Loslassen lautet die Devise
Werner ist heute 76, lebt seit 1998 mit der MS und ist inzwischen schwerst MS-betroffen. Seine Multiple Sklerose schritt von Anfang an rasant voran, der Anlagenführer bei einem Automobilhersteller der Region wurde schon drei Jahre nach der Diagnose berentet. Das Loslassen musste er zusammen mit seiner Ehefrau Anny Schritt für Schritt lernen. Verheiratet sind die beiden schon seit 55 Jahren, seit 26 Jahren begleitet sie die MS. Die Pflegepreisträgerin des Jahres 2014 der AMSEL Stiftung Ursula Späth sieht die Pflege ihres Mannes als Herzensangelegenheit, engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich als Leiterin der Kontaktgruppe Böblingen/Sindelfingen.
Ein Geben und Nehmen, denn das Informationsangebot der AMSEL und der Austausch mit Gleichgesinnten hat viel dazu beigetragen, dass das Paar Krankheit und wachsende Einschränkungen meistern und mit Gelassenheit hinnehmen kann. Aus der Gemeinschaft ziehen beide sehr viel Kraft, um den Alltag zu bewältigen und weiter für die Erhaltung ihrer Lebensqualität zu kämpfen. Loslassen, was nicht mehr geht, und sich an dem erfreuen, was Werner noch kann, ist ihre Philosophie. Den Blick nach vorn und eine positive Lebenseinstellung legt Werner allen MS-Betroffenen ans Herz. Zukunftspläne sollte man keinesfalls der MS opfern, so seine Erfahrung.
Dass sich der Status Quo seiner MS noch lange erhalten lässt – dafür trainiert er täglich aufs Neue Funktionen, die über Nacht MS-bedingt wieder verloren gehen – und dass er mit Anny weiter auf Reisen gehen und an den Treffen der Kontaktgruppe teilnehmen kann, ist Werners größter Wunsch. Daneben möchte der frühere Kassenwart im Obst- und Gartenbauverein weiterhin die Natur genießen können. Für Lebensfreude sorgen zudem die vier Enkel des Paares. Weitere Unterstützung bekommen sie von den beiden Söhnen. Und so sieht Werner auch seine Zukunft:
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Letzte Änderung: 27.06.2024