Hallo Miteinander,

Gestern habe ich einen Pflegestützpunkt und einen Behindertenbeauftragten der Stadtverwaltung angemailt. Diese Adressen habe ich gebeten für mich ein geeignetes Pflegeheim mit freien Zimmer auszusuchen.

Heute oder in den kommenden Tagen wird mich jemand vom Pflegestützpunkt besuchen und mir ein geeignetes Pflegeheim vorstellen. Ich habe Angst vor einem Umzug. Er wird endgültig sein. Meine Wohnung wird aufgelöst. Ein Zurück gäbe es dann nicht mehr.

Den Pflegestützpunkt habe ich eingeladen, weil die Behinderung schneller geht, denn geglaubt. Zur Zeit kann ich das Haus nicht mehr ohne Hilfe verlassen und jetzt habe ich schon Probleme von einem Zimmer zum Nächsten in der Wohnung zugekommen.

Vor 14 Monaten konnte ich noch vom Garagenhof bis zur Wohnung 100 Meter weit ohne Hilfsmittel gehen. Bis vergangenen September konnte ich hin und wieder noch Stufen und Treppen gehen. Aber das ist nun der Schnee von gestern.

Seit 10 Tagen trägt ein Bein den Körper nicht mehr ausreichend. Ich muß mich deshalb mit einem Pflegeheim einlassen, weil die Selbstversorgung in der Wohnung bald zu schwierig wird.

Wer von euch lebt schon in einem Pflegeheim? Wie habt ihr den Umzug organisiert? Wie habt ihr den Internetanschluß im Pflegeheim einrichten können?

Freundliche Grüße von
Joschka

such dir sowas:
https://www.youtube.com/watch?v=OI9vvWctK4Q

Ich glaube, was dieses Thema angeht wirst Du in einem Forum keinen großen Erfolg haben. Betroffene, bei denen die MS bereits soweit fortgeschritten ist, dass sie in einem Pflegeheim leben, schreiben nicht mehr in Foren. Hier findest Du ja noch nicht mal großartig Betroffene, die in einem betreuten Wohnen leben oder zumindest in einem Wohnen mit Service.

Im Internet sind tendentiell eher Neu- und Kurzbetroffene unterwegs, da sind andere Themen wichtig.

Ich selbst wohne selbstständig, aber ich kenne mehrere MS-Betroffene, die (noch relativ jung, unter 60) in einem Heim leben. Teils ist aber der Kontakt zu diesen Personen nicht (mehr) intensiv genug, um nachfragen zu können. Bei einer Person haben Familienangehörige bzw. Verwandte beim Umzug geholfen. Aber auch der Hausmeister hat bei der Einrichtung des Zimmers geholfen. So weit ich weiß, hilft der Hausmeister auch bei der Einrichtung des Internetanschlusses.

Bei Interesse könnte ich ggf. nochmal nachfragen.

Hallo Joschka,

Du könntest auch mal bei der Frau nachfragen, die seit Jahren mit MS in einem Altenheim lebt und von ihren Erlebnissen im Blog berichtet:
https://musikhai.com/

Oder probier es mal bei der Nathalie-Todenhöfer-Stiftung:
https://www.nathalie-todenhoefer-stiftung.de

LG

Tanja

hallo joschka

bist du sicher, dass es ms ist? ich konnte kaum mehr gehen und hatte massive brennende schmerzen in den füssen 2011 und 2016. es war beide male spinalksanalstenose mit gleitwirbel, die operiert werden musste. seither gehe ich wieder im haus am rollator und die schmerzen sind besser.

natürlich hatte ich auch rückenschmerzen.
man hat mir monatelang gesagt, es sei halt die ms. ich wollte mich nicht ohne untersuchung abfinden.

alles gute
moritz

Fortsetzung:

Der Pflegestützpunkt hat wieder angerufen und sprach aber jetzt „wie kurz angebunden“. Er sagt, es wird niemand wie angekündigt kommen. Eine Beratung gibt es nicht, weil es nicht erlaubt ist, Informationen darüber zu geben.

Nur was der Pflegestuetzpunkt anbieten kann ist eine Liste der Pflegeheime in der Umgebung. Jedes Pflegeheim muß selbst angefragt werden, was gewollt wird. Ende.

Hallo Nalini,

die Pflegeheime sind meistens schon gut möbliert. Viel mehr braucht es nicht. Was ich noch nicht weiß, ist, wie Wäschewaschen (Bettüberzug und Kleidungswäsche) dort organisiert ist. Wie im Krankenhaus? Oder wie bei einem längeren Reha?).

Vergangenen Juli habe ich ein modernes Pflegeheim besucht. Als Kurzeitpflege 9 Tage lang. Dort habe ich sehr verschiedene Menschen kennen gelernt. Ein WLAN für alle gab es leider nicht. Dauerbewohner hatten ihr Zimmer persönlich eingerichtet.

Für einen Umzug in das Pflegeheim kann auch ein Umzugsunternehmen beauftragt werden. Viele Möbelstücke sind es nicht. Die hinzugekommenen Möbel werden auch vom Umzugsunternehmen richtig abgestellt.

Ist der Umzug irgendwie geschafft, ist das Leben im Pflegeheim sehr angenehm. Es braucht nichts mehr gekocht, abgewaschen und aufgeräumt werden. Auch die Zimmer, einschließlich Bad, werden vom Personal gereinigt.

Gutes Leben also. Was mir aber sehr gefehlt hat, war ein WLAN.

Freundliche Grüße von
Joschka

Ich wollte erst in diese Einrichtung umziehen. Damals war ich noch in der eigenen Wohnung bzw. vorrübergehend auch in einem Altenheim zur Kurzzeitpflege.
Es hat sich dann allerdings ergeben, dass ich an meinen heutigen Wohnort umziehen konnte.
Dieses ist eine ähnliche Einrichtung, wie in dem Link beschrieben.
Und ich bin hier mehr als zufrieden.

https://www.diakovere.de/menschen-mit-behinderung/ambulante-dienste/wohnangebote/ambulant-wohnen/

Hier bin ich nun zu Hause.

LG Rainer

Hallo Joshka,

hast du denn schon alle Unterlagen, Bewilligungen, Anträge etc. beieinander damit deine Unterbringung in einem Pflegeheim gesichert ist?

“Seit 10 Tagen trägt ein Bein den Körper nicht mehr ausreichend”

Bei mir ist das seit über 7 Jahren so, hast du genügend geeignete Hilfsmittel, um deine persönliche Autonomie aufrecht erhalten zu können?

Darf ich fragen, wie lange du schon MS hast und wie hoch dein EDSS ungefähr ist?

Welche Kennzeichen stehen in deinem Schwerbehindertenausweis?

Welche Art Pflegeheim für mich irgendwann evtl. in Frage kommt, würde ich davon abhängig machen, wie abhängig von der Hilfe von Pflegekräften bin.

Entschuldige bitte mein genaues Nachfragen, bevor ich irgendwelche Tipps/Ratschläge gebe, muss ich erstmal genau wissen, wie problematisch die individuelle Situation jeweils de facto ist.

Egal ob es sich um Medis oder Wohnmformen handelt.

Weiss jetzt nicht, ob MeinSein schon geschrieben hat. Er hat , denke ich, die für ihn individuell zugeschnittene assistierte Wohnform gefunden.

*Ich glaube, was dieses Thema angeht wirst Du in einem Forum keinen großen Erfolg haben. Betroffene, bei denen die MS bereits soweit fortgeschritten ist, dass sie in einem Pflegeheim leben, schreiben nicht mehr in Foren. Hier findest Du ja noch nicht mal großartig Betroffene, die in einem betreuten Wohnen leben oder zumindest in einem Wohnen mit Service.

Im Internet sind tendentiell eher Neu- und Kurzbetroffene unterwegs, da sind andere Themen wichtig.*

Seh ich nicht so! Ist mir nun aber eindeutig zu langatmig detailliert auf diesen nicklosen Beitrag einzugehen. Hier schreiben Menschen in den unterschiedlichsten Phasen ihres MS-Lebens. Sowohl was das Alter von sich selbst, als auch ihrer MS angeht.

Insbesondere die “Stammforisten” sind schon länger im “Spiel”…

Hallo Joshka,

ein guter (MS-)Bekannter von mir, der nun im Heim lebt, hat sich sein Zimmer mit eigenen Möbeln eingerichtet. Es ist schön geworden, er hatte sich Mühe gegeben.

Mein Bekannter wäscht sich die Wäsche nicht selbst. Wäsche wird, soweit ich weiß, irgendwie gekennzeichnet und dann in die hauseigene Wäscherei gegeben. Man darf allerdings nicht allzu pingelig sein, was das Ergebnis betrifft. Mein Bekannter hat schon einige T-Shirts viel zu klein zurückerhalten. Deswegen gab es schon Beschwerden im Heim. Ich weiß aktuell nicht, ob die Beschwerden erfolgreich waren. Da muss ich erst nachfragen. Ich werde nachfragen, denn das interessiert mich auch.

Richtig, ich erinnere mich, WLan ist nicht selbstverständlich, vielleicht sogar eher selten. Doof, dann muss man mobil ins Internet.

Ein anderer MS-Bekannter von mir argumentiert ähnlich wie du. Er sieht die positiven Seiten, nämlich dass er nicht mehr kochen, putzen etc. muss. Er sagte mal zu mir, sei wie Hotel (grins). Allerdings zahlt er auch ordentliche Summen für seinen Aufenthalt. Er hat ein nettes Zimmer mit Blick in den Garten und ist mobil genug, um mit seinem Elektrorollstuhl in der Gegend herumzufahren, und er unternimmt sogar kleine Reisen. Er scheint relativ zufrieden. Allerdings habe ich ihn lange nicht mehr gesprochen und bin daher nicht auf dem aktuellen Stand.

Ich beschäftige mich manchmal auch mit der Heim-Problematik. Im Moment kriege ich den Alltag einigermaßen gut gebacken und freue mich darüber. Aber auch ich weiß nicht, wie lange noch. Irgendwann könnte es mal wieder “rumpeln im Gebälk”, wie auch immer, und dann muss ich mir all diese Fragen auch stellen.

Hallo Tanja,

schön mal wieder “hier” von dir zu lesen…

:slight_smile:

Pflegeheim sollte immer nur der letzte Schritt sein.

Schon mal was von ambulant betreuten Wohnen gehört?

Die helfen Behinderten auch bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Wäsche, Einkauf, Putzen etc.

Alles kein Grund um gleich in ein Pflegeheim zu ziehen!

Zumal man dort seine Selbständigkeit komplett aufgibt und vom guten Willen anderer abhängig ist.

Ich muss mich mit dem Thema auch befassen.

  • Zum Glück nicht für mich, aber für beide Schwiegereltern, welche zeitgleich innerhalb von 3 Monaten so pflegebedürftig wurden, dass sie nicht mehr in ihrer Wohnung leben können, trotz Pflegedienst.

Für mich war da der örtliche Pflegestützpunkt der Stadt eine wertvolle Hilfe…
Ich habe für die beiden ein sehr schönes, helles, freundliches Pflegeheim gefunden.

Alles Gute
Uwe

Und jetzt?

Hallo Uwe,
gibts einen grossen Unterschied zwischen Pflege- und Altersheim?
Habe eher negative Erfahrungen mit Altersheimen, mann muss immer aufpassen und kontrolieren,
dass nix passiert ect…

Hat man eine zeitl. intensivere Form von Betreuung in Pflegeheimen, oder träum ich?^^

danke
Gruss

Hallo Nalini,

der Vergleich mit einem Hotel trifft. Im Esssaal hatte nur jeder einen zugewiesenen Platz. Wem es aber nicht passte, melde sich im gegenüberliegenden Esssaal an. So eine etwas schwierige Person lernte ich auch kennen.

Einige hier glauben oder verwechseln solche Häuser mit einem Siechenhaus. Dem ist nicht so. Es sind Altenhäuser in dem auch Menschen einziehen können mit Parkinson oder auch Multipler Sklerose. Es sind keine Krankenhäuser. Das Dienstpersonal im dem Altenhaus sind Pflegeschwestern und Pfleger, Reinigungspersonal und Hausmeister. Außerdem gab es noch ein Cafeteria.

Meine Überlegung dort einzuziehen ist schon richtig. Bisher glaubte ich, dass ich mit meiner Gehbehinderung in der Wohnung doch zurechtkomme. Rollator und Bürorollstühle in der Wohnung machten das möglich. Aber die Gehbehinderung nimmt zu. Das Bad und WC erreichen wird schwierig.

Im Altenheim ist mir auch eine Frau mit Kurzzeitpflege begegnet. Sie saß hübsch zurechtgemacht im Rollstuhl mit Anderen die Sonne genießend am Eingang. Ihre Krankheit war eine Polyneuropathie mit ungewissen Ausgang. Diese Frau sprach mich später vor meiner Abfahrt an und erst jetzt erfuhr ich ihre schwierige Lage. Sie war selbständige Fußpflegerin und mußte ihr Geschäft wegen der Krankheit aufgeben. Ihr Geschäft unterhielt sie damals mit Arbeit bis zu Erschöpfung. Jetzt, keine Kinder, keinen Partner, bleibt sie solange in der Kurzzeitpflege bis ihr das Geld ausgeht. Rücklagen hat sie keine. Sie ist 50 Jahre alt.

Altenheime heißen oft Senioren Residenz, oder ähnlich, und sind nicht billig. Ab Pflegestufe 2 kosten solche Altenheime monatlich ungefähr 1500 € Selbstkostenanteil. Ohne Pflegestufe noch viel mehr. Wer dort aufgenommen werden will bezahlt dafür mit seiner Pension, Rente, Ersparnissen und manchmal auch vom Sozialamt.

Solch ein Altenheim wäre mir schon recht mit meinem jetzigen Zustand, aber ohne WLAN? Meine Bankverbindung ist seit mehr als 20Jahren nur online. Die Steuerklärung kenne ich auch nur online. Den ganzen Tag ohne Tablet online?

Das Altenheim, in dem ich vergangenem Sommer Kurzzeitpflege war, könnte aber im Zimmer einen Internetanschluß machen.

Freundliche Grüße von
Joschka

Hallo Joschka, ich drücke dir die Daumen, dass du für dich das richtige findest. Es ist keine leichte Entscheidung. Aber zur Not könnte man ja auch noch wechseln, falls es einem gar nicht gefallen sollte.

Mir ist aufgefallen, wenn ich meinen einen guten Bekannten in seinem Heim besuche, dass eine Cafeteria sehr angenehm ist. In seinem Heim haben die dort eine sehr nette Cafeteria mit schönen Sachen zum Essen und Trinken. Man kann dort sogar Bier, Wein oder Sekt bekommen. Diese Cafeteria empfinde ich wie die Seele des Hauses. Sie liegt in der Nähe des Eingangsbereichs und schafft dort Atmosphäre durch Kaffeeduft und die Geräusche der italienischen Kaffeemaschine.

Klar, eine Cafeteria ist nicht das einzige Kriterium, aber eines, auf das ich achten würde, wenn ich vor der Entscheidung wäre.

PS Tablet online geht doch auch mobil, mit LTE o.ä. Mache ich auch, wenn ich unterwegs bin und kein WLAN zur Verfügung steht.