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Multiple Sklerose & Schwangerschaft

Kaiserschnitt ja oder nein sollte wie bei nicht MS-Betroffenen entschieden werden, so Prof. Judith Haas im AMSEL-Expertenchat zum Thema Multiple Sklerose & Schwangerschaft. Auch in der Plauderecke war ganz schön was los. Die offenen Fragen werden noch vor den Osterferien beantwortet.

Moderator Patricia Fleischmann: Liebe AMSEL-Chatter, ab 19 Uhr beantwortet Prof. Judith Haas Ihre Fragen. Die dürfen Sie gern jetzt schon posten. Es ist ziemlich viel los heute Abend: Um sich die Wartezeit bis zur Antwort zu verkürzen, können Sie sich zB in der Plauderecke mit andern Chattern austauschen.

natascha: Sehr geehrte Fr.Dr.Haas, Bei mir wurde eine schubförmige MS im April 2011 diagnostiziert,die ersten Anzeichen dafür (Sehnervprobleme) sind schon im Mai 2001 aufgetreten,nun bin ich im 6 Monat schwanger ( keinerlei Probleme),Extavia wurde für ca.6 Monate gespritzt und nach bekannt werden der SS sofort abgesetzt. Meine Frage: Wie raten Sie mir zur Geburt-Spontangeburt oder Keiserschnitt? Vielen Dank und einen schönen Abend

Prof. Judith Haas: Bezueglich der Art der Entbindung sollte wie bei jeder nicht MS Betroffenen Frau die Entscheidung aus Sicht des Geburtshelfers getroffen werden.Der Verlauf der MS nach der Geburt ist unabhängig von der Art der Entbindung

Prof. Dr. med. Judith Haas

� Chefärztin am Jüdischen Krankenhaus in Berlin.
� Seit Beginn des Neurologiestudiums an der Medizinischen Hochschule Hannover 1974 hauptsächliches Interesse an der immunologischen Therapie von MS.
� Beteiligung an zahlreichen therapeutischen Versuchen.
� 1994 Wechsel nach Berlin und Aufbau des MS-Zentrums am Jüdischen Krankenhaus, das mittlerweile mehr als 2700 Patienten mit MS behandelt.
� Stellvertretende Vorsitzende des DMSG-Bundesverbandes und Mitglied im Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes.
� Spezialistin für Frauenfragen bei MS.

Ayla: Guten Abend Frau Prof. Haas, Ihnen ist doch sicher die kürzlich veröffentlichte australische Studie bekannt, in der festgestellt wird, dass Frauen mit mindestens einem Kind nur etwa die Hälfte des Risikos eines frühen MS-Ausbruches haben im Vergleich zu Frauen ohne Kinder. Das Risiko an MS zu erkranken, scheint mit jedem weiteren Kind zu sinken. Zum Beispiel haben Frauen mit drei Kindern ein 75% geringeres Risiko für frühe MS-Symptome im Vergleich zu Frauen ohne Kinder. Könnte das nicht auch darauf zurückzuführen sein, dass der Körper schwangerer Frauen viel intensiver durchblutet wird?

Prof. Judith Haas: Es ist richtig , dass das Auftreten der ersten MS Symptome durch eine frühe Schwangerschaft hinausgezögert wird. Warum Frauen mit 3 Kindern später eine MS bekommen kann natürlich auch daran liegen , dass Frauen mit MS in der Regel nach Diagnosestellung sich nicht mehr für 3 Kinder entscheiden, so dass der Vergleich hier etwas problematisch ist. Mit der Durchblutung hat dies sicher nichts zu tun , sondern mit der immunsuppressiven Wirkung der Schwangerschaft – Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, MS und Hashimoto Thyreoiditis sind in der Schwangerschaft nahezu nicht aktiv . Das kann auch denAusbruch dieser Erkrankungen , die ja meist schon verborgen vorhanden sind, hinauszögern.

BeJoey: Wie lange sollte man die Basistherapie (Betaferon) nehmen (bei stabiler Situation) bevor man schwanger wird (und dabei die Basistherapie absetzt)?

Prof. Judith Haas: Ich würde Betaferon bis zum Eintritt der Schwangerschaft nehmen. Ausnahme sind nur Fertilitätsbehandlungen mit künstlicher Befruchtung. Hier kennen wir nicht den Einfluss auf der Beta Interferone .

JS: Guten Abend Frau Dr. Haas! Meines Wissens ist laut dem Stand der Wissenschaft nicht bewiesen, dass MS vererbbar ist. Dennoch habe ich nun schon mehrfach gehört (aus erster Quelle), dass MS in der Familie öfters auftritt. Ich selbst bin auch erkrankt und meine Oma hatte MS. Was halten Sie von der Annahme, dass MS nicht vererbbar ist?

Prof. Judith Haas: MS ist keine Erbkrankheit .In den Erbanlagen wird nur eine Empfänglichkeit für Autoimmunerkrankungen wie die MS vererbt. Entscheidet sind dann aber die Umweltfaktoren, wie Virusinfekte , Ernährungsgewohnheiten , Sonnenexposition, Lebensstil usw. Ein Kind eines MS kranken Elternteils hat eine Chnace von 97 % nicht an MS zu erkranken.

Ayla: Entschuldigung, ich habe mich verschrieben. Es soll heißen: Guten Abend Frau Prof. Haas guten Abend

Prof. Judith Haas: Schon okay.

Christina: Hallo Frau Dr. Haas, ich versuche jetzt seit 3 Monaten schwanger zu werden, bisher ohne Erfolg. Seit diesen 3 Monaten nehme ich das Copaxone nicht mehr. Ich setze mich so sehr unter Druck aus Angst vor einem Schub. Mein Neurologe meint aber, dass ich das Copaxone nicht spitzen soll, während der Schwangerschaftsplanung. Was ist aber wenn es noch Monate oder ein Jahr dauert? So lange ohne Schutz...Ist es Ihrer Meinung nach auch so schlimm wenn ich das Copaxone spitzen würde, bis ich tatsächlich schwanger werde?

Prof. Judith Haas: Copaxone können Sie ohne Bedenken weiterspritzen.

Nadine: Ich bin jetzt in der 34. Schwangerschaftswoche und könnte in 2 Wochen mit der Geburtsvorbereiteten Akupunktur beginnen. Nun wurde mir aber von der Gynäkologin, die die Akupunktur macht, gesagt, dass eine Akupunktur Schübe hervorrufen kann. ibt es Hinweise darauf, dass Akupunktur bei MS-Patienten Schübe auslösen kann und sind diese wissenschaftlich belegt?

Prof. Judith Haas: Das ist mir nicht bekannt.

rosenholz: Reicht es Avonex erst bei positiven SS-Test abzusetzten oder Wochen oder gar Monate VOR dem "Baby machen"?

Prof. Judith Haas: Es gibt keine Hinweise , dass Avonex einen ungünstigen Effekt auf das sich entwickelnde Kind hat.Absetzen ist problematisch, weil man nicht weiss, wann die Schwsngerschaft eintritt. Bei avonex können Sie aber sehr gut mit Temperaturmessung und Schwangerschaftsschnelltest entscheiden ob Sie weiterspritzen.

Nadine: Danke haben Sie evtl etwas über Studien über Akupunktur bei MS-Patienten und die Wirkung der Akupunktur bei MS-Patienten gehört? Oder kann ich beruhigt sein weil der Schutz hier greift den ich sowieso in der Schwangerschaft habe?

Prof. Judith Haas: Ich kenne keine Risiken der Akupunktur bei MS , aber wie gesagt möglicherweise gehen die Akupunkteure von unterschiedlichen Triggerpunkten aus , die dann aus deren Sicht für die MS ungünstig wären. Tragfähige Daten hierzu gibt es sicher im schulmedizinischen Sinne nicht.

renner: Guten Abend Frau Prof. Haas. Es gibt viele Diskussionen darüber, wie das Immunsystem moduliert wird, während des Tragens eines Fötus ... etwas, das der Körper als "sonstiges" ansieht, und wie dies die MS beeinflusst. Und viele Menschen haben in dem Zusammenhang Hormone, vor allem Östrogen erwähnt. Aber ich wollte die vaskulären Veränderungen diskutieren, während eine Frau schwanger ist, da ich das bisher als noch nie diskutiert ansehe, und ich hoffe andere MS-Forscher zu ermutigen, in diesem Zusammenhang zu suchen. Wie sehen Sie dieses Thema?

Prof. Judith Haas: Dazu gibt es in der Tat keine Daten. Die MS ist aber noch heutigem Erkenntnisstand keine Gefässerkrankung, so dass auch möglicherweise in der Schwangerschaft veränderte Faktoren über diese Schiene eher keinen Einfluss haben. Während der Schwangerschaft neigt die Mehrzahl der Frauen zu einem niedrigen Hämoglobinwert, was für die Sauerstoffversorgung des Nervensystems ja eher ungünstig wäre ferner treten gehäuft venöse Probleme auf also Venenthrombosen bis hin zur Hirnvenenthrombose in seltenen Fällen Auch dies spricht eher gegen die Verbesserung der Durchblutungssituation, so dass man sich hieruber nur schwer den günstigen Verlauf der MS während der Schwangerschaft erklären kann.

JS: Wie sollte eine Schwangerschaft mit MS ablaufen? Sind auf besondere Dinge zu achten (Einnahme von Vitamin D3, andere Maßnahmen zur Vorbeugung von Schüben trotz Aussetzen der Medikation)?

Prof. Judith Haas: Die MS Immuntherapie nur absetzen, wenn Bedenken bez. der Auswirkungen auf das Kind bestehen , zb bei Azathioprin oder Gilenya.D3 würde ich entsprechend der Spiegel ohnehin ergänzend empfehlen.

rosenholz: Ich mache auch eine Cortison Intervall Stoßtherapie alle 4 Monate. Wie lange muss ich zwischen Cortison und "Baby machen" pausieren? Der Oberarzt hat malk gesagt "Frau M. wenn Sie heute Cortisoon nehmen,können Sie morgen anfangen Babys zu machen." Stimmt das?

Prof. Judith Haas: Cortisonstöße haben häufig einen ungünstigen Einfluss auf den Menstruationscyclus. Negative Auswirkungen auf das Baby haben wohl nur langfristige Gaben in der Frühschwangerscahft, eine normale Schubprophylaxe mit Copaxoe oder Interferonbeta halte ich für sinnvoller. und sicherer.

natascha: Guten Abend nochmals, sollte ich mich dann wenigstens vorab in der Klinik in der ich entbinden will vorstellen?

Prof. Judith Haas: Ja , das ist sehr sinnvoll.

JS: Ich nehme Copaxone. In Ihrem Interview, das man auf der DMSG-Webseite ansehen kann, sprechen Sie davon, dass man auf der sichereren Seite ist, wenn man Copaxone drei Monate vor der Schwangerschaft das Medikament absetzt. Jedoch ist mir das zu riskant, ich würde Copaxone gerne bis zur Feststellung der Schwangerschaft nehmen. In wie weit ist es ein Risiko, wenn man Copaxone bis zur Bekanntgabe der Schwangerschaft nimmt?

Prof. Judith Haas: Nein , da sehe ich kein Risiko. alle bisherigen Daten sprechen gegen einen negativen Einfluss von Copaxone . es ist eine sichere Therapie auch in der Frühschwangerschaft.

Spyro: Guten Abend! Ich bekomme seit ca 5 Jahren Tysabri. Mein Partner wünscht sich ein Kind. Ich bin diesbezüglich hin- und hergerissen... Wie müsste eine Schwangerschaft geplant werden bzw wie lange sollte Tysabri vorher abgesetzt werden?

Prof. Judith Haas: Wenn Sie vorher eine sehr aktive MS hatten, würde ich Tysabri nicht absetzen . Bisher gibt es keine Hinweise , dass Tysabri einen negativen Einfluss auf das sich entwickelnde Kind hat. Neue Schubaktivität wäre aber eher ungünstig

Christina: Hallo nochmal, vielen Dank. Bestehen also keine Bedenken, dass das Copaxone dem Kind in den ersten Wochen, bis ich von der Schwangerschaft erfahre, schaden könnten? Sollte ich dann also weiterspritzen, bis ich erfahre, dass ich schwanger bin?

Prof. Judith Haas: ja , das ist richtig. Keine Bedenken

Sandra Höpken: Wie sieht es mit Citalopram während der Schwangerschaft aus? Gibt es Ersatzmedikamente?

Prof. Judith Haas: 2008 berichtte eine finnische Arbeitsgruppe die Risiken von Citalopram ( 20-40mg pro tag )während der Schwangerschaft für die Kinder , die nach den Autoren keine Auffälligkeiten zeigten. Sie sollten aber mit Ihren Arzt besprechen , ob die weitere Behandlung zwingend notwendig.ist , da ja auch die Hormone in der Schwangerschaft häufig einen günstigen Einfluss auf die seelische Befindlichkeit haben.

V-Ninja: ich habe seit 1996 MS und bekomme seit ca. 28 Monaten Tysabri. Mein Partner und ich wünschen uns nun Kinder, jetzt ist meine Frage: Wie lange vor einer geplanten Schwangerschaft muss ich das Medikament absetzten oder muss es vorher gar nicht abgesetzt werden? Kann ich nach der Schwangerschaft wie gewohnt mit den Tysabri Infusionen fortfahren? Vielen Dank im Voraus

Prof. Judith Haas: Wenn Sie Tysabri absetzen , besteht die Gefahr erneuter Schubaktivität innerhalb der ersten 3 Monate.Deshalb ist es günstiger und auch für das sich entwickelnde Kind nach den heutigen Erkenntnissen ungefährlich Tysabri bis zum Eintritt der Schwangerschaft fortzusetzen und nach der Entbindung unmittelbar wieder aufzunehmen.

JS: Guten Abend Frau Dr. Haas! Meines Wissens ist laut dem Stand der Wissenschaft nicht bewiesen, dass MS vererbbar ist. Dennoch habe ich nun schon mehrfach gehört (aus erster Quelle), dass MS in der Familie öfters auftritt. Ich selbst bin auch erkrankt und meine Oma hatte MS. Was halten Sie von der Annahme, dass MS nicht vererbbar ist?

Prof. Judith Haas: MS ist nicht vererbbar , nur ein familiäres Risiko liegt in den Erbfaktoren daran zu erkranken. Das Risiko wird von Umweltfaktoren , wie Lebensstil, Infekten, Sonnenexposition und vielem mehr beeinflusst. Kinder Ms Kranker Eltern haben eine 97% Chance nicht an MS zu erkranken.

V-Nina: Hallo Frau Dr. Haas, was halten Sie von einer Hormontherapie bei Männern mit MS?? Z.B. mit Progesteron, welches bei Frauen ja während der Schwangerschaft vermehrt gebildet wird. Und während der Schwangerschaft ist ja bekanntlich die Schubhäufigkeit reduziert. Angeblich ist Progesteron ja kein geschlechtsspezifisches Hormon. Gibt es dazu Informationen/Studien??? Vielen Dank schonmal im Voraus

Prof. Judith Haas: Ja, dazu laufen Studien in Canada , aber eher in Richtung Männer mit Testosteron zu behandeln , da Männer ja ein geringeres MS Risisko haben und dies wohl auch mit der immunsuppressiven Wirkung von Testosteron zu tun hat , was woederum Männer für Infekte anfälliger macht.Progesteron allein ist aber nnicht für den günstigen Verlauf der Schwangerschaft verantwortlich , dsondern ein genazer "Cocktail" von Faktoren.

V-Helga: Guten Abend, mein Mann und ich sind beide an MS erkrankt, inwiefern sind wir mit unserer Familienplanung eingeschränkt? Danke für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen

Prof. Judith Haas: Das Risiko an MS zu erkranken liegt beieinem betroffenen Elternteil bei nur 3 % , sind aber beide betroffen erhöht es sich auf 10 bis 20% je nach Studie.

V-Bea: Hallo ich habe seit letzten Jahres die Diagnose bekommen das ich ms hab. Kann man nochmal schwanger werden? Oder Raten sie ab ? MfG

Prof. Judith Haas: Schwangerschaft ist kein Risiko bei MS, die Schwangerschaft hat einen günstigen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung und beeinflusst auch den Langzeitverlauf nicht ungünstig.

rosenholz: @ Spyro meine Freundin ist im 8.Monat und hat voor 2 SWochen Tysabri bekommen

Prof. Judith Haas: Nach den bisher vorliegenden Beobachtungen ist Tysabri unschädlich für das sich entwickelnde Kind.

Vera: Guten Abend Frau Dr. Haas. Können Sie mir eine Empfehlung zum Thema Stillen geben? Ich habe vor der Schwangerschaft eine Basistherapie gemacht. Kann ich stillen oder sollte ich besser die Therapie sofort weiterführen? Gibt es neue Erkenntnisse dazu, ob man die Therpie beginnen kann und trotzdem stillen?

Prof. Judith Haas: Die sicherste Schubprophylaxe bez. des Stillens sind Immunglobuline nach Antrag bei der Kasse. Mit Betainterferonen und Copaxone liegen keine Erfahrungen bez. des Stillens vor , wahrscheinlich ist das Risiko für das Kind nicht sehr groß.Ich würde es aber nur dann raten , wenn die Mutter unbedingt stillen will und unbedingt eine Schubprophylaxe benötigt in Bezug auf den bisherigen Verlauf ihrer MS

V-Cahaeh: Hallo Frau Haas, ich (35) nehme derzeit Fampyra, Baclofen (2x10mg) und Mirtazapin (1x 15 mg). Was sollte ich beachten, wenn ich schwanger werden möchte? Gibt es Empfehlungen bzgl. natürliche oder Kaiserschnittgeburt? Ich freue mich über diesen Chat, weil ich überzeugt bin, dass damit ein für einige wichtiges Thema behandelt wird. Danke und weiter guten Chat

Prof. Judith Haas:

JS: "Copaxone ist eine sichere Therapie auch in der Frühschwangerschaft." Heißt das, dass man Copaxone anfangs in der Schwangerschaft weiternehmen darf? Wann sollte man absetzen?

Prof. Judith Haas:

rosenholz: Nein , da sehe ich kein Risiko. alle bisherigen Daten sprechen gegen einen negativen Einfluss von Copaxone . es ist eine sichere Therapie auch in der Frühschwangerschaft. Bezieht sich das auch auf Avonex?

Prof. Judith Haas:

V-Sarah: Derzeit bin ich in der 32. Ssw und meine Fatigue macht mir zu schaffen. Ich könnte den ganzen Tag schlafen und bin total antriebs- und motivationslos. Jetzt mach ich mir doch langsam Sorgen, dass ich die natürliche Geburt (die ich für mich so gern hätte, dem steht auch erst mal nix im Weg) Kräftemäßig nicht hinkriege. Gibt es hierzu Erfahrungsberichte?

Prof. Judith Haas: Eine natürliche Geburt ist nicht anstrengender für den Körper als ein Kaiserschnitt , der ja ein operativer Eingriff ist. Die Schwangerschaftshormone können extreme Müdigkeit verursachen. Also keine Sorge bez. der Geburt.

V-Emiliy: Mein Frauenarzt sagte mir vor einigen Tagen, dass er mich vor einer Schwangerschaft gegen Masern, Röteln und Mumps impfen wollen würde. Da es sich um Lebendimpfstoffe handelt, sei er aber nicht sicher ob dies zu Komplikationen führen könne. Ich nehme derzeit keine MS-Medikamente. Meine Frage lautet nun: Gibt es Bedenken gegen die Impfungen? Herzlichen Dank!

Prof. Judith Haas: Lassen Sie doch Ihre Virustiter bez. der geplanten Impfungen bestimmen , vielleicht erübrigt es sich dann. Lebendvirusimpfstoffe sind in der Tat ein mögliches schubbegünstigendes Risiko, lösen aber nicht in jedem Fall einen Schub aus


Allgemein - rosenholz: Hey Christina wie alt bist du,wenn ich fragen darf?
Christina: Besteht die Gefahr, dass durch das Copaxone die Fruchtbarkeit der Frau beeinflusst wird?

Prof. Judith Haas: nein , sicher nicht

Sonja: Hallo, ich habe die Frage bez. wann die Immuntherapie vor einer geplanten SS abgesetzt werden muss, zum Medikament Rebif44. Meine Neuro sagt, direkt vor Beginn des "Baby machen", die Packungsbeilage gibt gar keine Informationen.

Prof. Judith Haas: Absetzen wenn Sie schwanger sind ist sicherer für den Verlauf der MS , da es ja nicht unbedingt beim ersten Mal klappt.


Allgemein - Vera: Ich habe meine BT auch erst abgesetzt, als der positive Test da war und mit dem Würmchen ist alles wunderbar.
V-Julie: Was mir zu dem Thema einfällt ist aus aktuellem Anlass folgende Frage: empfielt die Schulmedizin eine unbedingte Fortsetzung, bzw. Wiederaufnahme der Schubprophylaxe nach der Geburt und wenn ja wann? Ich selbst bin im 6. Monat schwanger und will möglichst 6 Monate stillen (26 Jahre; ED 2002; Betapheron 2004-2009, seither überzeugt in Behandlung mit alternativer Medizin). Für eine weitere Meinung eines Mediziners wäre ich dankbar.

Prof. Judith Haas: Das Schubrisko in den ersten 3 Monaten nach der Entbindung liegt bei 30 % . Frauen, die stillen wollen sollten versuchen als Schubprophylaxe von ihrer Kasse Immungobuline genehmigt zu bekommen. Bei sehr hoher zu erwartender Schubaktivität aufgrund des Verlaufes vor der Schwangerschaft ,kann im Einzelfall auch in der Stillzeit unter Umständen auch eine Enrscheidung für Interferonbeta oder Copaxoe gegeben werden. beginnen sollte man aber erst am Tag nach der Geburt.

Sonja: Hallo nochmal. Kann man die ganzen bei einer Schwangerschaft empfohlenen Mineralien etc. (z.B. Folsäure) gefahrlos nehmen, also ohne schubfördernden Einfluss?

Prof. Judith Haas: ja keine Bedenken


Allgemein - Christina: Hallo Rosenholz, ich bin 28. Und du?
rosenholz: Frau Prof.Dr., wie sieht es mit Fampyra ais

Prof. Judith Haas: Bereits beantwortet.


Allgemein - Sandra Höpken: Hallo zusammen, hat jemand von euch Erfahrung mit dem Medikament Citalopram während der Schwangerschaft?

Allgemein - Christina: ja, versteh ich. ich hab das Copaxone bisher nicht genommen, auf Rat meines Arztes und hab voll die Panik. Vor allem weil es bisher nicht geklappt hat...

Allgemein - BeJoey: Hallo Nadine. Ich habe gerade geshen, dass es auf der amselseite ein Protokoll zum Thema MS und Akupunktur gibt. Das könnte für dich interessant sein.
rosenholz: Frau Dr. wie sieht es mit Fampyra aus? Reicht es ein paar Tage vor dem Baby machen abzusetzen? Hat ja eine Halbwertszeit

Prof. Judith Haas: Bereits beantwortet.


Allgemein - Nadine: Hallo BeJoey danke werd ich mir mal ansehen

Allgemein - rosenholz: @ Christina 3 Monate ist doch völlig normal oder meinst du,weil dun keinen Schutz seit 3 Monaten hast?

Allgemein - rosenholz: @ V-Julie wie gehts dir mit der aklternativen Medizin?

Allgemein - Christina: @rosenholz: ja, weil ich keinen Schutz habe. Aber ich glaub ich fang wieder an zu spritzen, bis es klappt. dann wäre ich etwas geruhigter. Was nimmst du für Medikamente?

Allgemein - rosenholz: @ Christina nehme Avonex. Werde ich auch glaube ich bis zum positiven Test spritzen. Bei meiner Cousine hat es 6 Jahre (!!!) gedauert,bis sie schwanger wurde.Sie hat aber keine MS. 6 Jahre ohne Medi mit MS ist mir zu riskant
Moderator Patricia Fleischmann: @ alle Plaudereckenchatter: Danke, dass Ihr unsere Seite weiterempfehlt. Noch schneller finden die Chatter hier die Infos, wenn Ihr einfach den Link mit reinkopiert. Und die Onlinredakteurin freut sich auch ;-)
Allgemein - kasia: mädels, ne andere frage als medikamente: wie geht es euch? welche ausfälle habt ihr? ich habe angst, dass ich mit leichter gehschwäche und relativ vielen ex-läsionen im kopf mich nicht so ganz für ne schwangerschaft eigne :(

Allgemein - BeJoey:

Chatprotokoll über Akupunktur: www.amsel.de/beratung/expertenchat/index.php



Allgemein - Nadine: @ BeJoey Danke Ich hab das Chatprotokoll schon gefunden ist wirklich sehr interessant

Allgemein - rosenholz: @ kasia willkommen im Club Überlegfe auch,ob es dem Kind fair gegenüber wäre,wenn Mama total behindert ist. Gehe etwas lahm und aabe Ataxioen an beiden Händen.Schreiben war einmal :(. Ach ja,und Gleichgewicht
Felizitas: Sehr geehrte Frau Haas, im Rahmen einer Zufallsdiagnose wurde bei mir vor einem Jahr MS festgestellt. Grundsätzlich bezeichne ich mich als Symtomfrei, stelle aber ab und zu Sensibilitätsstörungen (kribbeln) sowie Sehstörungen fest. Einen sogenannten Schub habe ich noch nicht bewusst erlebt. Aufgrund einer insoweit zurückhaltenden Haltung des Neurologen und Kinderwunsches begann ich keine Basistherapie. Nun bin ich in der 20. Woche schwanger. Seit der Schwangerschaft geht es mir auffallend gut was die "Symtome" angeht.Fragen stellen sich mir in Bezug auf die Entbindung (PDA, Kaiserschnitt) und die Zeit danach. Ich habe von einer Immuntherapie speziell nach der Entbindung aufgrund eines erhöhten Schubrisikos gelesen.

Prof. Judith Haas: Entbindung so, wie der Geburtsvorgang es erfordert - alles ist möglich wie bei jeder anderen Frau. Schubrisiko im Wochenbett ist 30 % . Schubprophylaxe während der Stillzeit mit Immunglobulinen nach Antrag bei der Kassse reduziert das Schubrisiko.

Sina 33: Habe erst vor kurzem meine Diagnose erhalten und soll jetzt mit der Basistherapie anfangen (lt. meiner Ärztin so schnell wie möglich), bin aber seit einem Jahr mit meinem Partner in der Kinderplanung, er hat Angst, daß das gepritze Mittel unserer Kinderplanung oder dem ungeborenen Kind schadet. Leider bekomme ich ihn nicht vom Gegenteil überzeugt. Soll ich mit der Basistherapie anfangen oder lieber aktiver den Kinderwunsch fördern?

Prof. Judith Haas: s. Antwort zu BeJoey

Sonja: Hat eine Cortisonstoßtherapie (3-5 Tage, 500-1000mg) einen negativen Einfluss auf das ungeborene Kind? Und wenn ja, in welchem Teil der Schwangerschaft ist es am schlimmsten?

Prof. Judith Haas: Cortisonstöße sind meiner Erfahrung nach in der Regel unproblematisch. In den ersten 3 Monaten gibt es aber doch Bedenken , danach ist die Therapie sehr sicher. Bei schweren Schüben kann man auch einen Plasmaaustausch durchführen, um das Kind nicht zu hohen wiederholten Dosen Cortison auszusetzen.


Allgemein - kasia: @rosenstolz: wie alt bist du? weil ich 28 und zwar grad ohne festen partner, aber überhaupt... hab auch schon seit 8 jahren die ms... das machts aber alles nicht einfacher.

Allgemein - Sonja: @rosenholz: ich denke auch behinderte Eltern können glückliche Kinder haben. Wichtig ist vor allem, dass die Kinder nicht als Pflegepersonal missbraucht werden, sondern einfach nur Kinder sein dürfen.
JS: Meines Wissens ist laut dem Stand der Wissenschaft nicht bewiesen, dass MS vererbbar ist. Dennoch habe ich nun schon mehrfach gehört (aus erster Quelle), dass MS in der Familie öfters auftritt. Ich selbst bin auch erkrankt und meine Oma hatte MS. Was halten Sie von der Annahme, dass MS nicht vererbbar ist?

Prof. Judith Haas: MS ist keine Erbkrankheit, vererbt wird nur das Risiko MS zu erwerben in Abhängigkeit von Umweltfaktoren . Das Risiko liegt für die Kinder eines MS kranken Elternteils nur bei 3 %.


Allgemein - rosenholz: @ Sonja finde ich sehr schön,was du geschrieben hast : ) Danke

Allgemein - Brigitta: Ich bin sehr froh, dass ich meine Kinder bekommen habe lange vor der Diagnosestellung. Denke nicht, dass ich hätte sonst Kinder bekommen wollen. Wer will denn schon die MS weiter an seine Kinder reichen.
Moderator Patricia Fleischmann: @ BeJoey: Danke sehr !!!

michaela: Bei mir wurde MS vor 1,5 Monaten festgestellt. Vor 1 Monat stellte ich fest das ich schwanger bin. Ich hatte einen unerfüllten Kinderwunsch 8 Jahre lang. ich entschied mich nach meinem Krankenhausaufenthalt erstmal so viel wie möglich Informationen über die Krankheit zu sammeln. Nun bin ich schwanger - ich möchte gern stillen - was ist aber danach? Mit welchen Medikament soll ich beginnen? Ich habe noch kein einziges Medikament probiert...

Prof. Judith Haas: Die Schwangerschaft hat einen günstigen Einfluss auf die MS . Risiko ist ein Schub im Wochenbett bzw in den ersten drei Monaten nach der Entbindung. Sie sollten sobald als möglich nach der Stillzeit oder wenn Sie nicht stillen unmittelbar nach der Geburt mit einer Basistherapie beginnen.Die Entscheidung solte auch von der Schwere des ersten Schubes und den MRT Veränderungen abhängig gemacht werden. die Wirksamkeit der Baistherapien ist vergelichbar. Nur die Injektionshäufigkeit unterscheidet sich. Beta Interferone haben ein anderes Nebenwirkungsprofil und einen anderen Wirkungsmechanismus im Vergleich zu Copaxone. Beiede Therapieprinzipien haben haben ein gute Langzeitverträglichkeit.

Ayla: Ich habe noch eine Frage. Frau Prof. Haas, während der Schwangerschaft bildet der Körper der Frau doch größere Mengen der Hormone Progesteron und Relaxin. Zu den spezifischen Zielorganen von Relaxin gehören die Blutgefäße und das Herz. Es wirkt also gefäßerweiternd. Deswegen wird es ja inzwischen auf seinen Einsatz bei kardiovaskulären Krankheiten untersucht. Es ist also durchaus möglich, dass dieses Hormon auch im Gehirn und Rückenmark einen besseren venösen Abfluß des Blutes bewirkt. Wäre dieses Hormon nicht wenigstens mal eine wissenschaftliche Untersuchung auf seine Wirkung bei MS wert?

Prof. Judith Haas: Ob der venöse Abfluss des Blutes für die MS eine Rolle spielt, wird sehr widerspruechlich diskutiert. Untersuchungen an der Charite haben keine Hinweise auf eine venöse Abflussstörung ergeben.

Felizitas: Danke

Prof. Judith Haas: Gern geschehen!

Sonja: Darf man mit MS zur Entbindung eine PDA bekommen, oder ist das schlecht für die Nerven/MS, da es ja in den Rückenmarkskanal injiziert wird?

Prof. Judith Haas: Das ist kein Problem . Es gibt keine Daten aus den Schwangerschaftsstudien bei MS, die ein Risiko erkennen lassen würden.

JS: Entschuldigen Sie bitte nochmals der Nachfrage. Sie haben zu Copaxone vorhin geschrieben, "kein Risiko. alle bisherigen Daten sprechen gegen einen negativen Einfluss von Copaxone . es ist eine sichere Therapie auch in der Frühschwangerschaft." Bis zur wievielten Schwangerschaftswoche darf man denn Copaxone nehmen?

Prof. Judith Haas: Man könnte es auch die Schwangeschaft hindurch geben , aber , da die Schubrate nach dem 3. Monat gegen 0 geht ist es gar nicht nötig. Dennoch sollte man iim Regelfall die Therapie bei Eintritt der Schwangerschaft beenden, da es nur wenig Erfahrungen zu einer Dauerbehandlung während der SS gibt.


Allgemein - rosenholz: @ Brigitta Herzlichen Glückwunsch! Das motiviert uns alle sehr,die MS haben und Kinder wollen!

Moderator Patricia Fleischmann: @Helga. Wir haben ein interessantes Video mit Dr. Pia Marks gedreht. Sie und ihr Mann haben beide MS - und eine ganz tolle Tochter: www.amsel.de/video/index.php?w3pid=video&kategorie=lebenmitms&w3pvid=marks


Allgemein - kasia: @ Brigitta finde ich auch dumm die ansage. denke bitte auch dran, dass du die ms ggf. hattest vor der diagnose, also weitergegeben haben konntest du es auch... bei meiner mama ist die ms... direkt nach der geburt ausgebrochen, geschlummert hatte sie ja schon lange :)

BeJoey: @Brigitta: Also ich finde das Risiko für die Kinder jetzt nicht so groß...daher wäre das für mich kein Grund keine Kinder zu bekommen.

Prof. Judith Haas: das ist völlig richtig . Andere Erkarnkungen wie Diabetes ,Asthma, bestimmte Krebsarten haben ein deutlich höheres Risisko.


Allgemein - Sonja: @rosenholz, birgitta: jeder muss sich seinen eigenen Ängsten stellen, und bei MS sind das ja nicht wenige. Die Angst, MS weiterzugeben, habe ich nach fast 10 Jahren MS überwunden. Aber ich hoffe natürlich sehr, dass das nicht passiert :-)

Allgemein - BeJoey: @kasia: Stimme ich dir zu!

Allgemein - kasia: @alle: danke, ich hatte die ganze zeit das gefühl, ich mache mir als einzige sorgen... aber ich denke, ich suche einfach einen neuen tollen und zuverlässigen typen für das experiment :)

Allgemein - rosenholz: @ kasia sorry,deine Frage nicht gesehen...bin 25
renner: Hallo Frau Prof. Haas. Nochmal eine Frage zum Verständnis von mir. Könnte die hormonelle Entspannung der jugular und azygos Venen und das erhöhte Blutvolumen während der Schwangerschaft, besser die zerebrale / spinale Durchblutung erklären? Könnte das der Grund sein, warum MS-Symptome weniger auftreten während der Schwangerschaft, warum die Schwangerschaft die Frauen vor der MS zu „schützen“ scheint?

Prof. Judith Haas: Nein , das sind die Schwangerschaftsfaktoren , die eine massive Immunsuppression bedeuten , damit das Kind nicht als halber Fremdkörper abgestoßen wird.


Allgemein - Sonja: also ich weiß nicht wie's euch geht, aber ich bin total froh über diesen chat. hier werden einige meiner ängste beruhigt, die mir schon länger unter den nägeln brannten...
rosenholz: Was ist mit Fampyra?Habe schon3 mal gefragt

Prof. Judith Haas: Zur Schwangerschaft liegen keine Daten vor. Es gibt aber keine grundsätzlichen Bedenken aufgrund des Wirkungsmechanismus, das heißt selbst eine Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht grundsätzlich zu vermeiden. und in Abwägung des Risko Nutzenverhältnisses jeweils entscheiden.

natascha: Gibt es eigentlich Literatur zu diesem Thema?

Prof. Judith Haas: Dazu gibt es viele Daten und Untersuchungen.


Allgemein - rosenholz: @ Sonja: kann man auch weierchatten,wenn der Expertenchat zu nde ist? Finde es auch toll mit euch : )
AndreaV: Wie sieht es bei der Kombination von Rebif 44 mit einer IUI (künstliche Befruchtung) mit Stimulation aus? Wann sollte Rebif abgesetzt werden? Vor der Einspritzung oder erst bei positivem Ergebnis? Danke für Ihre Hilfe.

Prof. Judith Haas: Da würde ich raten, Rebif doch vor der Stimulation abzusetzen , da für Interferone ja ein gewisses erhöhtes Abortrisiko zu bestehen scheint


Allgemein - kasia: finde ich auch, also das der chat sehr passend kam :) und dass es wohl besser mit der medikation ist, als ich immer gedacht habe...

Allgemein - Vera: @Sonja, ja ich bin da auch sehr froh darüber. Bist Du schwanger?

Allgemein - Christina: @Vera: Hallo Vera, du hast geschrieben, dass du deine Medikamente genommen hast, bis der Schwangerschaftstest positiv war.Hat dir dein Neurologe damals nicht geraten, sie vor der Schwangerschaftsplanung abzusetzen?

Allgemein - Sonja: das finde ich mal eine gute aussage: andere auch nicht zu unterschätzende krankheiten, die die lebensqualität auch massiv einschränken und das leben außerdem deutlich verkürzen können, haben eine höhere vererbungswahrscheinlichkeit.

Allgemein - rosenholz: @ kasia:heißt du wirklich kasia?

Allgemein - Sonja: nein, ich bin nicht schwanger, aber mit 30 jahren muss ich doch langsam mal anfangen, damit's noch was wird ;-)

Allgemein - Vera: Doch, ich habe den Beginn der Therpie aus diesem Grund erstmal hinausgezögert. Aber nachdem es bei uns nicht so nach Plan geklappt hat (haben über 2 Jahre geübt) musste ich dann doch die Therpie beginnen.

Allgemein - rosenholz: @ Sonja : LOL ;)

Allgemein - Vera: @sonja: Ja, und wie man sieht kann das etwas dauern.

Allgemein - Sonja: @rosenholz: weiß ich leider auch nicht, aber im forum der dmsg geht's auf jeden fall ... auch wenn's da oft nicht gerade konstruktive beiträge gibt...

Allgemein - kasia: ja, ich heiße wirklich kasia ;)
Moderator Patricia Fleischmann: @ alle Chatter: verabredet Euch doch einfach im AMSEL-Forum www.amsel.de/foren. Mit einem Nickname registrieren, Thread "schwanger" erstellen und weiter gehts mit dem Chat
Allgemein - rosenholz: @ Sonja den Chat hier finde ich kindisch,niveaulos und unverschämt...leider

Allgemein - Sonja: @rosenholz: geht mir auch so @Frau Fleischmann: danke für den Tipp!
natascha: Danke für die Antwort,wo kann ich diese Daten/Untersuchungen erfragen? Med.Wissen ist vorhanden! Hätte mich von Anfang an auch gerne für eine Studie zur Verfügung gestellt und leider überhaupt nichts gefunden! Sollte da nicht mehr gemacht werden?

Prof. Judith Haas: ?

BeJoey: Ich nehme jetzt seit september 2011 betaferon und möchte nun gerne schwanger werden. ich bin mir aber unsicher, ob ich betaferon schon lange genug genommen, habe (wenn ich dann schwanger werde und es absetzte), so dass eine basis geschaffen worden ist - nicht dass ich das halbe Jahr umsonst genommen habe.

Prof. Judith Haas: Die SCHWANGERSCHAFT IST IN DER REGEL DIE BESTE THERAPIE DER MS , keine Bedenken meinerseits, die Schwangerschaft jetzt zu planen.


Allgemein - rosenholz: @ P.Fleischmann:wieso bekomme ich keine Antwort auf meine Fampyra Frage?

Allgemein - Sonja: @Vera: und je älter man wird, umso größer ist die gefahr, dass es länger dauert. oder um es mit den worten des gyn meiner schwägerin zu sagen: frau r., sie sind halt auch keine 23 mehr.
JS: Danke für die Beantwortung meiner Fragen! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!

Prof. Judith Haas: Auch Ihnen einen schönen Abend!


Allgemein - Vera: @Sonja: Na der ist ja charmant! Aber vielleicht hat er ja recht, bin ja schließich auch keine 23 mehr ;-)

Allgemein - BeJoey: Wisst ihr vielelicht wie lange man die basistherapie nehmen sollte bevor man schwanger wird (und sie dann wieder absetzt)? Ich nehme jetzt seit fast 7 Monaten Betaferon und würde jetzt gerne versuchen schwanger zu werden. Fände es aber ärgerlich, wenn ich die Therapie umsonst gemacht hätte - dann würde ich noch etwas mit der schwangerschaft warten.
Tanja: Guten Abend Fr. Dr. Haas, mein Mann und ich befinden uns in der Familienplanung. Mein Neurologe riet mir, das Extavia frühzeitig abzusetzen. Ich bekam meine Diagnose im Februar 2011 und war jetzt ein Jahr schubfrei. Momentan habe ich keine Beschwerden, bin mir aber etwas unsicher, ob die Entscheidung so richtig war, das Extavia abzusetzen. Provoziere ich durch das Absetzen eventuell nicht eher wieder einen Schub, bzw. welche Erfahrungen gibt es mit Extavia und Schwangerschaft? Vielen Dank

Prof. Judith Haas: Extavia können Sie bis zum Eintritt der Schwangerschaft nehmen. Das ist sicherer, als einen neuen Schub zu riskieren , der dann auch die Familienplanung durcheinanderbringt. Extavia ist das gleiche wie Betaferon . es gibt kein Missbildungsrisiko.

rosenholz: also wäre es ok,Fampyra ein paar Tage vor dem Baby machen abzusetzen?

Prof. Judith Haas: Ja , da es nur kurz wirkt, ist das kein Problem.


Allgemein - Vera: SCHWANGERSCHAFT IST IN DER REGEL DIE BESTE tHERAPIE DER MS! Dem stimme ich zu! Mir ging es seit langem nicht mehr so gut!
Moderator Patricia Fleischmann: @rosenstolz: Sorry, Frau Prof. Haas hat alle Hände voll zu tun; Sie sehen, wieviel offene Fragen sind (auf den Button drücken). Alle Fragen werden beantwortet, notfalls nach dem Chat und sind dann später im Chatprotokoll nachzulesen.
Allgemein - Sonja: @Vera: schön zu hören, das macht mut!

Allgemein - rosenholz: @ Vera: meine Freundin,die seit 10 Jahren eine hochaktive MS hat,geht es jetzt in der SS auch blendend
Sandra Höpken: Frau Prof. Haas, es wird immer wieder gesagt das eine Schwangerschaft gut für die MS ist, aber worin liegen diese ? Von meiner Frauenärztin weiß ich das bei MS Patientinnen von 12 nur 1 mit wirklich auffälligen Besserungen aus der Schwangerschaft kam.

Prof. Judith Haas: Also , die Schubaktivität ist gen Ende der Schwangerschaft bei allen Frauen nahezu 0. das heisst meht als 90 & der Frauen profitieren von der Schwangerschaft. Die Besserung von Symptomen hingegen ist nicht so eindrucksvoll , aber nicht selten zu beobachten . Der sog. EDSS bessert sich in der schwangerschaft.


Allgemein - Tanja: @Vera und Sonja: ja da stimm ich voll zu, man hört ja so einiges und jeder redet mit, obwohl er keine ahnung hat :-)

Allgemein - BeJoey: Danke für die schöne Antwort! Ja dann steht ja nichts mehr im Weg :-)
AnSo: Gibt es eine Empfehlung wie viel Zeit zwischen den Schwangerschaften liegen sollte?

Prof. Judith Haas: Nein , die gibt es nicht . Aber da gibt es ja auch den Rat der Frauenaezte unabhängig von der MS

Sonja: Nun gab es ja für die Interferone die Empfehlung, sie erst bei erwiesener Schwangerschaft abzusetzen. Wie sieht es aber mit den Therapiebegelitenden Ibuprofen oder Paracetamol aus? Sind die auch so unbedenklich?

Prof. Judith Haas: Bezüglich Ibuprofen in der Schwangerschaft gab es Warnungen . Es sollte gegen Ende der Schwangerschaft auf jeden Fall abgesetzt werden , die Abortrate soll es wohl nicht erhöhen. Paracetamol ist absolut unbedenklich

V-Nadja: bei mir wurde im Februar 2010 Multiple Sklerose festgestellt. Ich bin jetzt in der 34. Schwangerschaftswoche und könnte in 2 Wochen mit der Geburtsvorbereiteten Akupunktur beginnen. Nun wurde mir aber von der Gynäkologin, die die Akupunktur macht, gesagt, dass eine Akupunktur Schübe hervorrufen kann. Ich hatte vor ca. 3 Wochen 2 Akupunktursitzungen wegen meiner Nackenverspannungen. Diese hat sofort geholfen – ich bin bis heute Schmerzfrei und habe keine Verspannungen mehr. Mir ist nicht aufgefallen, dass ich Schubartige Symptome hatte. Die Ärztin hat aber auch nur die sogenannten Trigger Punkte akupunktiert. Gibt es Hinweise darauf, dass Akupunktur bei MS-Patienten Schübe auslösen kann und sind diese wissenschaftlich belegt? Oder gibt es Studien über Akupunktur bei MS-Patienten und die Wirkung der Akupunktur bei MS-Patienten? Oder greift hier auch wieder der Schutz den ich in der Schwangerschaft habe? Sie sind meine letzte Anlaufstelle wo ich noch nachfragen kann. Ich habe schon mit der Patientenberatung, den Mitarbeitern der DMSG und meinen Neurologen gesprochen aber keiner hatte eine Antwort auf die Frage. Die einen sagen, dass die Akupunktur Schübe auslöst, die anderen sagen, dass man ja in der Schwangerschaft sowieso geschützt ist und somit nichts passieren kann und mein Neurologe wusste es nicht. Ich weiß nun nicht was ich machen soll und bin total verunsichert. Wenn ich die Akupunktur machen lasse und ich einen Schub bekomme habe ich mich ins eigene Knie geschossen, wie man so schön sagt, denn einen Schub kann ich weder jetzt noch nach der Geburt gebrauchen. Denn ich möchte mein Baby als Spontangeburt zur Welt bringen und es dann auch mindestens 4-6 Monate stillen. Wenn ich die Akupunktur nicht machen lasse dann liege ich schlimmsten falls 12 Stunden in den Wehen und das hatte ich letztes Jahr im April schon einmal und das war eine eingeleitete Geburt in der 17. Schwangerschaftswoche, da das Baby im Mutterleib verstorben ist. Ich möchte nun nicht noch einmal 12 Stunden in den Wehen liegen – das zehrt nämlich ziemlich an den Kräften. Vielleicht können Sie mir helfen – Vielen Dank schon mal vorab

Prof. Judith Haas: Akupunktur als Schubauslöser ist mir nicht bekannt und auch nicht verständlich ,weil ja auch Akupunktur bei MS Kranken außerhalb der Schwangerschaft erfolgt. Möglicherweise hängt es mit den zur Anwendung kommenden Triggerpunkten zusammen, aber da kenne ich mich nicht aus.

V-Veronika: ich bin 34 Jahre alt, habe MS und bin im 4. Monat schwanger. Also ersteinmal Danke für den Expertenchat, er kommt gerade recht für mich! Ich habe Interferon, genau Rebif 44, gespritzt bis zum Beginn der Schwangerschaft. Meine Frage ist wie es danach weiter geht. Gesetzt dem Fall, ich könnte Stillen, was würden Sie mir raten. Mein Neurologe meinte im letzten Termin Stillen mit Interferon würde eigentlich gehen und das dürfte nichts ausmachen. Aber man müsste sich da nochmal schlau machen. Alles was ich nachgelesen habe, hat eher die Aussage, daß man nicht unter Interferon stillen sollte. Was sagen die Experten hierzu? Und die nächste Frage wäre dann, wenn ich nicht unter Interferon stillen könnte, was dann? 1/2 Jahr stillen und dann erst die Therapie wieder beginnen oder besser gar nicht stillen und gleich wieder anfagen? Dazu muß ich noch sagen, daß meine Schübe immer eher schwach ausgeprägt waren, also lediglich Gefühlsstörungen oder mal ein Tremor. Seit Beginn der Therapie (Oktober 2010) habe ich keinen Schub mehr gehabt. Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort!

Prof. Judith Haas: Es gibt einen Hinweis in der Produktinformation ,dass in Abhängigkeit von der Aktivität der Erkrankung individuell eine Entscheidung für Interferon beta und geleichzeitiges Stillen getroffen werden kann. Bei leichten Schüben in der Vergangenheit würde ich in bezuig auf die Sicherheit des Babys eher eine Entscheidung für eine kuerzere Stillzeit treffen – 6 Monate empfiehlt die Deutsche Liga fürs Stillen – dann wieder mit Rebif 44 beginnen. Die Alternative einer schubprophylaktischen Therapie mit 10g Immunglobulinen pro Monat ist eine weiter Möglichkeit , die von Bundesland zu Bundesland von den Kassen unterschiedlich entschieden wir. Es ist aber einen Versuch wert bei der zuständigen Krankenkasse diesbezueglich anzufragen.

V-Imogen: Mein Partner und ich planen in der nächsten Zeit schwanger zu werden. Natürlich möchte ich mich, gerade wegen der MS, vorher ausführlich informieren. Die Diagnose bekam ich vor ca. 1 Jahr und mache auch seitdem eine BT mit Extavia. Schübe hatte ich bisher 3. Alle Symptome, bis auf ein paar Taubheitsgefühle in den Beinen, sind vollständig zurückgebildet und mir geht es psychisch und körperlich sehr gut! Nun meine Fragen: Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Extaviavorher absetzen soll oder nicht. Können Sie mir dazu einen Rat geben? Wenn ich es vorher absetzen sollte, wie lange vorher sollte man das machen? Was empfehlen Sie nach der Schwangerschaft? Sollte ich gleich mit der Basistherapie fortfahren oder hat man durch das Stillen auch ein geringeres Schubrisiko?

Prof. Judith Haas: Ich gehe davon aus , dass Sie inzwischen unter Extavia keine Schubaktiviät mehr haben, sonst müsste man gegebenenfalls auch die Basistherapie wechseln. Ich würde aber auf jeden Fall bei 3 Schüben in einem Jahr die Basistherapie bis zur Schwangerschaft fortsetzen und nach der Schwangerschaft wieder nach der Stillzeit beginnen oder wie oben bereits erwähnt bei der Krankenkasse anfragen ob eine Schubprophylaxe mit Immunglobulinen erstattet wird.

V-Birgit: Hallo, mein Sohn hat seit 3 Jahren MS und spritzt seit 10 Monaten Avonex. Jetzt stellt sich heraus, dass er und seine Frau wohl in der 10. SSW ihr Kind verlieren werden. Ist Avonex dafür verantwortlich? Die beiden haben bereits ein gesundes Kind aus der Zeit vor Avonex. Was raten Sie für künftigen Kinderwunsch ?

Prof. Judith Haas: Da sehe ich keinerlei Zusammenhang. Fehlgeburten sind auch sonst sehr häufig . Die Spontanabortrate liegt bei bis zu 22 % in Abhängigkeit vom Alter.

V-Sonne: Sehr geehrte Frau Haas, bei mir wurde 2006 die Diagnosse MS erkannt. Da ich zuvor als Bankkauffrau tätig war unterschrieb ich einen Aufhebungsvertrag vor der Diagnosse. Natürlich unglücklich aber das es so schwer wird wieder Arbeit zufinden war mir nicht klar. Ich bin 60% Schwerbehindert nutze aber jede möglichkeit mich sportlich zu betätigen. Mein Frauenarzt meinte es wäre alles in Ordnung rein organisch bei mir. Wie lange kann ich noch warten mit einem Kind ??? Ich werde dieses Jahr 32 Jahre. Einen festen Partner habe ich schon seit langer Zeit, daran liegt es nicht. Wie lange könnte ich es noch hinauszögern?? Viele Grüsse

Prof. Judith Haas: Viele MS betroffene Frauen entscheiden sich erst relativ spät für eine Kind .das ist ja auch unabhängig von der MSin allgemein gesellschaftlicher Trend. Wenn ich Sie richtig verstehe, suchen Sie derzeit einen neuen Arbeitgeber und zögern deshalb mit der Schwangerschaft. Es hängt natürlich vom Verlauf der Erkrankung ab . Wenn die MS schon Folgen hinterlassen hat, sollten Sie sich eher früher für ein Kind entscheiden. Wenn Sie aber relativ unbehindert sind, dann können Sie sich durchaus noch Zeit lassen Da gilt dann das gleiche, wie für andere Frauen. Beraten Sie mit Ihrem Neurologen , wie er den Verlauf Ihrer MS einschätzt.

V-Ramona: guten nabend. ich hätte da mal die frage was für eigenschaften eine schwangerschaft während der ms hat. also vor und nachteile

Prof. Judith Haas: Die bestehende Schwangerschaft hat auf den Verlauf der MS einen günstigen Einfluss , ist also eine hochwirksame "Immuntherapie" . Schübe treten allenfalls noch in der Frühschwangerschaft auf später nahezu nicht mehr. Nach der Geburt besteht in den ersten 3 Monaten ein erhöhtes Schubrisiko. Jede dritte Frau erleidet unbehandelt einen Krankheitsschub. Auf den Langzeitverlauf wirken sich Schwangerschaften eher günstig aus , auf jeden Fall nicht ungünstig. Hierzu gibt es eine Reihe von Berichten aus unterschiedlichen Ländern und MS Zentren.

rosenholz: Hallo, reicht es Fampyra ein paar Tage vor dem "Bbay machen" abzusetzen oder MUSS es Wochen oder gar

Prof. Judith Haas: Bereits beantwortet.

manjana: guten abend..ich und mein freund wünschen uns ein kind,ich bekomme seit 3 jahren tysabri und meine neurologin möchte es auch während der schwangerschaft nicht absetzen..geht das und wenn ja wie ,bekomme ich es dann auch wie gehabt??habe schon einmal dach dem abstzen von tysabri den rebound erlebt sodass wir weitermachen..

Prof. Judith Haas: In der Tat kann man bei Pat. mit hochaktiver MS im Einzelfall darüber nachdenken Tysabri die Schwangerschaft über weiter zu infundieren. Ob dies im Einzelfall über die ersten 3 Monate hinaus notwendig ist. ist schwer zu entscheiden, da ja dann der natürliche den Verlauf der MS begünstigende Effekt einsetzt. Tysabri hat möglicherweise auch immunologisch keine Nachteile für das sich entwickelnde Kind. Missbildungen sind auf jeden nicht bekannt. Es besteht aber ein gewisses erhöhtes Infektionsrisiko für die Mutter , das ja schon durch die Schwangerschaft allein erhöht ist. Ihre Neurologin hat sicher gute Gründe Ihnen diese Empfehlung zu geben.

Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Chatter, heute ging es richtig rund hier. Viele Fragen sind leider noch offen, aber eine Neurologin hat auch nur zehn Finger zum Tippen. Wir versuchen, die offenen Fragen heute Abend noch zu beantworten, sonst sicher im Lauf der Woche. Das Chatprotokoll finden Sie ab ca. 22 Uhr auf der Startseite von amsel.de , später unter Beratung/Chat/Chatprotokolle. Ihnen allen herzlichen Dank für die rege Beteiligung, nochmals Entschuldigung für die technische Panne im Februar, danke für Ihre Geduld! Ganz besonderer Dank geht natürlich an Frau Prof. Dr. Haas für ihr Engagement hier und heute! Einen angenehmen restlichen Abend wünsche ich.

Redaktion: AMSEL e.V., 20.03.2012