Hi all,
ich bin neu hier und möchte mich deshalb ersteinmal vorstellen:
ich bin 34 Jahre alt, verheiratet, Mutter von 3 Kindern (10J., 5j., 9Mon.) und Hebamme. Seit gestern weiß ich nun sicher, dass ich MS habe. Bei mir stand die Diagnose innerhalb von 4 Wochen fest. Im Gegensatz zu vielen Anderen hier, sicherlich sehr schnell.
Begonnen hat es vor ca. 3 Monaten mit einem tauben Gefühl in der rechten Hand, irgendwann war die gesamte rechte Körperhälfte taub, ber der rechte Arm ganz besonders heftig. Dann bin ich doch mal zum Arzt (habe eine Ärzte-Phobie…). Der Neurologe ließ gleich am darauffolgenden Tag ein MRT machen, bei dem 2 etwa 4mm grosse Läsionen im Halsmark Höhe HWK 2 und HWK 5/6 und noch eine etwa 4mm grosse Läsion im Kopf (rechts-frontal subcortikal) festgestellt wurden.
Ich wechselte dann zu einer anderen Neurologin nach Hannover, bei der ich jetzt in Behandlung und sehr zufrieden bin.
Nach Cortison-Stoßtherapie über 5 Tage, besserten sich die Symptome etwas und jetzt, zwei Wochen danach, ist “nur” noch der rechte Arm taub. Die Lumbalpunktion ergab nun mit letzter Gewissheit, durch das Vorhandensein der oligoklonalen Banden, dass es tatsächlich eine MS und keine Neuro-Borreliose ist, wie ich eigentlich gehofft hatte.
Nun gut, das Leben geht weiter, ich stelle mir nicht die Frage,“Warum ausgerechnet ich?”. Ich denke, dass alles im Leben einen Sinn macht, egal. ob positiv oder negativ. Auch dass ich jetzt MS habe. Mein Körper will mir etwas mitteilen. Offenbar läuft etwas Grundsätzliches falsch, so dass meine Nerven jetzt “blank liegen”. Die Krankheit sehe ich als Chance, etwas an mir und in meinem Leben zu verändern und viele Dinge bewusster wahrzunehemen bzw. intensiver zu leben. Trotz dieser Einstellung, habe ich natürlich auch Angst vor einem “ungünstigen” Verlauf und die Horrorvision des Rollstuhls holt auch mich in manchen Momenten ein. Besonders, wenn ich mich intensiv mit den Kindern beschäftige und sie mich mal wieder sehr brauchen…
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen: habt ihr Erfahrungen mit Herden in der HWS. Heißt das zwangsläufig, dass bei fortschreitendem Krankheitsverlauf Lähmungen vorprogrammiert bzw. wahrscheinlich sind? Oder ist das nicht zwangsläufig der Fall?
Natürlich weiss ich, dass man nur schwer bzw. gar keine Prognose bei MS anstellen kann. Aber vielleicht hat ja jemand Erfahrungen gemacht, die auch mit Blick in die Zukunft, Mut machen.
Seid herzlich gegrüsst,
Alles Wilde,
Dags