Hallo zusammen.
Vorab eine Warnung für Leute, die diese Art von Posts verständlicherweise nicht mögen: Ich habe laut Ärzten keine MS und weiß nicht weiter.
Ich bin männlich, 27 und brauche einen Rat.
Ich versuche mich einmal so kurz wie möglich zu halten und schildere meine Symptome:
Seit ca. 4 Jahren:
- Extreme Müdigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Schwindel
Seit ca. 1,5 Jahren
- Phasenweise Probleme mit meinem rechten Bein (Schwächegefühl, gestörte Lagesensibilität)
- Taubheitsgefühle beide Oberarme, Gesicht, Oberschenkel, Lendenbereich, Gesäß
- Extreme Rückenschmerzen, Verspannungen und Druckgefühl im HWS/BWS Bereich
- Spannungsgefühl/Schmerzen in den Oberarmen und Nacken
- Phasenweise das Gefühl, meine Extremitäten gehören mir nicht. Ich konnte zwar alles normal bewegen jedoch fehlte mir das Bewusstsein, in welcher Position beispielsweise meine Arme/Beine sind.
- Leichte Blasenprobleme (Tröpfeln, Probleme beim vollständigen Entleeren)
- Fingerkrämpfe ( z.B. Probleme die Hand zu öffnen nachdem ich eine Faust mache )
- Taubheitsgefühl auf der Wirbelsäule im HWS und BWS Bereich
- Schwächegefühl in den Beinen
Durch die Taubheitsgefühle, Engegefühl im Brustbereich und damit einhergehende Atemprobleme hat sich bei mir im letzten Jahr eine ausgeprägte Angststörung mit Panikattacken dazugesellt welche ich aber wieder im Griff habe. Internistisch wurden hier bereits Herz- und Lungenprobleme ausgeschlossen. Meine Schilddrüse wurde ebenfalls per Ultraschall und Blutwerte überprüft und war ok.
Die Symptome bildeten sich letztes Jahr so gut wie komplett zurück, jeder Arzt sagte mir ich sei kerngesund ( Kardiologe, Hausarzt, HNO ). Vom Orthopäden bekam ich eine Skoliose und starke Verspannungen im HWS/BWS Bereich diagnostiziert, die sich nach einiger Zeit wieder gaben.
Vor ca. 8 Wochen hielt ich vor vielen Menschen auf der Arbeit eine Präsentation, wobei ich extrem gestresst und nervös war. Im Laufe der nächsten Woche bekam ich folgende Symptome:
Wovon die meisten noch immer vorhanden sind:
- Koprdinationsprobleme rechter Arm/Hand
- Taubheitsgefühl beide Hände
- Taubheitsgefühl beide Beine
- Taubheitsgefühl Gesicht, kompletter Rücken
- Extrem schwere und schwache Beine, vor allem rechts
- Gleichgewichtsprobleme
- Sehr starke Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Brennende Nacken und Schulterschmerzen
- Seit ca. 4 Wochen leider Lhermitte-positiv. Starkes Kribbeln im Schulterbereich und Rücken durch Nackenbeugen oder schnelle Nackenbewegungen. Hatte das vor ca. 6 Monaten schon mal es hatte sich dann jedoch wieder zurückgebildet.
Mit Beginn der Lähmungserscheinungen bin ich daraufhin zum Neurologen gegangen, welcher folgende Untersuchungen veranlasste:
- MRT Kopf mit Kontrastmittel
- MRT HWS+ Übergang BWS ohne Kontrastmittel ( Zitat der Radiologin: “Wenn ich ohne KM überhaupt nichts auffälliges sehe darf ich kein KM spritzen” )
- Neurologische Untersuchungen ( Reflexe, Reaktion, Gleichgewicht etc. )
- Nervenwasseruntersuchung
- Nervenleitgeschwindigkeit
- Blutbild
- Feinmotorik Test
- Physiotherapeutische Tests ( Koordination, Kraft etc. )
- EEG
- Sehtest
Das Ergebnis aller o.g. Tests:
- Vitamin D Mangel
- Bandscheibenvorfall C6/C7 mit geringer Einengung des Spinalkanals
Nervenwasser unauffällig (keine Banden, Zellzahl 2, IGG normal, kein Hinweis auf eine Schrankenstörung), Nervenleitgeschwindigkeit normal, kein Hinweis auf Entzündungherde im MRT. Die MRT Bilder von Kopf und HWS haben sich bereits 2 Radiologen und 3 Neurologen angeschaut und sehen nichts.
Aus der Klinik wurde ich daraufhin mit der Empfehlung entlassen, eine psychosomatische Therapie sowie eine Orthopädische/krankengymnastische Behandlung meines Rückens zu machen. Als Diagnose bekam ich eine somatoforme Störung.
Wie es aussieht ( ich möchte nicht schwarzmalen aber ich bin aufgrund der Symptome und des Verlaufs realistisch ) wird sich also die Diagnose noch verzögern. Psychisch macht mich das ganze extrem fertig - seit Jahren werde ich von meinem Umfeld für verrückt gehalten weil ich merke, dass irgendwas mit mir nicht stimmt und mir jeder Arzt sagt ich sei kerngesund. Besonders der kleine Bandscheibenvorfall der in der HWS gefunden wurde und der tatsächlich leicht auf Knochenmark drückt wird von jedem als Ursache allen Übels genommen. Ich versuche ja auch, sehr viel Phantasie zu haben aber eine schubweise auftretende Taubheit am ganzen Körper verteilt und das Lhermitte Zeichen kommen nicht von einem HWS BSV der leicht am Knochenmark kitzelt.
Was ich mir von diesem Post erhoffe? Ich weiß es nicht. Vielleicht möchte ich das hören, was mir meine Familie, meine Freundin und mein Freundeskreis sagt: “Die Ärzte finden nix also hast du nix”.
Auf der anderen Seite passen die Symptome so gut und ich weiß nicht ob es besser ist, ohne Diagnose und mit der Hoffnung, dass sie verschwinden und nie wieder kommen zu leben.
Meine bisherigen Schritte bestanden daraus, eine Psychotherapie zu beginnen und Vitamin B12 und D zu supplementieren.
Falls sich jemand die Mühe gemacht hat, so weit zu lesen:
Was würdet ihr mir raten, zu tun? Weitere Neurologen suchen, weitere MRTs machen um der Diagnose hinterherzurennen?
Ich wünsche mir so sehr dass mir jemand zu 100% sagen kann dass ich keine MS habe aber da das niemals jemand können wird, muss ich schauen wie ich zurecht komme und weiß ganz ehrlich nicht was ich tun soll.