hallo,

ich habe seit einigen zeit probleme beim schlucken.

die meisten probleme habe ich beim schlucken von medis.
leider habe ich mittlerweile ein ganze reihe von medis, die ich schlucken muss.
am schlimmsten sind die großen teile, die bleiben im hals stecken und ich habe das gefühl
ich bekomme sie nicht runter.

beim trinken generell werden die probleme auch größer, ich verschlucke mich und fange an zu husten. speichel läuft manchmal unkontrolliert, besonders nachts.

essen klappt eigentlich ganz gut.

müßte ich nicht in jedem bereich probleme beim schlucken haben?
und nicht nur bei medis oder flüssigkeit?

am mittwoch bin ich wieder im kh zur rituximab infusion, aber da ich will das thema nicht wirklich ansprechen. der chefarzt ordnet gerne eine reihe von untersuchungen an, wodurch der aufenthalt
sich verlängern würde und darauf habe ich aktuell keine lusst.

wie soll ich das ganze einordnen?
danke!

Hallo Ameise,

Probleme beim Schlucken kenne ich auch. Wenn ich schnell trinke, verschlucke ich mich, auch läuft dann ein Teil der Flüssigkeit den Mundwinkel herab. Das passiert auch mit dem Speichel, wenn ich mich körperlich zu sehr anstrenge. Das weist darauf hin, dass der Lippentonus (die Spannung) etwas geschwächt ist und deshalb die Lippen nicht mehr vollständig schließen.

Mit Medikamenten habe ich keine Probleme, nehme aber auch nur ganz kleine Pillen. Beim Essen fange ich an zu husten, wenn ich Krümeliges oder harte Kekse esse.

Wenn du dem Arzt davon erzählst, wird er möglicherweise eine Endoskopie veranlassen. Durch die Nase wird eine winzige Kamera eingeführt und dann der Schluckvorgang beobachtet. Bei mir stellte sich bei dieser Untersuchung heraus, dass die Muskulatur in dem Bereich geschwächt ist und dadurch Teile der Nahrung auf dem Kehlkopfdeckel liegen bleiben.

Ich habe wegen dieser Sache circa zwei Jahre lang Logopädie gemacht, bis ich keine Lust mehr dazu hatte. Seitdem ich damit aufgehört habe, ist das Problem weder besser noch schlechter geworden, was ich schon mal beruhigend finde. Ich muss eben langsam trinken und bei bestimmen Nahrungsmitteln aufpassen. In der Logopädie haben sie mir auch “Tricks” gezeigt, die ich im akuten Fall machen kann, zum Beispiel den Kopf senken und kräftig nachschlucken.

Hallo Ameise,

zur Zeit meines Diagnose-Schubs hatte ich auch Schluckstörungen. Ich hatte da eine aktive Läsion im Hirnstamm, durch die ich allerlei Ausfälle hatte: eine taube Gesichtshälfte, Hör-, Kau- und Schluckstörungen. Der Trigeminus (= der fünfte Hirnnerv) war durch die Läsion betroffen.

Die Trigeminusneuralgie ist ein häufiges MS-Symptom. Zum Glück gingen die abartigen Schmerzen nach ein paar Wochen wieder weg; auf ihrem Höhepunkt brauchte ich diverse Medis (Gabapentin, Carbamazepin, Novalgin, Valoron). Davon geblieben ist mir ein Tinnitus rechts und ebenda eine leichte Schwerhörigkeit.

Die Taubheit hat sich nach halben Jahr allmählich wieder zurückgebildet. Seit ich eine antivirale Therapie mit Betaferon mache, sind diese Störungen nicht wiedergekommen. Solange ich kaum trinken konnte, weil ich rechts kein Gefühl in den Lippen hatte, musste ich für alles (auch für Tee und Tabletten) einen Trinkhalm verwenden.

Versuch es mal damit. Mit Trinkhalm kannst du dir auch den Mund zuhalten. Ich habe das von einer Bekannten gelernt, die einen Schlaganfall gehabt hatte und seither halbseitig gelähmt ist.

Viel Erfolg und liebe Grüße
Renate

hallo renate,
mit einem strohhalm trinke ich schon länger.
danke für den hinweis, dann mache ich das ja richtig.

hallo barocke,
an logopädie habe ich auch schon gedacht.

was mich aber wundert, das ich nur probleme bei flüssigkeiten und medis habe,
nicht aber bei lebensmittel!

naja, sicher hat jeder seine eigenen schluckbeschwerden…

Hallo Ameise,

vielleicht kaust du auch so gründlich, dass du beim Essen bisher keine Probleme hast. Was dir mit großen Tabletten passiert, habe ich zum Beispiel manchmal mit Fleisch, wenn ich es vor dem Schlucken nicht gut zerkaue.

Sieh mal zu, dass du ein Rezept für Logopädie bekommst, da kann man dem Problem auf den Grund gehen. Die wissen mehr über das Schlucken als die Neurologen (sagt meine Neurologin).

Sobald das Wort Dysphagie im Raum steht, sollte man auch problemlos an ein Rezept kommen. Denn es besteht langfristig die Gefahr von Lungenentzündungen, wenn Nahrungsreste über die Luftröhre in die Lunge gelangen.

Hallo,

so wie ich es mitbekommen habe ist dein Problem komplett typisch sprich völlig normal. Ich kann dir leider nicht erklären warum Flüssigkeiten mehr Probleme als Essen machen.

Ist das stark ausgeprägt, dann gibt es sogar so ein Pulver um die Flüssigkeiten anzudicken. Kann dir leider gerade keinen Link schicken, weil mein Netz etwas lahm ist. Nennt sich Thickerner oder so, ich meine es bei der Trinknahrung von Nestle gesehen zu haben. Die Nahrung heißt Resource.

Versuch mal die Tabletten mit einem Löffel Joghurt zu nehmen, vielleicht funktioniert das besser.

danke für eure tips!

dann ist es ja doch nicht so untypisch, wie ich dachte.
dann versuche ich mal am mittwoch das ganze in der klinik anzusprechen.

Hallo Ameise,
Als ich in der Tagesklinik war wurde eine Untersuchung durchgeführt. Meine Problrme beim Schlucken haben mit meiner schlechten Haltung zu tun (ich schlumpfe zu gerne)…
Bei der Logo wird darauf eingegangen und das Schlucken trainiert.

Wenn auf der Couch lümmel ist die Gefahr eines Hustenanfalls wenn ich trinke sehr hoch. (Es lebe die schlechte Haltung ;( )
Um Magensäure im Schlaf zu vermeiden schlafe ich mit erhöhtem Oberkörper.
Seit dem hab ich ua keine Probleme mit den Zähnen mehr…

Alles Gute bei Rituxi…
Liebe Grüße
Idefix