“Pflegenotstand” ist ja schon seit einiger Zeit das Thema in den Medien.
Ist das so?

Mal ein ganz praktisches Beispiel

Letztes Jahr musste ich kurzfristig in die Neurologie stationär eingeliefert werden.
Ich war 10 Tage lang komplett auf Hilfe angewiesen und konnte mich nicht bewegen und das Bett verlassen.

  • Da hatte ich viel Zeit die Arbeitsabläufe zu beobachten…
    Das Pflegepersonal rennt wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen umher, mach viele Wege ohne Not doppelt und dreifach. Von Arbeitsorganisation keine Spur…

Aber sich dann über Überlastung und zu wenig Personal beschweren.
Wenn ich so unorganisiert in meinem Job agieren würde, hätte ich keinen mehr…

LG
Uwe

Naja, meine Beonachtungen waren andere. Eine demente Oma die Zuwendung wollte, die ganze Station zusammenbrüllte und wenn jmd nach ihr sah wurde er auf übelste beschimpft…

Dokumentarionspflichten.
Körperliche Unterstützung…
Unterschiedliche Tätigkeiten, ich bin eine ziemlich pflegeleichte Patientin. Erst am Ende fiel auf, daß zu wenige Untersuchungen mit mir gemacht wurden.

In der Psychatrie sind die Aufgaben manchmal nicht so körperlich, dafür sind Gespräche wichtig. sich reinversetzen in die Patienten. Das ist oft alles andere als einfach… und dann alles dokumentieren. Weil ich immer die Starke wäreich fast entlassen worden, ein Mitpatient petzte und überführte mich der Lüge…

Es mußte alles mit der Chemo beim Onkodoc sowie der künstlichen Ernährung koordiniert werden und später für die Bastrahlung, nebenher mußte meine schwere Depression therapiert werden…

Wie schwierig es ist jmd für Unterzützung zu bekommen… ich hab meine Klappe, ein Freund von mir nicht und dem geht es definitiv schlechter als mir. Ich habeprofessionelle Unterstützung. Würde ich mich da auf die DMSG verlassen wäre ich ganz verlassen…

Wenn das nächste mal der MDK kommt ist der Pflegedienst dabei. Ich neige zu permanenten Untertreibungen…, die ein Profi anders sieht…

Idefix

Hallo Uwe, ich weiß was du meinst. Ich war im März im kh (gebärmutterentfernung). Da war es nicht so hektisch wie in einem normalen kh. Aber trotzdem, auch dort wurden die Wege doppelt und dreifach gemacht. Zum bsp die hatten eine Gegensprechanlage. Ich Klingel also, die Schwester nimmt ab und fragt was los sei. Ich teilte ihr also mit das ich Klopapier brauch. Dann kommt die Schwester zu mir (aber ohne Klopapier) und fragt mich wieder was sei. Da hab ich ihr mein Belangen nochmal mitgeteilt. Und dann ist sie wieder los. Mit Schmerzmitteln genau das gleiche.

Ja in der Hinsicht muss ich dir recht geben. Aber auch Idefix spricht etwas an, wo ich auch das bejahen muss. Die Schwestern haben, machen und tun und werden als Dank auch noch angeblafft. Im kh damals wo die Diagnose gestellt wurde, hatte ich auch so eine Mecker-bettnachbarin. Schrecklich und die Schwestern haben mir so leid getan.

Es gibt solche und solche Seiten. Ich denke auch mit mehr Organisation, müssten trotzdem mehr Kräfte eingestellt werden und das Gehalt müsste auch soweit gesteigert werden, es ist wirklich ein Knochenjob.

Lg

Hei UWE !

Zum Pflegenotstand kann ich nichts sagen.

Aber ich habe neulich einen Bericht über eine amerikanische Firma gesehen.

Und zwar verkauft sie Auto - und Motorradteile.

In diesem Familienbetrieb arbeiten etwa 20 Leute, nur max 6 Stunden am Tag,

für mehr als nur Lohnausgleich. Sie machen keine ( Raucher ) - Pausen,

der Betriebsablauf wurde effizienter organisiert und was jeder von uns weiß :

die sehr zeitraubenden Privatgespräche wurden abgeschafft.

Als Nebeneffekt gab’s dadurch kein Mobbing, oder Getratsche usw.

Hallo Uwe, ich weiß was du meinst. Ich war im März im kh (gebärmutterentfernung). Da war es nicht so hektisch wie in einem normalen kh. Aber trotzdem, auch dort wurden die Wege doppelt und dreifach gemacht. Zum bsp die hatten eine Gegensprechanlage. Ich Klingel also, die Schwester nimmt ab und fragt was los sei. Ich teilte ihr also mit das ich Klopapier brauch. Dann kommt die Schwester zu mir (aber ohne Klopapier) und fragt mich wieder was sei. Da hab ich ihr mein Belangen nochmal mitgeteilt. Und dann ist sie wieder los. Mit Schmerzmitteln genau das gleiche.

Ja in der Hinsicht muss ich dir recht geben. Aber auch Idefix spricht etwas an, wo ich auch das bejahen muss. Die Schwestern haben, machen und tun und werden als Dank auch noch angeblafft. Im kh damals wo die Diagnose gestellt wurde, hatte ich auch so eine Mecker-bettnachbarin. Schrecklich und die Schwestern haben mir so leid getan.

Es gibt solche und solche Seiten. Ich denke auch mit mehr Organisation, müssten trotzdem mehr Kräfte eingestellt werden und das Gehalt müsste auch soweit gesteigert werden, es ist wirklich ein Knochenjob.

Lg


Ich wollte mit dem Posting nur mal die andere Seite des “Pflegenotstands” beleuchten…
Dass das ein oft unterbezahlter Knochenjob ist, ist unstrittig.

… Wenn man als Patient seine Wünsche auch mal etwas lauter äußert gilt man beim Personal schnell als “schwierig”

  • Da wartet man auf die Bettpfanne dann halt schon mal etwas länger…

In dem Job darf man nicht zart besaitet sein, sonst ist man da falsch und ganz schnell kaputt.
Und das hat nichts mit mangelnder Empathie zu tun.

LG
Uwe

Nein nein bitte nicht falsch verstehen. Ich werfe dir keinesfalls eine mangelnde Empathie vor. Es tut mir leid, wenn es so rüber kam.

Ich weiß was du gemeint hast. Alles was ich zu Ausdruck bringen wollte, ist das ich beide Seiten voll befürworte.

Im Pflegeheim von meiner Oma gibt es 2 Schwestern pro Schicht die für min. 10 - 15 Patienten. Wenn man bedenkt im Kindergarten kommt ein Erzieher auf 5-7 Kinder.

Das rein informativ. Bitte nicht angegriffen fühlen.

Lg

nur mal so am rande, ich weiß nicht, ob man sich aus seinem patientenzimmer heraus,
einen blick auf den gesamten stationsablauf erlauben kann.

das sind doch nur kurze blicke der eigenen wahrnehmung, die ja nicht immer objektive sind!
ihr solltet man einen tag im krankenhaus oder ähnlich hospitieren, dann würde eure sichtweise
sicherlich eine andere sein.

mir ist klar, das uwe das nicht kann, aber leonmaus nur zu, bist herzlich eingeladen…

Das ist wahrscheinlich so. Aber das ist (vermutlich) in allen Branchen so.

Es ist meiner Meinung nach ein gesellschaftliches Problem. Denken wird nicht gewünscht, sondern unter Druck funktionieren.

PS:

EVENTUELL ist man hier als MSkranker in einer komfortablen Bewertungsposition.
(Ich jedenfalls)

Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen.
Aber: Ich habe MS und bin Krankenschwester, zum Glück inzwischen nur noch Stationssekretärin.
In meiner Abteilung gibt es die Gefäßchirurgie und die Innere Abteilung, insbesondere haben wir die ISO-Betten - für alles was ansteckend ist.
28 Betten, 3 Krankenschwester plus vielleicht ein oder zwei Schüler/Praktikanten.

Es kommt vor, dass man einige Wege doppelt läuft, weil Dinge fehlen. Oft ergibt sich so etwas aus der Situation, dass ein Verband sich gelöst oder durchgesuppt ist, weil jemand unerwartet eingenäßt hat, weil plötzlich Schmerzen vorliegen, weil sich Anordnungen plötzlich im PC geändert haben.
Sicher läuft man auch mal einen Weg doppelt, weil man etwas vergessen hat.
Was sind Pausen? Was ist Freizeit?
Meine Kollegen stehen um 4.30 durchschnittlich auf und um 11 Uhr sind sie meistens, bis auf einen Kaffee bei der Frühübergabe nüchtern.
Fast jedes Wochenende das gleiche Problem. Die Besetzung ist so, dass eine sichere Patientenversorgung nicht geleistet werden kann, da kein Personal - weil auch uns steht es zu Urlaub zu haben oder krank zu werden. Aushilfen? Gibt es so gut wie nicht. Jedes Mal die Frage, wer verzichtet auf sein Wochenende und springt ein um eine Patientenversorgung sicher zu stellen.
Die Putzfrau verteilt oftmals am Wochenende das Frühstück, die Küchenhilfe springt ein oder ich - bin Teilrentner - komme um das drumherum zu erledigen.
Einzelne Urlaubstage mitten in der Woche werden gestrichen, das Personal wird zuhause angerufen und von oben zum Dienst zitiert.
Überstunden, noch und nöcher, können ewig und jahrelang mit sich rumgeschleppt werden, abfeiern nicht möglich. Die Kollegen haben ein schlechtes Gewissen krank zu sein.
Nimmt man sich Zeit für die Pflege bleibt keine Zeit zu dokumentieren. Und egal wie viel du gearbeitet und geschuftet hast, die Arbeit zählt vor Gericht als nicht durchgeführt, weil nicht dokumentiert.
Wer mit 30 noch keinen Bandscheibenvorfall hat, hat scheinbar nicht genurg geschuftet.
Offiziell musst du vor jedem Patientenkontakt die Hände desinfizieren. Beim Umgang mit Blut, mit Fäkalien, Infusionen, nach Patientenkontakt, Verlassen des Zimmers… Laut Desinfektionsmittelhersteller dauert die Einwirkzeit pro Desinfektion 30 Sekunden. Es ist schlichtweg nicht möglich ständig mit sich trocknenden Händen 30 Sekunden hinzustellen.
Rückenschonendes Arbeiten nicht möglich, da zu zweit an einem Patienten arbeiten kaum möglich ist. Frühstückspause bei 3 Examinierten? Wenn 2 frühstücken, ist einer alleine draußen - die Station darf aber nicht verlassen werden, aber der OP ruft an oder sonst wer weil irgendwer irgendwohin muss oder examiniert abgeholt werden muss. Also muss einer aus der Pause raus.
Dann Patienten die sich beschweren, dass im KH kein Hotelcharakter herrscht, so dass sie sich im einfachen Ambiente nicht erholen können, anstrengende Angehörige, Streiterein zwischen den Patienten und dazwischen wird gestorben, getröstet und begleitet.
Ich finde es eine Frechheit, den Pflegenotstand in Frage zu stellen. Und nicht nur als Pflegende, auch als Patientin habe ich es erlebt, dass Mitpatienten ewig nass im Bett lagen, dass Urinlachen unter dem Bett bis zum nächsten Tag /Putzrunde bleiben mussten.
Ich habe meine PML-kranke, schwerst beeinträchtigte Mitpatientin im Zimmer versorgt, habe für sie geklingelt, auf sie aufgepasst, beim Krampfen erste Hilfe geleistet weil keiner zur Schelle kam, habe beim Essen anreichen geholfen (sonst hätte sie nix bekommen), habe mir selbst Wäsche bei den Schwestern abholen müssen um mein Bett wenigstens einmal in der Woche beziehen zu können, und, und, und,…
Solche Beiträge machen mich fassungslos.
Gruß Anne
Und ich hoffe, du kommst nie in die Situation schwerst pflegebedürftig im KH zu liegen.
Die Menschenwürde kommt viel zu kurz und oftmals würde ein Gespräch besser helfen als eine Schmerztablette.

Glaubst du das wirklich? Wenn wir mit der Bettpfanne warten machen wir uns ggf. noch mehr Arbeit.
Aber du bist als Pat. nicht alleine auf der Station. Weißt du was zwei Zimmer weiter passiert, ob gerade reanimiert wird, eine Schmerzinfusion, ein großer Verbandswechsel ansteht.
Patienten dürfen ihre Meinung haben und sie dürfen auch zetern und sie haben teils auch Recht… Aber wenn 30 Patienten mit 3 Leuten zu versorgen sind, und das Telefon und alle etwas wollen kann man nur es nur nacheinander abarbeiten, da kann man auch mal auf ne Pfanne warten müssen. Die Arbeit mit dem schmutzigben Bett haben wir.
Anne

Hä warum pisst du mich jetzt so an? Ich habe doch nur meine Sichtweise und meine Erfahrung als Patient geäußert.
Sorry, wenn du dich auf den Schlips getreten fühlst aber ich habe auch viel Verständnis und allerhöchsten Respekt was Pflegekräfte alles leisten müssen. Dennoch bin ich aber auch, und da stimme ich Uwe voll zu, dass einige Dinge im kh-Alltag besser organisiert werden könnten.

Trotzdem, lg

Ich meine natürlich den ganz normalen Alltagswahnsinn. Keineswegs eine komfortable Position als MS-Patient im KH. Bin ja nur ein einfacher Kassenpatient.

https://www.youtube.com/watch?v=Em9lslMJaX8

Nein nein bitte nicht falsch verstehen. Ich werfe dir keinesfalls eine mangelnde Empathie vor. Es tut mir leid, wenn es so rüber kam.

Ich weiß was du gemeint hast. Alles was ich zu Ausdruck bringen wollte, ist das ich beide Seiten voll befürworte.

Im Pflegeheim von meiner Oma gibt es 2 Schwestern pro Schicht die für min. 10 - 15 Patienten. Wenn man bedenkt im Kindergarten kommt ein Erzieher auf 5-7 Kinder.

Das rein informativ. Bitte nicht angegriffen fühlen.

Lg


Ach Gott, jetzt hast Du mich missverstanden :slight_smile: Sorry

Mit mangelnder Empathie meinte ich das Pflegepersonal, welches nicht zart besaitet sein soll.

  • Also NICHT zart besaitet ist NICHT gleichbedeutend mit mangelnder Empathie -

LG
Uwe

Glaubs mir, ich habs hautnah erlebt.

Ein guter Teil der Überlastung ist mangelnder Organisation geschuldet.
Ist leider so.

LG
Uwe

nur mal so am rande, ich weiß nicht, ob man sich aus seinem patientenzimmer heraus,
einen blick auf den gesamten stationsablauf erlauben kann.

das sind doch nur kurze blicke der eigenen wahrnehmung, die ja nicht immer objektive sind!
ihr solltet man einen tag im krankenhaus oder ähnlich hospitieren, dann würde eure sichtweise
sicherlich eine andere sein.

mir ist klar, das uwe das nicht kann, aber leonmaus nur zu, bist herzlich eingeladen…


Glaubs mir, das was ich beobachten konnte an Irrwegen der Pfleger reicht für einen Eindruck :frowning:

Ich habe die Schwester mal ganz konkret darauf angesprochen und einen Verbesserungsvorschlag gemacht.

  • Die hat überhaupt nicht verstanden was ich will, mein Zimmerkollege hats auch nochmal mit anderen Worten probiert, zwecklos.
  • Da haben wir sie halt weiter planlos rennen lassen.

LG
Uwe

LG
Uwe

Oh Gott, da habe ich aber in ein Wespennest gestochen…

Aber an eigenen Antworten sehe ich, dass beim Thema Organisation noch viel Luft nach oben ist.

  • Das muss halt auch von der Leitung vorgelebt werden…

LG
Uwe

Bei mir nicht. Ist halt so. Von der Menschheit selbst gewählt.
Ich arbeite an mir, dass mich das nicht mehr beschäftigt.

Was ich allerdings hier im Speziellen nicht gut finde ist die Heransgehensweise, um zu versuchen Missstände aufzulösen.
Im Gesamtzusammenhang ist es “Anti - MSler” in der Konsequenz. Somit hat die Idee eine Qualität, die ich nur von einem einschlägigen mehr, eher weniger bekannten Arzt (in Deuschland) im Ruhestand erwarte.

Hä warum pisst du mich jetzt so an? Ich habe doch nur meine Sichtweise und meine Erfahrung als Patient geäußert.

also wenn du dadurch schon angepisst (deine wortwahl) bist, dann mußt du im moment sehr zart beseitet sein! naja, ich schiebe es darauf, dass es dir nicht gut geht!

übrigens wenn du noch einmal toilettenpapier brauchst, frage bitte die reinigungkraft darum.
da bist du dann auch gleich richtig!
schon mal überlegt, das die sprechanlage kaputt war, oder du nicht verstanden wurdest?

ich kenne es so, wie anne es beschrieben hat! ausnehmen gibt es immer!
laien können den ablauf in einer klinik nur bedingt nachvollziehen.
toll aber, dass man nach wenigen tagen, weiß wie der hase laufen soll!

auf das ihr bei euren nächsten krankenhausaufenthalt nicht so enttäuscht werdet!

  1. Eine reinigungskraft gab es dort wo ich war nicht. Das haben die Schwestern erledigt. Die Sprechanlage war definitiv nicht kaputt und verstanden hat man mich auch (wenn es nochmal wiederholt wird). Und wenn du mal richtig liest war ich in keinem normalen kh, wo es hektisch oder so zugeht. Siehe http://www.mic-berlin.de/de/klinik/bilder.html.

  2. Woher weißt du wie genau mein Gemütszustand im Moment ist?