Hallo,

mein Neurologe hat mir geraten, Infterferone zu spritzen, mich aber noch nicht beraten, kommt wohl beim nächsten Termin. Ich möchte aber nicht ganz unvorbereitet da hin gehen.

Nun stellt sich mir die Frage, welches das Richtige für mich ist. Ich habe jetzt schon vieles darüber gelesen, manche sind zufrieden, andere wieder nicht - wie soll ich da entscheiden?!

Oder die Entscheidung ganz dem Neurologen überlassen?! - Ich habe gelesen, der Patient soll/kann/darf selbst (mit-)entscheiden?!

Ist logischerweise nicht das Medikament das Idealste, bei dem man am seltensten spritzen muss?!

Was ist einfacher (gesünder?!) zu spriten, intramuskulär oder subcutan?!

Wer hat schon Langzeiterfahrung und kann raten oder abraten?!

Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß Karin

Hallo Karin!

Es ist ganz allein Deine Entscheidung ob Du diese Therapie machen möchtest. Der Arzt rät einem normal nach dem 2. Schub (beim 1. Schub bekommt man oftmals ja nicht gleich die Diagnose MS), dass man eine Immunmodulatorische Behandlung machen soll. Welches Medikament Du letztendlich am Besten verträgst, sagt Dir Dein Körper. Avonex, was ja in den Muskel injiziert wird, wird nur einmal pro Woche verabreicht, wobei ich sagen muss, dass ich mich damit nicht anfreunden kann, da es sehr viel Überwindung kostet, sich das Teil in den Muskel zu jagen! Nix für mich. Copaxone werden täglich, Beta-interferone 4 mal pro Woche und Rebif 22 3 mal pro Woche subkutan verabreicht. Ich hab mich für Rebif 22 entschieden, weil mir täglich Copaxone zuviel war, Avonex in Muskel soll und die Injektion für Betainterferone musste damals noch vor dem Spritzen selber hergestellt werden (was mir auch zu heikel war). Somit hat die Rebif 22 Fertigspritze dominiert. Die Nebenwirkungen kannst Du ja bei jedem Medikament haben, es komm auf Deinen Körper an, ob er es mag oder nicht. Ich hatte von Anfang an Glück mit Rebif, keinerlei Nebenwirkungen. Und das ist wirklich ein Segen. Normalerweise schwinden die Nebenwirkungen nach einer gewissen Anfangsphase, aber es ist nicht gesagt, dass dies bei jedem der Fall ist. Man muss Notfalls halt mal wechseln und ein anderes Medikament austesten (leider!).
Viele verzichten auch ganz auf die Medikation! Aber wie ich schon mal in einem anderen Beitrag geschrieben habe, ist diese Therapie für mich nur eine rein seelische Unterstützung. Wenn ich die Chance habe, einen Schub um 30% nur abzuschwächen, dann mach ich das! Niemand von uns weiß, wie der nächste Schub aussehen wird, deshalb ist es für mich persönlich das einzig richtige!

Ich wünsch Dir alles Gute!

Grüße Silke

Hallo Silke, danke für diese schnelle erste Antwort.
Ich hatte gerade meinen 2. (vermutlich schon 3.) Schub und ich will auch etwas tun. Dass ich spritzen werde steht für mich fest. Mein Favorit ist auch Rebif - ich kann aber nicht sagen warum.

Noch eine Frage an alle:

Wo kann es besondere Nebenwirkungen geben, ich las mal irgendwo etwas von veränderten Blutwerten, Schilddrüsenüberfunktion und noch irgendetwas, leider weiß ich es nicht mehr so genau :frowning:
Gruß Karin

Naja, mein Blutbild ist bis jetzt immer ok gewesen, am Anfang hatte ich jedoch leicht erhöhte Leberwerte. Mit sowas musst Du rechnen, da das Medikament ja auch irgendwie im Körper verarbeitet wird. Größere Nebenwirkungen sind mir allerdings nicht bekannt.

Da würde ich mir keine Sorgen machen. Ich geh regelmäßig alles 6 Wochen zur Blutkontrolle und seit bald 2 Jahren sind die Wert ok!

Gruß Silke

Hallo Karin,

ich spritz selbest seit Sep. 2002 Copaxone täglich. Auslöser war auch ein heftiger Schub. Cop. muss zwar täglich gespritz werden, aber daran gewöhnst du dich schneller als du denkst. Cop. verursacht bei mir null Nebenwirkungen. Meine Blutwerte sind bestens und ich laufe durch die Straßen als wäre ich ein gesunder Mensch. Herr Dr. Gottwald hatte im Dezmber einen Vortrag über MS Medicamente gehalten. Ergebnis: mit Cop. reduziert sich nach ca. 8 Jahren die Schubrate auf unter 0,15 %. Kein anderes Midikament kommt auf solche Werte. Mein Tip: einfach austesten.

Gruß Judith

Hallo Judith,
gibt es durch das tägliche Spritzen nicht auch beeinträchtigungen der Haut (oder wie sagt man da). Ständig neue Einstichstellen, bleibt da nichts zurück?
Gruß Karin

Hallo Karin! Ich habe ein Jahr Copaxone und ein Jahr Rebif44 unter die Bauchhaut gespritzt und ich muss sagen, dass meine Haut total am Ende ist. Es haben sich mittlerweile Verhärtungen gebildet und zeitweise tat es so weh, dass ich nicht mehr schlafen konnte vor Schmerzen. Außerdem sind auch noch die Bauchreflexe verschwunden und überall rote Flecken, war also nicht so doll. Gruß, Georg

Hallo Karin,

ich spitze ähnlich lang Cop. wie Judith (seit Nov. 2002). An den Einstichstellen gibts bei mir jeweils eine Verhärtung, die nach ein paar Tagen wieder abklingt. Bislang zeigt meine Haut keine dauerhaften Schäden und das tgl. Spritzen (mit Injektor oder von Hand) ist überhaupt kein Problem.

Ich habe immer nur in Oberschenkel/Hüfte/Po gespritzt - nie Bauch oder Oberarme.

Herzliche Grüße und alles Gute!
Mareike

Hallo an alle!Ich spritze seit einem gutem Jahr das Rebif 22!Hatte aber auch einige Probleme!Mit verhärtungen und einem total empfinlichem Bauch so das noch nicht mal mein Sohn oder mein Mann dran durften!Und zur Geschichte.mir wurde das ganze damals im Krankenhaus beigebracht aber falsch wie sich vor ca 3 Monaten rausstellte!Ich wollte etwas anderes haben da es so schlimm war und dann bekam ich Material über Spritzen zum lesen und dabei war auch die Hotline Nummer von Sereno und die Leute da haben mich dann aufgeklärt was hätte schon früher passiert werden müssen und zwar von meinem Arzt!
Fehler die ich gemacht habe waren z.B. das Medikament aus dem Kühlschrank spritzen obwohl es Raumtemperatur haben sollte!Und Schwangerschaftsstreifen sollte man vermeiden und die Stelle wo man spritzt vorher etwas kühlen!!!
Jetzt wo ich darauf achte habe ich auch keine Probleme mehr!Aber mein Arzt nimmt sich davon natürlich nichts an!Und ich war damals absoluter Leie was spritzen angeht!Selbst im Krankenhaus habe ich es aus dem Kühlschrank bekommen und die Frau bei Sereno war ziemlich platt da sie geschultes Personal haben die einem alles ordnungsgemäß zeigen!Aber das war bei mir leider etwas spät! ABer mit dem Medikament bin ich jetzt ziemlich zufrieden!!!

Hallöchen, meine MS seit 2002, spritze seit Okt. 2003 betaferon. Als meine Neuro mir das vorschlug, war ich ganz fertig, ich und spritzen. Dann habe ich mir die CD (gibts auch als Video dazu) angesehen und habe gedacht, das schaffst du nie! Das ganze mixen, das spritzen, horror!!! Hab mir dann gedacht, hilft ja nix, du musst was tun, also habe ich mir den Light-Injektor von Schering dafür besorgt. Den schicken sie Dir auf Anfrage. Und siehe da, es ist alles halb so wild. In dem Injektor sieht man die Spritze nicht (ha!) und das mischen ist ganz einfach und das lernt man schnell. Du musst es nur als positiv einstufen, so hab ichs gemacht. Es brennt schon mal ein bischen, wenn die Injektion reinläuft, aber nur kurz, jedenfalls bei. Und die Nebenwirkungen habe ich nur 1 Woche gehabt, anscheinend kann ich das Zeug ganz gut vertragen. In 5 Monaten nur 2 blaue Flecke, ist doch gut. Also ich habe damit ange-
fangen, wenn ich das nicht vertragen hätte, hätte ich ein anderes bekommen. Bei der Panik, die ich hatte, bin ich überrascht, wie gut ich das mittlerweile kann und es geht wirklich ganz schnell. Denke einfach so, es hilft Dir und sieh es nicht als was böses oder schlimmes an, bei mir hat das geholfen, sei tapfer, es wird nichts so heiß gegessen, wies gekocht wird. (Musste ich auch erst lernen!) Ich wünsche Dir alles gute, bleib schubfrei, Sissi

Hallo Karin!

Als Erstes finde ich, daß Du Dir klarmachen solltest, daß Du selbstverständlich mitendscheiden mußt und natürlich darfst! Der Arzt ist auch kein Gott. Ich spritze seit 2002 Copaxone und bin sehr zufrieden damit. Anfangs haben mir natürlich die Hände gezittert und ich dachte, daß ich das nie schaffen würde… nach kurzer Zeit war es aber so normal wie Zähneputzen oder Abschminken! Keine Angst! Ich sollte auch erst ein Interferon bekommen, da ich aber zu Depressionen neige, kam es für mich nicht in Frage. Ich mag Copaxone wirklich, weil es außer einer ein bißchen geröteten Hautstelle, die auch mit ein bißchen Aloe-Vera-Gel danach schnell weggeht, keine Nebenwirkungen hat. Von Interferon-Anwendern (egal in welcher Form) höre ich oft, daß sie sich nach der Spritze krank fühlen, Aspirin etc. nehmen müssen usw. Dies alles ist bei Copaxone nicht der Fall. Ich denke also, daß nicht die Häufigkeit, sondern die Nebenwirkungen das Wichtigste sind.
Im übrigen habe ich im Krankenhaus die Behandlung begonnen - ansonsten würde ich auch Interferon spritzen, da mein Neurologe total auf Interferon “eingeschossen” ist, nach dem Motto “das haben wir schon immer so gemacht”.
Ich wünsche Dir also alles erdenklich Gute und eine schubfreie Zukunft!
Alles Liebe,
JULIE

Hallo Karin,

bei mir wurde im März 1999 die Diagnose MS gestellt. Noch im Krankenhaus wurde veranlasst, dass ich als eine der Ersten Copaxe verschrieben bekomme. Damals war Copaxe in Deutschland noch nicht mal erhältlich. Seit August 1999 spritze ich seitdem täglich Copaxe. Es hat so gut wie keine Nebenwirkungen, meine Blutwerte sind seitdem spitzenmäßig - besser als je zuvor - und mir geht es seitdem wunderbar. Ich hatte seitdem keinen Schub mehr. Also ich schwöre wirklich auf dieses Medikament und ab und zu ein blauer Fleck am Oberschenkel ist doch dagegen gar nichts.

Viele Grüße
Christina

Danke für eure vielen Antworten.
Ich bin immer noch am überlegen. Mal finde ich das eine besser, dann das andere. Zuerst dachte ich, nur einmal die Woche spritzen wäre die einfachste Lösung. Wenn ich jetzt hier lese was ihr über Compaxe schreibt… Darüber las ich allerdings auch wieder, dass manche eine Art “Geschwür” vom Spritzen bekommen - Ich weiß so viel wie am Anfang lach
Gibt es bei Copaxe keine grippeähnlichen Beschwerden?

Nächste Woche ist mein Neuro-Termin, mal schaun was der sagt. Vielleicht hat er das entscheidende Argument - für das eine oder andere.

LG Karin

Hallo nochmal Karin!
Nein, Copaxone löst nicht die “grippeähnlichen Beschwerden” aus, um die es bei Interferon immer zu gehen scheint. Die einzigen Nebenwirkungen sind Rötungen an der Einstichstelle. Ich mache immer gleich danach 100%iges Aloe-Vera-Gel drauf und dann ist das ganz schnell wieder weg. Manchmal juckt es ein bißchen - aber okay, besser als Grippegefühl!
Gute Entscheidung wünsche ich :slight_smile:
Viele Grüße!
JULIE

Hallo Karin, ich habe meine Diagnose seid Juni kurz vor meinem 4o. geb. 2oo3, ich spritze Copaxone seid Okt. 2oo3 und das ja auch täglich du gewöhnst dich sehr schnell daran wie das Zähneputzen nur muss ich dazu sagen ich stehe jeden morgen um 5 uhr auf um mich zu spritzen.Da ich im Schiechtdienst arbeite und du ja jeden tag eine neue Eeinstichstelle nimmst ist alles alb so wild.ich hatte bis jetzt als webenwirkung einen leichten Schnupfen aber damit kann men leben, mir war wichtig das mir copaxone hilft und mir es wieder gut geht.Nur es hat etwas gedauert bist das Medikament gegriffen hat.jetzt meine Frage an dich wie Alt bist du? Ich wünsche dir alles gute, und das du dich für das richtige Medikament entscheidest.

               Gruss Gundi

Hi Gundi,
ich bin 37 Jahre alt. Mein Neurologe hat mir nun auch zu Copaxone geraten. Gerade das, was ich nicht wollte - täglich spritzen. Er meint das sei für mich das Beste, weil es die wenigsten Nebenwirkungen hat. Klingt schon einleuchtend.
Allerdings ist es nun so, dass er mir nicht mehr unbedingt zu einer Basistherapie rät. Aufgrund meines Verlaufs (Schübe im Abstand von 4-5 Jahren u. es hat sich immer wieder alles komplett zurückgebildet) meint er nun, ich könne auch mit dem Spritzen warten, bis der nächste Schub kommt. Er hat mich gut beraten und nun liegt es an mir, wie ich mich entscheide.
Ich bin noch am überlegen.
Gruß Karin

Hallo Karin!

Seit fast einem Jahr spritze ich 3 x wöchentlich Rebif 44 mit dem sogenannten Rebiject! Damals hatte ich die Wahl zwischen dieser Methode oder 1 x wöchentlich Avonex intramuskulär. Dies SELBER spritzen fand ich schon schlimm genug - und dann auch noch intramuskulär - neee, danke.
Zu den Nebenwirkungen von Rebif kann ich nur sagen, dass sie zwar nach 1/2 Jahr verschwinden SOLLTEN, ich aber immer noch nach dem Spritzen Paracetamol 500 nehmen muss, um nicht den Rest des Abends mit fürchterlichem Schüttelfrost dazuliegen, der dann anschließend in absolute Hitzewallungen und Schweißausbrüche übergeht.
Aber wie gesagt, nach einer Paracetamol geschieht das gewöhnlich nicht, nur manchmal schlagen die Tabletten ganz schön auf den Magen!
Probleme an den Einstichstellen hatte ich nur, als ich in den Bauch und in den Oberarm gespritzt habe - das schmerzte dann tagelang und den Arm konnte ich kaum bewegen! Als ich meinen Arzt darauf ansprach, meinte er nur, dass kann schon mal vorkommen…und warum ich nicht nur einfach in den Oberschenkel spritzen würde.
Seitdem tue ich das auch - nur noch Oberschenkel und Po und das funktioniert auch ganz gut. Obwohl mir damals beim Anlernen im Krankenhaus gesagt wurde, immer nur zweimal hintereinander die gleiche Region, also Oberschenkel links-rechts/Oberarm links/rechts, Bauch links/rechts und Po links/rechts.

Ganz überrascht war ich, dass es noch ein anderes Medikament zum Spritzen gibt - Copaxone!
Weder im Krankenhaus, noch irgendein Neurologe hat das jemals erwähnt. Na, da werd ich auf jeden Fall das nächste Mal nachfragen!

Ich hatte so wie du auch zwei Schübe vorher, die zeitlich weit auseinanderlagen, und die Symptome hatten sich auch wieder allesamt zurückgebildet! Aber als ich dann vor 1 Jahr den 3. Schub hatte, da hat sich leider nicht alles zurückgebildet und vielleicht wäre das anders, wenn ich vorher schon gespritzt hätte - wer weiß? Nur - mir hat es damals niemand gesagt, dass man so etwas machen könnte!

liebe Grüße Bibbi