Hallo Leonmaus,
bei mir haben sie es mit Vollpumpen versucht, aber ich habe nicht mitgemacht. Der Gyn, der mich operiert hatte, war super nett, aber das Pflegepersonal war … Standard. Sie fragten mich gleich nach der OP, ob ich Ibuprofen will. Ich sagte, das nehme ich nicht, weil es bei mir blutverdünnend wirkt.
Was ich dann zu Hause nähme. - Novalgin, das wirke bei mir nicht blutverdünnend.- Der Effekt war, dass ich pro Tag 4- oder 5-mal 2 Novalgin-Tabletten bekam. Ich nehme an, es waren die Tabletten à 250 mg, sonst wäre es für die meisten Patientinnen viel zuviel gewesen.
Ich hatte so einen Klarsicht-Schiebebehälter mit 5 Fächern und meinem Namen drauf. Die Pflegerinnen passten genau auf, ob ich das Zeug auch brav nahm. Was ich nicht tat, denn ich hatte nur leichte Schmerzen, nicht mal so starke wie früher am 1. Menstruationstag. Wegen sowas nehme ich keine Tabletten. Also kippte ich alle paar Stunden die fällige Dosis in die Nachttischschublade.
Erst am Tag vor meiner Entlassung, als es wieder hieß: “Die müssen Sie noch nehmen!”, sagte ich: “Nein, muss ich nicht. Ich habe keine Schmerzen, also brauche ich auch kein Schmerzmittel.”
Die Schicksalsfrage “Hatten Sie heute Stuhlgang?” beantwortete ich wahrheitsgemäß mit “Nein”. Wie auch, am Tag vor der OP hatte ich fast nichts essen dürfen, und am OP-Tag durfte ich natürlich erst recht nichts essen, damit ich nicht in der Vollnarkose an meinem Mageninhalt ersticke.
Aber spätestens am 3. postoperativen Tag ohne Stuhlgang kriegten sie’s mit der Angst. Ich sagte, ich habe doch fast nichts gegessen, wie soll ich da Stuhlgang haben? - Das ließen sie nicht gelten, Stuhlgang habe man trotzdem!
Ich kriegte jede Menge Abführmittel. Die Tropfen bekam ich in einem der kliniküblichen Plastikbecherchen, die sollte ich gleich morgens nach dem Wecken einnehmen. Ich bekam sie aber zum Glück schon abends auf den Nachttisch gestellt.
Da die Abführ-Flüssigkeit im Becherchen farblos war, kippte ich sie nachts unters Bett, auf den Boden, in der Hoffnung, dass sie bis zum Morgen getrocknet war, und ersetzte sie durch Sprudel, den ich morgens brav austrank. Außerdem bekam ich Abführtabletten, die landeten in der Nachttischschublade bei dem Haufen Novalgin-Tabletten.
Ich kann mich erinnern, die Hysterektomie war an einem Donnerstag, und entlassen wurde ich am Freitag der darauffolgenden Woche. Ich nahm den ganzen Haufen (ca. 30 - 40) ungeschluckter Tabletten aus der Nachttischschublade mit nach Hause, da warf ich sie dann weg. So bekam von den Pflegerinnen keine Ärger wegen meiner Pillenverweigerung.
Ich dachte mir sogar eine Ausrede aus, warum das Abführzeugs bei mir nicht wirkte: es liege an den Medikamenten, die ich täglich nehmen musste: Amitriptylin stopft, und Baclofen wirkt krampflösend … blahblubb.
Und, wie gesagt, den Gyn, der mir den Brutapparat rausgenommen hatte, beunruhigte meine Verdauungspause überhaupt nicht. Sobald ich wieder zu Hause war, und ein paar Backpflaumen gegessen hatte, ging es wieder. Von der Hysterektomie spürte ich bald darauf gar nichts mehr.
Liebe Grüße
Renate