Hat jemand Erfahrung mit Carbamazepin ?
Mir wurde das von meinem Neurologen verschrieben,da ich in der rechten Gesichtshälfte so eine Art Stromschläge (Zuckungen sind dann sichtbar) in unterschiedlicher Stärke habe.Ich wär über Erfahrungsaustausch sehr dankbar.

Ich nehme fast 20 Jahre Carbamazepin wegen Epilepsie. Letztes Jahr habe ich es reduziert von 800mg auf 400mg täglich. Neurologische Schmerzen oder Stromschläge Zuckungen hatte ich nie. Zwischen den Herstellern gibt es große Unterschiede, vermutlich liegt es an der Retardierung.
lg

Hi magnolia,

Carbamazepin wird bei MS gegen neuropatische Schmerzen und unangenehmen Missempfindungen eingesetzt.

Ob und wie gut, es bei dir wirkt, musst du selbst herausfinden.

Auch die Nebenwirkungen sind bei allen etwas unterschiedlich.

Es wirkt auch nicht gleich, sondern braucht ein paar Wochen, bis ein Wirkspiegel aufgebaut ist.

Falls es nicht wirken sollte oder die Nebenwirkungen unerträglich sind, gibt es noch andere Medikamente, z.B. Gabapentin oder Lyrika.

Ich hatte schon Gabapentin und Lyrika. Beides habe ich wegen die Nebenwirkungen wieder abgesetzt, und da die Schmerze auch Schubbedingt waren, waren die nach ein paar Monaten auch fast wieder weg.

Grüße
Lucy

Habe das auch von meinem Neurologen verschrieben bekommen, da meine reche Hand zittert und ich kaum mehr schreiben kann. Ich hab das Gefühl es hat ein bißchen gewirkt, aber ich musste nach 1 Woche mit dem Medikament aufhören, da es zu stark dosiert war. Ich bin nur noch herumgetorkelt, hatte Sehstörungen etc. Aber wenn die Dosierung passt, kann es schon wirken. Heute hab ich Arzttermin, dann schauen wir weiter…

Ich nehme es erst ca 2 Jahre,mit unterschiedlichen Wirkungen und dadurch auch unterschiedlichen ständig wechselnden Dosierungen (momentan nehme ich zur Nacht 400mg und morgens 600mg ). Am Anfang ,als diese Gesichtszuckungen begannen (nur rechtsseitig),hat mein Neurologe mich mit Botolinum (Botox) rund ums rechte Auge gespritzt um die Nerven dort,die das Zucken hervorrufen,lahm zu legen,was auch ca 2-3 Jahre gewirkt hat.

Momenten nehme ich 400 mg zur Nacht und morgens 400 mg,mit unterschiedlichen Wirkungen (habe schon fast doppelte Dosierungen genommen und aber auch schon geringere).Manche Tage geht es gut und manchmal geht es morgens beim Zähne putzen schon mit den ersten Zuckungen los.
Nebenwirkunge habe ich bisher nur sehr geringe und auch die Leberwerte werden regelmäßig kontrolliert.

Bei mir wirkt Carbamazepin unterschiedlich,an manchen Tagen habe ich keine bzw wenige Missempfindungen (Zuckungen im Gesicht) und an manchen Tagen ist es mehr.Warum das so ist ,ist mir nicht sicher.Momentan (seit einigen Wochen )nehme ich die Dosis ,zur Nacht 400 mg und morgens 600 mg),möchte aber gern verringern ,habe da aber bissel Angst vor.Hab das schon einige Male versucht und immer wieder gibt es Rückschläge.

Bei mir gab es bisher kaum Nebenwirkungen,Gott sei Dank.Wie verlief dein Arzttermin heute?

Ich habe mit meiner Schmerztherapeutin lange nach etwas gesucht, was gegen meine neuropathischen Schmerzen (elektrisch einschießend und krampfartig einerseits und andauernd elektrisch kribbelnd andererseits) bei meiner PPMS hilft.
Gabapentin und Pregabalin hat mein Magen auch mit Magenschutz nicht vertragen. THC und CBD haben nichts geändert. Als letzten Versuch vor Opiaten haben wir Carbamazepin versucht (200mg morgens und abends) und nach etwas Eingewöhnung waren die andauernden Schmerzen kaum noch spürbar und die krampfartigen Schmerzen … weg.

Als Ergänzung hat sich dann noch herausgestellt, dass Duloxetin (1x60mg) die dauernden Schmerzen noch weiter senkt, obwohl es eigentlich damit gar nichts zu tun haben sollte, es dient eigentlich zur Stimmungsaufhellung.

Die beiden Mittel sind (abgesehen von Vitamin D und K2) meine einzige Medikation. Sie haben die Symptome meiner MS auf nur noch Fatigue und Gehbehinderung reduziert. Dafür bin ich dankbar. Die Schmerzen (und die Angst davor) waren schlimm.

Alles Gute,

Chris

Diese Art Wirkstoffe sind nicht wie Hustensaft einzunehmen. Carbamazepin nimmt man einschleichend und dann immer die gleiche Menge.
Ich nehme an dein Arzt hat dir das gesagt.

Der Termin war ok. Danke der Nachfrage. Lt Blutergessnissen eine Überdosierung, soll es in Absprache mit meiner Neurologin nochmal mit einer niedrigen Dosierung probieren.

Ich weiß…aber manchmal ist es leichter gesagt als getan,wenn die Schmerzen unerträglich waren,dann versucht man alles…momentan ist es erträglich,aber das komische ist,dass es sich täglich ändern kann,trotz dieser Dosierung

Ich konnte anfänglich schwierig erklären,wie ich meine Symptome empfinde,du hast es sehr gut beschrieben “elektrisch einschießend und krampfartig einerseits und andauernd elektrisch kribbelnd andererseits”.Ich hatte sowas vorher nie gehört.Wie gesagt ich komme mit dieser geringen Dosis nicht aus.Da dieses Zucken auch von anderen gesehen wird,möchte ich das schon so gut es geht vermeiden,denn ich bin voll berufstätig und bei mir auf Arbeit weiß niemand,daß ich unter dieser Krankheit schon seit 16 Jahren leide.

Diesen Wirkstoff kenne ich gut. Er hat mich, als er mir verordnet wurde, vor übelsten Nervenschmerzen gerettet. Zuvor versuchte ich es mit Tizanidin, Tilidin usw, oft wenig Wirkung.

Jetzt mit Carbamazepin, begleitet mit Gabamapetin und etwas Baclofen, sind die Nervenschmerzen weg, sofern ich mich auch nur wenig bewege.

Carbamazepin ist ein tolles Medikament.

Schade daß ich es vorher nicht schon entdeckt habe. Mediziner versorgten zuvor auch mit völlig wirkungslosen Sprühflaschen (da war Haschischwirkstoff mit drin). Wie das heißt, fällt mir gerade nicht ein.

Freundliche Grüße von
Joschka

Das stimmt…ich bin auch sehr froh,dass mein Neurologe es mir empfohlen hat.Nur ist es bei mir mit der richtigen Dosis etwas schwierig,denn meine Symptome treten unterschiedlich stark bzw unterschiedlich häufig auf.

Die passende Dosis für Carbamazepin habe ich mir sehr früh selbst zusammen gestellt. Die Anfangs verschriebene Dosis und deren langsame Anpassung haben viel zu wenig gewirkt. Wer heftige Schmerzen hat, versucht auch gröberes.

Die verschriebene Dosis zu Anfang von wöchentlich 200 mg wirkend noch nichts. Nach wenigen Tagen paßte ich Dosis von täglich 400 mg auf 800 mg. Da ich immer noch dazu Gabapentin nehme, weil ich mich nicht traute es weg zu lassen, stand irgendwo geschrieben, daß Gabapentin Carbamazepin hemmt, nehme ich nun auch täglich 1000 mg Carbamazepin.

Nebenwirkung gibt es wenig, bis auf gelegentlich juckende Haut im Gesicht und Oberkörper. Wenn man sich da kratzt, ist das wie das Gefühl --nicht kratzen, waschen!–.

Außer dieser Nebenwirkung war es aber auch schon. Lieber diese , denn die schrecklichen Nervenschmerzen der Vergangenheit.

Der Rat, doch auch Gabapentin weg zu lassen, ist gut gemeint, aber bei dem Versuch gibt es wieder Nervenschmerzen.

Weder Hausarzt noch Nervenarzt wußten bisher über das passende Medikament, einschließlich Dosis, bescheid

Genau so hab ich es auch für mich entschieden…ich bin momentan immer noch am testen,welche Dosis für mich die beste ist…ich möchte aber auch versuchen,in Absprache mit meinem Neurologen,die Dosis so gering wie möglich zu halten,um diese schrecklichen “Stromschläge” zu vermeiden…aber da das mit diesen Symptomen meiner Erfahrung nach sehr unterschiedlich ist (ob die auch von Schüben abhängig ist,weiß ich nicht),wird es wohl noch ein steiniger Weg,mit immer wieder Rückschlägen.
Das Gabapentin kannte ich bisher noch garnicht (erst hier im Forum von gehört)