Um Aussagen über die Verlaufsform treffen zu können, müsste es erst mal entsprechende Definitionen geben. Was ist denn ein sog. “milder Verlauf”? Und nach wie vielen Jahren ab Diagnose macht es überhaupt Sinn eine Zwischenbilanz zu ziehen?
Bei MS spielt der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle. Den meisten geht es innerhalb der ersten 10 bis 15 Jahre noch so weit “gut”, dass sie zumeist noch ein halbwegs normales Leben führen können. Schaut man mal zehn Jahre weiter, sieht die Situation schon anders aus.
Einer schwedischen Studie zufolge, der die Daten von über 11.000 MS Patienten zugrude lag, haben 15 Jahre nach der Diagnose noch 20 % der Betroffenen einen sog. “benignen Verlauf”. Zehn Jahre später, also 25 Jahre nach Diagnose, waren es noch 8 %. Wenn man jetzt mal weiterrechnet, kann man relativ einfach ermitteln, bei wie vielen die MS bis zum Tod gnädig bleibt. (Die Studie orientierte sich am edss Wert).
Als MS Betroffener sollte man realistisch bleiben und sich an den Dingen erfreuen, die noch gehen/möglich sind. Und nix auf die lange Bank schieben.
Also mach was noch geht solange es noch geht. Und mach dir nicht zu viele Gedanken um die Zukunft. Es kommt eh wie es kommt.