Hallo zusammen,

ich brauche unbedingt Hilfe! Ich habe seit 8 Jahren MS und schon einige Schübe hinter mir und ich habe mich immer wieder erholt davon. Aber langsam drehe ich hier am Rad. Seit letztem Jahr bevor ein Schub kommt ich bin sehr reizbar und streite mich mit meinem Mann. Es gibt zwar einen Auslöser hierfür aber so wie ich streite da erkenne ich mich nicht wieder. Ich werde ziemlich agresiv und weiß gar nicht warum :frowning: . Ich bin eigentlich sehr harmonisch und mein Neurologe meinte das das mit der MS zusammenhängt. Hat hier schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Lg Alexandra

Hallo Alexandra,
ob die emotionalen Schwankungen direkt mit der MS zu tun haben, bezweifle ich. Vielelicht lässt das Wissen MS zu haben, Betroffene sensibler werden. Eine unterdrückte Wut über diese Tatsache, die sich nach außen so nicht immer zeigen muss oder sich hinter einer Depression maskiert.
Das Alter kann auch eine Rolle spielen wie auch bei Frauen der Zyklus. Stichwort: Hormone.

Hallo Elisa,

vielen Dank für Deine Antwort :slight_smile: ich bin erst 38 und ich habe die MS ja schon 8 Jahre. Und ich bin immer super mit klar gekommen. Das "gute"oder “schlechte” daran ist das man mir das alles nicht ansieht… Im Berufsleben wird natürlich alles von mir gefordert und privat genauso. Ich ernähre mich gesund und gehe regelmäßig Spor machen Wir haben auch ein 8jährige Tochter die zum Glück von meinen verbalen Ausbrüchen noch nix abbekommen hat. das war bis jetzt 2x wo ich so ausgeflippt bin und das kenne ich überhaupt nicht von mir… vielleicht sollte ich mich noch von meinem Gyn. untersuchen lassen. Ich bekomme jetzt erstmal Antidep. und mal schauen ob es was bringt.

Das hört sich schon nach Überforderung an. Mit der MS geht sowieso bei den meisten auch eine schnellere Erschöpfbarkeit mit einher. Viele leiden auch unter der Fatigue. Wenn ständig von dir alles gefordert wird, vielleicht du auch den Anspruch hast, muss sich das ja irgendwann entladen.
Aber deswegen Antidepressiva nehmen? Letztendlich ist dein beschriebenes doch eine völlig natürlich bzw. erklärbare Reaktion. Kann jetzt nur von mir sprechen, in diesem Fall würde ich versuchen ein wenig die Bremse zu ziehen. Mehr auf den Körper/Psyche und deren Signale hören bzw. auf die eigenen Bedürfnisse achten und diese sich auch gönnen.
Sport ist z.B. super, wie du ihn schon betreibst.

Versuche ich ja auch ist nur nicht immer so einfach :wink: vielen Dank

Hallo Alexandra, hallo Elisa,
ich bin neu hier und habe eure Beiträge verfolgt. Ich bin 50 Jahre jung, habe seit 2004 MS und möchte sagen, dass auch ich bisweilen sehr darunter litt, besonders unter der Tatsache, dass ich nun auch keiner Arbeit mehr nachgehen kann. Das machte mich bis Anfang diesen Jahres auch immer unzufriedener, weil man plötzlich jedem erklären musste, warum. Das hat mich so fertig gemacht, dass auch ich Antidepressiva (Doxepin 50mg) bekam, aber zusätzlich psychologische Hilfe, einmal wöchentlich als Dauertherapie. Ich muss sagen, dass mir diese Thera entscheident geholfen hat, in mich zu gehen um festzustellen, wo meine Defizite liegen. Ich spritze seit 2010 Copaxone, komme gut damit zurecht und denke, dass ich mein Leben dadurch in den Griff bekommen habe, dass ich wieder auf die Leute zugehe und mich nicht mehr verkrieche, was ich jahrelang tat. Und mein Beitrag hier sollte auch diejenigen Mut machen, sich zu öffnen, die vielleicht von aussen als streitsüchtig gesehen werden, nur weil sie im akuten Augenblick etwas über die Stränge schlagen…

Viele liebe Grüße, einen schönen Tag noch und vielleicht bis demnächst, wenn ihr möchtet,

aeonfoxx

Hallo Alexandra,

könnte es mit einer Überforderung zusammen hängen.
Mir geht es so - wenn es mir nicht sonderlich gut geht - oder ein Schub im Anmarsch ist- und ich mit allem - selbst kleinigkeiten - überfordert bin - (es selbst vielleicht gar nicht so merke) ich werde dann auch recht “zickig” bzw. harsch.

lg
Ulla

Ulla, ich stimme Dir zu wenn man sich wenn auch unterschwellig überfordert fühlt, tut man einerseits die Agression gegen sich selbst und dann auch gegen andere.
Man ist dann unzufrieden mit sich selbst, stellt Defizite an sich selbst vor anderen fest, fühlt sich ohnmächtig und ausgeliefert… Man möchte Dinge erledigen, die man sich vorgenommen hat und schafft sie nicht… Ich habe heute kapituliert, bis 15:30 hatte ich Stress nach einer Pause wollte ich mit der Wohnung anfangen. Ich habe alles ganz toll in meinem Kopf durchgespielt, die Fangarme meiner Couch waren stärker ;))) Was Du morgen kannst besorgen verschiebe nicht auf heute… Stimmt morgen ist auch noch ein Tag… Nachdem ich zur Zeit massiv unter Fatigue leide schreit mein Bett schon…
Also Guats Nächtle
Idefix

Hallo Alexandra,

kenn ich. Schrecklich. Hab ich aber nicht mehr, seitdem ich Entspannungsübungen mache. Das beste ist Qigong. Da wird man immer ruhiger und gelassener. Diese miesen Gefühlsspitzen bleiben aus. Aber man braucht einen guten Lehrer. 1000 mal besser und umfassend wirksamer als Antidepressiva.

Lieben Gruß :slight_smile: ommm :wink:

Hallo Zusammen,

Danke für ganzen Tip`s. Leider nimmt es nicht ab. ich habe bemerkt das jedes mal bevor ich einen
Schub bekomme (man könnte meinen der meldet sich an) bin ich Mega-empfindlich und bekomme mich mit meinen Mann so dermaßen in Haare das es nicht mehr schön ist. Mein Wortschatz lässt echt zu Wünschen übrig und so war ich noch nie und ich möchte es auch nicht sein. Und dennoch sprudelt es aus mir raus:-( Und es tut mir auch immer unendlich leid. Dabei ist er doch immer für mich da.Ich verzweifle bzw. ich zweifel echt an meinem Verstand. Jetzt will er sich auch noch trennen weil er es nicht mehr aushält. Ich fühle mich wie gelähmt :-(.

Hallo Alexandra,
welche der Tipps hast Du versucht zu befolgen und umzusetzen???
Die Tipps sind alle Arbeit und kein Zauber, der von heute auf morgen wirkt…
Sorry, wenn ich so nüchtern bin. Ich habe selbst mehrere Jahre an mir gearbeitet und tue dies noch immer. Eheberatung trau ich mir nicht zu, da jede Ehe oder Beziehung speziell ist und man schon die Geschichte kennen muß.
Ein Buch, das ich sehr gut fand war: liebe Dich selbst und es ist egal mit wem Du verheiratet bist.
Sich selbst annehmen ist ein sehr wichtiger Punkt. In der Bibel gibt es ein Wort: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst…Also mußt Du bei Dir selbst beginnen… Es geht darum sich selbst anzunehmen.
Ich hatte zwei Nervenzusammenbrüche und war vollstationär.
Ich bin kein Fan von Antidepressiva, sie können aber eine Leiter sein um aus dem Loch zu kommen. Die Tabletten lösen nicht Deine Probleme sondern sie helfen Dir nur die Kraft zu bekommen Deine Probleme anzugehen… Dazu gehört psychologische Begleitung…
Entspannungstechniken wie Taiji, QiGong, Jacobsen helfen zu innerer Ruhe zu kommen.
Du mußt bei Dir selbst den Anfang machen…
Ich denke wenn Dein Mann sieht, daß Du aktiv Deine Probleme angehst wird auch er Dich unterstützen. Versuche mal seinen Standpunkt einzunehmen Du schreibst er versucht Dich mit Liebe zu unterstützen. Wenn Du immer nur investierst und dann immer eins vor den Latz geknallt kriegst, kommst Du irgendwann an den Punkt wo Du Dich fragst was soll das.
Natürlich sind wir die Betroffenen aber auch ein liebender Partner hat seine Grenzen.
Mein Mann und ich führen aus beruflichen Gründen eine Fernbeziehung… Glaubst Du er kann immer mit meinem Zustand umgehen… Er das Energiebündel und ich seine kranke Frau. Glaubst Du so jemand kann nachvollziehen was Fatigue bedeutet???
Es ist auch alles andere als einfach für den Partner. Es ist Arbeit für beide Seiten…
Geh es an!!!
LG Idefix