“Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller …”
Die Welt ist vielfältig und bunt, aber alle Menschen sind gleich viel “wert”, bedeutsam, lebenswert, wenn auch für mich unterschiedlich liebenswert.
Was ich so gar nicht mag, sind jene mehr oder weniger deutlichen Aktivitäten, diese Grundsätze aufzuweichen oder in Frage zu stellen. So (nur ein fast wahllos herausgegriffenes Beispiel) befindet sich im Hinterzimmer hier um die Ecke ein Posting “Gibt es eine gute Ausländerin?” voller weiterer entsprechend bei mir Brechreiz auslösende Formulierungen endend in der “naiven” Frage, ob alle Menschen denn gleich seien? Dass sowas weiterhin dort stehen bleibt, bzw. dass dem Urheber seine Bücher weiterhin dort beworben wwerden, dass damit sogar der Verdacht mehr als nahe liegt, das virtuelle Hinterzimmer (nur für angemeldete User) ist extra und gerade für solche Umtriebe eingerichtet worden, das ist schon heftig, und wollt Ihr denn wirklich einen “Kaiser” zurück haben, eine klare Hirarchie und Ideen von “bessere” und “wertlosere” Menschen??
Und praktisch niemand, dem/der dort dabei nicht auch der Kragen platzt??
Und gerade wir, die wir selbst zumindest von offensichtlicher “Behinderung” bedroht oder längst dort angekommen sind - welche Ideen, wie viel Selbsthass zeigen sich dabei?
Ich finde, es ist wichtig, entschieden zu widersprechen und Werbung für einen deutlich liebevolleren Umfang mit sich und auch anderen zu machen.
Auch hiesige entsprechende Spekulationen bezügllich “Persönlichkeitsveränderung durch MS” halte ich für höchstproblematisch.
Ich bin so, wie ich nun eben bin, und ob nun frühkindliche Traumata, zuviel, zuwenig oder genau ausreichend viel Muttermilch, das ständige Rumtreiben in solch Foren, meine Scheidung, Schachcluberfahrungen oder die “MS” mich mehr oder weniger in meiner “Persönlichkeit” beeinflusst haben, wer will und kann das nun wiegen oder messen??
Viel zu schnell schwingt mit Persönlichkeitsveränderung durch MS ein “krank” mit, dabei geht es doch eher um unliebsames Verhalten und eine Form von Disziplinierung oder eben Abwertung.
Ey, jede_S ist nunmal so, wie er/sie/es gerade ist, wir dürfen uns auch verändern, so bleiben… und brauchen dafür keine Ausreden, “Schuldigen”, kein “besser”, schlechter", “krank”.
Solche Konstrukte, Ideen, Erzählungen - ich halte sie für grundsätzlich gefährlich und schädlich.
Manchmal bin ich ratlos, inwieweit mich überhaupt noch weiter damit zu beschäftigen, warum noch länger dagegen anschreiben, dieses Drehen im Kreis.
Allein, es ist längst nicht alles “gut”, aber es könnte ja auch besser werden
Stefan