Hallo!
Ich bin seit Monaten mit einer qualvollen Ärztetournee beschäftigt und frage mich, kann man mit einer Magnetresonanztomographie des Schädels ohne Kontrastmittel wirklich gesichert ausschließen, dass man nicht an MS erkrankt ist? Die Aufnahme wäre vollkommen o.B. Da ich sehr verzweifelt bin und viele meiner Symptome in diese Richtung weisen, wäre ich sehr dankbar, wenn mir jemand aus seinem Erfahrungsschatz einen Rat geben könnte!
Danke Euch!
Marielu

Hallo Marielu,
das mit dem Kontrastmittel darfst Du nicht überbewerten. Kontrastmittel wird nur gegeben, wenn im MRT Stellen sichtbar sind, die auf Entzündungsherde (oder Narbengewebe) hinweisen. Mit dem Kontrastmittel wird nur kontrolliert, ob es sich um aktive Entzündungsherde handelt. Wenn bei Dir im MRT solche Stellen nicht sichbar sind, machen Kontrastmittel auch keinen Sinn. Wurde bei Dir nur MRT vom Schädel gemacht ? Welche Untersuchungen wurden noch durchgeführt ? Bei was für Ärzten warst Du bis jetzt ?
Ich wünsche Dir alles Gute Andrea

Hallo Andrea,
danke für Deine Antwort! Nein, auch von der der Halswirbelsäule (dort wurde eine Verengung des Spinalkanals gefunden) und der rechten Hand. Letzteres weil ich dort die heftigsten Beschwerden/Einschränkungen (pelzig, halbtaub-taub, heiß, total verkrampt bei Belastung). Aber das sind inzwischen nicht mehr die einzigen Stellen. Ich fing beim Hausarzt an, über mehrmals den Orthopäden (suchte Schulter-Arm-Syndrom), zwei Neurologen (Karpaltunnelsyndrom; Nerven in der re. Hand; fand nur eine leicht veränderte Muskelspannung im Unterarm), beim Internisten (sollte Durchblutung der Hand checken; o.B.), beim Rheumatologen (Suchte Rheuma, Fibromyalgie, Sklerodermie; o.B.), beim nuklearmedizinischen Internisten (Knochenszintigramm Ganzkörper, müßte man es da nicht sehen?; er fragte nur, ob ich es im Rücken hätte).
Aber was Du schreibst, heißt, dass auf jeden Fall irgendwo Entzündungsherde ausfindig zu machen wären? Sieht man also von Anfang an und die sind auf jeden Fall dann im Schädel-MRT sichtbar?
Danke für die guten Wünsche, von Herzen an Dich zurück!
Marielu

Hallo Mariellu,
Du hast ja eine echte Odyssee hinter Dir und immer noch keine Diagnose. Das mit den Entzündungsherden bezog sich nur darauf, wann Kontrastmittel eingesetzt wird. Soweit mir bekannt ist, gibt es 2 Möglichkeiten, entweder man sieht keine Entzündungsherde, weil es keine MS ist. Allerdings gibt es sehr viele andere Möglichkeiten, die mir leider nicht einzeln bekannt sind. Die 2.Möglichkeit, es sind so kleine Entzündungsherde, die auch mit dem MRT nicht endeckt werden.
Beschränken sih die Symptome nur auf einen Arm ?
Was ist ein Knochenszintigramm ? Da ich es nicht weiß, kann ich Dir auch nicht sagen, ob man dabei was sehen müßte. Es gibt für die Diagnose von MS vier Standbeine, davon müssen 3 Auffälligkeiten zeigen:
Entzündungsherde - Symptome - EVPs - Lumbalpunktion. Im Raum Stuttgart könnte ich Dir eine gute Klinik empfehlen, die sehr gute und ausführliche Untersuchungen macht. Ansonsten könntest Du Dich vielleicht auch mal an ein AMSEL-Zentrum wenden. Alles Gute Andrea

hallo ihr beiden!
ja, ja, die manchmal unklare ms diagnose kann den betroffenen noch kränker und verzweifelter machen, als die eigentliche krankheit, wie auch ich erfahren mußte.
habe symptome ab ca. 86 gehabt und bin von arzt zu arzt gerannt oder geschickt worden, mit den wildesten von ärzten geäußerten krankheitsmöglichkeiten.
die endgültige diagnose bekam ich erst 91 im herbst nach der üblichen dreierdiagnostik und empfand nach 14!!! arztbesuchen - darunter viele fachärzte und krankenhäuser - die dann endlich vorliegende diagnose ms sogar als befreiung aus der unklaren situation vorher.
heute, mit 54 jahren. ist mir manches klarer und bewußter.

  1. man kann nur finden was man auch sucht, oder es bleibt zufall.
  2. da das zns von ärzten selten auch im lumbalbereich überprüft wird, es jedoch ms kranke mit ausschließlich herden dort gibt, kann man diese natürlich auch nicht finden.
  3. es gibt ältere und neuere kernspintomographen mit unterschiedlichem auflösungsvermögen, d.h. an zwei geräten kann man zwei verschiedene ergebnisse finden. außerdem kommts drauf an, wie der untersuchende radiologe drauf ist und wo er die sog. schnitte legt.
  4. auch bei der für eine eindeutige diagnose erforderlichen lumbalpunktion mit untersuchung des nervenwassers können bei ärzten fehler passieren. da wenige krankenhäuser neben der untersuchung auf eiweise, wie immunglobulin g, auch die sog. oligoklonalen banden selbst untersuchen, müssen sie die probe manchmal fremduntersuchen lassen und dazu sofort diese tiefgefrieren, sonst findet man nix mehr.

ich habe manchmal schon das gefühl daß man leute mit ms-verdacht schon ein bißchen nasführt und von arztkollege zu arztkollege schickt, obwohl man bei enzsprechender kompetenz die diagnose eindeutiger und früher stellen könnte.

bei dem etwas selteneren, prim. chron. progredienten krankheitsverlauf tun sich wohl auch manche ärzte ziemlich schwer, wie bei mir.
trotzdem kann man durch z.b. allg. neurologische untersuchungen, wie z.b. reflex- , empfindlichkeits-, geh-, steh- oder sonst. begeglichkeitsstörungen, dann folgenden vep-messungen, kompetente kernspinaufnahmen und lumbalpunktion mit untersuchung, eine eideutige diagnose stellen
will man manchmal kranke durch hinhalten noch kränker machen? leider hab ich manchmal den verdacht, denn ein ms kranker ist ja ein für viele ärzte dauerhafter kunde.

leider bin ich immer noch ziemlich sauer, wie man sieht, nachdem ich die abenteuerlichsten fehldiagnosen und befunde erdulden mußte, bevor ich zum arzt nr. 15 kam, der endlich untersuchte und fand, was mich krank machte.

diese odysse durch ärztliche inkompetenz oder ausnutzung von abhängigkeit möchte ich, wenns geht, anderen ersparen.

also, macht euch so schlau wie möglich!

ps: ich schreibe klein, weils rechte händchen nicht mehr so will, mach halt alles mit links und fahre munter mit e-rolli kilometerweit durch die gegend, wobei ichs mir so gut wie möglich gehen lasse!

günther, genannt rolli ratlos

Hallo Andrea, hallo Günter,
leider beschränken sich die Symptome eben nicht mehr nur auf den Arm bzw. die Hand. Ich habe Zeiten, da komme ich mir vor, als müßte ich mit einem Besenstil hantieren, mir fällt alles aus der Hand, ich greife daneben, meinen rechten Fuss kann ich nicht mehr richtig heben oder abstimmen, meine Gesichtshälfte gehorcht mir nicht oder nur schwer. Es ist alles, als würde es mir nicht mehr gehorchen, Automatismen sind wie wenn ich sie vorher durchdenken müßte, um dann langatmig einfachste Dinge abzuspulen. Es macht mir Angst, schreckliche Angst.
In einem Knochenszintigramm werden Entzündungs- oder Verdichtungsherde im Körper vornehmlich in den Knochen abgebildet.
Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll.
Viele Grüße an Euch
Marielu

Hallo Marielu,
das ist ja alles garnicht shön. Ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir mit Deines Symptomen geht. Bei mir wirkt es sich auch manchmal so aus, allerdings nur sehr selten, für 1-2 Stunden. Da hab ich ziemlich Glück. Da ich kein Arzt bin und mir die meisten Infos nur erfragt oder angelesen habe kann ich Dir nicht wirklich weiterhelfen. Einen guten Arzt finden ist wirklich Glückssache. Die einzige Empfehlung, die ich aussprechen kann, setz Dich mal mit einem AMSEL-Zentrum in Deiner Nähe in Verbindung. Vielleicht können sie Dir einen kompetenten Neurologen empfehlen. Sie haben auf mich einen menschlichen und kompetenten Eindruck gemacht.
Ich wünsche Dir alles erdenklich gut und eine schnelle Diagnose. Ganz liebe Grüße Andrea

Hallo Marielu,
bei der Diagnose einer Multiplen Sklerose passt eigentlich nichts so zusammen, wie es die Medizin gern hätte. Neben den vielfachen Symptomen gibt es genau so viele verschiedene Untersuchungsergebnisse. Das reicht von MRT normal aber heftige Beschwerden bis MRT katastrophal mit nahezu keinen Beschwerden. Dann gibt es die oligoklonalen Banden im Liquor, die gesucht werden, beim einen sind sie, beim anderen nicht. Ich denke als erstes muss man sich daran gewöhnen, dass die Ärzte nicht so viel über die Erkrankung wissen, wie sie gerne möchten und auch, dass sie mitunter so tun als wüssten sie viel, nur im Grunde weiß keiner etwas genaues. Weder ist die Diagnose leicht, noch die Therapie(auch hier gilt: viel zu wenig gesicherte Erkenntnisse).
Aber: ist es eine MS, ergeben sich trotz allem Möglichkeiten, mit denen man versuchen kann, die Symptome in den Griff zu bekommen. Und was mich immer ein wenig aus meiner Angst herausholt, ist der Gedanke, dass ich noch nicht bald sterben muss(es sei denn der Zufall trifft mich hart), jedenfalls nicht an dieser Krankheit.
Ich denke an Dich. Holly

Hallo!
Nochmal danke, dass Ihr versucht, mir weiter zu helfen! Was mich noch interessiert, wäre, wie ist das denn mit den Beschwerden, gerade am Anfang: Wann, zu welcher Tageszeit bevorzugt oder am wenigsten treten die wielange an einem Stück auf? Sind es einzelne Stunden, ganze, viele Tage oder gar Wochen. Kann das sein, dass die Symptome zwischendurch (d.h. über Stunden oder Tage) gar nicht oder kaum vorhanden sind? Könnt Ihr irgendwelche Auslöser ausmachen? Irgendwelche Tätigkeiten, Tages- oder Nachtzeiten, irgendwelche äußeren oder inneren Umstände oder Zustände?
Ganz liebe Grüße an Euch!
Marielu

Hallo Marielu,
leider gibt es dazu keinerlei Anhaltswerte. Man kann bei der MS auch nicht unbedingt zwischen Anfang, Mitte und Ende unterscheiden. U.U vielleicht nach Jahren/Jahrzehnten bei proregidientem Verlauf. Als Beispiel, kann ich Dir nur meinen Verlauf schildern:
Die ersten 4-5 Jahre hatte ich keine (mir bewußten) Symptome, ausser ca. jeden 3.Monat Doppelbilder für einige Minuten, kurz vor dem Schlafen. Auf MS haben einzig die Entzündungsherde im ehirn hingewiesen. Ab September 2002-Dezember 2002 hatte ich ein Taubheitsgefühl/Kribbeln in der linken hat. Immer vorhanden, mal stärker, mal schwächer.
Gleichzeitig hatte ich noch das “Limertsche Zeichen” (sorry Schreibweise müßt ich nachschauen), das dauert aber nur Nanosekunden. Erst als ich wußte was es sein könnte, konnt ich es bewußt erzeugen.
Beim Kopf zur Brust beugen, entsteht ein Gefühl, bei mir vorallem im Rücken, als würde man einen elektrischen Weidezaun anfassen. Jan 03 - Februar 03 hatte ich komplett Ruhe. Seit März habe ich alles mögliche in kunterbuntem Wechsel, unterschiedlich intensiv, mal dauerts Minuten, mal Stunden. Zur Zeit bisher nichts über Tage. Mein Sammelsuium der letzten Monate: Kribbeln linke Hand, Schmerzen linker Arm, Doppelbilder, Blasenprobleme(urologisch alles ok), Müdigkeitsanfälle, Koordinationsprobleme rechtes Bein, Kribbeln beide Beine, Kopfschmerzen (hat ich früher nie), mehr fällt mir gerade nicht ein.
Was mir auch auffällt, beim Schreiben habe ich oft sehr viel Fehler drin und oft fallen mir die einfachsten Wörter nicht ein, konnte ich bisher allerdings nicht eindeutig der MS zuordnen.
Was ich bei mir beobachte ist, es tritt eher auf, wenn ich psychisch gestreßt bin oder mir große Sorgen mache. Ich glaube auch, dass ich direkt nach einem heißen Bad Probleme habe. Allerdings irgendwie nur kurz, da steht dann wohl Wärme gegen Entspannung. Allerdings wie Du hier im Forum lesen kannst, gibt es bei den Symptomen die unterschiedlichsten Spielarten. Manche erwischt es am Anfang ganz bös und dann haben sie ewig Ruhe oder es hält ganz lange an. Aus dem was ich bisher gelesen habe, ist fast jeder Fall denkbar.
Wie machst Du jetzt weiter ?
Liebe Grüße Andrea

Liebe Andrea,
mir wird gleich ganz anders. Da erkenne ich mich aber schon wieder. Beispiel: Dein Lim-irgendwas-Zeichen: Seit diesem Winter habe ich das Gefühl, wenn ich mich im Stand nach vorne beuge, hätte ich etwas ganz seltsames im Rücken. Ich vergleich es immer mit diesen dünnen Metallplättchen, die man in Hefter reintut. Du kannst sie biegen und an der Stelle, an der sie dann gebogen wird, stößt sie außen an und verursacht einen fremdartigen Druck, ein Gefühl, das sich feucht (?), kalt, taub, pelzig, wie ein nasses, auf den Rücken gelegtes Tuch anfühlt. Kommt das in etwa hin? Außer der Bewegung nach vorne ist mir aber noch nicht aufgegangen, was es genau auslöst. Meistens habe ich dann noch was in den Händen und hebe diese an oder so.
Auch habe ich den Eindruck, dass psychischer Druck oder Aufregung bzw. Unruhe verschlimmert. Mitunter frage ich mich auch, warum ich so vergesslich/unkonzentriert bin, auch mit Schreibfehlern oder Fehl-/Doppelbedienungen von Tastaturen oder Schaltern von Geräten, lauter so abstruse Sachen. Jetzt beim Schreiben bin ich die ganze Zeit am Korrigieren und mein Mittel- und Ringfinger sind sowieso halbtaub. Aber das kann man auch anderen Ursachen zuschreiben, da gebe ich Dir Recht.
Ich habe inzwischen wirklich auch das Problem, bei diesen x Ärzten mich zu trauen, die gesamte von mir beobachtete Symptomvielfalt zur Sprache zu bringen, weil ich den Eindruck habe, einmal sind es (für ein Fach) Fachärzte, die sich über ihre Schublade hinaus für nichts interessieren oder sich darin gar nicht auskennen und zum anderen, dass eine Patientin, die mehr oder weniger die seltsamsten Geschichten vom Kopf bis zum Fuss anspricht, um so schneller den Stempel “hat ja einen an der Schüssel” aufgedrückt bekommt, also weniger ernst genommen wird.

Wie ich weitermache? Nun, ich habe ja letzte Woche meinem Hausarzt trotzig und verzweifelt hingeknallt, das es mir reicht und ich dieses erfolglose Rumsucherei einfach nicht mehr aushalte, ich dachte ja, ich könnte mich mental einfach zwingen, an was anderes zu denken; aus dem Auge aus dem Sinn bzw. umgekehrt. Fakt ist: Es funktioniert nicht.
Er war recht schockiert und hat jetzt Urlaub. Inzwischen denke ich mir, es müßte eine Möglichkeit geben, eine spezielle MS-Klinik oder so was aufzusuchen, die mal an einem Stück ohne diese toten Zeiten dazwischen (für Terminvergabe, Urlaube, Befunden, etc.) direkt darauf untersucht und vielleicht noch in der Lage ist, Differentialdiagnosen zu erhärten oder abzuklären. Vielleicht auch stationär, schon weil ich nur AOK, aber für stationären Aufenthalt eine private Zusatzversicherung habe. Vielleicht muss man Ärzte heute damit ködern, vielleicht nehmen sie sich mehr Zeit und sind genauer, wenn es nciht so offensichtlich ist. Meinem Hausarzt mache ich diese Vorwürfe nicht, der tut mir eher leid, weil er am wenigsten von den Untersuchungen abbekommt, d.h. ab dem 2. Mal im Quartal ja gar nichts mehr.
Was meinst Du zu dieser Idee? Ich glaube, irgendetwas muss ich tun, sonst werde ich verrückt, wenn ich das ja nicht eh bin.
Liebe Grüße
Marielu

Hallo Marielu,
im meinem letzten Beitrag hatte ich ja schon erwähnt, dass sich die MS bei jedem andersäussern kann.
Mein Lim??-Zeichen äussert sich (wenn es da ist) wie ein kleiner Stromschlag, wenn ich das Kinn zur Brust senke (wie beim Nicken).
Hast Du schon mal einen elektrischen Weidezaun angefasst ? Also so ganz passen wir nicht zusammen ;-)).
Das mit der Unkonzentriertheit und Tippfehlern ist bei mir auch. Allerdings hab ich versucht es zeitweise rational zu begründen, da ich sehr viel und sehr schnell schreibe.
und auch sonst mehr ein etwas hektischer, flatterhafter Typ bin. Ich bin vorallem dann zum Nachdenken gekommen, als mir auffiel, dass ich nicht irgendwelche Tippfehler drin hatte,
sondern immer genau ein Zeichen daneben angeschlagen habe. Was ich zwischenzeitlich für mich tue, ich führe Tagebuch, um einfach mal meine Symptome zu sortieren und
nicht grundsätzlich alles auf MS zu schieben und um mir vor Augen zu führen, wie glücklich ich bin, sein kann. Was alles schönes in meinem Leben passiert - ist gut für die Psyche und somit gut für MS.
Was ich als schlimm empfinde, ich habe keine Behinderungen, keine sichtbaren Ausfälle, war auch noch nie krank wegen meiner MS, aber z.B. die letzten Wochen habe ich mich einfach difus schlecht gefühlt, zu krank zum Arbeiten, zu gesund zum Daheimbleiben.
Deine Arztproblematik verstehe ich gut,meine Ärzte sind nach jahrelanger Erfahrung handverlesen. Ich benötige z.B. öfter einen HNO, nachdem ich immer wieder rumprobiert habe, bleibe ich einem treu, obwohl er 30 km von mir entfernt ist und ich in die Gegend normalerweise garnicht komme. Momentan fehlt mir noch ein guter Orthopäde. meinem alten hab ich die Freundschaft gekündigt, seit ich MS habe.
Er hat versucht alles auf MS zu schieben. Einen neuen Neurologen sollte ich auch haben, ich kann an meiner wirklich nichts aussetzen, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, zwischen uns stimmt die Chemie nicht.
Versuch doch mal über AMSEL oder DMSG (je nachdem wo Du wohnst) an einen guten Neurologen ranzukommen. Ich habe zumindest einen Arzt bei einem Vortrag kennengelernt und er machte einen sehr guten Eindruck auf mich. Er sieht vorallem den Menschen ganzheitlich. Nicht so nach dem Motto “Wie keine MS, nicht meine Baustelle”. Versuch auch mal Dich von Deiner “AOK-Denke” zur trennen ;-))

  • ich weiß zwar bei Privatpatienten ist im allgemeinen mehr drin, aber ich habe schon sowohl als Privatpatient, wie auch als DAK und TKK-Patient (ok, noch nie als AOK-Patient) gelebt und mußte feststellen, es kommt dabei auh viel auf die persönliche Einstellung an. Verstehst Du was ich mein ??
    Ach, trotz Deiner blöden Lage, ich mußte unheimlich schmunzeln (naja, vielleicht ists ja zum Heulen) Dein Hausarzt war so schockert, Du hast so auf den Putz gehauen, dass er sofort in den Urlaub gegangen ist.
    Nachdem es jetzt schon sehr spät ist, liebe Grüße Andrea

Hallo, in meinem schlauen “Ich habe Multiple Sklerose und Spass dabei” Ratgeber, den ich von meinem Neurologen geschenkt bekommen habe (Danke, Danke) habe ich nachgeschaut und das Lim-Dings heißt Lhermitte`sches Zeichen, das 25% der MS- Kranken haben. Es kann aber auch wieder weggehen. Schöne Grüße, Holly

Hallo!
Mit Lhermitte oder ohne, inzwischen auch egal. Ich gehöre zu den Verrückten, verantwortlich für diese aktuelle Diagnose ist das Schädel-MRT, von dem ich schon erzählt habe. Nach dem in den letzten Tagen meine “Zustände” sich immer mehr angehäuft und verschlimmert haben, hat mich mein Mann heute früh mehr oder weniger gewaltsam zur Praxisvertretung meines Hausarztes, einem Internisten, geschickt. Der kann sich zwar ohne Bilder und Befunde des Ärztemarathons (die alle der sich um Urlaub befindliche Hausarzt hat) sich nur auf meine Erzählungen verlassen, aber MS kam ihm gleich über die Lippen. Nur: Wenn man das im Schädel-MRT nicht sieht, dann ist es zwar im Hirn, aber eben anders (so formuliere ich mal seine Aussagen um). Er hat mir ein Beruhigungsmittel verschrieben. Ihr seht, es wird tatsächlich alles an diesem MRT festgemacht und ich gehöre nun zu den Fällen für den Psychiater. Ich fasse es nicht, ich fasse nicht, dass ich Beschwerden habe, die keiner sieht, die keiner findet, mir zieht es die Schuhe aus, weil ich denke, ein paar Dinge kann man sich einbilden, aber nciht so viel und nicht so lange. Ich fasse es einfach nicht.
Jetzt laßt Euch aber bitte nicht von mir runterziehen, ich werde versuchen müssen, dass zu akzeptieren, dass ich sozusagen verrückt bin. Wie weiß ich noch nicht.
Ganz liebe Grüße
Marielu

Hallo Marielu,
Kopf hoch, Du bist bestimmt nicht verrückt !!! Auf mich machst Du einen sehr klaren Eindruck.
Was bringt Dich zu der Ansicht, die Aussagen des Arztes oder die Beruhigungsmittel ? Bist Du sicher, dass er gesagt hat anders ? Es gibt einfach so kleine Herde, die man im Kernspin nicht sieht oder die je nach “Schnittlegung” nicht sichtbar sind.
Bei wievielen Radiologen warst Du den schon ?
Ich wünshe Dir alles Gute und einen Arzt, der Dir weiterhelfen kann und Dich ernst nimmt. Liebe Grüße Andrea
PS.: Lhermittsche Zeichen - meine schlauen Bücher waren leider nicht greifbar (oder ich war zu faul) - danke fürs Nachschlagen, Holy

Hallo!
Entschuldige Holly, natürlich wollte ich zu Dir auch Danke sagen, aber ich bin natürlich nur mit meiner eigenen Mischpoke beschäftigt. Nochmal Entschuldigung!
Nicht die Beruhigungsmittel (die sollten gegen die Angst sein; ich kann nichts machen, es macht mir Angst) bringen mich zu dem Entschluss. Es war wie wenn er nur auf den entscheidenden Satz über die Untersuchung MRT gewartet hatte und dann war für ihn die Sache vom Tisch. Die Beruhigungsmittel haben zwar einen angstlösenden Effekt, aber sie machen unendlich müde (obwohl kaum merkbar dosiert) und verstärken komischerweise die Beschwerden (wird richtig heiß an den betreffenden Stellen).
Ich war bei einem bwz. zwei, die machen das zusammen, so und so viel Stunden im Krankenhaus, in dem die großen Geräte stehen und ansonsten in einer Praxis. Sag bitte nicht, ich soll mir einen anderen suchen, ich weiß nicht, wie ich das gebacken bekommen soll, wenn es keiner (der das übeweisen müßte, das ist ja der Punkt) für im mindesten nötig hält und es ja an meinem Sprung in der Schüssel liegt, der diese Zustände verursacht.
Ich danke Euch für Eure Aufmunterung!!!
Ganz liebe Grüße
Ruth

Hallo Marielu, (auch wenn Du vorhin anders unterschrieben hast)
Jetzt wirf die Flinte nicht gleich ins Korn ! Jetzt warte mal bis die negative Wirkung des Beruhigungsmittels nachlässt. Gibt es für Dich andere Methoden, die auf Dich entspannend wirken ? Autogenes Training oder so. Dann versuch mal systematisch zu überlegen, wie Du weiter vorgehen kannst. Was war denn heute morgen genau ? Und was sagt Dein Mann zu dem Ganzen ? Hast Du schon mal versucht ein AMSEL-Zentrum oder DMSG-Zentrum in Deiner Nähe ausfindig zu machen ? Warst Du heute morgen bei der Vertretung Deines Hausarztes ? Wann kommt denn Dein Hausarzt wieder zurück ? (Der scheint ja ganz ok zu sein) Hast Du irgendwelche Empfehlungen von Bekannten für einen guten Hausarzt ? Gibt es in der Nähe eine neurologische Klinik ? Oder Du fragst hier im Forum mal nach Empfehlungen, entweder von Neurologen oder von neurologischen Kliniken. Dazu sollte zumindest angeben in welchem Raum (Großraum) Du wohnst. Sobald Du ein paar Empfehlungen hast, gehe entweder zu einem anderen praktischen Arzt und verlange eine Überweisung oder wenns nicht zu lange dauert, sag Deinem Hausarzt gezielt wo Du hin willst. Wäre doch gelacht, wenns nicht irgendwie weiterginge.
Ganz liebe Grüße und alles gute Andrea