Gerade für ältere MS-Semester:
Das Leben ist begrenzt - gerade auch das macht es so besonders, hab ich mal wo gelesen glaube ich mich zu erinnern.
So im 18. Jahr meiner Diagnose: was spricht dafür, sich immer wieder neu mit MS zu beschäftigen:
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ich könnte was Hilfreiches verpassen, wenn ich es nicht tue.
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andere könnten mich verpassen
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es ist eine Form der Trauerarbeit. Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten, immer wieder neu und von Anfang. Irgendwann wird der Schmerz kleiner vielleicht?
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Ich kann weiter immer neue Erzählungen, Überraschungen zum Thema entdecken, sofern mir das noch gelingt
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Ich gehöre irgendwie dazu und die MS und das Schreiben darüber gehört zu mir
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Ich erlebe oder phantasiere mich dadurch in Solidarität, bin einer von “uns”
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Ich kann mich als lebendig und aggressiv erleben.
Was spricht dagegen, sich immer wieder neu mit MS zu beschäftigen?
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ich könnte meine Zeit sinnvoller verbringen
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es ist eigentlich vor allem frustrierend und langweilig
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Die Forenszene war schonmal aufregender, lebendiger, beweglicher. Mehr um Austausch, Ringen, Konflikt und Entwicklung bemüht
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Es “gibt” kein wirkliches “Uns”, und die Solidarität ist ein Gerücht und eher ein potemkinsches Dorf
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Ich kann mich davon befreien.
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Erfahrungsgemäß gibt es wenig zu gewinnen, der Aufwand “lohnt” schon lange nicht mehr
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Bislang gab es wenig Hilfreiches und die Hoffnung, dass sich das nun schnell ändert ist nicht gerade groß.
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Die Lebendigkeit und Aggressivität hier ist doch vor allem sehr gehemmt. In jedem Altersheim ist mehr Spannung und gelebte Lebensfreude
Oder?