Hallo, ich bin neu hier im Forum :slight_smile:
Ich besuche im Moment die 13. Klasse eines bayerischen Gymnasiums und schreibe gerade meine Facharbeit zum Thema “Multiple Sklerose”.
Hierzu würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mir einige Fragen beantworten könntet :slight_smile:
Da MS ja nicht bei jedem gleich verläuft, würde ich mich auch sehr über mehrere antworten freuen!
ich werde in den nächsten tagen immer mal wieder einige fragen hier reinschreiben, da ich mich im moment sehr intensiv mit meiner facharbeit beschäftige und mich außerdem auch sehr für reale Fälle und nicht immer nur über Fakten aus irgendwelchen Fachbüchern interessiere :slight_smile:

vielen dank schonmal
und liebe Grüße!
Laura

Mit welchen Symptomen begann bei Ihnen Multiple Sklerose und wie wurde sie diagnostiziert?

Gibt es in Ihrer Familie mehrere Fälle von MS?

Sind Sie weiblich oder männlich und in irgend einer weise gesundheitlich vorbelastet gewesen?

wie stark schränkt Sie die Krankheit ein?

Hallo Laura,
hier die ersten Antworten zu Deinen Fragen:
>>Mit welchen Symptomen begann bei Ihnen Multiple Sklerose und wie wurde sie diagnostiziert?
vermutlich mit Fatigue + Schwindel (ich hatte erst meine Diagnose, bevor ich Probleme mit Symptomen hatte)
Diagnose via MRT + VEP + EEP und andere übliche Tests

>>>Gibt es in Ihrer Familie mehrere Fälle von MS?
Meines Wissens nach nicht.

>>Sind Sie weiblich oder männlich und in irgend einer weise gesundheitlich vorbelastet gewesen?
weiblich
gesundheitlich nicht vorbelastet.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Andrea

wie stark schränkt Sie die Krankheit ein?

Hallo Laura
dies ist kein Forum für eine Facharbeit!!!

Hallo Helmut,
jaja, ich weiß der gläseren Mensch, Big Brother is watching you. Aber so eng würde ich es trotzdem nicht sehen. Liebe Grüße Andrea

ich zwinge niemanden sich darüber zu äußern!
ich danke all denen, die sich bereit erklären, fragen zu beantworten!
auch mein opa leidet an multipler sklerose… auch deshalb möchte ich mich mit diesem thema vertraut machen!
ich weiß, dass viele leute es toll finden, wenn man sich mit ihrer krankheit auseinander setzt!
es bleibt jedoch jedem überlassen, ob er darüber reden möchte!

liebe grüße!

Hallo Laura,

was willst Du denn wissen, was brauchst Du? Dein OPA leidet an MS, nun ja - er ist sicher schon alt,

Wie stellst Du Dir Deine Facharbeit vor?
Was willst Du über uns MS-ler schreiben?
Daß es eine so schwere, lebensbedrohliche Erkrankung ist?
Und Du siehst Menschen im Rollstuhl, die nicht mehr richtig reden können?

Was MICH interessiert: Warum hast Du Dich gerade für dieses Thema entschieden?

Bin gespannt auf Deine Antwort, Du bekommst auch wieder postings von mir, ist ein interessantes Thema.

Grüße
Karin

Hallo Laura

Du kannst von mir aus alles wissen was Du willst.

Meine Krankheit fing an mit Schwindel, Koordinationsschwierigkeiten, Beine so schwer wie Blei. Der Neurologe hat mich überwiesen ins Krankenhaus dort wurde dann die Krankheit diagnostiziert anhand von MRT und Nervenwasserentnahme.

Vorkrankungen hatte ich keine. In der Familie ist keiner vorbelastet gewesen.

Hoffe ich habe Dir geholfen.

Gruß Melanie

wir haben von unserer kursleiterin themem vorgeschlagen bekommen…
eines der themen lautete eben multiple sklerose.
irgendwie war mir sofort klar, dass ich dieses thema nehmen möchte, da ich schon viel über MS gelesen habe, vll auch aufgrund der krankheit meines opas…
ich wollte einfach verstehen, wie MS abläuft!

ich habe nun bereits die Geschichte von MS erarbeitet, die Krankheit aus biologischer und bio-chemischer Sicht versucht zu erklären, verschiedene Verlaufsformen erklärt und versucht zu erarbeiten, worauf verschiedene Symptome zurückzuführen sind, wie MS diagnostiziert wird und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Nun habe ich mir vorgestellt, in meine Facharbeit noch ein Kapitel einzubauen, in dem ich den Krankheitsverlauf einer Person erläutere, praktisch wie ein interview aufgebaut, falls sich jemand dazu bereit erklärt!
ich möchte das in meine Arbeit einbringen, da sowas, wie ich finde, immer viel interessanter ist, als nur Fakten, die man in jedem Fachbuch nachlesen kann!

Gruß
Laura

ohje mely, dein eintrag is irgendwie verrutscht, den hab ich ja jetzt ganz übersehen!
vielen dank für die Antwort!
ich hab in meinem vorherigen Eintrag schon geschrieben, dass ich ein Kapitel über eine Person mit MS schreiben möchte, wenn du eventuell dafür bereit wärst, mir noch einige Fragen zu beantworten, kannst du gerne nochmal antworten :slight_smile:

es können sich jedoch auch jederzeit noch andere personen bei mir melden :slight_smile:

grüße
Laura

Hallo Laura,

Ich finde es gut, wenn sich Schüler mit dem Thema MS beschäftigen. Wie häufig habe ich gemerkt, dass “gebildete” Erwachsene MS überhaupt nicht richtig einordnen konnten (wollten?). Eine kleine Anregung. Statt den Krankheitsverlauf einer Person zu schildern (der ja dann doch nicht exemplarisch für die vielen MS Verläufe steht), würde ich lieber noch eine soziale Komponente einbauen. Wie lebt man mit dieser Krankheit in dieser Gesellschaft? Auswirkungen auf Beruf und Privatleben. Wie reagiert die Aussenwelt auf sichtbare oder nicht sichtbare (z.B. Fatigue) Einschränkungen, wie geht der Betroffene damit um? So etwas lässt sich nicht in Fachbüchern nachlesen und ist ein ganz schwieriges Thema.

Viel Erfolg,
LaLeLu

Hallo Laura!

Das finde ich ja toll!
Ich hatte mit 19 Jahren den 1. Schub mit Pelzigkeit in der linken Körperhälfte, Feinmotorik war auch dahin, Gangunsicherheit. Die üblichen Untersuchungen Liquor, MRT usw. doch der Arzt meinte nur sie sind mir ein Rätsel. Dann Kortisontabletten und Reha eigentlich bildete sich das meiste zurück. Es ging wieder, wußte aber keiner was ich hatte, und ich war froh, daß es vorbei war. Dann 1997 mit 26 Jahren Drehschwindel, permanent. Ab ins Krankenhaus wieder die gleichen Untersuchungen dann erst die Diagnose MS ab dann Kortisoninfusionen aber die Symptome bildete sich wieder zurück zum Glück, das reimt sich, grins:).

Meine Mutter erzählte mir, daß Ihre Uroma früher krank war sich irgendwie nicht bewegen konnte und immer im Bett lag, da vermutete ich, daß es MS war meine Mutter war anderer Meinung, egal ich war mir sicher.
Habe jetzt erst erfahren, das der Sohn des Cousins meiner Mutter auch MS hat, da war alles klar auch mit der Urgroßmutter meiner Mutter.

Ich bin weiblich, kicher. Vorbelastung siehe oben.

Habe sie dieses Jahr seit 20 Jahren und muß sagen, daß es mir eigentlich noch recht gut geht, bin beim einkaufen froh, daß der Einkaufswagen erfunden wurde, kann man sich festhalten.
Konzentration und Ausdauer ist schlecht, deshalb 1997, war gerade in Reha dort wurden mehrere Tests gemacht, die Ärzte sagten einfach 8 Stunden arbeiten nicht mehr möglich und von dort aus wurde dann ein Rentenantrag gestelle (wollte ich eigentlich gar nicht, na ja) also ab in Rente, ging auch sofort durch.
Seit letzten Sommer habe von den Füßen pelzige Beine bis zur Lendenwirbelsäule und eine Gangataxie, aber nicht durchgehend. Ach ja Antidepressiva nehme ich auch seit Jahren und gegen die Spastik Baclofen 3xtgl. 25 mg und ich Spritze seit 2003 Copaxone.

Komme mir vor als hätte ich jetzt nur gejammert. Sehe diese Krankheit seit einiger Zeit nicht mehr als Feind sondern als Herausforderung. Ich hoffe das bleibt so.

Hoffe ich konnte dir auch ein wenig weiterhelfen.
Auf jeden Fall viel Glück und alles Gute!

Liebe Grüße Elke

Hallo Laura

Was willst Du noch wissen, außer was ich schon geschrieben habe ???

Hallo Laura!

Wie du siehst, sind wir auch sehr “bockige” und “launische” Menschen. Denke das liegt auch viel an den Tagesschwankungen, einmal gehts gut einmal nicht so gut, na ja, weiß selbst nicht habe es halt auch bei mir fest gestellt.
Aber frage ruhig weiter ich finde es toll meine Antwort habe ich dir ja schon geschrieben wenn sich nur noch mehr Menschen damit beschäftigen würden, wäre schön:) ist aber leider nicht so.
Also weiter so!
Liebe Grüße Elke

ach das mit der sozialen komponente ist auch ne sehr gute idee…
ich habe mir heute nacht überlegt, evtl an jedes kapitel so nen “fall aus der realität” anzuhängen :slight_smile:

also hier dann vll noch ein paar fragen:

Wie reagieren andere Menschen auf ihre Krankheit??

Welche Auswirkungen ergeben sich auf Beruf und evtl auch auf das Privatleben?

Welche Einschränkungen haben sie im Alltag?

Wie gehen Sie mit ihrer Krankheit um?

auch auf diese Fragen hab ich ja schon teilweise antworten bekommen, aber ich freu mich natürlich immer über neue berichte!

vielen dank schon mal, dass meine fragerei hier so gut aufgenommen wird :slight_smile: ich möchte dinge eben immer aus 1. hand erfahren sozusagen :wink:

liebe grüße
Laura

Andere Menschen reagieren zum Teil geschockt auf die Diagnose wenn ich davon erzähle, die meisten kennen die Krankheit und erzählen dann von ihren Bekannten wie es denen so geht.

Ich bin berentet.

Am meisten die ERschöpfung

Ich habe die Krankheit angenommen und versuche so gut es geht damit zu leben.

Viele Grüße Mely

Hallo Laura,
hier noch ein paar Antworten
>>Wie reagieren andere Menschen auf ihre Krankheit??
Am Anfang geschockt oder völlig ungläubig (vorallem wenn man keine sichtbaren Symptome hat). Später vergessen sie es oder unterstellen einem man bilde sich etwas ein. Viele können mit den Symptomen nichts anfangen, auch speziell wenn sie nicht sichtbar sind.

>>Welche Auswirkungen ergeben sich auf Beruf und evtl auch auf das Privatleben?
Beruflich hat sich wenig geändert. Fühle mich nicht mehr ganz so belastbar und habe gelernt Grenzen zu ziehen und “Nein” zu sagen. Im Privatleben unternehme ich mehr und lebe bewußter.

>>Welche Einschränkungen haben sie im Alltag?
Je nach Tagesform gehe ich etwas langsamer, manche feinmotorischen Dinge dauern länger, z.B. Halskette zumachen. Socken oder Schuhe anziehen. Insgesamt war ich früher auch leistungsfähiger.

>>Wie gehen Sie mit ihrer Krankheit um?
Die ersten Jahre habe ich die MS ignoriert, vorallem weil ich keine Einschränkungen dadurch hatte. Zwischenzeitlich habe ich mich mit ihr arrangiert. Ich höre mehr auf meinen Körper. Ich akzeptiere die MS, aber ohne dass sie mich auffrisst oder dran verzweifle. Immer mal wieder kommt auch Angst durch, ob sie sich nicht schleichend verschlechtert oder wie es weitergeht.

Ich finde es toll, dass Du Dir das Thema ausgesucht hast! Fast jeder kennt zwar den Begriff MS, aber die meisten bringen ihn nur mit Rollstuhl in Verbindung. Wichtiger wäre auch zu vermitteln, dass es noch ganz viele andere Auswirkungen/Symptome gibt und sich bei der Krankheit nichts vorhersagen läßt.
Liebe Grüße Andrea

Hallo, also ich bin 37 Jahre und habe seit Febr. 2008 die Diagnose.

Die ersten Symtome waren Gleichgewichtsstörungen und starkes Zittern.
Diagnose durch MRT und Gehirnwassertests.
Der Bruder meiner Oma Mütterlicherseits, die Tochter meines Onkels Väterlicherseits.
Wenn Migräne eine Vorbelastung ist, dann ja.
Da ich immer noch Gleichgewichtsstörungen habe, bin ich beim laufen sehr unsicher und schwanke auch oft. Ausserdem bin ich oft sehr müde(vor allem in meiner Schwangerschaft vor 11 Mon.)

Hoffe das hilft Ihnen…lG Sabine

Hallo Laura,
also die meisten die davon erfahren wissen ja nicht viel darüber, aber die die wissen wovon ich spreche sind erst etwas bestürzt. Aber ich finde das es schlimmere Dinge im Leben gibt und das lass ich auch durchblicken.Ausheueln kann ich mich bei meiner Familie(die sich manchmal zu viel Sorgen machen).

Durch die Müdigkeit bleibt oft viel Hausarbeit liegen und an manchen Tagen hab ich nur die Energie für meine 2 Kinder(11 J+11 Mon.)Das hat natürlich auch zur Folge das sich mein Freundeskreis drastisch verkleinert hat. 2 oder 3 Freundschaften beschränken sich im Moment aufs telefonieren, für meine beste Freundin rappel ich mich aber regelmäßig auf.

Beruflich kann ich leider von keinen sehr großen Erfahrungen berichten, aber ich glaube nicht das ich meinen Beruf zur Zeit ausüben könnte.Ich bin Einzelhandelskauffrau und 8 Stunden stehen…das sind 7 Stunden zuviel.

Wie geh ich mit der Krankheit um???
Also ich denke das ich sie akzeptiert habe. Aber vielleicht ändert sich das ja auch mal wenn es mir schlechter geht. Eigentlich hatte ich damals Angst das ich einen Gehirntumor habe und operriert werden müsste, als ich dann erfahren habe das es MS ist ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Man kann die Dinge so oder so sehen. Für mich ist das Glas halb voll. Und damit geht es mir gut.

Also viel Erfolg für die Arbeit…lG Sabine

Hallo Laura,
Zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es toll finde dass Du eine Facharbeit zum Thema MS schreibst. Ich selbst habe auch eine Tochter die in der Schule einen Vortrag über Multiple Sklerose gehalten hat. Der Vortrag war für viele Mitschüler totales Neuland. Die haben teilweise erst gar nicht gewusst was sie damit anfangen sollten. Erst spaeter sind sie dann noch naeher auf dass Thema eingegangen. Ich persönlich finde es sollte viel mehr Menschen wie euch geben, die sich mit unserer Krankheit befassen und gleichzeitig andere Leute besser darüber informieren.
So jetzt will ich mal zu Deinen Fragen kommen:
Wie andere Menschen auf unsere Krankheit reagieren. Also bei mir ist es so, die meisten zeigen übertriebenes Mitleid oder sie nehmen total Abstand. Ich hatte sogar mal eine Nachbarin die fragte ob die Krankheit ansteckend waere und dabei hielt sie natürlich zwei Meter Abstand von mir. Ich belaechelte sie nur aber es gab mir auch sehr zu denken wie wir von manchen Leuten angesehen werden.
Um auf die Auswirkungen aufs Berufsleben zu kommen. Als meine Chefin von meiner Krankheit hörte durfte ich nur noch halbtags bei ihr taetig sein. Ausserdem hat sie gleich noch eine zweite Kraft eingestellt um auf Nummer sicher zu gehen falls ich mal ausfalle. Na ja, ich bin ja dann auch ausgefallen beim ersten Schub und danach wurde es immer schlimmer bis ich dann “gezwungenermassen” aufhören musste. Das sind jetzt ungefaehr 3 Jahre her. Damals war mein linkes Bein immer sehr schwer geworden, heute gehe ich am Stock. Auf mein Privatleben hat sich meine Krankheit eigentlich nicht schlecht ausgewirkt, ich bin nur schneller genervt als früher. Das wirkt sich natürlich auch auf die anderen Familienmitglieder aus. Eine genervte Mutter oder Ehefrau kann schon manchmal stressig sein.
Welche Einschraenkungen ich im Alltag habe. Früher war ich ein sehr aktiver Mensch und konnte überall alleine hin wo ich wollte, jetzt kann ich nur noch in Bekleitung nach draussen. Früher war ich ein sportlich aktiver Mensch, der Bodybuilding gemacht hat, heute kann ich nur noch leichte Gymnastik machen. Früher habe ich meine Wohnung an einem Tag total plank geputzt, heute schaffe ich nicht mal ein Zimmer in dieser Zeit.
Trotz allem bin ich zufrieden denn ich weiss es gibt noch viel schlimmere MS-Faelle als meiner. Ich freue mich eigentlich über jeden Tag an dem es mir gut geht und versuche das Beste daraus zu machen.
Ich wünsche Dir noch viel Erfolg bei Deiner Facharbeit und grüsse Dich
x-girl