Hallo zusammen,
Ich habe total Panik, bei mir wurde eine Hirnathrophie Messung durchgeführt und leider sind die Werte nicht alle im Normbereich. Ich habe die Befunde vom Neurologen kommentarlos zugesendet bekommen und kann ihn erst in ca. zwei Wochen sprechen.
Ich bin mit 34 Jahren noch relativ jung , bisher merke ich keine kognitiven Einschränkungen. Und das soll auch so bleiben . ich lebe seit der Diagnose in ständiger Angst vor der Zukunft. :frowning:
Wie geht ihr damit um .?

Lieben Gruß

Guten Morgen,

die Angst ist leider der ständige Begleiter bei MS.

Ich kann dir jetzt diese Angst auch nicht ausreden und oder schön reden. Hirnathrophie gehört zur MS wie die Bodensenkung zum Bergbau. ABER! wie beim Bergbau ist die Frage eben, was und wann?

oder um es mit Wikipedia zu sagen:

Es gibt aber keinen linearen Zusammenhang zwischen Ausmaß der Atrophie und Leistungsminderung.

oder im Bergbaujargon:

wenn die Senke genau unter dem Stützpfeiler der vollbesetzten Kirche am Sonntag, dann wird’s ernst.

So gesehen ist es auch nur ein Aspekt der MS. Lass einfach das MRT weg und dann muss sich der Radiologe nix dabei denken und dem Neurologen ist es ohnehin egal.

An die Angst gewöhnt man sich. Das menschliche Gehirn ist nicht fähig ständig den Zustand der Angst zu produzieren und zu ertragen. Deshalb läßt es mit der Zeit einfach nach. Im Sinne der durchschnittlichen Lebenserwartung ist es nur wichtig, dass du vorher keine Dummheit machst.

Et küt wie et … .

Peace!

du kannst Gegensteuer geben.
Der Neurologe wird kein Wunder haben.
https://www.amsel.de/multiple-sklerose-news/medizin/alpha-liponsaeure-bei-sekundaer-progredienter-multipler-sklerose/
Alpha Liponsäure nehmen und in 1/2 Jahr wieder ein MRT machen,
ich mache das so und es ist Alles gut.
Kein Grund zur Panik.

Ich würde mir da keine Gedanken machen und es andersrum sehen!

Wenn du also keine kognitiven Einschränkungen hast, ist die Hirnathropie egal.

Zu meinem saloppen Statement sagt Dr. WIKI

"Es gibt aber keinen linearen Zusammenhang zwischen Ausmaß der Atrophie und Leistungsminderung. "

Angst lähmt genauso wie MS.
Durch Angst wird die Abwärtsspirale verstärkt: Schmerz - Angst - Info im Netz - neue Symptome - grössere Angst, etc.
Die Frage: was wäre wenn? kann bei der MS von niemandem beantwortet werden.
Angst jedoch schlägt zusätzlich auf die Lebensqualität. Die MS setzt schon genug Grenzen. Da reicht doch täglich die praktische Überlegung: wie geht‘s mir heute? Was ist in meinem Zustand möglich und wozu habe ich Kraft und/oder Lust? (Wenn nicht zu viele Verpflichtungen warten).
Wenn ich Lust nach Spaghetti mit Venusmuscheln oder ein Pilzgericht habe, wie wäre da der Genuss, wenn ich immer Angst vor der einen, verdorbenen Muschel hätte, oder vor dem ultimativen Giftpilz? Wahrscheinlich kämen die nachträglichen Magenbeschwerden auch bei unverdorbenem Essen.

Ich weiss, die MS stand bei mir nicht auf der Speisekarte (Jahrgang 55, männlich). Es war ein Menu surprise. Nach dem Motto „schlimmer geht‘s immer“ finde ich mich damit ab.
Wenn du nachvollziehen kannst, dass Angst die Situation verschlechtert, ist vielleicht schon ein kleiner Schritt zu besserem Wohlbefinden gemacht.

Alles Gute

Accept IT and life up with it…

Who cares, wennste nix davon merkst?

Lebe im Jetzt und nicht im Dann…

Das wäre zu lernen…

Liebe Grüße

Hallo Vitali,
In Deinem Alter war die Hirnathrophie nachweisbar. Seit einigen Jahren nicht mehr. Ich mache viel Hirnleistungstraining. Hinzu kommt, daß ich auch immer versucht habe meine Defizite intellektuell anzugehen. Es war immer eine Kombination aus Kopf- und Körpertraining parallel dazu läuft entzündungshemmende Ernährung.

Dh muß ich einfach Recht geben. Lebe im jetzt und hier. Finde Deine innere Mitte mit asiatischer Entspannung Taiji, Medithation, Yoga…

Angst bringt Dich wirklich weiter, das Leben ist schön auch mit MS…

Idefix

Guten Abend,
erstmal vielen Dank euch allen. Ich würde euch gern alle zusammen anschreiben, ihr bekommt so keine gesonderte Nachricht , oder ?

Ich weiß, dass mich die Angst regelrecht lähmt. Ich empfinde, dass seit der Diagnose mein gesamtes Leben immer weiter in eine Richtung gelaufen ist, die ich mir niemals gewünscht habe. Und die Krankheit ist bei mir schon seit über vier Jahren bekannt :frowning: . Ich bin leider ein sehr perfektionistischer Mensch und ich mag keine Schwäche zugeben und dann kommt so eine Krankheit, die einem irgendwie alles kaputt machen kann, bzw. die Gedanken an das was kommen kann. Mir tut das hier aber unheimlich gut, von euch so tolle Tipps zu erhalten und hier fühle ich mich nicht ganz so alleine . Beste Grüße

Nein, bekommt man nicht.

Angst ist eine normale Reaktion und in deinem und unserem Fall ist sie ja berechtigt, logisch nachvollziehbar und notwendig. Also geht es eher darum damit zu leben. Die gute Frage ist jetzt logischer Weise, WIE?

Angst hat mit bestimmten Hirn Arealen zu tun und Chemie im Hirn. Aber das ist für das Hirn ganz großes Kino und schafft es nicht lange. Darum nimmt die Angst ganz einfach im Laufe der Zeit und des Alters von selbst ab.

Man könnte in etwa sagen, bekommt ein beinloser Mensch Angst wenn man ihm droht ins linke Knie zu schießen? Die MS verliert ihren momentanen Schrecken angesichts der 1000 Gesichter nie, aber die Angst wird immer weniger.

Dein anderes Problem des sich unerwünscht entwickelnden Lebens? Du hast es nicht in der Hand. Du musst erkennen akzeptieren, du bist in deinem eigenen Leben nur eine ganz kleine Nummer und wirst von Außen fremdbestimmt. Es geht auch gar nicht darum in Allmachtsfantasien dagegen anzukämpfen. Daran glauben nur Fanatiker.

Wichtig ist wie du es nimmst. Ist es für dich scheiße dann ist es auch scheiße. Sagst du es ist gut und toll, besteht vielleicht objektiv ein Widerspruch zur Realität aber subjektiv geht’s dir gut. Also was ist schon Realität im Vergleich zum eigenen Wohlbefinden

Peace!

Vitali, das mit dem Perfektionismus kenne ich. Mein Leben verläuft seit 04 vollkommen anders als geplant und erträumt. Ich mußte lernen meine Imperfektion anzunehmen. Mich über den kleinen Schritt freuen statt über den großen Hüpf. das brauch seine Zeit und evt. psychologische Unterstützung. Mein Psychater hat mir einerseits den Perspektivwechsel durchzuführen beibegracht und mich andererseits nicht so Ernst zu nehmen…

Kämpf gegen Deine Angst… Wir Perfektionisten dürfen und helfen lassen… Es ist keine Schande…

Idefix

Guten Abend,
ich bin wegen meiner Ängste , Depressionen etc. in Langzeittherapie . Und stehe da auch zu . Trotzdem bekomme ich derzeit die Kurve nicht. Und wenn dann immer was neues kommt, dann macht mich das sehr unruhig.
Diese Krankheit passt so gar nicht zu meinen gesamten Wertvorstellungen vom Perfektionismus :frowning: .
Aber es tut mir gut zu wissen, dass ich hier nicht alleine bin und es Menschen gibt, die diese Situation nachvollziehen können. Gesunde haben da ja oft gar keinen Bezug zu, wie auch .
LG

du kannst Gegensteuer geben.
Der Neurologe wird kein Wunder haben.
https://www.amsel.de/multiple-sklerose-news/medizin/alpha-liponsaeure-bei-sekundaer-progredienter-multipler-sklerose/

Danke, ich habe da jetzt viel drüber nachgelesen. Kann ich das wohl mit Tecfidera zusammen einnehmen ? Würde das am liebsten sofort bestellen .

Vielen Dank LG