Ich möchte niemandem zu nahe treten mit dieser Frage. Aber, inwieweit nehmt ihr noch am Arbeitsleben teil? Ich bin nun 31 Jahre alt, aber mein Gehirn lässt mich des Öfteren im Stich, so dass ich nur begrenzt voll konzentriert arbeiten kann. Mobil bin ich, d.h. mir sieht man nichts an. Aber meine Vergesslichkeit sowie das “einfach machen ohne zu denken”, das kommt mir immer wieder in die Quere. Somit habe ich nur einen 400 € Job, also nur ein paar Stunden in der Woche. Vllt. könnte ich mehr,aber ich traue mir nicht mehr zu. Ich habe mich, als es mir noch schlechter ging mit meinem Gehirn, mit Nintendo’s Kawashima wieder aufgepeppelt, das misstrauen mir selbst gegenüber besteht aber noch. Nun wollte ich mal von euch wissen, wie es euch geht. Arbeitet ihr Vollzeit oder müsst ihr kürzer treten, evtl. bekommt ihr schon Erwerbsminderungsrente?
Ich freue mich auf eure Antworten…
liebe Grüße

Hallo,

also ich habe bisher echt Glück. Bin Mitte 30, arbeite Vollzeit 39 Std./Woche und mein Hirn macht bisher auch mit, also eigentlich bin ich sogar bei uns einer der Leistungsträger. Ich muss zugeben dass ich mir das auch gar nicht so vorstellen kann, gar nicht arbeiten zu können und wenn ich noch ehrlich bin will ich das mir auch gar nicht erst vorstellen…ich bin eh der Typ der sich erst mit was auseinandersetzt, wenn es da ist. Ansonsten wäre das verschwendete Energie.
Drück dir die Daumen das du damit gut umgehen kannst1 Ist sicher nicht einfach.

LG

Liebe Luisa,
ich kann nicht mehr arbeiten. Mein Arbeitsleben endete eigentlich mit 34, es lag aber nicht nur an der MS… Ich bekomme EU- Rente und bin gerade dabei mich mal wieder neu zu erfinden. Ich muß mich mit Dingen beschäftigen, die früher nebenher gingen (Haushalt…). Mein Leben hat sich schon eingeengt auf die MS aber ich starte kontinuierlich meine Ausbruchversuche.
Gegen meinen Hirnleistungsverlust (die Angst) das Gehirn will trainiert werden wie ein Muskel. Dauerhaft… Ich habe auch Dr Kawashima und Co genutzt (nutze ich), ich habe im Rahmen von Ergotherapie Hirnleistungstraining… Allerdings bin ich auch ständig daran interessiert meine Fähigkeiten zu erhalten und zu trainieren…
Zum Hirnleistungstraianing gehören Körper und Geist. Unser Kopf ist unsere Steuerzentrale…
Da ich Fatigue extra stark habe ist das ganze natürlich ein ständiger Kampf… Aber es lohnt sich… Das Gehirn kann in jedem Alter trainiert werden und es lohnt sich. Manchmal dauert es etwas länger aber es lohnt sich…
Das ist eine Investition in Dich selbst. Tätige sie - es lohnt sich.
Mache viele Dinge die Dir Spaß machen und laß Dich nicht von Rückschlägen oder zähem Kaugummi entmutigen… Dann eben heute nicht aber morgen wieder.
Bei mir waren die letzten beiden Tage nix… Heute habe ich das Gefühl der Tag beginnt ganz anders.
LG Idefix

Hallo Luisa,

ich bin 43 Jahre und arbeite noch Vollzeit. Aber ich habe auch Zeiten wo es mir nicht so leicht fällt. Zwar funktioniert es vom Gehirn her aber dafür kann ich ohne Rollator überhaupt nicht richtig laufen. Ich habe Glück das ich eine Super Chefin und Super Kollegen habe wenn es halt mal nicht so funktioniert dann wird eben weniger gearbeitet.
Ich wünsche Dir alles Gute. Mache das was Du Dir zutraust.

lg

Rosi

bin 51 und arbeite vollzeit, merke aber immer mehr, dass mich das überfordert. äußerlich merkt man mir so gut wie nichts an, ms macht sich bei mir bislang fast ausschließlich mit fatigue, konzentrationsproblemen, kognitiven problemen etc. bemerkbar. im moment weiß ich auch noch nicht, wie ich das in den griff bekommen soll/kann.

hinzu kommen rückenschmerzen, manchmal so, dass ich mich kaum bewegen kann und gewisse anlaufschwierigkeiten am morgen, nach dem aufstehen, also auf die gelenke bezogen.

inwiefern das auf ms zurückzuführen ist, weiß ich nicht. aber kg, akupunktur, massage, physio etc. hat alles nichts gebracht und auf dem ct der lws ist nicht groß was zu sehen.

ok, bin jetzt abgeschweift: das größte problem sind die kognitiven dinge und die fatigue. ich komme am nachmittag nachhause und hau mich sofort aufs sofa. ich kann dann einfach nicht mehr. entsprechend sieht es zuahuse dann auch aus…

Danke für eure Antworten und für eure Offenheit. Falls ihr diesen Thread noch verfolgen solltet, hätte ich doch gerne noch gewusst, wie lange ihr schon an MS leidet? Ich habe es mit 18 diagnostiziert bekommen, hatte aber meinen ersten Schub (doppelt sehen) bereits mit 14. Ob die “Dauer” der Erkrankung vielleicht auch was damit zu tun haben könnte?! Wer weiss…Danke nochmal
liebe Grüße

Schönen guten morgen! die dauer kann, wie so vieles, sicher auch damit zu tun haben, muss aber nicht zwangsläufig. ich hatte vor jahren mal eine kollegin, deren ms schon jahrzehnte zuvor diagnostiziert worden war, die aber damals noch immer voll berufstätig war. bei anderen geht es sehr schnell, dass sie nicht mehr voll arbeiten können.

ich selbst hab die diagnose rund zwei jahre, aber rückblickend gab es erste anzeichen schon vor 6-8 jahren.

ich arbeitete bis 42 (damals 17 j. ms)
allerdings hatte ich bereits 80ag und pflegestufe 1 und saß komplett im rolli.
nach erhalt der sofort unbefristeten rente organisierte ich mir 100% ag h und PS 2.

also irgendwie war es schon zeit für die rente…

ich bin gerade 52 geworden und arbeite zur zeit noch vollzeit. meine diagnose habe ich 2008 bekommen, habe aber ms schon mindestens seit 1998. meinen letzten schub hatte ich im februar diesen jahres, danach dachte ich, ich kann nicht mehr arbeiten - ausgeprägte fatique, kognitive störungen usw. (seit oktober 2010 habe ich einen schwerbehindertenausweis von 50%). dann war ich im juni in der reha. und das war das beste was ich machen konnte. dort bin ich wieder auf die füße gekommen. danach habe ich dann mit einer wiedereingliederung angefangen wovor ich aufgrund meiner hirnleistungen wirklich angst hatte, aber es ging (zwar icht 100%-ig, aber irgendwie habe ich mich wieder eingearbeitet - versuche allerding streß zu vermeiden, der haut mich um), schaffe zwar immer noch nicht die volle arbeitszeit, werde anfang nächsten jahres meine stunden verkürzen, habe gerade meine teil-eu-rente bewilligt bekommen. also bitte nicht aufgeben, irgendwie geht es immer weiter - alles gute! :))

Hallo Bonny,
darf ich fragen, ob du noch andere Defizite hast, ausser der Fatigue und den Kognitiven Störungen um auf die 50 % gdb zu kommen? Denn ich habe die gleichen “Symptome”, bekomme aber nur 30 gdb.
danke für die Antwort

Hallo Luisa,
ja, ich habe noch eine erhebliche Gehbehinderung im rechten Bein mit Spastik. Und gemäß der Reha eine ESS von 4,5. Ich habe die 50% mit dem Merkzeichen “G”. LG

Ein liebes hallo an dich,
das kannte ich auch gut ich war damals in der Gastronomie tätig hat mich alles sehr stark beinträchtigt,heute nehm ich wieder voll am Berufsleben teil dank Aloe Vera…LG Viola