. Er erklärt es ja selbst.

Sw : " … man bezeichnet es eben als das was es ist, Hirnschaden!"