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Basistherapie bei Multiple Sklerose

07.04.09 - Injektionsreaktionen sollten mit der Zeit abnehmen, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Oliver Neuhaus im AMSEL-Expertenchat.

Moderator Patricia Fleischmann: Guten Abend, liebe Chatter! In 20 Minuten geht es los: Dann beantwortet PD Dr. med. Oliver Neuhaus Ihre Fragen zur Basistherapie. Die können Sie gern jetzt schon einstellen, wenn Sie möchten.

Kati: Guten Abend an alle, ich spritze seit 2 1/2 Monaten Betaferon (nach Copaxone 6 Jahre und Avonex 3 Jahre). Leider bekomme ich ziemlich starke Hautreaktionen: rot, warm, geschwollen und sehr sehr schmerzhaft. Am Bauch neuropathische Schmerzen (großflächiger brennender Schmerz - oberlfächlig). Da ich sehr schlank bin habe ich wenig Unterfett und spritze jetzt nur noch in Po und Oberschenkel. Aber es sind nicht mehr viele Stellen Haut zur Verfügung, die nicht gerötet und schmerzhaft sind. Ich habe die kürzeste Einstichtiefe (8 mm) und auch schon eine cortisonhaltige Hautsalbe ausprobiert. - Jetzt weiß ich nicht so recht weiter: Ist Betaferon dann die richtige Basistherapie für mich? Ich hatte jedes Jahr 1 Schub und 2008 zum ersten Mal 2 Schübe. Deshalb wurde die Interferon-Dosis (durch Betaferon!) erhöht. Haben Sie Erfahrung damit, wie lange solche Reaktionen anhalten können. Ich vertrage Betaferon ansonsten sehr gut. Herzlichen Dank und Gruß Kati

Moderator Patricia Fleischmann: Hallo Kati, willkommen! Kann sich nur noch um Minuten handeln, dann antwortet Dr. Neuhaus Ihnen.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Kati, an sich ist Betaferon schon die richtige Basistherapie. In der Regel sollten die Injektionsreaktionen mit der Zeit abnehmen, wobei ich leider nicht vorhersagen kann, wie lange es bei Ihnen dauert. Haben Sie es schon mit Kühlen versucht? Hatten Sie auch bei der intramuskulären Injektion von Avonex Probleme? Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

 
 
pd dr. med. oliver neuhaus
 
 
 

1989-1996 Studium der Humanmedizin an der Universität Ulm

  • 1996-1997 Arzt im Praktikum an der Klinik für Neurologie des Christophsbades in Göppingen
  • 1998-2000 Forschungsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Abteilung Neuroimmunologie, Martinsried
  • 2000-2002 Assistenzarzt an der Neurologischen Universitätsklinik, Karl-Franzens-Universität, Graz, Österreich
  • 2002-2006 Assistenzarzt an der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 2006-2007 Funktionsoberarzt an der Neurologischen Klinik, Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 2006 Abschluss des Habilitationsverfahrens an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit dem Thema: "Immunpharmakologie der Multiplen Sklerose – Wirkmechanismen aktueller und künftiger Therapieansätze"
  • Seit 2007 Chefarzt der Abteilung Neurologie, Kreiskrankenhaus Sigmaringen, Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH
  • Prof. Dr. Neuhaus wurde 2003 für seine wegweisenden Arbeiten mit dem Sobek-Nachwuchspreis ausgezeichnet.

Ronja: Sehr geehrter Herr Dr. Neuhaus. Ich habe seit Dezember 2008 die Diagnose MS. Seit 3 Wochen spritze ich Betaferon. Ich habe ziemlich starke Hautrötungen, die mit Heparin und der niedrigen Cortisonsalbe nicht weggehen. Mit den Nebenwirkungen habe ich ziemlich zu kämpfen. Es tut auch beim Spritzen sehr weh. Ich habe starke Angst vor dem Spritzen und eine regelrechte Panik entwickelt. Haben Sie Tipps, wie man den Anfang überstehen und durchhalten kann? Morgen kommt noch mal eine Betaferon-Schwester, die mit mir das Spritzen noch mal übt, aber es kostet mich so Überwindung.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Ronja, lassen Sie sich morgen von der Betaferon-Schwester genau den Spritzvorgang mit dem Injektor zeigen. Sie kann Ihnen auch zeigen, wie es nicht so sehr weh tut (z.B: mit Kühlung). Natürlich schmerzen die Injektionen, aber im Verlauf sollten die Nebenwirkungen nachlassen. Falls Sie mit der Häufigkeit der Injektionen nicht zurecht kommen, ist die nur einmal wöchentlich zu verabreichende Injektion von Avonex eine Alternative; diese Injektion ist aber intramuskulär, nicht subkutan. Bei absoluter Spritzenangst gibt es noch immer die Azathioprin-Tabletten oder voraussichtlich im nächsten Jahr ein neues Medikament, Cladribine-Tabletten. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Moderator Patricia Fleischmann: Während Sie auf Dr. Neuhaus' warten, können Sie sich auch untereinander austauschen: Einfach Text ins Feld "Allgemeiner Beitrag" stellen und abschicken.

Moderator Patricia Fleischmann:



Celina: Guten Abend Herr Prof. Dr. Neuhaus, ich (37 jahre) habe die Diagnose "gesicherte schubförmige MS" vor 2 Wochen bekommen. Auf dem MRT sind auch ein paar Läsionen. Im Liquor ergab sich der eindeutige Befund einer intrathekalen lgG-Synthese mit zusätztlicher Schrankenfunktionsstörung, die anderen Parameter (Zellzahl, Eiweiß, Boreilien waren ebenso wie die MRZ-Reaktion unauffällig). Was bedeutet eigentlich "zusätzlicher Schrankenfunktionsstörung", heißt das, dass ich dies zusätzlich zur MS habe? Ich hab ständiger Schwindel, massive Gleichgewichtsstörung, starke Blasenschwäche, Koordinationsstörungen, Konzentrationsstörung und bin ständig müde. Sind diese Symptome der MS oder sind dies bleibende Schäden von den unbemerkten Schüben? In den letzten halben Jahr hatte ich 3 Schübe mit mehrtägigen Vertigo und einmal zusätzlich Gehproblem li. Bein. Mein Neurologe hat mir geraten eine Basistherapie zu beginnen mit Spritzen. Werden diese Beschwerden dann besser? Welches Medikament würden Sie mir zum Start empfehlen, gibt es schon Tabletten? Oder soll ich bis zum nächsten Schub warten. Sind dies alles Merkmale der MS, irgendwie kann immernoch nicht glauben oder hoffe, dass ich das nicht habe. Meine Schwester hatte vor ca. 3 Jahren eine Rückenmarkentzündung gehabt und war von Hals ab nach unten gelähmt, die mit 5 Tage Cortison behandelt wurde. Sie hatte auch danach Sehstörungen und halbseitige Gesichtslähung erlitten. Sie bekommt immernoch Stromschläge bei Kopfbewegungen, das kribbeln und Taubheitsgefühl in den Armen und Beinen hat sie immernoch. Was kann man dagegen tun, damit es wieder besser wird? Hat eine Rückenmarkentzündung irgendwas mit MS zu tun? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Celina, Die Schrankenfunktionsstörung bedeutet, dass die so genannte Blut-Hirn-Schranke, die immunologisch das Gehirn vom Rest des Organismus abtrennt, geöffnet ist. Dieser Befund ist bei entzündlicher Aktivität im Rahmen der MS häufig. Die Schrankenstörung ist also keine zusätzliche Erkrankung, sondern gehört zur MS. Alle von Ihnen beschriebenen Symptome lassen sich gut durch die MS erklären. Eine Basistherapie ist auf jeden Fall jetzt sinnvoll, zumal Sie bereits drei Schübe hatten. Auf einen weiteren Schub sollten Sie nicht warten. Momentan stehen nur zu spritzende Medikamente zur Verfügung, wobei ich Ihnen zu einem Interferon rate. Auch die Rückenmarkentzündung Ihrer Schwester passt zu einer MS. Die "Stromschläge" bei Kopfbewegungen sind auch typisch und nennt man "Lhermitte-Zeichen". Ist bei Ihrer Schwester die Diagnose gestellt worden? Bitte sprechen Sie mit Ihrem Neurologen nochmals ausführlich über die Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Kati: Hallo, auch trotz Kühlung vor und nach dem Spritzen habe ich diese Reaktionen. Bei Avonex u. bei Copax. hatte ich keine solche Hautreaktionen. Gruß Kati

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Kati, Copaxone ist kein Interferon, und Avonex wird intramuskulär verabreicht, was weniger Hautreaktionen macht. Die zwei Schübe sind unter Avonex aufgetreten? Haben sich MRT-Veränderungen gezeigt? Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Moderator Patricia Fleischmann: Kleiner Tipp: Über "Allgemeiner Beitrag" können Sie sich mit andern Chattern austauschen, wenn Sie möchten.

Kati: Hallo, die zwei Schübe sind unter Avonex aufgetreten. Im MRT gab es nur einen kleinen neuen Herd. Andere Herde waren dafür nicht mehr zu sehen. Kati

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Kati, wenn Sie Betaferon nicht vertragen, ist auch Tysabri zu überlegen (zugelassen bei "mindestens zwei Schüben unter einem Basistherapeutikum), wobei der milde MRT-Verlauf zunächst dagegen spricht. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Ronja: Danke, Herr Dr. Neuhaus. Ich werde den Termin morgen abwarten und sehen, wie es weitergeht. Vielen Dank für Ihre Antwort!

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Gern geschehen.

barbara: Guten Abend, ich habe seit mind. 14 Jahren MS. Damals einen Schub, vorher Sehnerventzündung, alles hat sich ohne Medikamente zurückgebildet. Im Juli 2008 hatte ich einen heftigen Schub (Massive Gleichgewichtsstörungen) - wurde mit Cortison behandelt - von dem ich mich nur langsam erhole. Im Oktober/Nov. 08 habe ich mit Copaxone angefangen, musste aber wegen schlechter Leberwerte aussetzen. Spritze jetzt seit ca. 2 Monaten Copaxone und habe wenig Nebenwirkungen (blaue Flecken, leichte Hautrötungen), komme ganz gut klar! Nun meine Fragen: 1. Können die Leberwertveränderungen vom Copaxone kommen, obwohl meine Werte jetzt trotz der Spritzen wieder ok. sind? 2. Woran kann man erkennen, ob eine Basistherapie anschlägt? MRT o. ä.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Barbara, Copaxone kann selten die Leberwerte verändern. Auch eine Normalisierung im Verlauf ist möglich. Eine Basistherapie ist dann optimal wirksam, wenn Stabilität erreicht wird, also keine neuen Schübe, keine fortschreitende Behinderung und keine neuen MRT-Veränderungen auftreten. Bei Copaxone ist bekannt, dass die volle Wirksamkeit nach wenigen Monaten Therapie eintritt. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Bert: Hallo Herr Dr. Neuhaus, was ist denn eine Basistherapie bei sekundär chron. progredienter MS? Viele Ansätze basieren auf Interferonen, wo ich den Nutzen ohne Schübe nicht so recht sehen kann. viele Grüße

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Bert, als Basistherapie der sekundär chronisch progredienten MS sind Betaferon und Rebif (bei Schubaktivität) zugelassen. Betaferon hat auch nur in der Europäischen Zulassungsstudie eine Wirksamkeit gezeigt, weil da mehr Patienten Schübe hatten, während in der Nordamerikanischen Studie mit weniger Schüben keine ausreichende Wirksamkeit belegt werden konnte. Bei fehlenden Schüben kann durch einen Steroidstoß überprüft werden, ob eine immunologische Therapie sinnvoll ist. Alternativ kann auch ohne Schübe Mitoxantron eingesetzt werden. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

maria: guten abend, rebif, avonex, copaxone dann immunglobuline (octagam). dann das urteil kein rezept mehr weil für ms nicht zugelassen. wie gehts weiter???

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Maria, nur Octagam ist für MS nicht zugelassen. Die anderen Basistherapien sind für die schübförmige MS zugelassen. Falls die Krankheit dennoch fortschreitet, sind Tysabri oder Mitoxantron zu überlegen (jeweils mit bestimmten Voraussetzungen). Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

barbara: Wenn MRT-Veränderungen auftreten, wechselt man dann die Therapieform? Kann es MRT-Veränderungen geben, ohne dass Schübe auftreten, bzw. sich diese Veränderungen bemerkbar machen?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Barbara, diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. In der Regel führen die klinischen Kriterien, also Schübe oder Behinderungsfortschreiten. Aber in der Tat können auch MRT-Veränderungen auftreten, ohne dass es bemerkt wird (viele Betroffene haben einen ersten Schub, im MRT aber schon viele frühere Herde). Falls im MRT unter einer Basistherapie deutliche Veränderungen auftreten, z.B. weitere Kontrastmittel aufnehmende Läsionen, muss der Wechsel der Therapie überlegt werden. Man muss jeder Basistherapie aber mindestens sechs Monate bis ein Jahr Zeit geben, um die Wirksamkeit allein mit MRT-Kriterien zu prüfen. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Celina: Bei meiner Schwester wurde zuerst der Verdacht auf MS gestellt, auf dem MRT war auch eine grosse Entzündungsherd zu sehen, die aber nach einem Jahr wieder bei der neuen MRT Kontrolle keine Narbe zu sehen war und verheit war. Und sonst keine neuen Herde zu sehen waren, hieß es "Alles in Ordnung" keine MS. Momentan hat sie auch unklares verschwommenes Sehen. Sie hat an einem Auge als Kind schon Sehfehler (hat sehen nicht gelernt und sieht nichts). Kann das sein dass es ein einmaliger Rückenmarkentzündung war. Kann aus einer Rückenmarkentzündung eine MS entstehen?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Celina, aus einer Rückenmarkentzündung kann durchaus eine MS entstehen, zumal eine einseitige Sehstörung ebenfalls damit zu tun haben kann. Es gibt auch eine Sonderform der MS, die so genannte Neuromyelitis optica, die langstreckige Rückenmarksentzündungsherde und Sehnerventzündungen kombiniert. Falls jetzt Sehstörungen auftreten, sollte Ihre Schwester sich nochmals neurologisch vorstellen, um ein MRT des Schädels und ein VEP machen zu lassen. Auch kann ein spezieller Blutwert, "Antikörper gegen Aquaporin-4" Hinweise auf diese Sonderform geben. Da Sie selbst aber MS haben, ist wahrscheinlicher, dass auch Ihre Schwester MS hat. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Felix: Guten Abend Herr Dr. Neuhaus. Seit August 2006 habe ich die gesicherte Diagnose PPMS (von Anfang an chronisch fortschreitende MS ohne Schübe). Eine Basistherapie bekomme ich nicht. In den letzten Wochen / Monaten haben sich meine Symptome (Drehschwindel, Koordinationsprobleme, chronische Müdigkeit, schwindende Kraft in den Beinen) spürbar verschlechtert, auch wenn es heute gerade wieder etwas besser zu sein scheint. Vor allem der Drehschwindel, der fast ständig spürbar ist, macht mir zu schaffen. Was würden Sie mir empfehlen?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Felix, bei PPMS sind die Behandlungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt. Man kann versuchen, ob ein intravenöser Steroidstoß hilft und das bis vier mal pro Jahr wiederholen (unter Magen-, Thrombose- und Osteoporoseschutz). Ansonsten stehen bei PPMS ganz klar die symptomatischen Therapien im Vordergrund, da man mit immunologisch wirksamen Basistherapien bei dieser Form der MS, bei der die Entzündung nicht vorherrscht, keine ausreichende Wirksamkeit hat. Chronische Müdigkeit (Fatigue) kann mit Amantadin oder Modafinil behandelt werden. Drehschwindel ist sehr schwierig zu behandeln. Allerdings geht Drehschwindel oft von den Gleichgewichtsorganen aus (und hätte dann nichts mit MS zu tun), weshalb ich eine HNO-ärztliche Abklärung empfehle. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

barbara: Ein herzlichen Dankeschön, Prof. Dr. Neuhaus, für Ihre Antworten. Viele Grüße Barbara

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Gerne geschehen.

Michele: Sehr geehrter Herr Dr. Neuhaus, 2008 wurde bei mir MS diagnostiziert. Es wurde sofort die Therapie mit Copaxone begonnen. 2 kleine Schübe folgten in den ersten 6 Moanten der Behandlung. Seit Nov 08 keinen Schub mehr. Kontroll MRT ergab Verschwinden einer Läsion sowie enorme Regredienz zweier vorhandener Läsionen. Insbesonderes Augenmerk wurde auf die Sehnerven gelegt, da ich immer wieder veschwommen sehe . Aber es ist nichts nachzuweisen. Zwei Fragen habe ich nun: Ist Verschwommen Sehen ein typisches zeitweises Symptom, welches Cop nicht beeinflussen kann? Inwieweit besteht die Chance das Cop die MS zum Stillstand bringen kann bzw. über wieviele Jahre kann es eine mögl. Behinderung verzögern? Meine Behandlung startete mit dem ersten Schub (Sehnerventzündung). Gibt es Biomarker für die Wirksamkeit der Behandlung?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Michele, das Verschwommensehen kann noch ein Rest von der Sehnerventzündung sein, muss aber nicht einer frischen Entzündung entsprechen. Die verzögerte Wirksamkeit von Copaxone ist typisch. Da Sie jetzt keine Schübe mehr haben und das MRT in Ordnung ist, gehe ich von einer Wirksamkeit aus. Bisherige Erfahrungen mit Copaxone haben gezeigt, dass dieser stabile Zustand viele Jahre anhalten kann (was aber leider nicht vorhersehbar ist). Biomarker für die Wirksamkeit von Copaxone werden erforscht, stehen aber zur Zeit nicht im klinischen Alltag zur Verfügung. Wichtig ist, dass Sie auf Zeichen neuer Schübe achten. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

nicole: Guten Abend! Rebif, Avonex, Copaxone, Tysabri und Co. Welches ist Ihrer Meinung nach das stärkste Medikament für die MS?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Nicole, das zur Zeit zugelassene Medikament mit der stärksten Wirksamkeit ist Tysabri. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen kann es aber nur dann eingesetzt werden, wenn von Anfang an sehr viele Schübe auftreten oder eine Basistherapie nicht ausreichend wirksam ist. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Sementa: Hallo Herr Dr. Neuhaus, was halten Sie von Alemtuzumab? Innerhalb von Studien wäre dieses Medikament zu bekommen.Wäre es ratsam dies als Mgl. der Heilung zu versuchen?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Sementa, Alemtuzumab hat in einer so genannte Phase II-Studie eine herausragende Wirksamkeit sowohl auf Schubrate als auch auf Verschlechterung der Behinderung gezeigt, und zwar im Vergleich zu dem Basistherapeutikum Rebif 44. Allerdings sind bei einigen Patienten schwere Nebenwirkungen aufgetreten, am häufigsten Veränderungen der Schilddrüse, aber auch ein schwerer Mangel an Blutplättchen, was zu Blutungen führt. Im Rahmen der laufenden Phase III-Studien, die zur Zulassung notwendig sind, werden diese Nebenwirkungen aber gut überwacht. Eine Heilung können wir leider auch nicht mit Alemtuzumab erwarten. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Celina: Herr Prof. Dr. Neuhaus, bedeutet diese From MS mit zusätzlicher Schrankenfunktionsstörung, dass es schneller "Berg ab" geht als bei einer nur "normalen MS"? Wird durch die Basistherapie die Sympthome besser? Celina

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Celina, die Schrankenfunktionsstörung zeigt nur, dass zum Zeitpunkt der Nervenwasserentnahme entzündliche Aktivität vorlag. Die Blut-Hirn-Schranke kann sich unter antientzündlicher Therapie, zum einern dem Steroidstoß, zum anderen der Basistherapie, wieder schließen. Mehr bedeutet der Befund "Schrankenfunktionsstörung" nicht. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

nicole: Vielen Dank für die Antwort. 1. Und was ist wenn die Tysabritherapie keine Wirkung angezeigt werden und doch Schübe gibt? 2. Was halten Sie als Schulmediziner von der Ostepathie oder Cranio bei MS?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Nicole, Schübe unter Tysabri sind selten, aber möglich. Es gibt sogar ca. 6. % Tysabri-Nonresponder, also Betroffene, bei denen das Medikament gar nicht wirkt. Falls unter Basistherapie und auch unter Tysabri weiter Schübe auftreten, muss die Therapie weiter eskaliert werden, wobei der nächste Schritt Mitoxantron ist. Falls das auch nicht ausreicht, ist die Vorstellung in einem MS-Zentrum notwendig, um eventuelle Reservemedikamente einzusetzen. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Frau Fleischmann, kann ich die zweite Frage von Nicole noch beantworten? Grüße O. Neuhaus

Moderator Patricia Fleischmann: Klaro, eine Sekunde...

für Nicole von Onlinered.: 2. Was halten Sie als Schulmediziner von der Ostepathie oder Cranio bei MS?

Marion: Sehr geehrter Herr PD Dr. Neuhaus, ich habe 2 Autoimmunkrankheiten, Colitis ulcerosa seit 2006 und die MS wurde Anfang 2007 diagnostiziert. Anfangs habe ich Rebif 22 gespritzt, da ich im Juli / Oktober 2 starke Schube von Col. Ulcerosa hatte, wurde Rebif abgesetzt.Ab 27.03 09 wurde mir jetzt Azathiprin verordnet. Enddosis 100mg in 2 Dosierungen. Das Immunsuppresivum soll jetzt für Darm und Ms helfen. Reicht diese Dosierung aus oder sollte noch zusätzlich ein anderes Medikament gegen die MS verordnet werden? Mit freundlichen Grüßen Marion

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Unten beantwortet.

nicole: Was wären dei Reservemedikamente?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Nicole, die Reservemedikamente sind Cyclophosphamid, Rituximab, Daclizumab oder in Einzelfällen sogar die Knochenmarktransplantation. Alles nicht zugelassen und ausgewiesenen MS-Zentren vorbehalten. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Nicole, zur zweiten Frage: "Schulmediziner" hört sich so dröge an. Schulmedizin bedeutet, dass diejenigen Medikamente oder Verfahren bevorzugt eingesetzt werden, die in ordentlichen Studien ihre Wirksamkeit bewiesen haben. Besser wäre also "wissenschaftlich fundierte Medizin". Osteopathie oder Craniotherapie können bei MS durchaus Symptome lindern, sie aber genausowenig wie die "Schulmedizin" heilen. Wer das behauptet, sagt die Unwahrheit. Ein Versuch dieser alternativen Methoden kann sinnvoll sein, wenn dabei nicht auf eine Basistherapie bzw. Schulmedizin-Therapie verzichtet wird. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

lilo: Gibt es ein zeitliches Limit für eine Basistherapie (wie lange anwendbar)?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Lilo, nein. Die Basistherapie kann im Prinzip jahrzehntelang weiterlaufen. Die Frage, ob die Basistherapie bei Stabilität auch mal abgesetzt werden kann, ist sehr schwer zu beantworten (und nicht in Studien untersucht). Man kann nach dreijähriger Basistherapie ohne jeglichen Schub, ohne neurologische Verschlechterung und bei stabilem MRT versuchsweise das Medikament pausieren, wobei dann ein Wiederauftreten der Erkrankung nicht ausgeschlossen werden kann. Dieser Schritt muss auf jeden Fall gut mit dem Neurologen besprochen werden. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

spatzl: Guten Abend, bekomme nach Belastung (Stehen, Gehen) zum Teil starke Muskelschmerzen, Rück- und Vorderseite Oberschenkel, auch asymmetrisch, die sich in Ruhe nach geraumer Zeit - 1-2 Std. wieder bessern. Auf MS zurückzuführen?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo, belastungsabhängige Muskelschmerzen sind eher selten bei MS, aber möglich. Bitte lassen Sie vom Hausarzt den Blutwert CK messen (ein Muskelenzym). Solche Beschwerden können auch auftreten, wenn man Cortison oder Cholesterinsenker bekommt. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

nicole: Vielen Dank für die Aufklärung von "Schulmedizin". Wieder etwas neues gelernt :-)

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Gern geschehen.

Marion: Sehr geehrter Herr PD Dr. med Neuhaus, ich habe 2 Autoimmunkrnkheiten, Colitis Ulcerosa seit 2006, MS diagnostiziert seit Anfang 2008. Habe mit Rebif 22 angefangen. Im Juli und Okt. 2008 aufgehört, da starke Schübe der Colitis. Ab 27.03 09 mit Azathioprin angefangen, Enddosis 100 mg in 2 Gaben.Soll für beide Krankheiten helfen.Was halten Sie von der Therapie mit Azathioprin? Reicht die Dosierung aus oder sollte man noch zusätzlich ein weiteres Medikament nehmen? Mit freundlichen Grüßen Marion

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Marion, in Ihrem Fall mit Colitis ulcerosa und MS halte ich tatsächlich Azathioprin für das geeignetste Medikament. Die notwendige Dosis kann man recht gut bestimmen, indem man bei Ihnen ein Differentialblutbild macht und die Lymphozyten zählt, das ist ein Teil der weißen Blutkörperchen. Die Lymphozyten sollten zwischen 800 und 1200 pro Mikroliter liegen. Ist das der Fall, dann ist Azathioprin ausreichend dosiert. Sind sie höher, sollte auch Azathioprin erhöht werden, sind sie niedriger, kann die Dosis gesenkt werden. Diese Blutkontrollen sollten anfangs häufiger, später alle drei Monate wiederholt werden. Auch muss man unter Azathioprin auf die Leberwerte aufpassen. In der Regel sind 2,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht die richtige Dosis. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Tami: Hallo Herr Dr. Neuhaus, ich würde gerne wissen ob es wirklich durch die Basistherapie eine Chance gibt niemals im Rollstuhl zu landen? Vielen Dank für Ihre Antwort.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Tami, selbstverständlich ist durch die Basistherapie die Chance erheblich größer, niemals im Rollstuhl zu landen. Sehr viele MS-Betroffene haben einen milden Verlauf. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

nicole: Ich habe hin und wieder richtige Schmerzen (wirken wie Gliederschmerzen) in den Beinen, es ist aber keine Muskelverspannung oder ähnliches vorhanden, sondern es sind Nervenschmerzen. Haben Sie Empfehlungen was man gegen die Nervenschmerzen tun kann?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Nicole, Nervenschmerzen gibt es auch bei MS. Symptomatisch kann neben "normalen" Schmerzmitteln wie Ibuprofen auch "Nervenschmerzmittel" wie Gabapentin versucht werden (wirkt erst später, Nebenwirkungen wie Müdigkeit kommen aber früher, also durchhalten). Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Daniela: Halloe Herr Dr. Neuhaus, ich habe seit 2000 die Diagnose MS. Bisher Ende letzten Jahres hatte ich nur wenig Probleme (nur Sensibilitätsstörungen) und innerhalb von 8 Jahren nur 2 Kortisonstoßtherapien und 1x Kortison-Tabletten bekommen. Anfang diesen Jahres hatte ich eine Sehnervenentzündung auf beiden Augen und in diesem Zusammenhang eine zweite Kortison-Stoßtherapie bekommen, nachdem die erste nicht richtig angeschlagen hat. Da sich im MRT einige Herde gezeigt haben, rät mir mein Neurologe nun zu einer Basistherapie mit Copaxone. Da mein Mann und ich nach Abschluß meines Examens (in 3 Monaten) uns unseren Kinderwunsch erfüllen wollen, bin ich nun unsicher, ob ich in der momentanen Situation mit einer Basistherapie beginnen soll. Würde ich jetzt mit einer Therapie beginnen, so würde diese ja erst in einem halben Jahr wirken, so dass ich keinen sofortigen Vorteil von dieser Therapie hätte. Was würden Sie mir raten? Danke

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Daniela, wenn Sie "rasch" Ihrem Kinderwunsch nachgehen, sollten Sie zunächst nicht mit einer Basistherapie anfangen, da alle Medikamente bei Schwangerschaft abgesetzt werden sollten. Außerdem schützt Sie die Schwangerschaft recht zuverlässig vor MS-Schüben (die nach Entbindung allerdings wieder kommen können). Bei aktiver MS während der Schwangerschaft und im Wochenbett sind übrigens die Immunglobuline sinnvoll und können dann gegenüber der Krankenkasse begründet und beantragt werden. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

sonja: Guten Abend Dr. Neuhaus,Vor einem Jahr hatte ich eine Rückenmarkentzündung. ich hab das Problem dass mein Rücken ständig sehr juckt und ich muss immer kratzen. Auch habe ich Blasenschwäche muss alle 20 min auf wc aber wenig wasserlassen. Kann auch ein gesunder Mensch durch Lumbal Punktion eine Rückenmarkentzündung oder MS bekommen?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo, eine Lumbalpunktion kann keine MS verursachen. In seltenen Fällen kann es durch eine Lumbalpunktion, die "unsauber" durchgeführt wurde, zu einer bakteriellen Hirnhautentzündung, die aber sofort festgestellt wird. Das Hautjucken sehe ich nicht in Zusammenhang mit der damaligen Rückenmarkentzündung. Haben Sie das schon einem Hautarzt gezeigt? Die Blasenstörung kann schon auf die Rückenmarkentzündung zurückgeführt werden. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

kati3: Hallo - und noch eine letzte Frage: Kann die Basistherapie ein RLS (Restless Leg Syndrom) beeinflussen? Ich hatte unter Avonex heftige Probleme mit dem linken Bein bekommen (vor allem in Ruhe abends und nachts). Erst hieß es RLS, dann Spastik. Momentan ist RUhe. - Herzlichen Dank für die Antworten und Ihnen schöne Osterfeiertage - Kati(3)

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Kati, Resless legs (RLS) sind eher ungewöhnlich bei MS, Spastik ist häufiger. Das RLS wird mit anderen Medikamenten behandelt (eigentlich Parkinson-Mitteln, obwohl das RLS kein Morbus Parkinson ist). Besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Neurologen. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

spatzl: Hallo, ich frage nochmal wegen der Muskelschmerzen (auch Ziehen, Brennen). Diese werden so stark nach ca. 20Min., daß ich nicht mehr Stehen, Gehen kann. Eher Muskelerkrankung? Vielen Dank!

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo, wie ich sagte, kann eher eine Muskelerkrankung (z.B. bei Einnahme von Cortison oder Cholesterinsenkern oder auch ohne Medikamenteneinfluss) vorliegen. Lassen Sie bitte die CK im Blut bestimmen, das ist ein Muskelenzym. Besprechen Sie die Beschwerden bitte auch mit Ihrem Neurologen. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Nette1: Hallo Dr. Neuhaus, ich bekam ab 10/2006 bis 12/2007 Betaferon. Anschließend wegen Unvertäglichkeit Copaxone. Leider ließen die Schübe nicht nach. Nach Ostern muss ich jetzt erneut ins KH zum MRT und anschließender Schubbehandlung. Bedeutet das für mich, dass auch Copaxone nicht die rechte Wirkung zeigt? MfG Nette

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Nette, wenn Sie jetzt über ein Jahr Copaxone haben, sollte die volle Wirksamkeit vorhanden sein. Ist jetzt ein Schub aufgetreten und auch das MRT Veränderungen zeigt, ist von keiner ausreichenden Wirksamkeit auszugehen. Dann muss eventuell das Medikament wieder gewechselt werden. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

marc: Wie entscheide ich mich für das richtige Medikament? Bin gerade dabei mich zu informieren, wie das immer so ist gibt es überall Vor- und Nachteile.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Marc, diese Entscheidung ist wirklich schwer. Sie sollten die Vor- und Nachteile aller Optionen ausführlich mit Ihrem Neurologen besprechen oder sich eine zweite Meinung einholen. Dazu kann Ihr Neurologe Sie auch an einen MS-Experten weiterüberweisen. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

sonja: Hab noch was vergessen, wie vetragen sich eigentlich Schildrüsenkrankheit und Bandscheibenvorfälle L4/L5, S1 und grüner Star (habe immer erhöhten Augendruck 28/30) mit MS.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Sonja, alle drei Erkrankungen haben selbst nichts mit MS zu tun. Schilddrüsenveränderungen, wenn sie autoimmun bedingt sind (z.B. Hashimoto) kommen bei MS-Betroffenen allerdings häufiger vor; Bandscheibenvorfälle können MS-Symptome verschleiern; der grüne Star sollt bei MS kein zusätzliches Problem darstellen. Man muss bei allen Medikamenten überprüfen, ob sie bei grünem Star erlaubt sind. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

gerit: hallo herr neuhaus, ich habe die ms diagnose seit ein paar monaten und soll nun eine bt anfangen. im gespräch sind rebif und copaxone. welches von den beiden ist denn wenigstens auf der "gewichtsschiene" das was weniger pfunde auf die hüfte zaubert...ich habe da schon einige sitzen :-) grüße Gerit

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Gerit, schwierige Frage. Ich glaube, Gewichtszunahme steht in beiden Beipackzetteln. Ich persönlich habe sie etwas häufiger bei Copaxone beobachtet. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

susi: Kann ein Bandscheibenvorfall ein Schub sein?Helfen die Basistherapie auch die Behinderung hinauszuzögern?

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Susi, nein. Ein Bandscheibenvorfall ist ein mechanisches Problem der Bandscheiben der Wirbelsäule und hat nichts mit der MS zu tun, die nur im Gehirn und Rückenmark stattfindet. Die Basistherapien haben in Studien bewiesen, die Behinderung hinauszuzögern. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

Marion: hallo, noch schnell eine Frage zu Azathioprin. Eine häufige Nebenwirkung ist die Schädigung des Knochenmarks, verstärkt unter der Einnahme von Mesalzin, dass ich noch zusätzlich für den Darm einnehme. Muss ich mir jetzt Sorgrn machen ? Wie merke ich eine Schädigung des Knochenmarks. Danke für die Antworten. Marion

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Hallo Marion, Knochenmarkveränderungen werden durch die Blutbildkontrollen überprüft. Wenn Sie ungewöhnlich müde werden, Blutungen bekommen oder Infekte, dann sollten Sie zum Arzt gehen. Mit freundlichen Grüßen O. Neuhaus

sonja: meine erste frage ist verschwunden :(

Moderator Patricia Fleischmann: Und wieder aufgetaucht :-)Sorry, es war einfach ziemlich viel los, da wandern manche Fragen aus dem Blickfeld.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Und wieder aufgetaucht. Sorry, es war einfach ziemlich viel los, da wandern manche Fragen aus dem Blickfeld. [AMSEL-Onlineredaktion]

susi: Vielen Dank für Ihre Rückantwort und noch einen schönen Abend.

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Gerne. Einen schönen Abend an Sie und alle Chatter.

Marion: Hallo nochmal eine Frage zu Azathioprin. Eine der häufigen Nebenwirkungen ist Knochenmarkschädigung, besonders unter zusätzlicher Einnahme von Mesalazin .Dieses nehme ich noch zusätzlich ein. Muss ich mir jetzt Soregen machen? Viele Grüße Marion Vielen Dank für die Antworten

PD Dr. med. Oliver Neuhaus: Bereits beantwortet. [Anm. der Red.]

Moderator Patricia Fleischmann: Liebe Chatter, das wars bereits, halb Neun und der Chat schließt für heute. Die offenen Fragen beantwortet Dr. Oliver Neuhaus noch. In 2 ochen antwortet dann Dr. Peter flachenecker zum Thema "Fatigue und mehr". Ihnen allen noch einen schönen Abend und besonders großen Dank an Dr. Neuhaus für sein Engagement heute.

Redaktion: AMSEL e.V., 07.04.2009