hallo Chris,
ich bin zwar nicht Lucy, möchte dir aber trotzdem etwas schreiben.
Die Lage, in der du bist, kann ich sehr gut nachempfinden. Nur, dass ich meine Diagnose schon deutlich länger habe als du, aber in etwa die gleiche Entwicklung erleben “durfte”. Erkennbare Schübe gab es nie, die Entwicklung ging stetig abwärts und natürlich habe auch ich nach einem Mittel gesucht, was das aufhalten könnte. Die Ärzte legten sich irgendwann fest auf PPMS oder doch lieber SPMS, damit sie etwas behandeln konnten.
Nachdem ich erst Mitoxantron erhielt, gab es am Ende der Fahnenstange Rituximab, also den Vorgänger von Ocrevux.
In meinem Fall hat Mitox gar nichts gebracht, Rituximab zumindest nahezu einen Stillstand, Zeit um endlich entspannter zu werden.
Inzwischen sind diese Behandlungen auch einige Jahre her, die Progression ist so langsam wie Rituximab oder noch langsamer. Zeitgleich zum Beginn der Rituximab Behandlung wurde ich berentet, es ist somit noch schwerer einzuschätzen, worauf die bessere Entwicklung zurückzuführen ist. Wobei ich inzwischen glaube, auf den Körper hören und noch mehr Pausen machen, als man eigentlich möchte, ist ein recht gutes Rezept.
Immer wieder war ich mit meiner Neurologin im Gespräch, was denn weiterhelfen könnte. Sie war immer sehr offen für neue Forschungen und hat mich dann damit überrascht, dass Nahrungsergänzungsmittel wie Cholin oder Biotin in Richtung Remyelinisierung Das meiste Potenzial hätten. So probiere ich es seit einem halben Jahr und mit moderater Bewegung habe ich auch etwas Kraft dazu gewonnen.
Es gibt leider nicht viel Alternativen bei dieser Verlaufsform, ich wünsche dir Glück bei deiner Entscheidung und weiß auch, wie schwer das ist.
Beste Grüße
Winter